Das war im Luther-Jahr wohl unvermeidbar, weil es auch ein Wahljahr ist: Der stellvertretende Parteivorsitzende der NPD Ronny Zasowk hat den antisemitischen Hassprediger und Volksverhetzer Dr. Martin Luther für sich und seine Partei entdeckt. Offenbar will er sich im Luther-Hype sonnen und strebt eine Polit-Ehe der besonders widerlichen Art an. Ein Kommentar unseres Autors Bernd Kammermeier.
Jüngst veröffentlichte Zasowk auf der NPD-Homepage einen Artikel mit dem Titel: "Martin Luther würde NPD wählen!" Dies wegen "staatlich geförderter Gotteshäuser, die Wirtschaftsflüchtlingen und Sozialtouristen Kirchenasyl gewähren". Die CDU sieht dies anders, so der stellvertretende Bundesvorsitzende Thomas Strobl bei Maybrit Illner: "Christen machen nicht die Tür zu, wenn Menschen in Not zu uns kommen, die vor Tod, Vergewaltigung und Gewalt fliehen, sondern dann haben wir eine offene Tür und auch ein offenes Herz." Trotzdem stimmte die CDU für die massive Unterstützung der Lutherdekade und Herr Strobl machte sich für den diesjährigen Feiertag zur Ehre Martin Luthers am 31. Oktober stark.
Als ich mit drei Kollegen – der hpd berichtete mehrfach – Luthers judenfeindliche Schriften veröffentlichte (die beiden Folgebände erscheinen in Kürze), geschah dies nicht ohne folgenden Warnhinweis: "Diese Übertragung dient allein der Aufklärung und wird ihren Zweck immer dann verfehlen, wenn sie als Rechtfertigungswerk für neonazistisches antisemitisches Gedankengut missbraucht wird!" Welche Partei hat also Recht, wenn sie Luther auf ihrer politischen Seite wähnt? Ganz klar die NPD! Die flüchtlingsfreundlichere CDU – ungeachtet aller Querelen mit ihrer Obergrenzen-Schwesterpartei – hat also der programmatisch falschen Persönlichkeit zu neuerlichem Ruhm mitverholfen.
Zasowk vermutet: "Martin Luther würde sich im Grabe herumdrehen, könnte er sehen, was aus unserem Land geworden ist." Nun, die NPD sieht sich selbst als "soziale Heimatpartei". Da kümmert man sich auch um das Grabeswohl Martin Luthers. Und wie steht es mit all denen, die gegen den Nationalsozialismus gekämpft haben und trotzdem den braunen Sumpf Deutschlands nicht dauerhaft austrocknen konnten? Dort scheint das Kümmern um die Grabesruhe zu verblassen. Nicht ohne Grund, denn es gibt Parallelen zwischen den Gedanken des gefeierten Reformators und der Fremdenfeindlichkeit der NPD im christlich-judenfeindlichen Abendland. Zumindest scheint dies Ronny Zasowk zu meinen: "Er (Luther) würde Klartext sprechen, wenn es darum geht, dass unser Land mehr und mehr kulturell und sittlich verfällt." Die Wandlung einer germanischen Monokultur mit biblischem Moralkodex in ein pluralistisches Land - in eine offene Gesellschaft - wird in braunen Kreisen gerne als Verfall wahrgenommen. Ja, Luther sah das genauso.
Weiter: "Er würde als große Gefahr deuten, dass die herrschenden Parteien die Islamisierung Deutschlands systematisch herbeiführen." Gewiss war Luther islamophob mit rassistisch-religiöser, in jedem Fall beleidigender Begründung: "Schließlich gibt der schändliche Unflat (Mohamed) selbst an, dass ihm Gott (der Teufel) so viel Potenz gegeben habe, das ihm vierzig Frauen im Bett nicht genug sein mögen. Ja, genauso, wie er in derselben Bibel, dem Hurenfleisch, studiert hat, so riecht und schmeckt auch sein keusches Buch, der Koran. Er hat den Geist seiner Prophetie am richtigen Ort, dem Venushügel, gesucht und gefunden." (aus: "Die letzten Worte Davids", in Band 3 der judenfeindlichen Schriften) Ja, in diesem Ton schreiben hin und wieder auch NPD-Wähler, wenn auch primitiver.
