BERLIN. (hpd) Der Autor Hamed Abdel-Samad wollte am 5. Juni 2015 vor der Burschenschaft "Germania" in Marburg aus seinem Buch "Der islamische Faschismus" lesen. Dagegen gab es insbesondere in den sozialen Netzwerken erheblichen Protest. Der hpd sprach mit dem Islamkritiker über die geplante Lesung, die Gründe für die Absage und die Demokratie.
hpd: In den letzten Tagen kochten - insbesondere in den Sozialen Netzwerken - die Emotionen hoch, weil Sie vor der Burschenschaft "Germania" in Marburg aus Ihrem aktuellen Buch lesen wollten. Wie kam es zu dem Termin?
Hamed Abdel-Samad: Alle Anfragen zu Veranstaltungen kommen nicht direkt zu mir, sondern zum Verlag. Dort gibt es eine eigene Abteilung für die Veranstaltungen des Verlags, und die Kollegen dort vereinbaren für mich Termine. Die sehen dann natürlich auch, wer mich einlädt.
Es war auch kein Fehler von der Kollegin dort, den Termin bei der "Germania" festzulegen. Für sie gibt es ja bestimmte Quellen, zum Beispiel den Verfassungsschutz, um Gruppen am rechten oder linken Rand zu unterscheiden. Da es sich um eine studentische Verbindung handelt, gab es erst einmal keinen Verdacht.
Es gibt schließlich keine Liste in Deutschland, wo drauf steht: "Das ist rechts, das ist links" - sondern es sind die Behörden, die das entscheiden - und ich finde das richtig so. Die Burschenschaft "Germania" wird in keinem Register geführt und sie wird auch nicht vom Verfassungsschutz beobachtet.
So kam es zu dem vereinbarten Termin und erst durch die Kritik auf Facebook wurden wir darauf aufmerksam, dass es möglicherweise Probleme mit dieser Einladung geben könnte.
Sie schrieben in ihrem ersten Kommentar auf Facebook, dass Sie sich haben beraten lassen…
Richtig! Ich habe einen Kollegen, der sich wissenschaftlich mit dem Thema befasst und mich beraten hat. Ich habe ihn gefragt: "Kannst du mir sagen, ob es sich hier um eine rechtsradikale Vereinigung handelt?" Er hat darauf gesagt, dass er sie als völkisch-national-verträumt - das waren seine Worte - einschätzt, aber keineswegs als rechtsradikal. Es gäbe keinen Nachweis, dass sie antisemitisch sind oder Holocaust-Leugner oder sich über Ausländer in irgendeiner Form radikal geäußert hätten.
Das war für mich der Grund, nun nicht sofort abzusagen.
Ich verlasse mich bei der Recherche nicht allein auf das Internet. Ich selbst bin jemand, über den im Internet seltsame Sachen stehen, die überhaupt nicht stimmen. Deshalb bin ich da sehr vorsichtig und erlaube mir kein Urteil allein auf Grundlage von Dingen, die im Netz stehen. Weder Facebook-Meldungen oder Screenshots beweisen etwas. Von mir wurden in Ägypten Screenshots verbreitet mit Dingen, die ich nie gesagt oder geschrieben habe.
Zum Beispiel steht irgendwo im Netz, dass die Burschenschaft einen "Arierausweis" verlangt - ich hab nachgefragt und hörte, dass das nicht stimmt. Das ist auch eine Art Diffamierung.
Was genau haben Sie getan, um sich vorurteilsfrei zu informieren?
Ich musste ein Instrument finden, um mir ein eigenes Bild zu machen. Ich habe mich entschieden, den einzig richtigen Weg zu gehen - selbst gegen den Widerstand von Freunden. Ich hörte von etlichen Freunden, die ich auch sehr schätze, "Hamed, tu das nicht…". Aber ich gehe meinen eigenen Weg, ich recherchiere selbst und entscheide selbst.
Hier muss ich zwischenfragen: Wo ziehen Sie die Grenze? Wo lesen Sie und wo nicht?
Ich geh nicht zu Rassisten, zu Leuten, die zu Gewalt aufrufen, nicht zu Menschen, die sich nicht zum Grundgesetz bekennen. Aber sonst rede ich mit jedem. Denn ich finde, man sollte mit jedem reden, auch wenn mein Gegenüber ein anderes Geschichtsbild oder Gesellschaftsbild hat als ich. Es hilft überhaupt nichts, wenn man eine Gruppe in die Isolation treibt, weil das genau das ist, was zur Radikalisierung führt.
