Der "Münsteraner Kreis" hat vorgeschlagen, für Heilpraktiker eine verbindliche Berufsordnung einzuführen. Oder den Beruf gänzlich zu verbieten. Bisher hängt eine Zulassung lediglich von einer amtlichen Überprüfung ab, die klären soll, ob von der Arbeit "eine Gefahr für die Volksgesundheit" ausgeht.
Das "Münsteraner Memorandum Heilpraktiker" (siehe Anlage) skizziert zwei Lösungsansätze: Zum einen die Abschaffung des Heilpraktikerberufs oder aber mindestens dessen Ablösung durch eine Einführung spezialisierter "Fach-Heilpraktiker" als Zusatzqualifikation für bestehende Gesundheitsfachberufe. Damit soll vermieden werden, dass sich weiterhin jeder Laie als medizinkundig darstellen darf, der den Wunsch verspürt, als Heilpraktiker zu arbeiten.
Die Professorin für Medizinethik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), Bettina Schöne-Seifert sagte zur Gründung des Münsteraner Kreises: "Im Lauf der Jahre ist bei meinen Mitarbeitern und mir das dringende Bedürfnis entstanden, der Problematik von 'Alternativmedizin' auf den Grund zu gehen." Dem "Münsteraner Kreis" gehören Experten aus verschiedenen Fachrichtungen an; darunter Ärzte, Medizinethiker, Juristen, Historiker und Pflegeexperten.
Die Bundesregierung hatte bereits vor gut einem Jahr erklärt, die Zulassungsregeln für Heilpraktiker überprüfen zu wollen. Anlass dafür waren mehrere Todesfälle bei Patienten eines "alternativen" Krebszentrums, wo ein Heilpraktiker mit einem nicht als Medikament zugelassenen Stoff behandelt hatte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern nach wie vor an.
Auf diesen Fall beruft sich auch der "Münsteraner Kreis", der in seinem Memorandum gleich eingangs schreibt: "Falsche Behandlungen von Patienten sind ein vielschichtiges Problem, dem nicht zuletzt die Gesundheitspolitik durch Maßnahmen der Qualitätssicherung begegnen muss. Zwei spezifische, aber nicht trennbare Teilaspekte dieses Problems sind Fehlbehandlungen durch Heilpraktiker, die ihre Patienten überwiegend mit Interventionen aus dem Bereich der Komplementären und Alternativen Medizin (KAM) behandeln." Demgegenüber will der "Münsteraner Kreis" "die genannte Problematik aus einer dezidiert wissenschaftsorientierten und zugleich am Selbstbestimmungsrecht der Patienten ausgerichteten Perspektive (…) beurteilen."
37 Kommentare
Kommentare
drmarcuse am Permanenter Link
Endlich!! Und man kann sie unterstützen:
http://www.muensteraner-kreis.de/unterstuetzer.html
Genauso wichtig: wenn im Bekanntenkreis oder in der Familie Antroposophen, Homöopathiefreunde, Übersäuerte, Auspendler etc. um die Ecke kommen, sollte man Haltung beweisen. Immer! Diskutieren überflüssig ( und meist sowieso sinnlos), lacht sie einfach aus, das versteht jeder.
Stefan Gräfe am Permanenter Link
Vorsicht!
agender am Permanenter Link
Es müsste eine Placeboforschung geben (bisher gibt es ja nur das Testsetting, das beweist, dass so ein Effekt existiert), und vor allem eine bessere Einschätzung der individuellen Selbstheilungskräfte.
(Meine Erfahrung wurde extrem, seit es diese Studie gibt, dass man auf Placeboeffekte reagiert, auch wenn man weiss, dass etwas Placebo ist - als ich darüber zu reden begann, musste ich Arzt wechseln!)
Ulrike Dahmen am Permanenter Link
Ich möchte immerhin zu bedenken geben, dass aprobierte Ärzte und wissenschaftler im Kalten Krieg an Schulkindern und Gefängnisinsassen gefährliche Versuche mit radioaktivem Material auch mit Todesfolge gemacht haben!<
drmarcuse am Permanenter Link
Whataboutismus. Tut rein gar nichts nichts zur Sache. Dafür aber vier Rechtschreibfehler.
