Die beiden christlichen Großkirchen pflegen in der Kirchenrepublik Deutschland ihre Paralleljustiz. Von der katholischen Kirche kennt man das spätestens seit Bekanntwerden des Missbrauchsskandals, doch auch die evangelische Kirche ist ein Staat im Staate: Mittels eigener "Verfassung" entscheidet sie, wer den Religionsunterricht an staatlichen Schulen erteilen darf.
Melisa Erkurts "Generation Haram" stellt eine Art Gegenentwurf zu Susanne Wiesingers "Kulturkampf im Klassenzimmer" dar. Erkurt kritisiert, dass Kinder von Migranten im österreichischen Bildungssystem diskriminiert werden, und fordert, dass sich die Bildungspolitik den Lebenswelten aller Schülerinnen und Schüler anpassen müsse.
Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat ein generelles Verbot der Vollverschleierung an Schulen im Land verhängt. Auch wenn es nur wenige Einzelfälle geben könnte, herrscht damit nun Rechtssicherheit in der Streitfrage. Allerdings gilt die neue Gesetzeslage nur für staatliche Schulen.
Arbeit von Nichtregierungsorganisationen, wie sie Kids Welcome leistet, und Fächer wie Humanistische Lebenskunde fördern kommunikative Kompetenz.Berliner Grundschüler*innen schickten Bilder und Postkarten aus Berlin nach Hamburg. So erfahren die Verletzlichen unserer Gesellschaft in diesen schweren und unsicheren Zeiten Solidarität von Gleichaltrigen.
Der Kaltstart in den digitalen Unterricht, den deutsche Schulen in der Corona-Krise hingelegt haben, muss wohl als Fehlstart und Weckruf bezeichnet werden. Zu meckern gibt es vieles. Bessermachen ist auch nicht so einfach. Ein Plädoyer.
Die Corona-Krise ist für viele Menschen eine enorme Belastung. Vor allem Eltern haben es schwer, die ihren Job von zu Hause aus erledigen müssen, während sie gleichzeitig noch ihre Kinder ganztägig zu versorgen haben, da die Kitas geschlossen sind. Besonders hart trifft es Lehrer, die zusätzlich mit mangelnder technischer Ausstattung auf allen Seiten zu kämpfen haben, während sie die Gesellschaft nicht zu den ehrfürchtig bewunderten "systemrelevanten Berufen" zählt und es auch mit dem entgegengebrachten Wohlwollen hapert. Ein Erfahrungsbericht einer Lehrerin, die gerne ein paar Dinge klarstellen möchte.
Vergangene Woche wurde in Mainz über die Existenzberechtigung des Religionsunterrichts und die Alternative "Ethik für alle" diskutiert. Anlass war die Forderung der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz vom Herbst nach einer Abschaffung des konfessionellen Religionsunterrichts zugunsten eines gemeinsamen philosophischen Faches für alle.
Immer mehr Schüler*innen in Rheinland-Pfalz wollen den konfessionsgebundenen Religionsunterricht abschaffen. Dieser hat laut Landesverfassung sogar zur "Gottesfurcht" zu erziehen, was von den Aktiven der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz als unzeitgemäßes Relikt angesehen wird, das zeitnah verändert und modernisiert werden soll. Ihre Forderungen sorgten in den vergangenen Wochen für rege Diskussionen in den Medien.
Der Humanistische Verband Rheinland-Pfalz/Saarland e. V. (HVD RLP/Saar) begrüßt und unterstützt die Aufforderung der LandeschülerInnenvertretung (LSV) Rheinland-Pfalz an die Landesregierung, die längst überfällige Änderung des Art. 29 der rheinland-pfälzischen Verfassung vorzunehmen.
Das Bundesland Hessen erprobt derzeit den nicht-bekenntnisorientierten Islamunterricht an seinen Schulen. Gegen diesen staatlichen Islamunterricht ohne Einflussnahme von islamischen Religionsgemeinschaften hatte der Zentralrat der Muslime einen Eilantrag auf Unterlassung beim Verwaltungsgericht Wiesbaden gestellt. Das Gericht wies den Antrag ab.
Im US-Bundesstaat Tennessee hat die katholische Schule St. Edward Catholic School alle Bände der Harry Potter Serie aus der Schulbibliothek entfernt. Auslöser waren Gespräche des Schulpastors mit Exorzisten aus den USA und Rom, die bestätigten, dass die Darstellung von Magie in den Büchern schädliche Einflüsse habe und dass die Sprüche und Flüche in den Büchern echt seien und böse Geister heraufbeschwören könnten.
Sollte das Tragen von Kopftüchern in Grundschulen verboten werden? Weder eine pauschale Stigmatisierung noch das bisherige Wegschauen lösen die Probleme. Vielmehr braucht es eine differenzierte Debatte unter besonderer Beachtung des Kindeswohls, meint Jürgen Roth in einem Kommentar.
Seit 2018 ist die Verhüllung des Hauptes aus weltanschaulichen und religiösen Gründen für Kinder in österreichischen Kindergärten und bei Tageseltern verboten. Nun soll das Verbot auch auf die Volksschulen ausgeweitet werden. Das Verbot wird als einfaches Gesetz etabliert und Kinder bis zum zehnten Lebensjahr umfassen.
Das Wissen um naturwissenschaftliche Zusammenhänge, aber auch die zahlreichen Missbrauchsfälle durch katholische Geistliche haben die spanische katholische Kirche in ihrem Ansehen sinken lassen. "Olympische Spiele" mit Religions-Tests und Malwettbewerben sollen nun retten, was zu retten ist.
Am Freitag kamen 25.000 Menschen zum allfreitäglichen Schulstreik fürs Klima. Es hatte sich ein prominenter Gast angekündigt: Greta Thunberg, die Gründerin der Bewegung. Mit Spannung wurde ihre Rede erwartet. Mittlerweile sind es nicht mehr nur Schüler, die an den Demonstrationen teilnehmen, längst beteiligen sich auch ältere Generationen. Und einige von ihnen versuchen, die erfolgreiche Bewegung zu nutzen, um ihre eigenen Themen zu platzieren.