Humanistischer Weltkongress in Kopenhagen 2023

Erklärung zu Demokratie und humanistischen Werten

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Menschen fotografieren die "Kleine Meerjungfrau", das Wahrzeichen von Kopenhagen
die "Kleine Meerjungfrau", das Wahrzeichen von Kopenhagen

In der dänischen Hauptstadt fand im August der Humanistische Weltkongress statt. In zahlreichen Veranstaltungen arbeiteten humanistische Menschen aus aller Welt Grundlagen und Strategien für eine demokratischere Welt aus, setzten sich mit den Gefahren für die Demokratie auseinander und gaben schließlich eine gemeinsame Deklaration heraus.

Im August 2023 fand der dreitägige Humanistische Weltkongress im dänischen Kopenhagen statt. Eingeladen hatte die Organisation Humanists International, die den "Freedom of Thought Report" herausgibt, welcher den Säkularismus der Länder dieser Welt beobachtet. Unterstützt wurde Humanists International von der dänischen humanistischen Gesellschaft Humanistisk Samfund, der norwegischen humanistischen Vereinigung Human-Etisk Forbund, der schwedischen humanistischen Organisation Humanisterna, der freidenkerischen Union Finnlands Vapaa ajattelijat und der isländischen humanistischen Organisation Siðmennt. Bereits vor dem Kongress wurden Besuche in ehemaligen Fabrik- und Arbeiter*innendistrikten wie der Halbinsel Refshaleøen oder dem Stadtviertel Nørrebro sowie der Freistadt Christiania angeboten.

Die teilweise parallel stattfindenden Veranstaltungen umfassten unter anderem Themen wie "Die Kunst als Indikator für Meinungsfreiheit", die "Herausforderungen für die Demokratie in den südlich der Sahara gelegenen Teilen Afrikas", ein "humanistischer Blick auf den Klimawandel", "Frauen und Geschlechtergerechtigkeit in der Demokratie", die "Inklusion junger Menschen in humanistische Organisationen und Strukturen", "Technologie und ihre Anpassung an die Menschen", LGBTQIA+-Rechte, Todesstrafe, ein "humanistischer Umgang mit dem Rückgang von Glauben", "Verschwörungstheorien als Gefahren für Demokratie", Rückschläge für die Demokratie, humanistische Rituale, aber auch den aktuellen "Freedom of Thought Report" sowie "Gefahren für humanistische Personen".

WHC 2023

Abschließend veröffentlichte Humanists International eine Deklaration zum humanistischen Wert Demokratie. Die Deklaration beschreibt Menschen als soziale Tiere, welche durch Evolution und Kultur dazu geformt wurden in Gesellschaft mit anderen zusammenzuleben. Sie hält fest, dass die Gesellschaft um zu funktionieren Normen, Gesetze und Vorschriften benötigt, die sich jedoch ebenfalls mit der Gesellschaft verändern und deren Aktualisierungen das Ergebnis kontinuierlicher ethischer Diskussionen und einer rationalen Debatte sein sollen. Die Demokratie solle ein Grundwert sein, welcher von Gesellschaften und Regierungen geschützt werde und allen die gleiche Würde und den gleichen Respekt biete. Dabei solle sie jedoch keine Tyrannei der Mehrheit werden, sondern mit dem Schutz von Menschenrechten, der Rechtsstaatlichkeit und dem Engagement für sozialen Fortschritt einhergehen.

Bekräftigen soll die Deklaration, dass die Demokratie als universeller Grundwert von wesentlicher Bedeutung zur Verwirklichung humanistischer Prinzipien weltweit sei. Dass die Demokratie weitgehend inklusiv, transparent, rechenschaftspflichtig und säkular sein müsse und über Institutionen und Praktiken verfügen solle, die auf die sich ändernden Bedürfnisse und Wünsche der Menschen reagiere. Zudem müsse die Demokratie als Kultur aktiv gegen Bedrohungen, zum Beispiel durch Regime, Bewegungen und politische Parteien geschützt werden.

Gemeinsam verpflichten sich die Humanist*innen, sich für eine demokratischere Welt einzusetzen. Sie fordern zudem alle Regierungen, Institutionen und Einzelpersonen auf, demokratische Werte als Eckpfeiler der Menschenwürde, Gerechtigkeit und Freiheit zu wahren und zu schützen.

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