Iwelz73 am Permanenter Link
Rechtschreibfehler können durch Nachhilfe behoben werden. Was aber ist mit charakterlichen Defiziten wie Überheblichkeit und Weißkittel-Eitelkeit?????
drmarcuse am Permanenter Link
Und 4 Fragezeichen können durch die Löschtaste behoben werden. Freud war Psychoanalytiker, nicht Psychotherapeut. Seine Theorie ist falsch, ihre Anwendung gefährlich.
Iwelz73 am Permanenter Link
1. Die 4 Fragezeichen sind bewusst gesetzt, daher bedarf es keiner Löschtaste. Nennt sich in der Germanistik "Rhetorisches Stilmittel"und dient zur Hervorhebung und Unterstreichung der Frage.
2. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass Freud Psychotherapeut war. Zu dieser zeit gab es diese Berufsgruppe noch nicht. Sehr wohl können sich Psychotherapeuten (PP) auf tiefenpsychologisch-fundierte und analytische Therapien spezialisieren.
3. Der Singular "Theorie" ist unzutreffend. Freud hat eine Vielzahl von Theorien entwickelt.
4. Seine Theorien sind für mich immer wieder verblüffend ins Schwarze treffend. Sie sind doch der beste Beweis dafür. Ich freue mich auf das Ende der Semesterferien, dann haben meine Studenten dank Ihnen wieder ein schönes Fallbeispiel zum Analysieren. ;-)
5. Ja, gefährlich ist die Anwendung von Freuds Psychoanalyse in der Tat, aber nur für die erschreckende Selbsterkenntnis. Wer einmal seiner hässlichen Ego-Fratze ins Gesicht geschaut hat, hat die gute Chance zu einem liebenswerten und freundlichen Mitmenschen ohne Eitelkeiten zu werden. Ich wünsche viel Erfolg dabei.
drmarcuse am Permanenter Link
Sie haben Studenten? Das ist nun mal wirklich deprimierend...
Kay Krause am Permanenter Link
Wer glaubt, dass er nach dem Tod in den "Himmel" kommt, der wird in den Himmel kommen.
Wer glaubt, dass er durch die Scharlatanerie der"Alternativen Medizin" (das klingt wie Trumps "Alternative Fakten") geheilt wird, der wird natürlich geheilt. Beweise sind dafür nicht erforderlich, es genügt der Glaube.
Und wer die BILD-Zeitung liest.............. aber nein, lassen wir das, das führt zu weit.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Gibt es Hoffnung? Ich denke, nicht wirklich.
Roman H.G Rötting am Permanenter Link
Mir stellt sich hier auch die Frage, in wie weit die Fehldiagnosen und die daraus resultierenden Fehlbehandlungen sowie die Verordnung falscher Medikamente mit gesundheitsschädlichen Folgen die durch Ärzte entstanden
drmarcuse am Permanenter Link
1. Nein, diese Frage stellt sich nicht.
2. Was für eine "Studie"?
Ulrike Dahmen am Permanenter Link
Ihre Unterstellungen tun gar nichts zur Sache! Womit verdienen Sie denn Ihr Geld?
Roman Rötting am Permanenter Link
Zunächst verbiete ich Ihnen diesen Ton. Und die Unterstellung zeigt ihre vorgefasste Position deutlich.
Ich war ohnehin überrascht, dass alle Kommentare vorher von einem Administrator geprüft werden. Auch das weckt nicht unbedingt das Vertrauen in die getroffenen Aussagen.
drmarcuse am Permanenter Link
Sie verbieten gar nichts. Bestenfalls verbitten Sie sich diesen Ton. Macht aber auch keinen Sinn.
Alex Reinert am Permanenter Link
Doch die Frage kann man stellen. Bei Ärzten heißt das aber anders: "Kunstfehler!" Hat schon Tausenden das Leben gekostet, aber noch nie zu einer Reform des Arztberufes geführt.
Dipl.-Geol. Det... am Permanenter Link
Dass etliche Schulmediziner durch sogenannte unzulängliche Heilpraktikerprüfungen durchgefallen sind, wirft dann ja wohl ein ganz bezeichnendes Bild auf die Schulmedizin.