Natürlich könnte Luthers Gesinnung – wegen des durch EKD und Politik unterstützten Marketings - im heutigen Deutschland salonfähig werden. Doch ist die hohe Verehrung des Reformators in evangelischen Kreisen – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – eher der verbreiteten Unkenntnis vieler Protestanten über die Person Luthers und deren Denken geschuldet. Der stellvertretende NPD-Vorsitzende weiter über Luther: "Er war nicht nur der Einiger der deutschen Sprache und ein todesmutiger Streiter für seine theologische Interpretation der heiligen Schrift – er lehnte es auch ab, dass eine raumfremde Macht wie Rom diktiert, wie die Menschen in Deutschland und Europa zu denken und zu leben haben." Todesmutig? Luther war ängstlich, ja angstzerfressen. Er wusste die Obrigkeit an seiner Seite und konnte nur deshalb seinen Egotrip fahren. So ließ er nur seine Meinung gelten und wähnte den vermeintlichen Willen Gottes durchzusetzen, indem er im Grunde alle Religionen – inklusive des Katholizismus, dem er entstammt – ablehnte und kategorisch durch seine Lesart der Bibel und sein Religionsverständnis zu ersetzen versuchte.
Er war kein Einiger – nicht einmal für die deutsche Sprache, denn es ist seinem erfolgreichen Verleger Hans Lufft zu danken, dass sich die sächsische Kanzleisprache über die Landesgrenzen hinaus verbreitete. Luther war ein Spalter. Er spaltete Deutschland, schuf ein katholisches und ein lutherisches Deutschland. Ausgerechnet die Protestanten - offenbar mit Faible für Spalter – wählten mehrheitlich Adolf Hitler an die Macht, der den Zerfall Deutschlands – ebenfalls unfreiwillig, aber bewusst in Kauf nehmend - fortsetzte. Zasowk ungeachtet dieser Fakten weiter: "Wenn in der nächsten Woche in Berlin und der Lutherstadt Wittenberg der Kirchentag begangen und an das 500-jährige Jubiläum des Thesenanschlags durch Luther erinnert wird, dann täte man gut daran, sich die Frage zu stellen, wie Luther das heutige Deutschland sehen würde." Diese Frage ist längst beantwortet – durch Luthers eigene Schriften und durch die Taten seiner größten Verehrer. Deutschland wäre judenfrei, der Begriff ‚Antisemit‘ eine löbliche Bezeichnung. Flüchtlinge würden ins Meer zurückgeschmissen, wie Luther am liebsten Juden in die Elbe gestürzt hätte. Hier lebende Muslime müssten Luthers beißenden Spott und seine fäkalen Beleidigungen ihres Propheten (s.o.) ertragen oder das Land verlassen. Katholiken würden vertrieben und Frauen wären noch unterdrückter, als im mittelalterlichen Katholizismus. Ein Deutschland zum liebermann‘schen Kotzen.
Der NPD-Text: "Luther wäre sicherlich kein Freund der Union, die sämtliche konservativen Werte verraten hat." Luther wäre kein Freund der Freiheit – nur der Freiheit des in seinem Sinne glaubenden Christenmenschen. Er würde in großem Stil Euthanasie an behinderten Kindern (die er als seelenlose Fleischmasse )"massa carnis sin anima"), die der Teufel in die Krippe gelegt habe, bezeichnete) betreiben. Die Frau hätte ihren festen Platz am Herd und auch den Mann würde das protestantische Arbeitsethos zur Arbeit verpflichten. Freizeit als Luxus. Und gewiss wäre Deutschland frei von Vertretern nicht-lutherischer Religionen. Wenn dies konservative Werte im Sinne der NPD sind, dann darf sie die Union gerne verraten.
Zasowk: "Luther würde unsere abendländische Identität verteidigen, er würde unser Volk vor Zuwanderung schützen und er würde dem Missbrauch der Kirchen durch Asyl-Extremisten und Überfremdungs-Lobbyisten den Kampf ansagen." Luther sagte zu seiner Zeit sogar der Kirche an sich den Kampf an. Er profitierte dabei vom Asyl auf der Wartburg, vom Schutz durch die Obrigkeit. Der Religionsflüchtling Luther – durchaus vergleichbar mit Flüchtlingen, die vor dem Islam zu uns fliehen – hätte ohne Hilfe von oben nicht überlebt. Wenn die NPD im Fall Luthers dessen Errettung und Asylgewährung positiv sehen, dann sollte sie ihren Horizont etwas erweitern und es zumindest nicht kategorisch ignorieren, dass viele der heutigen Flüchtlinge vor dem Islam fliehen.
