Nachdem sich im Humanistischen Pressedienst bereits Prof. Dr. Rolf D. Herzberg sowie auch Dr. Josef Breinbauer über das aktuelle Buch von Manfred Lütz, "Der Skandal der Skandale", geäußert haben, nimmt nun auch der Autor selbst dazu Stellung.
Im April 2018 wurde eine Studie veröffentlicht, nach der nur 37 % der befragten 7.200 Schülerinnen und Schüler der Kirche vertrauen. Selbst Banken (43 %) und die Bundesregierung (45 %) werden für vertrauenswürdiger gehalten.
Es sollte sich doch inzwischen längst herumgesprochen haben: Wir leben im 21. Jahrhundert. Schaut man allerdings auf statistische Werte, dann sind diese für jeden halbwegs aufgeklärten Zeitgenossen erschreckend: Noch immer bekennt sich jeder dritte Mensch auf diesem Planeten zum christlichen Glauben, jeder zweite Christ ist katholisch und somit Mitglied der Weltkirche.
Die Journalistin Liane Bednarz legt mit "Die Angst-Prediger. Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern" eine Darstellung zum Thema vor. Einerseits liefert sie viele Informationen und stellt ihre Sachkenntnis dar, andererseits bleibt das Buch doch eher auf einer beschreibenden journalistischen Ebene ohne Gesamteinschätzung stehen.
Manfred Lütz hat mit "Der Skandal der Skandale – Die geheime Geschichte des Christentums" einen weiteren Bestseller vorgelegt, der die Kirchengeschichte in apologetischer Weise umdeutet. Der bekannte Strafrechtsprofessor Rolf Dietrich Herzberg, der im Beirat der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung gerne mal den "advocatus dei" spielt und dabei kirchliche Sichtweisen verteidigt, hat nach der Lektüre des Buchs einen "Offenen Brief an Manfred Lütz" verfasst, den der hpd nachfolgend veröffentlicht.
Horst Junginger, Professor für Religionskritik, kritisiert Karlheinz Deschners Ansicht, die katholische Kirche würde das vom Christentum eigentlich Gemeinte verfälschen und stuft diese Meinung als "wissenschaftlich unsinnig und historisch vollkommen daneben" ein. Man sähe an diesem Beispiel aber auch, wie notwendig es sei, "seine Quellen kritisch zu hinterfragen und den Stellenwert der darauf aufbauenden Interpretation an diese Prüfung zu koppeln".
Als neutrale, allein der Vernunft verpflichtete Instanz werden wir vom hpd oft gefragt: Gott oder Osterhase – an was soll ich nur glauben? Welche von beiden segensreichen Gestalten erscheint wahrscheinlicher, welche bringt mir mehr? Aus gegebenem Anlass haben wir die vorhandenen Fakten nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt zu einem fairen Wettstreit zwischen Theologie und Osterhasologie. Als vernunftbegabte Menschen – entscheiden Sie bitte selbst.
Herr Seehofer hat recht. Er hat nur vergessen, hinzuzufügen, dass auch andere Religionen nicht zu Deutschland gehören. Es ist absolut unsinnig, eine Ideologie oder eine Religion einem festen Landstrich zuzuordnen. In dem Fall hätte man die ca. 100 in Deutschland ausgeübten weiteren Religionen auch erwähnen sollen.
Bayerns designierter Ministerpräsident Markus Söder wünscht sich eine stärkere Präsenz des Christentums. So forderte er jüngst mehr Kreuze im öffentlichen Raum.
Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer soll Generalsekretärin der CDU werden und ist sogar als künftige Kanzlerkandidatin im Gespräch. Ein Blick auf ihre religionspolitische Haltung zeigt, dass die gläubige Katholikin eine christliche Hardlinerin ist.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat entschieden: Es darf mit religiösen Motiven Werbung gemacht werden. Das Urteil kommt einer litauischen Modefirma entgegen, die mit Jesus und Maria Werbung machen wollte.
Ein junger Spanier muss 480 Euro Strafe zahlen. Nicht, weil er zu schnell gefahren ist oder sich sonst regelwidrig verhalten hat. Sondern weil er sein Gesicht in ein Bild von Jesus Christus gephotoshoppt hat.
Immer wieder wird von religiöser Seite behauptet, dass die "Zehn Gebote" oder die in der Bibel verkündete "Gottesebenbildlichkeit" des Menschen die Wurzeln der Menschenrechte seien. Tatsächlich sind die "Zehn Gebote" Befehle Gottes, bzw. der Priesterschaft, zur Errichtung einer hierarchischen Ordnung, zur Beschränkung der individuellen Freiheit und auch zur Aufstellung ethischer Verhaltensregeln.
Vergangene Woche veröffentlichte die Tageszeitung "Die Welt" einen Gastbeitrag von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, in dem er eine konservative Wende in Deutschland fordert. Er bezeichnet darin die CSU als Bindeglied - auch zwischen Christen und Konfessionsfreien. Die hpd-Autorin Gisa Bodenstein hat ihm in einem offenen Brief geantwortet.