Okay - herzlich Willkommen in der DDR. 3.0
Mr Sagan am Permanenter Link
Ist die Durchfallquote bei Schulmedizinern höher als bei einer anderen Gruppierung? Haben Sie da statistische Zahlen zur Hand? Das würde mich interessieren. Welches Bild würde sich Ihnen dann ergeben?
Thomas Baader am Permanenter Link
Es gibt keine "Schulmedizin", es gibt nur Medizin. Entweder etwas wirkt oder etwas wirkt nicht.
Dipl.-Geol. Det... am Permanenter Link
Dass solche Lügen- und Propaganda-Artikel hier ungestraft erscheinen dürfen, sagt ja wohl alles aus über den Zustand der Demokratie in Deutschland.
Und natürlich werden alle, die dieses Lügengespinst zerreißen könnten, zensiert bzw. ausgesperrt...
Hahahahaha....genauso wurden und werden weltweit Vernichtungskriege gestartet...und dort stirbt - wie allgemein bekannt - die Wahrheit. zuerst....
Mr Sagan am Permanenter Link
Ich empfehle Ihnen den Begriff Demokratie noch einmal zu überdenken oder nachzuschlagen. Sie meinen wirklich das die Veröffentlichung des Artikels hier bestraft werden soll?
Jana Richter am Permanenter Link
Nun, als ich im Feb dieses Jahres berichtet habe, was im Sommer 1992 vor unserem Block in Rostock-Lichtenhagen stattgefunden hat, bin ich vom hpd sehr wohl zensiert worden.
Thomas Baader am Permanenter Link
Herr Dipl.-Geol.,
ich finde, Ihr DDR-Vorwurf fällt auf Sie selbst zurück, wenn Sie schreiben: "Dass solche Lügen- und Propaganda-Artikel hier ungestraft erscheinen..." Strafen für Artikel zu fordern, in denen unliebsame Ansichten zum Ausdruck kommen, ist nämlich das Merkmal von Diktaturen.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Na, dann mal keine Sprüche! Dann fangen Sie mal an mit dem Zerreißen!
gunter peters am Permanenter Link
Die offizielle Zahl der Todesfälle durch ärztliche Behandlungsfehler oder mangelhafte Medizinprodukte stieg im Jahr 2010 auf 1.634. Das sind 445 Fälle mehr als noch im Jahr zuvor (1.189).
Mr Sagan am Permanenter Link
Und wie viele Todesfälle hätte es ohne ärztliche Behandlung und ohne Medizin gegeben? Und dann darauf bezugnehmend, wie viele davon hätten die Heilpraktiker retten können?
Und darum geht es. Ihr Automechaniker kann Fehler machen. Ihr Frisör. Schulmediziner und Heilpraktiker auch. Das gehört zum Menschsein. Es geht nicht um die menschlichen Fehler, sondern ob Menschen zu Schaden oder zu Tode gekommen sind weil sie nicht mit der bestmöglichen verfügbaren Therapie versorgt wurden.
Dr. Jörg Berchem am Permanenter Link
Offener Brief an Frau Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert und den „Münsteraner Kreis“
als Antwort auf deren Statement zu einer Neuregelung des Heilpraktikerwesens
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie bezeichnen sich als „interdisziplinäre Expertengruppe zu einer Neuregelung des Heilpraktikerwesens.“ Wenngleich Sie uns Ihre interdisziplinäre Heimat nicht näher offenbaren, fällt doch als erstes auf, dass unter Ihnen nicht ein einziger Heilpraktiker ist!
Gewiss steht es Ihnen wie jedem anderen Bürger zu, eine Meinung zu äußern. Aber mehr als eine Meinungsäußerung ist es dann eben auch nicht.
Stellen Sie sich einmal vor, ein Stammtisch von Heilpraktikern, Fußpflegern und Bademeistern würde sich erdreisten, „als Experten“ über das Arztwesen zu sprechen! - Warum aber maßen Sie sich an, über einen anderen Beruf als den Ihren zu urteilen und seine Abschaffung zu empfehlen? Zumal Sie ja wohl kaum als unbefangen bezeichnet werden können, denn offenbar empfinden Sie die „Aternative Medizin“ ja als Konkurrenz zum eigenen (ärztlichen oder akademisch medizinischen) Tun.
