Homophobie

Kardinal Müller vergleicht Homosexuellen-Bewegung mit dem Nationalsozialismus

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Kardinal Gerhard Ludwig Müller

Kardinal Gerhard Ludwig Müller behauptete in einem Interview, dass es Homophobie nicht gebe. Zudem stellte er einen Vergleich zwischen der Homosexuellen-Bewegung und den Nationalsozialisten her. 

Anlässlich des "Internationalen Tags gegen Homophobie" unterhielt sich die italienische Journalistin Constanza Miriano mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Auf die Frage, wie Christen zur Homophobie stehen sollten, gab Müller eine bizarre Antwort: "Homophobie existiert einfach nicht, sie ist eindeutig eine Erfindung, ein Instrument totalitärer Herrschaft über den Geist anderer." Der Homosexuellen-Bewegung, so der Kardinal, fehle es an wissenschaftlichen Argumenten, weswegen sie eine marxistische Ideologie konstruiert habe, die die Realität leugne. Jeder, der dieser Ideologie nicht folgt, werde angeblich als "krank" angesehen. Laut Müller sei dies "Mittel totalitärer Regime wie des Nationalsozialismus und des Kommunismus. Heute, in Nordkorea, fällt das gleiche Schicksal denen zu, die die vorherrschenden Gedanken nicht akzeptieren."

Im weiteren Verlauf des Interviews verwies Müller auf die Position des Papstes, die dem katholischen Katechismus entspreche. Zwar werde Franziskus mit seiner "Wer bin ich, um zu urteilen"-Aussage häufig zitiert. Tatsächlich aber sprach auch er von einer "Schwulen-Lobby", die ein schwerwiegendes Problem sei. 

Kardinal Müller – Ein katholischer Hardliner 

Müller war schon in der Vergangenheit – während seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan und als Bischof von Regensburg – durch Homofeindlichkeit in Erscheinung getreten. So betonte er in einem Interview mit der polnischen Zeitschrift Nasz Dziennik, dass "aktive Homosexualität" widernatürlich und eine Sünde sei und dass die katholische Kirche Homosexuelle niemals als gleichwertig mit Heterosexuellen anerkennen werde.

Des Weiteren ist Müller bekannt für seine Aversion gegen eine vermeintlich "aggressive Gottlosigkeit", die er in der Nachfolge eines "politisch aggressiven Atheismus des Nationalsozialismus und des Kommunismus" verortet. Um seine These "Wo Gott geleugnet wird, dort gibt es kein Recht für den Menschen, kein Recht auf Leben, kein Recht auf Selbstbestimmung" zu belegen, diffamierte er in einer Predigt den religionskritischen Philosophen und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon mit falschen Behauptungen: Angeblich habe dieser Gläubige als Schweine eingestuft und den Kindsmord befürwortet.  

Schmidt-Salomon klagte damals auf Richtigstellung und Unterlassung. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof stellte in einem Urteil schließlich fest, dass die Behauptungen Müllers im Widerspruch zu Schmidt-Salomons tatsächlichen Veröffentlichungen standen und geeignet waren, dessen Ansehen in der Öffentlichkeit zu schaden.