Offener Brief fordert sofortige und bedingungslose Freilassung von Mubarak Bala

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Anfang April wurde Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, zu 24 Jahren Haft verurteilt. Der Vorwurf: Er soll blasphemische Inhalte auf Facebook gepostet haben. Gegen diese drakonische Strafe wendet sich Humanists International mit einem Offenen Brief.

Zwei Jahre lang saß Mubarak Bala bereits im Gefängnis, bevor ein Gericht über seinen Fall urteilte. Zwei Jahre lang hatten sich internationale Verbände und Weggefährten für seine Freilassung eingesetzt, bis er sich schließlich überraschend schuldig bekannte. Doch Humanists International, die den nigerianischen Aktivisten von Anfang an unterstützten, will nicht aufgeben. In einem Offenen Brief fordert die internationale humanistische Organisation den Gouverneur des Bundesstaats Kano, wo der Prozess stattfand, auf, die Verurteilung zu annullieren und Bala sofort und bedingungslos freizulassen, ihm freien und ungehinderten Zugang zu seinen gerichtlichen Vertretern zu gewähren sowie im Gefängnis und bei seiner Freilassung sein Wohlergehen und seine Sicherheit zu garantieren, inklusive einer angemessenen medizinischen Versorgung.

Darüber hinaus prangert der Brief "verfahrenstechnische Unregelmäßigkeiten ab dem Moment seiner Verhaftung" an. Unter anderem wurde dem nigerianischen Humanisten laut Humanists International fünf Monate lang der Zugang zu seinen Rechtsbeiständen verwehrt und eine höchstrichterliche Anordnung zu seiner Freilassung auf Kaution nicht umgesetzt. Zudem habe die Organisation Grund zu der Annahme, dass sich Mubarak Bala unter Zwang und dem Versprechen einer milderen Strafe entgegen dem Rat seiner Anwälte schuldig bekannt habe.

"Humanists International ist gemeinsam mit den Unterzeichnenden davon überzeugt, dass Mr. Bala Opfer eines schweren Justizirrtums ist, und dass seine Grundrechte, die in der nigerianischen Verfassung verankert sind, systematisch verletzt wurden", heißt es in dem Dokument. Man fürchte, dass der Aktivist nur aufgrund der Ausübung seiner Rechte der Religionsfreiheit und der freien Meinungsäußerung zur Zielscheibe wurde. In einem abschließenden Appell an den Gouverneur heißt es: "Wir bitten Sie eindringlich ihre Pflicht, grundlegende Freiheiten zu respektieren, aufrecht zu erhalten und Mubarak Bala sofort ohne Auflagen freizulassen".

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