Eine Expertengruppe setzt sich normalerweise zusammen aus unabhängigen, unbefangenen Menschen, die sich vielseitig über ein Thema informieren, und möglichst auch aus Betroffenen oder deren Vertretern.
Und sogleich stellen sich die Fragen: Haben Sie überhaupt jemals mit einem Heilpraktiker gesprochen? Haben Sie jemals Kontakt aufgenommen mit einem der Berufsverbände der Heilpraktiker? Wissen Sie überhaupt, dass es diese gibt?
Wer hat Ihnen eigentlich ein Mandat erteilt? Wer hat Sie überhaupt zu Ihrer Meinung gefragt? Was qualifiziert Sie eigentlich überhaupt, zu diesem Thema Stellung zu beziehen? Wer gibt Ihnen das Recht, über das Schicksal eines anderen Berufes entscheiden zu wollen?
Und haben Sie mit Ärzten gesprochen, die Homöopathie und andere Ihrer Meinung nach „unwissenschaftliche“ und daher in Ihrer Logik zwangsweise „risikoreichen“ Methoden anwenden? Haben Sie mit den Zahnärzten gesprochen, die auch Heilpraktiker sind und über die Sie urteilen? Haben Sie gesprochen mit den Gesundheitsämtern, den Amtsärzten und Beisitzern, die für die Überprüfung zur Zulassung als Heilpraktiker zuständig sind, und diese Zulassung letztlich erteilen?
Und vor allem: Haben Sie mit Patienten von Heilpraktikern gesprochen? Und wenn ja, nach welchen Kriterien haben Sie diese ausgewählt? - Wenn ich nach dem, was meine Patienten über Ärzte berichten, ein Pauschalurteil über Ärzte fällen wollte, könnte ich ein Plädoyer für die Abschaffung des Arztberufes leicht verfassen; aber zum Glück pauschalisiere ich nicht, wie Sie es tun, sondern betrachte jeden Einzelfall, arbeite auch gerne in Absprache und guter Kommunikaton mit behandelnden Ärzten, die sehr häufig übrigens kein Problem damit haben, dass ihre Patienten auch zum Heilpraktiker gehen.
Haben Sie sich je mit den Curricula von Heilpraktikerschulen, den Fortbildungsangeboten der Berufsverbände und ihren Richtlinien und Qualitätsstandards befasst? Haben Sie jemals eines unserer Symposien, einen unserer Kongresse besucht?
Kennen Sie alle Gesetzestexte, die juristischen Gutachten und Rechtsprechungen zum Thema?
Ihre Veröffentlichung legt nahe, dass Sie das alles in keinster Weise ausreichend in Betracht gezogen haben.
Haben Sie mit Juristen gesprochen, ob Ihre Empfehlungen überhaupt rechtlich durchsetzbar sind?Nicht nur das: Sie betonen die „Wissenschaftlichkeit der Medizin“; aber in Ihrem Text gibt es nicht einen einzigen Hinweis auf Quellen, nicht ein einziges Zitat, nicht eine einzige Fallbeschreibung, keinen Hinweis auf die angebliche Problematik, auf die Sie sich beziehen, außer einem:
Sie führen als einzigen Fall den von den Medien voreilig und zu Unrecht hochgespielten Fall eines Heilpraktikers in Brüggen an, und behaupten unsachlich (selbst schreiben Sie "vermutlich"), dass durch diesen Behandler Patienten zu Schaden gekommen seien. Sie verschweigen aber, dass die Staatsanwaltschaft dergleichen nicht nachweisen konnte, dass die Verfahren eingestellt wurden und besagtem Heilpraktiker aus gutem Grund auch die Erlaubnis nicht entzogen wurde. - Also ist offensichtlich niemand zu Schaden gekommen und das winzige scheinbare Fundament Ihres Statements damit nicht existent. Spätestens hier sollte man eigentlich aufhören, den Buchstaben auf Ihrem Papier noch irgendeinen Wert beizumessen.