Man muss sich mit ihnen auseinandersetzen. Ich scheue mich nicht davor. Ich bin in dieser Hinsicht vielleicht nicht so sehr vorbelastet wie deutsche Kollegen, die immer eher vorsichtig sind. Ich bin ein neugieriger Mensch, ich bin ein Forscher und ich will mir selbst ein Urteil bilden.
Die Gruppe [gemeint ist die Burschenschaft] hat mir versichert, im Rahmen des Grundgesetzes zu handeln. Es gibt auch keine offizielle Stelle, die etwas anderes sagt. Eine sehr wichtige Frage ist also, wer die Kompetenz hat, einer Gruppe Rechtsradikalismus zu bescheinigen. Und das, was mir zugetragen wurde, war einfach zu dünn und zu unsicher als Material. Wenn ein Richter ein Urteil über die Burschenschaft fällen müsste, könnte er das ganz sicher nicht anhand dieser Materialien tun.
Ich geh davon aus, dass nur das Bundesamt für Verfassungsschutz und vermutlich auch der Zentralrat der Juden in Deutschland den Zugang hätten, um diese Frage zu klären.
30 Kommentare
Kommentare
malte am Permanenter Link
"warum soll ich nur mit Menschen diskutieren, die meiner Meinung sind? Was macht das für einen Sinn, dass man nur mit Gleichgesinnten spricht?"
Das ist zu kurz gedacht. Natürlich kann man auch mit politischen Gegnern diskutieren. Es ist aber etwas anderes, MIT jemandem zu sprechen (etwa in einer Talkshow, wo dann auch jemand von der AfD auf dem Posium sitzt) oder FÜR jemanden. Die Veranstaltung, um die es hier geht, wurde von der AfD organisiert, wenn man dort spricht, gibt man ein Statement für den Veranstalter ab, man lässt sich instrumentalisieren.
Gabriele am Permanenter Link
"... wenn man dort spricht, gibt man ein Statement für den Veranstalter ab, man lässt sich instrumentalisieren."
Im konkreten Fall halte ich aber den inhaltlichen Abstand für mehr als ausreichend, um Hamed Abdel Samad nicht dem Verdacht ausgesetzt zu sehen, heimlich und inbrünstig frömmelnd mit Beatrix von Storch am Entwurf für das neue Mutterkreuz nach Gutsherrenrt zu feilen.
Nur im Gespräch und in der Konfrontation mit Argumenten eröffnen sich auch für Menschen mit eher kreisausschnittartiger Gedankenwelt Möglichkeiten, sich ihrer Beschränktheit bewusst zu werden.
Und die, die dessen partout willens sind, gehören argumentativ erst recht blamiert und vorgeführt.
Deshalb freue ich mich über jeden, der nicht nur im eigenen Hort kuschelt, sondern für Aufklärung auch dort sorgt, wo sie vielleicht nicht sofort mit Befall und solidarischem Schulterklopfen gewürdigt wird.
edgard am Permanenter Link
Die AfD wirbt mit Plakaten auf dem der Autor und der Titel seines Buches zu lesen ist - also einer Partei die ausgewiesen islamfeindlich ist.
Gabriele am Permanenter Link
Politisch korrekte Schmuddelkind-Allergie hilft am allerwenigsten.
Reden hilft. Gerade dort, wo sich eben nicht nur evangelikale Nazis und sonstige Ex-Adels-Hinterbliebene an der geistigen Erhebeung durch Verachtung laben, sondern wo im Augenblick noch Menschen aufgrund ganz unterschiedlicher Motivation dabei sind.
Wer Hamed Abdel Samad kennt, der weiß, dass er kein Nazi oder sonstwie gearteter AfD-Sympathisant ist. Und wer ihn nicht kennt, bei dem entfaltet ein Plakat wie oben beschrieben (ich hab's nicht gesehen) wohl kaum eine größere Werbewirkung als ein Plakat mit IRGENDEINEM Gesicht drauf.
Leute, die hieraus überhaupt Schlüsse ziehen wollen, sind auch interessiert genug, um den Charakter seines Auftritts dort zu kapieren, oder sie brauchen definitiv nicht mehr von der AfD beworben zu werden.
