Ist die Taufe nur ein Trick der Kirchen, um sich Nachwuchs und Mitglieder zu sichern? Oder hat das "Heilige Ritual" darüber hinaus irgendwelche Auswirkungen? Das fragt sich Hugo Stamm in seiner aktuellen Kolumne.
Ein bisschen Respekt darf man ja schon wohl noch erwarten, so als allerhöchstes Wesen, das sich die Welt ausgedacht hat inklusive aller Menschen, Tiere, Pflanzen, Wirbelstürme, Donnerwetter, Viren, Krankheiten, Parasitenbefälle, aller Schulterpolster, Arschgeweihe, Flipflops und pinken Perücken, aller Völkermorde, Meteoriteneinschläge und Weltkriege, als Schöpfer von Armin Lanz und Markus Laschet und Schalke 04.
Was in vielen Religionsgemeinschaften verpönt ist, wird von der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich in die Tat umgesetzt. Am Rande der morgigen Vienna Pride Parade bieten die Pastafaris Austria allen interessierten mündigen Menschen Eheschließungen unabhängig von Geschlecht, Sexualität und Anzahl der heiratenden Personen nach pastafarischem Ritus an.
Vor allem Kinder und Menschen mit Behinderungen werden Opfer von Verstümmelung und Mord, um Körperteile oder Knochen für Rituale zu gewinnen – und das in sogar ansteigendem Ausmaß. Nachdem vorhandene Gesetze zu Gewalt und Mord nicht alle Fälle vor Gericht und bis zur Bestrafung bringen konnten, gibt es nun ein neues Gesetz zur Prävention und Bestrafung von Opferungen und Opferversuchen.
Religiöse Traditionen sind zählebig. Manchmal müssen erst Menschen sterben, ehe die Kirchenväter sich zu einer Reform durchringen. In anderen Fällen bringen nicht einmal Todesopfer die Oberhirten zur Vernunft. Welchen Weg die rumänisch-orthodoxe Kirche nach dem Tod eines frisch getauften Säuglings einschlagen wird, ist noch unklar.
Weihnachten ist bedeutungslos. Ziehen wir den Mythos von religiösen Festen ab, entdecken wir ihren eigentlichen Sinn. Es ist die Harmonisierung von biologischen und kulturellen Rhythmen gegen die Kräfte der Natur.
Das bevorstehende Weihnachtsfest soll in besonderer Weise eine Zeit der Ruhe und Besinnung, der Familie und der Mitmenschlichkeit werden. Weihnachten wird jedoch von Politik und Medien noch immer fast ausschließlich als christliches Fest dargestellt. Die dahinterstehende verengte Sichtweise ist historisch angreifbar, kulturell einseitig und gesellschaftspolitisch verfehlt.
Ein flämisches Gesetz verbietet die rituelle Schlachtung von Tieren ohne vorherige Betäubung. Gegen das Gesetz klagten jüdische und muslimische Vereinigungen. Der mit dem Verfahren befasste Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs schlägt sich auf ihre Seite. Er hält das flämische Gesetz für unionsrechtswidrig.
Erschrecken im Erzbistum Detroit: Ein Priester war nicht ordnungsgemäß getauft. Waren also alle seine Segnungen ungültig? Schmoren wegen eines Formfehlers arme Seelen in der Hölle? Vom Vatikan kam jetzt eine Antwort.
Das Entfernen der Penis-Vorhaut ist ein folgenschwerer Eingriff. Es ist ein großer Unterschied, ob dies bei einem einwilligungsunfähigen Kind fremdbestimmt durchgeführt wird oder ob sich ein Erwachsener aufgrund medizinischer Erwägungen bewusst dazu entscheidet. Würden Humanisten beschließen, zum Beispiel das Abschneiden eines Teils des Ohrläppchens bei ihren Kindern zum Ritual zu erheben, wäre die Empörung sicher groß – auch von religiöser Seite.
Die Nordkirche plant, im kommenden Jahr eine "Kasualagentur" zu eröffnen. Das teilte Bischöfin Kühnbaum-Schmidt Anfang Juni in Schwerin der Öffentlichkeit mit. Doch was soll das sein?
Seit 2005 sind humanistische Hochzeitszeremonien in Schottland legal, in Nordirland seit 2018. Seitdem erfreuen sie sich steigender Beliebtheit und haben in Schottland in ihrer Anzahl bereits die christlichen Trauungen überholt. In England und Wales erhofft man sich nun ebenfalls eine Legalisierung der humanistischen Hochzeitszeremonien.
Wie sehr die Entchristlichung der Ritualkultur bei Taufen und Bestattungen voranschreitet, welche Entscheidungsprobleme dies den Feiernden auferlegt und ob den Veränderungen eine humanistische Tendenz innewohnen könnte, dies behandelt der soeben bei Alibri erschienene 7. Band "Rituale im Übergang" in der von Horst Groschopp herausgegebenen Reihe "Humanismusperspektiven". Mit Autor Stefan Busch sprach Martin Bauer.
Um Menschen zu unterstützen, die unter der schwierigen Situation rund um das Coronavirus leiden, bieten die Freidenkenden Schweiz Gespräche an. Das Angebot ist kostenlos und für alle da.
Weihnachten naht unaufhörlich. Für Christen sind es nach dem Osterfest die zweitwichtigsten Feiertage, an denen der Legende nach ihr Heiland von einer Jungfrau in einem Stall in Bethlehem geboren wurde. Historisch gesehen gibt es jedoch keinerlei Verbindung zwischen dem, was wir heute als Weihnachten feiern und der vermeintlichen Messias-Geburt. Auch die Bräuche, ohne die man sich die Feiertage nicht vorstellen kann, sind zu einem beträchtlichen Teil nicht christlichen Ursprungs.