Sie Schreiben von einer „Heilpraktiker-Problematik“ und einem „Kompetenzmangel der Heilpraktiker“, ohne dafür Belege zu liefern.
In keinster Weise beschreiben Sie Ihr Vorgehen, wie Sie zum Beispiel, sich kundig gemacht haben, Studien betrieben, Befragungen durchgeführt, Meinungen eingeholt, und ein Pro und Contra abgewogen haben. Unwissenschaftlicher und auch unakademischer geht es überhaupt nicht mehr. Was bleibt, ist ein polemisches Pamphlet, das sich auf keinerlei Fakten stützt, von einer selbsternannten Expertengruppe ohne Mandat, die völlig irreale Forderungen stellt, und insgesamt kaum an Ignoranz und Überheblichkeit zu übertreffen ist.
Wissen Sie eigentlich, dass zum Beispiel die Schweiz die „Alternative Medizin“ und Naturheilkunde gerade aufgrund einer Volksabstimmung rechtlich etabliert hat? Dass es Heilpraktiker weltweit immer in der ein oder anderen rechtlichen Form gegeben hat, gibt, und immer geben wird? Sehen Sie eigentlich nicht, dass das Heilpraktikergesetz, das in Deutschland diesen Beruf gesetzlich regelt, Patienten seit Jahrzehnten ausreichend vor dubiosen Behandlern (die eben keine Heilpraktiker sind) schützt und zugleich durch seine Formulierung Möglichkeiten und Chancen schafft, von denen zahlreiche Patienten massiv profitieren?
Worin sehen Sie eigentlich den von Ihnen implizierten Handlungsbedarf begründet außer in Ihren eigenen Vorurteilen?
Kennen Sie eigentlich die Unterschiede in den Beträgen der Haftpflichtversicherung für Ärzte und für Heilpraktiker? Ich beispielsweise zahle als Heilpraktiker mit invasiven Therapieverfahren 190, € im Jahr. Ein einfacher Hausarzt wird so eine Versicherung nicht unter 800,- € bekommen, die meisten Ärzte kostet ihre Haftpflichtversicherung einige Tausend Euro im Jahr. Wen schätzen die Versicherer hier wohl als größeres Risiko für Patienten ein, und das sicherlich nicht aufgrund von Vermutungen, sondern aufgrund von Fakten?
Niemand wird gezwungen, sich von einem Heilpraktiker behandeln zu lassen. Es ist also die freiwillige Entscheidung, der ausdrückliche Wunsch und das Bedürfnis Hunderttausender jedes Jahr, sich von einem Heilpraktiker behandeln zu lassen. Wie beurteilen Sie dies, Frau Professorin für Medizin-Ethik Bettina Schöne-Seifert? Und wie die Tatsache, dass viele viele unserer Patienten Heilung und Linderung erfahren, nachdem ärztliche Kunst versagt hat? Wie ist dies ethisch zu bewerten? Und wie ist es ethisch einzuschätzen, den Menschen diese Wahlfreiheit und die Chance auf Gesundung nehmen zu wollen? Alternative Medizin ist nicht nur eine „Geschmackssache“, sondern auch eine Chance für viele, denen die dogmatisch akademische Medizin mit ihren Abhängigkeiten von Pharmakonzernen, Krankenkassen und wirtschaftlichen Erwägungen nicht helfen konnte. Sie bezeichnen diese Medizin als „wissenschaftlich“ und verschweigen, das, was heute noch als wissenschaftlich erwiesen gilt, morgen schon revidiert werden kann und meistens auch wird. Deshalb nenne ich diese Medizin „dogmatisch“, weil sie nichts anderes neben sich dulden will und ignoriert, dass sie selbst auch nur eine temporär gültige Lehrmeinung vertritt. So zu tun, als wären die Verordnungen und Anwendungen der gerade geltenden Lehrmeinung der akademischen Medizin das jeweils einzig beste Menschenmögliche und einzig Hilfreiche für alle Patienten, … das ist Irreführung! Und wie überheblich und nachweisbar falsch eine solche Implikation ist!
