March for Science am 14. April 2018

Wissenschaft ist kein Selbstzweck

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Vor der Humboldt-Universität: Auftaktveranstaltung beim March for Science 2017 in Berlin
Auftaktveranstaltung beim March for Science 2017 in Berlin

Der March for Science ist eine internationale Bewegung mit dem Ziel, die Freiheit der Wissenschaft zu verteidigen. Am 14. April 2018 werden – wie bereits im Vorjahr – weltweit Demonstrationen und andere Events stattfinden, um gegen jede Einschränkung der Freiheit von Forschung und Lehre zu protestieren.

Bereits im vergangenen Jahr konnten die Veranstalter überwältigende Teilnehmerzahlen vorweisen: Allein in Berlin wurden über 11.000 Teilnehmer gezählt. Ob in diesem Jahr ebenso viele Menschen erreicht werden, wird sich am kommenden Samstag zeigen.

In einer Erklärung der Veranstalter heißt es: "Wir in Deutschland sind in der glücklichen Situation, dass unsere Freiheit nicht so direkt bedroht ist wie in vielen anderen Ländern. Aber auch wir haben allen Grund, wachsam zu sein und Fehlentwicklungen rechtzeitig entgegenzutreten: Das Beispiel USA zeigt, wie schnell sich Dinge radikal ändern können."

Der Wert des wissenschaftlichen Denkens muss wieder stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken. "Fake-News" und die immer häufiger anzutreffenden Verschwörungstheorien zeigen deutlich, dass auch hier in Deutschland Nachholbedarf besteht.

Natürlich müsse auch die Wissenschaft selbstkritisch auf eigene Versäumnisse blicken. Es läge auch in der Verantwortung der Wissenschaft selbst, sich das Vertrauen der Gesellschaft zu erwerben und zu erhalten. Doch sei jeder Versuch, Wissenschaft zu beeinflussen, zu bagatellisieren oder für eigene Zwecke zu vereinnahmen, als ein Angriff auf die Demokratie zu bewerten. 

"Wissenschaft ist kein Selbstzweck" heißt es deshalb auch in der Erklärung der Veranstalter. "Die klare Unterscheidung zwischen evidenzbasiertem, nachprüfbarem Wissen und persönlicher Meinung ist eine Grundvoraussetzung jeder politischen Debatte und damit unserer Demokratie insgesamt."

Momentan sind in 15 deutschen Städten Demonstrationen geplant; in 8 Städten gibt es Diskussionsveranstaltungen oder Angebote, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern direkt ins Gespräch zu kommen.