Darüberhinaus ist "Islamfeindlichkeit" allgemein ein höchst (er)klärungsbedürftiger Begriff.
malte am Permanenter Link
Was du hier als "politisch korrekte Schmuddelkind-Allergie" beschreibst, ist tatsächlich eine äußerst vernünftige Haltung.
Hannes am Permanenter Link
Nein, das sehe ich komplett anders. Dies würde jeglichen Versuch komplett unmöglich machen, an der politisch-ideologischen Seite der Religion Kritik zu üben.
malte am Permanenter Link
Der Kommentar ergibt keinen Sinn. Wieso sollte es Kritik am Islam verunmöglichen, wenn man die Zusammenarbeit mit rechten Gruppierungen ausschließt?
sascha müller am Permanenter Link
den meisten kommentatorinnen hier scheint nicht bekannt zu sein, wie mühsam es sich realiter für autorinnen gestaltet, ihre werke in die öffentlichkeit verfrachten zu lassen.
malte am Permanenter Link
Wie bitte? Abdel-Samads Buch ist ein Bestseller, er ist regelmäßig in den Massenmedien präsent. Als ob er darauf angewiesen wäre, bei völkischen Saufvereinen oder AfD-Ortsverbänden zu referieren.
Andre am Permanenter Link
Ich bin Ausländer und mag den Islam auch nicht. gerade Deutsche islam Konvertiten sind mir ein Graus.
Wer ist nun Fremdenfeindlich?
Ich bin dann gerne "Islam-Feindlich"
Gabriele am Permanenter Link
Es ist erstaunlich, wie die Feindlichkeit gegenüber der AfD nicht nur für in Ordnung gehalten wird (ist sie ja auch, ich bin dabei), sonden mindestens zum guten Ton gehört und bei Bekundungsmangel sofort zu eifrigen M
Die in vieler Hinsicht zwanghafte Verehrung eines vermutlich psychisch schwer erkrankten Einzelmeinungsvertreters, dem vor weit über eintausend Jahren in einer fernen Gegend mit ungesund intensiver Sonneneinstrahlung eine zunehmend große Anzahl orientierungsbedürftiger Menschen ohne Abitur von Hormonen berauscht hinterhergelaufen sind, verhindert - so wie jede andere Form von Unterwürfigkeit - Freiheit und Demokratie. Denn Demokratie kann nur gedeihen, wo souveräne Menschen für die Gemeinschaft bürgen und das Gemeinwesen verträglich regeln.
Eine Gesinnung, die die Souveränität des einzelnen Menschen im Bezug auf sein eigenes Leben und die des Volkes im Bezug auf politische Entscheidungen infrage (und an ihre Stelle z.B. die zuweilen sklavische Orientierung an einer blumigen Hetzschrift aus o.g. stickigen Zeiten) stellt, ist ein grundsätzliches Problem. Und da ist es egal, ob sie in demokratiegewaschenen Moscheen, in Burschenschaften, im Silicon Valley, im holzschnittigen Köpfchen eines rethorisch restlos unbegabten westfälischen Björns, in den Nebennieren eines frustrationsintoleranten koreanischen Diktators oder im Herzen der einsamen "Frau im Koma"-Abonnentin grassiert, die im Schlaf den Stammbaum derer zu Schaumschlag-Lippe runterbeten kann, nur leider keinen eizigen Artikel des Grundgesetzes.
Der Vorwurf, sich instrumentalisieren zu lassen, bedeutet auch immer eine Entmündigung derer, die vom diskutierten Anlass und den vorgeschalteten Werbemaßnahmen einen Eindruck gewinnen werden.
Es ist anzunehmen, dass einigen tatsächlich ein irrtümlicher Eindruck entstehen wird. Aber das passiert auch, wenn H. A. Samad in einer Talkshow sitzt oder sich allein irgendwo hinstellt und was sagt.
Etwas nicht zu sagen oder zu tun, nur weil es ja von einigen missverstanden werden könnte, hat nichts mit Vernunft zu tun sondern mit Kontrollzwang und vorauseilendem Gehorsam. Auch in Nordkorea wird z.B. sorgfältig darauf geachtet, dass man nur das sagt und tut, was auf jeden Fall den RICHTIGEN Eindruck erweckt.
Das miteinander Reden ist die wichtigste Grundlage unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Es an sich zu kritisieren ist dumm.
Geistige Freiheit erwirkt man nicht, indem man sich der Dummheit anpasst.
