In den USA gibt es derzeit mehrere Masernausbrüche. Grund dafür sind Impfgegner, die ihren Kindern den Impfschutz verweigern. Die Impfgegnerschaft zieht sich bis in die höchsten Kreise des Landes. Angesichts des aktuellen Masernausbruchs empfahl die Frau des Kommunikationsdirektors des Weißen Hauses per Twitter Kinderkrankheiten, um Krebs zu bekämpfen.
Anger liegt im Bezirk Weiz in der Steiermark. Von Ende Januar bis zum zehnten Februar hatten dort 26 Kinder und ein paar Angestellte der Volksschule Anger Schulverbot wegen eines befürchteten Masernausbruchs. Nachdem ein erkranktes Kind die Schule besucht hatte, wurde der Schutzstatus aller geprüft und bei unzureichend oder nicht geimpften Kindern und Erwachsenen Konsequenzen gezogen.
Die Masern sind wieder auf dem Vormarsch, trotz gestiegener Impfraten. Auch auf den Philippinen und in den USA gibt es einen Ausbruch. Der Grund: Impfskeptizismus. Deutschland bildet dabei eine Ausnahme: Hier waren die Zahlen im vergangenen Jahr rückläufig.
Masern breiten sich wegen Impfmüden wieder aus, die Weltgesundheitsorganisation warnt vor neuen Epidemien. Das Misstrauen gegenüber Impfungen wird vor allem von Esoterikern, Heilern und Vertretern der Alternativmedizin geschürt.
Jedes Jahr gibt die World Health Organization (WHO) eine Liste mit den zehn größten globalen Gefährdungen der menschlichen Gesundheit heraus. Dieses Jahr mit dabei: Impfskeptiker. Weil nicht flächendeckend geimpft wird, steigen die Krankheitsraten von Infektionen wieder an, gegen die Menschen eigentlich immun sein könnten.
Weltweit ist die Zahl der Maserninfektionen um 30 Prozent gestiegen. Die Masern gehören auch in Deutschland ausgerottet – und es wäre so einfach. Was hält uns auf? Die Weltgesundheitsorganisation WHO nennt als Grund Nachlässigkeit und Fehlinformationen über Impfungen.
Es ist wieder Grippezeit. Und wie jedes Jahr haben nicht nur die Viren, sondern auch die Mythen rund um die Grippeimpfung Hochsaison: "Ich lass mich nicht impfen, davon wird man doch erst recht krank", "Der Grippe-Impfstoff letztes Jahr, der war ja so schlecht, da wurde doch absichtlich gepfuscht" oder "Da gab's grad wieder einen Riesenskandal, besser, man lässt die Finger von allem, was Big Pharma uns aus Profitgier andrehen will". So hört man es überall, vom Kindergarten bis zum ärztlichen Wartezimmer.
Impfgegnerschaft und Impfskepsis (wobei letzteres meist nur ein Euphemismus für das erstere ist) treten sehr unterschiedlich auf. Da gibt es die "Hardcore-Impfgegnerschaft", die die geplante Ausrottung der Menschheit per Vakzine "enthüllt", angebliche "Impfschäden", die keine sind, auf einschlägigen Horror-Webseiten "sammelt", Viren und Bakterien als Krankheitserreger vielfach glattweg leugnet und Öffentlichkeitsarbeit inzwischen dadurch betreibt, dass ihre Vordenker sich mit Fernsehteams prügeln.
Die Story geht unter die Haut, die Charaktere wie aus dem Leben gegriffen, der Titel ist Programm: Im Dokumentarfilm "Eingeimpft" (D 2017) erzählt Regisseur David Sieveking von einem jungen Elternpaar vor der Entscheidung, ob sie ihre Kinder impfen lassen sollen. Doch Fachleute befürchten, dass der 90-Minuten-Streifen gerade das bewirkt, wovor er schützen möchte: Er schürt bei jungen Eltern unsinnige Ängste und beschwört ernste Gefahren für die Gesundheit von Kindern herauf.
Wer seine Kinder im australischen Bundesstaat Queensland nicht impfen lässt, muss dafür nun teuer bezahlen. Denn den Familien gehen mehrere Hundert Dollar an Steuervorteilen verloren.
Der 28. Februar 1998 – heute vor 20 Jahren – ist in die Medizingeschichte eingegangen als der Beginn einer der größten Medizinskandale überhaupt. An diesem Tag hatte "The Lancet" die Studie eines gewissen Andrew Wakefield veröffentlicht, die bis heute die Impfgegnerszene beflügelt, Eltern verunsichert, Verantwortlichen für das Impfwesen die Haare zu Berge stehen lässt und Wakefield selbst nach wie vor einen höchst zweifelhaften Ruhm verschafft, den er zum eigenen Vorteil auszuschlachten versteht. Darüber hinaus hat die "Autismus-Lüge", wie diese Geschichte durchweg in der Fachwelt genannt wird, zweifellos ihren Anteil an der beklagenswerten Wissenschaftsfeindlichkeit, die leider derzeit den Zeitgeist beherrscht.
Impfgegner haben ein neues Opfer gefunden – ihre Haustiere. Richtig gelesen, denn nicht nur Kinder sollen nun vor Spritzen beschützt werden, sondern auch Hunde und Katzen. Denn Impfungen sollen bei diesen eine Reihe von Krankheiten und Behinderungen auslösen – unter anderem Autismus.
Bisher mussten Kinder in Frankreich gegen drei Krankheiten geimpft werden. Seit dem Jahreswechsel gilt die Impfpflicht für elf Krankheiten. Die französische Regierung reagiert damit auf eine wachsende Impfskepsis.
Der Polio-Tag am 28.10. eines jeden Jahres ist ein Tag der Erinnerung an die Zeiten, in denen die Kinderlähmung noch eine ganz konkrete Bedrohung, ein Gespenst für Eltern und Kinder war. Der Tag wurde gewählt zu Ehren von Jonas Salk, geboren am 28. Oktober 1914, dem Entwickler des ersten Polio-Impfstoffs. Das war ein Totimpfstoff, der per Injektion verabreicht wurde. Die spätere – als so angenehm empfundene – Schluckimpfung (Sabin-Methode), die bei der Einführung der Polioimpfung in Deutschland zum Einsatz kam, war dagegen ein Lebendimpfstoff, der damals noch deutlich höhere Komplikationsrisiken barg. Heute wird durchweg mit weiterentwickelten Totimpfstoffen gearbeitet.
Wir sind es nicht mehr gewohnt, dass ein Kind stirbt. Doch leider werden wir uns wieder daran gewöhnen müssen, wenn sog. "Impfkritiker" ihre Kinder nicht impfen lassen. Für die aktuelle Ausgabe des SKEPTIKERS hat Natalie Grams dazu einen Artikel verfasst.