Ist ein Lehrstuhl für Medizin-Ethik wirklich in dieser Zeit, in der die Menschen nichts an der wissenschaftlichen Medizin so sehr beklagen, wie ihre Inhumanität und ihr ethisches Versagen, wirklich richtig besetzt, wenn Sie sich, völlig gegen jedes öffentliche Interesse in einer absolut ignoranten und unwissenschaftlichen Weise, für die Abschaffung eines Berufes von Zehntausenden Menschen einsetzen, die Ihr Leben mit Herz und Verstand Ihren vielen Tausenden Patienten widmen? Und dann unterstellen Sie dann auch noch akademischen Medizinern, die z.B. Homöopathie und Akupunktur einsetzen, niedere Beweggründe dafür?
Wissen Sie, dass im Siegel der Fortbildungen des Berufs- und Fachverbandes Freie Heilpraktiker e.V. folgende Begriffe zu finden sind: Verantwortung, Mitgefühl, Wertschätzung, Achtsamkeit … aber auch: Sorgfalt, Erfahrung und Wissen?
Es bleibt mir völlig unklar, ob und wie Sie sich überhaupt mit dem Thema befasst haben. Ich bin mir sicher, dass Ihre Schmähschrift nach dem Sommerloch wieder in der dunklen Ecke verschwindet, aus der Sie sie hervorgebracht haben.
Gern möchte ich ein wenig Licht in Ihre finstere und unwissende „Expertenwelt“ bringen. Lassen Sie uns in einen Diskurs treten, miteinander reden; damit Sie nicht nur über andere schreiben, sondern auch mal mit ihnen gesprochen haben. Und informieren Sie sich doch einmal bei denen, die wirklich über uns Bescheid wissen; zum Beispiel bei unseren Patienten.
Als einen ersten Beitrag empfehle ich Ihnen diesen Link:
http://joyful-life.org/html/heilpraktiker.html
Mit freundlichen Grüßen
Dr. phil. Jörg Berchem, M.A., M.sc.agr.
Heilpraktiker
und freiberuflicher Leiter des Fortbildungsprogramms
beim Berufs- und Fachverband Freie Heilpraktiker e.V.
Jule am Permanenter Link
Vielen Dank, Herr Dr. Berchem! Hätten die oben genannten Forderungen gegolten, so hätte ich keine verbesserte Gesundheit erfahren dürfen.
Danke auch für diese interessante Information: "Ich beispielsweise zahle als Heilpraktiker mit invasiven Therapieverfahren 190, € im Jahr. Ein einfacher Hausarzt wird so eine Versicherung nicht unter 800,- € bekommen, die meisten Ärzte kostet ihre Haftpflichtversicherung einige Tausend Euro im Jahr. Wen schätzen die Versicherer hier wohl als größeres Risiko für Patienten ein, und das sicherlich nicht aufgrund von Vermutungen, sondern aufgrund von Fakten?"
drmarcuse am Permanenter Link
Peinlich, langatmig, sinnlos. Jedes einzelne "Argument" zum Fremdschämen. Wusste gar nicht, dass sich auf dieser Seite so viele Berufsesoteriker tummeln.
Gita Neumann am Permanenter Link
Etliches mag an diesem offenen Brief ja überlegenswert und richtig sein. Aber ganz bestimmt nicht die Bewertung, Prof. Bettina Schöne-Seiffert sei allein auf weiter Flur.
Nach den Vorgängen um den Heilpraktiker aus Viersen macht sich das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium für bundeseinheitliche Vorgaben stark. Hintergrund der Empörung in Nordrhein-Westfalen: Obwohl gegen einen niederrheinischen Heilpraktiker wegen dreifacher fahrlässiger Tötung ermittelt wurde und er Krebspatienten nachweislich zumindest mit einer nicht als Medikament zugelassenen Substanz behandelte, praktiziert der Mann im Umkreis von Wesel weiter. Gefordert wird nunmehr vom NRW-Ministerium die Verankerung einer gesetzlichen Neuregelung im Koalitionsvertrag der zukünftigen Bundesregierung. Das sei auch einhellige Meinung der Gesundheitsministerkonferenz.