Die meisten großen und folgenschweren Missverständnisse sind nicht Folge von vermuteten Verbindungen, die es gar nicht gibt, sondern sie sind Folge von gekappten Verbindungen, die es besser gegeben hätte, egal wie unangenehm, ja scheinbar unerträglich und schwierig sie sich auch gestalten.
Walter Stein am Permanenter Link
Die Burschis SIND Gleichgesinnte. Darin sehe ich das Problem.
Andre am Permanenter Link
Gleichgesinnte mit dem Islam
Stefan Wagner am Permanenter Link
Die deutsche Diskussionskultur ist in der Tat nur mit gleichgesinnten Leuten zu reden.
Dann gibt es noch die TV-Talkrunden, wo 6 Gäste ihre Monologe abspulen und nacheinander reden aber nicht miteinander. Zugehört wird nur um beim passenden Stichwort das Messer zu zücken.
Dissenzfähige aber faire Diskutanten findet man leider spärlich. Sozial betrachtet sind wir ein sehr dummes Volk.
Walter Stein am Permanenter Link
Ich unterstütze Herrn Abdel-Samads Anliegen absolut. Allerdings halte ich einige seiner Aussagen hier für naiv und trotzig. Man sollte, gerade bei einem so heiklen Thema, dringend aufpassen, mit wem man sich einläßt.
Siegfried Meier am Permanenter Link
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Abdel-Samad,
ich möchte an dieser Stelle zuerst folgende Passage von Ihnen zitieren:
"Für mich war auch die Antwort auf die fünfte Frage: "Darf auch ein Deutscher ägyptischer Abstammung Mitglied bei der Burschenschaft Germania Marburg werden?" sehr interessant. Denn in der Satzung der Burschenschaft heißt es: "Um Mitglied werden zu können, muss man männlich sein und dem deutschen Volk angehören."
Das war dann auch für mich die Entscheidung: Wenn sie mir die Frage - so wie geschehen - abschlägig beantworten, dann steht für mich eindeutig fest, dass ich dort nicht auftreten kann. Wenn ich nicht gut genug bin, um in einem Verein mitzumachen, dann bin sich sicher auch nicht gut genug, um bei diesem Verein zu reden. Vor allem nicht zum Thema Islam."
Mit dieser Aussage beweisen Sie, dass Sie von Verbindungen, deren Comment und auch der historischen Entwicklung nichts verstehen.
Würden Sie, wenn Sie von einer katholischen Studentenverbindung eingeladen werden auftreten? Würden Sie ggf. auch bei einer Frauenverbindung auftreten? Wenn Sie in beiden Fällen mit ja antworten, dann diskriminieren Sie Corps, Lands-, Turner-, Sängerschaften ebenso wie Burschenschaften.
Sie ignorieren die historische Entwicklung welche im Jahr 1815 begonnen hat, hin zu der Gleichschaltung aller Stundentenverbindungen während des 3. Reiches, verbunden mit der Tatsache, dass es gleichfalls Verbindungen gab, die gegen das Naziregime gekämpft haben (vgl. Heidelberger Spargelessen - http://de.wikipedia.org/wiki/Heidelberger_Spargelessen). Beim Blick auf die Historie der Studentenverbindungen wird lediglich auf ein spezifisches Zeitfenster innerhalb einer bestimmten Periode gelenkt und daraus die Legitimation abgeleitet, dass grds. alle Verbindungen, insb. Burschenschaften, generell rechtsradikal sind, ja sein müssen. Dabei wird ignoriert, dass gerade viele Einflüsse der studentischen Verbindungen des 19. Jahrhunderts bis heute Einfluss auf unsere Gesellschaft hatten und haben.
Doch zurück zum obigen zitierten Absatz. Katholische Stundentenverbindungen nehmen per se nur männliche Mitglieder auf, deren Konfession katholisch ist. Sind Sie katholisch Herr Abdel-Samad? Somit würden Sie, wenn die Verbindung den Comment ernst nimmt, nie aufgenommen werden. Treten Sie bei einer katholischen Studentenverbindung auf? Wenn ja, warum dann nicht bei einer Burschenschaft? Wenn nein, sind Sie ein Islamist, Herr Abdel-Samed?
Sie könnten auch nie in einer Frauenverbindung aufgenommen werden. Treten Sie auf? Wenn ja, warum bewerten Sie eine Burschenschaft anders, deren Comment älter ist als Sie lebensjahre zählen können? Wenn nein, sind Sie frauenfeindlich?
