Spanischer Erzbischof: Frauen selbst schuld an häuslicher Gewalt

Ungehorsame Frauen

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Braulio Rodríguez Plaza

BERLIN. (hpd) Nach Ansicht des Erzbischofs von Toledo, Braulio Rodriguez Plaza, sind Frauen selbst schuld, wenn sie von ihren Männern körperlich misshandelt werden. Häusliche Gewalt habe ihren Ursprung darin, dass Frauen ihren Männern nicht gehorchten oder gar um eine Scheidung bäten.

Diesen bemerkenswerten Erklärungsansatz für das Phänomen "Häusliche Gewalt" verkündete Erzbischof Rodriguez seiner Gemeinde in einer Predigt am 27. Dezember in Toledo. Aber auch ein Gegenmittel hatte der Erzbischof im Angebot: "Frauen können verhindern, dass sie geschlagen werden, indem sie einfach das tun, was die Männer von ihnen verlangen."

Angesichts solcher Äußerungen hochrangiger katholischer Geistlicher scheint es angeraten, die aktuelle Debatte um das Frauenbild im Islam um eine Diskussion des Frauenbilds im Katholizismus zu ergänzen.  

Während der Rest Europas von Rodriguez Predigt kaum Notiz nahm, führte sie in Spanien zu einem Shitstorm in den Sozialen Medien, wo inzwischen darüber spekuliert wird, inweit Rodriguez Äußerungen als Anstiftung zur Gewalt justiziabel sind.

In Spanien starben im Jahr 2015 56 Frauen an den Folgen häuslicher Gewalt.

Der Erzbischof von Toledo, Braulio Rodriguez, weist Vorwürfe entschieden zurück, er habe in einer Predigt Ende Dezember Frauen die Schuld gegeben, wenn sie von ihren Männern körperlich misshandelt würden. Seine Predigt sei verkürzt und falsch zitiert worden, weswegen die Medien in Spanien und weltweit ihn missinterpretiert hätten.