Der letzte Satz lautet: "Martin Luther würde heute NPD wählen!" Das ist sogar vorstellbar. Extremisten – und wer mag bestreiten, dass Luther ein fundamentalistischer Extremist war? – wählen oft Extremisten. Luther wirkte durch vier Jahrhunderte auf höchst fatale Weise durch seinen zügellosen Juden- und Fremdenhass. Er lieferte mit seiner "scharfen Barmherzigkeit" das berüchtigte "Sieben-Punkte-Programm" zur Vernichtung des Judentums. Dies inspirierte die Nazis und ist vielleicht der eigentliche Grund, warum sich Zasowk als ebenso glühender Luther-Verehrer outet, wie Hitler sich 1924 selbst darstellte: "Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach der die Dämmerung; sah der den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen." Die NPD mag für Luther wählbar gewesen sein, eher noch die NSDAP, nachdem der Führer zum Protestantismus konvertiert wäre. Aber aus diesem Grund gehören solche Personen und Parteien in unsere Geschichtsbücher verbannt. Braune Gedanken eignen sich in keiner Form für eine freiheitliche demokratische und pluralistische Gesellschaft, nicht mal an deren Ränder.
Hinweis der Redaktion: Die ev. Kirche hat sich inzwischen "empört" gezeigt über die "Wahlplakate der rechtsextremistischen NPD mit Porträts von Martin Luther (1483-1546) und Johann Sebastian Bach (1685-1750)."
15 Kommentare
Kommentare
Nemesis am Permanenter Link
Ziemlich viel Text um zu sagen, dass es einige Parallelen zwischen Martin Luther und der NPD gibt.
Klaus Bernd am Permanenter Link
„nur weil er die Fremdbestimmung ablehnt,“
Was für eine widerwärtige Schönfärberei, die Argumentation von B.K. so zusammenzufassen; und nicht untypisch für kirchliche Apologeten.
„die Unterschiede die Luther einst vertrat und die die Kirche jetzt vertritt, kaum größer sein könnten...“ (Ich nehme an, es sollte eigentlich heißen: „die Unterschiede zwischen dem, was Luther … und dem, was die Kirche ...)
Wenn das so ist, warum hat die EKD dann die Luther-Dekade überhaupt ausgerufen ? Meinen Sie, dass man das getan hat, ohne seine Schriften zu kennen ? Damit stellen Sie der EKD und allen, die diesen Personenkult mitmachen, berechtigter Weise, ein erbärmlich schlechtes Zeugnis aus. So steht sein Denkmal jetzt in all seinem Dreck auf dem Sockel, an ein paar Stellen mühsam sauber gewischt, aber die Nazis triumphieren über die braune Scheiße, die die Lutheraner da mit auf den Sockel gestellt haben.
Und der Vatikan nimmt es hin, dass ein Mann gefeiert wird (und feiert sogar mit), der den „Stellvertreter Gottes“ als „Papstsau“ und seine Kurie verächtlich als „Bubenschule“ bezeichnet hat ? Das ist doch wohl seitens der r.k.K. der Verzicht auf jegliche Selbstachtung. Aber was tut man nicht alles, um die Kumpanei der Kirchen voranzubringen. Gemeinsam kann man dem Steuerzahler eben nach wie vor das Geld besser aus der Tasche ziehen.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Luther wird nicht als Extremist bezeichnet, weil er angeblich die Fremdbestimmung abgelehnt hat. Das hat Luther nicht getan.