Sie tappen mit Ihrer Argumentation in eine typische Falle der Linken, jener Linken die gegen den Staat, gegen die Verfassung sind (vgl. dazu die Linke vertreten durch Fr. Wagenknecht & Co. und ihrem Bild von der Abschaffung des Eigentums hin zum Volkseigentum) und die akzeptieren und befürworten, dass fremdes Eigentum zerstört wird. Die ohne Skrupel Menschen angreifen, nur weil diese eine Uniform tragen.
Dies ist Schade.
Überträgt man die Ziele aus dem 19. Jahrhundert in unsere heutige Zeit, so müssen sich Ziele und Vorstellungen geändert haben. Während im 19. Jahrhundert die Abschaffung der vielen Kleinstaaten zugunsten eines Staates Deutschland der Gedanken war, sollte man heute - aus meiner Sicht - die Probleme der Zeit beleuchten. Und dies sind u.a. religiöser Faschismus, Weltwirtschaftskrisen, Armut, etc.
M.f.G.
Siegfried Meier
Gabriele am Permanenter Link
Ich finde es nicht besonders schwierig, in H. A. Samads "Wenn ich nicht gut genug bin, ..." die subjektiv-emotionale Übersetzung des Rassismus, mit dem ihm begegnet wurde, zu erkennen.
Dennoch kann sie nur so gemeint gewesen sein.
Und auch ich sehe hierin den ausschlaggebenden Punkt: Die "Burschis" pflegen die wenig überraschende völkische Gesinnung und haben sich als Rassenideologen gezeigt, indem sie am Autor kein einziges blondes Haar fanden und ihm deshalb seine Zugehörigkeit zum deutschen Volk abzusprechen versuchten!
Man muss nicht elftausend Jahre Männerbund studieren um zu erkennen, dass das notorische Linsen nach Kleinstunterschieden im Genpool, diese peinliche Aktion "Landesverteidigung durch Scheuklappen-Schwurbiologie", die keinem anderen Zweck als dem Identitätsbehelf durch Diskriminierung anstelle eigener Persönlichkeit dient, in diesen Zeiten mit das gefährlichste und inakzeptabelste Denkmuster überhaupt ist, auch wenn es noch so kleinlich, dumm und provinziell erscheint.
Peter Salewsky am Permanenter Link
Herr Meier, Ihre Vergleiche passen nicht. Es war die Rede von einem Deutschen (!) ägyptischer Abstammung.
Ich finde Herrn Abdel-Samads Frage und seine Konsequenzen aus ihrer Beantwortung völlig korrekt.
Siegfried Meier am Permanenter Link
Hallo Herr Salewsky,
und hier kommen wir an einen interessanten Punkt. Es gibt Burschenschaften die nehmen auch Personen auf, die mazedonischer, brasilianischer oder sonstiger Herkunft sind. Möglicherweise gibt es aber gleichfalls katholische Studentenverbindungen, die konvertierte Katholiken nicht aufnehmen.
Es geht grds. um die Verallgemeinerung von "Verbindung A" ist so und somit sind alle Verbindungen so! Das ist unredlich!
Henryk R. Chrusciel am Permanenter Link
Falsch. Der Vergleich zwischen Burschenschaft und Religionsgemeinschaft hinkt auf beiden Beinen. Abdel-Samad könnte problemlos Katholik werden.
Die Burschenschaft Germania nimmt aus rassischen Gründen keinen auf, der nicht deutschen Blutes ist. Darin unterscheidet sie sich von anderen Burschenschafte, die "reinrassige" Schwarzafrikaner oder Chinesen problemlos akzeptieren.
Siegfried Meier am Permanenter Link
Hallo Herr Chrusciel,
ich möchte auf meine vorherige Antwort verweisen. Aber herzlichen Dank, dass Sie erkannt haben, dass es Unterschiede zwischen Burschenschaften gibt.
Viele Grüße
Siegfried Meier
Andre am Permanenter Link
Und wieder eine neue Hexenjagd der Faschisten auf islam Kritiker!
Der Islam und die Nazis waren Verbündete und Brüder im Geiste!
Peter Schlemihl am Permanenter Link
Es darf nicht sein, dass sich ein Religionskritiker, der sich für die Einhaltung von Grund- und Menschenrechten einsetzt, sich von Leuten, die gewissen Menschen (z.B.