Mit einer auch schon vorgeschlagenen Abschaffung des Heilpraktikerberufs würde nach Ansicht von Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, aber deutlich über das Ziel hinausgeschossen. Es gebe bei vielen Menschen das Bedürfnis, sich abseits der medizinischen Kompetenz versorgen zu lassen, der Gang zum Heilpraktiker sei beliebt. Henke fordert aber eine Ausdehnung der Tätigkeitsbereiche, die unter einem Arztvorbehalt stehen. Und auch in erster Linie eine bessere Aufsicht, welche den Gesundheitsschutz zu gewährleisten hat. Sie müsse v.a. einheitlich sein und nicht in Viersen eine Berufsausübung verbieten, die dann im benachbarten Wesel wieder aufgenommen werden kann.
Auch nach Ansicht der Deutschen Hochschulmedizin und des Medizinischen Fakultätentages ist die Heilpraktikerausbildung in Deutschland "völlig unzureichend". Zugleich wird in Mitteilungen aber darauf hingewiesen, dass komplementärmedizinische Ansätze die Schulmedizin wertvoll ergänzen könnten. Hierzu bedürfe es aber mehr wissenschaftlicher Evidenz als bislang. Die von Prof. Bettina Seifert angestoßene Diskussion sei wichtig – nur so lasse sich aufgeklärte Wahlfreiheit mündiger Patienten gewährleisten.
drmarcuse am Permanenter Link
Was für ein Unsinn. Geht das nicht kürzer? Und nein, Sie sind kein Lichtbringer für die finstere Expertenwelt.
Dr. Jörg Berchem am Permanenter Link
Richtig lesen hilft: Niemand hat die Haftpflichtversicherung als Indiz für die Wirksamkeit herangezogen. Sie ist ein Indiz für das Risiko einer Behandlung. Versicherer wissen dieses aufgrund von Erfahrung etc.
Die Münsteraner Autoren hingegen setzen "nicht wissenschaftich" mit "risikoreich" gleich, was unfundiert und unlogisch ist.
Die Wirsamkeit einer Heilpraktikerbehandlung kann letztlich allein der Patient belegen.
Jule am Permanenter Link
Ich empfinde Mitgefühl für die Opfer, sowohl von Scharlatanen unter Heilpraktikern wie auch inkompetenten Ärzten.
Manfred H. am Permanenter Link
Jule: "Um Scharlatanerie beizukommen, wäre es sinnvoller, verbindliche Ausbildungen zu fordern, mehr Prüfungen einzubinden und entsprechende Qualitätskontrollen zu erschaffen."
Das gibt es bereits, Jule. Es nennt sich Studium der Medizin. Man braucht das Rad nicht noch ein paar mal neu zu erfinden.
Dr. Jörg Berchem am Permanenter Link
Wichtige Informationen und Stellungnahmen zum Thema:
Stellungnahme des Freie Heilpraktiker e.V.
Evangelischer Pressedienst - Heilpraktikerverband warnt vor Illegalität
http://www.freieheilpraktiker.com/cms_uploads/epd-Heilpraktikerverband%20warnt.pdf
BDHN e.V. München
http://bdhn.de/767.html
FVDH e.V. Münster
http://www.fvdh.de/fvdh-kommentar-zur-expertengruppe-munsteraner-kreis-2/#more-4051
Gutachten Heilpraktikerrecht: Fakten vs Fake-News
http://freieheilpraktiker.com/Presseinfo/Aktuell-zum-Heilpraktiker-Recht/Unser-Gutachten-Heilpraktikerrecht-Fakten-vs-Fake-News
Rechtliche Informationen des Rechtsanwaltes Dr. R. Sasse
http://freieheilpraktiker.com/Presseinfo/Aktuell-zum-Heilpraktiker-Recht/Rechtliche-Informationen-des-Rechtsanwaltes-Dr-R-Sasse
Petra Pausch am Permanenter Link
Ach Herr Bechem... Wir wissen, wer Sie sind und weshalb Sie uns hier die Augen zukleistern wollen: https://hpd.de/artikel/wenn-reinkarnationstherapeut-gegen-aufklaerung-wettert-14724