Dr. Gert Teska am Permanenter Link
Es ist schon erstaunlich: Kaum einer der schlauen Kritiker der Burschenschaften hat wahrscheinlich jemals mit Burschenschaften Kontakt gehabt.
Für soviel undemokratisches Verhalten, soviel Unwissen und Vorurteilen, soviel unbegründeter Feindschaft muss man sich langsam ängstigen.
edgard am Permanenter Link
"Für soviel undemokratisches Verhalten, soviel Unwissen und Vorurteilen, soviel unbegründeter Feindschaft muss man sich langsam ängstigen."
Genau dieser Satz trifft leider auf die nationalistischen Burschenschaften zu, und zu denen gehört die o.a. Verbindung.
Und - bitte tun Sie nicht so als seien alle Burschenschaften Brüder im Geiste.
Ich weiß sehr wohl daß es dort sehr große Unterschiede gibt - und kaum jemand stellt alle Burchenschaften unter Generalverdacht - aber einige derer tun so als wäre das der Fall.
Netter, aber durchsichtiger Versuch eine Opferrolle zu spielen, Herr Doktor...
Siegfried Meier am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr edgard,
"Ich weiß sehr wohl daß es dort sehr große Unterschiede gibt - und kaum jemand stellt alle Burchenschaften unter Generalverdacht - aber einige derer tun so als wäre das der Fall."
Ist dies so? Lassen wir diese Verbindung einmal außen vor. Was glauben Sie, wie häufig werden farbentragende Studenten Opfer der Antifa, von Grünen und der Linken? In manchen Hochschulen wird Hetze betrieben, dass Räumlichkeiten von Verbindungen nicht mehr genutzt werden dürfen. Dort wird noch nicht einmal unterschieden ob es sich um ein Corps, eine Landsmannschaft, eine KDStV, eine freie Burschenschaft und/oder ob es sich um eine Burschenschaft in der DB handelt. Und natürlich wird auch nicht geschaut, welche Gesinnung diese Verbindung hat. Farbentragen = rechts ist meist die Formel.
Silke Opfer am Permanenter Link
Natürlich wurde in der Germania nie über einen "Ariernachweis" diskutiert.
Daniel Anderson am Permanenter Link
Demokrat genannt sein zu wollen, ist mutig, wenn man sich instrumentalisieren lässt.
claistog am Permanenter Link
"Die Burschenschaft 'Germania' wird in keinem Register geführt und sie wird auch nicht vom Verfassungsschutz beobachtet."
Als ob es ein Relevanzkriterium wäre, wen der Verfassungsschutz beobachtet.
Der Verfassungsschutz beobachtet zum Beispiel den thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Terroristische Todesschwadrone - wie den NSU - beobachtet er nicht, sondern unterstützt sie logistisch und finanziell mit Steuergeldern.
Ich wer sonst am Permanenter Link
"Zum Beispiel steht irgendwo im Netz, dass die Burschenschaft einen "Arierausweis" verlangt - ich hab nachgefragt und hörte, dass das nicht stimmt. Das ist auch eine Art Diffamierung."
Unsinn, das ist keine Diffarmierung. "Irgendwo im Netz" ist zum einen eine ganz doofe Quellenangabe. Zum anderen geht auch nicht um Arierausweis, sondern Ariernachweis als Zugangsvoraussetzung. Also schlicht das, was Sie tatsächlich in der Satzung gefunden haben "Um Mitglied werden zu können, muss man männlich sein und dem deutschen Volk angehören." Und da steht nicht ohne Grund "deutsches Volk" und nicht deutsche Staatsbürgerschaft. Vielleicht googeln sie mal nach "volkstumsbezogene Vaterlandsbegriff". Dass das in der Praxis einem Ariernachweis gleich kommt ist genau und auf den Punkt gebracht die Kritik daran, die sich im übrigen auch historisch festmachen lässt, von der Bücherverbrennung auf der Wartburg über entsprechende Beschlüsse vor dem NS bis halt in die Gegenwart, wo sich entlang auch dieser Bruchlinie zahlreiche Burschenschaften von der darauf beharrenden deutschen Burschenschaft getrennt haben.
Das sich eine Menge überzogene und unsinnige Kritik im Web finden lässt, bedeutet ja nicht, dass jegliche Kritik an den verbliebenen DB-Burschenschaften und ihrem Hang zu Rechtsextremismus und Rassismus, historisch auch zum politischen Terrorismus etwa in Südtirol, falsch ist.