Luther war ein Extremist, weil er jeden mit Hassreden und Schmähungen überzog, der ihm nicht in den Kram passte, seien es die Juden, die er nicht kannte, die Türken (Muslime) vor denen er Angst hatte, die Altgläubigen (Katholiken), die seine Ideen ablehnten oder auch seine reformatorischen Brüder aus Zürich und Straßburg, die sich erlaubten in Fragen des Abendmahls anderer Meinung zu sein als der geschätzte Kollege und die er deshalb als Ketzer bezeichnete. Dass ihm Frauen, Hexen und Behinderte ein Dorn im Auge waren, seine anhaltinischen Landesherren ihm 1532 das Ertränken eines 12-jährigen geistig behinderten Mädchens explizit verbieten mussten, rundet das Bild der gefeierten Galionsfigur einer 10-jährigen Jubelorgie ab.
Seine Ratschläge an seine Obrigkeit zur Ausübung einer "scharfen Barmherzigkeit" wie mit den Juden zu verfahren sei, mussten 1938 lediglich noch durch die "Vernichtung in Gaskammern" ergänzt werden.
Sie glauben das alles nicht? Brauchen Sie auch nicht. Lesen Sie selbst:
Martin Luther: Von den Juden und ihren Lügen. Erstmals in modernem Deutsch, herausgegeben im Alibri-Verlag, 2016
Stefan Dewald am Permanenter Link
So sieht das Plakat übrigens aus ...
Anmerkung der Redaktion: Wir haben absichtlich nicht auf die Webseite der NPD verlinkt und das Plakat dargestellt.
Axel Stier am Permanenter Link
Eins haben Luther und die NPD mindsetens gemeinsam: Beide sind von vor-vorgestern!
Roland Weber am Permanenter Link
Passt doch!
Horst Herrmann am Permanenter Link
Lieber Bernd Kammermeier, Sie wissen, dass ich Sie schätze. Umso mehr Kopfschmerzen bekomme ich, wenn Sie Luther nur noch als "antisemitischen Hassprediger und Volksverhetzer" vorführen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Lieber Horst Herrmann,
ich kann Ihre Kritik gewiss nachvollziehen.
"Wer von den Herausgebern ist überhaupt ein gelernter und akzeptierter Historiker?"
Das ist bei unserer Herangehensweise unnötig. Wir haben bewusst auf eine Kommentierung der lutherschen Texten verzichtet, weil hier in der Tat Zündstoff für Kritik gelegen hätte. Auch wenn diese - ich sage dies ganz selbstbewusst - ins Leere laufen würde. Wir "Überträger" der Luther-Schriften haben uns (auch im Vorfeld) jahrelang mit der Thematik befasst und wir haben viele Quellen und Fachkommentare zum Thema gelesen. Wir haben es uns nicht leicht gemacht und waren aufrichtig und (wie ich finde) erfolgreich bemüht, Luther verständlich zu machen und nicht zu verfälschen.
Das Verfälschen praktizieren die Profis der EKD, indem sie Luthers Aussagen marginalisierten. Außerdem haben wir alle eine akademische Ausbildung hinter uns und drei von uns haben, wenn auch fachfremd, promoviert. Wir wissen also, wie wissenschaftliches Arbeiten geht.
"Welche Resonanz hat Ihre Herausgeberschaft bei Historikern hervorgerufen? Gibt es einschlägige Rezensionen? Werden die Resultate Ihrer Herausgeberschaft in Universitätsbibliotheken eingestellt?"
Das war weder Anliegen noch Ziel unserer Arbeit. Wir wollten die Bevölkerung darüber aufklären, was der Hassprediger Luther geschrieben hat. Die Fachwelt wird die Schriften auch kennen, doch sie wird dort verdrängt oder klein geredet.
"Ich habe nun mal Bedenken, ob das an sich lobenswerte Unterfangen gut genug geplant und durchgeführt ist oder eine bestimmte Klientel bedienen will."
Was hätte man anders tun können? Wir haben mit ausreichenden Kenntnissen des Frühneuhochdeutschen die Bücher und Schriften übertragen und die heute unbekannten Begriffe als Endnoten erklärt. Das ist primär eine (auf Grund des Inhalts unerträgliche) Fleißarbeit, die mehrere Jahre in Anspruch genommen hat.
"Aber ich habe mich nicht getraut, mich an der notwendigen Textkritik, Textanalyse, Redaktions-, Literar-, Form- und Traditionskritik zu versuchen, und das mit dem Ziel, eine Schrift Luthers in ihrem damaligen historischen Kontext zu verstehen und auszulegen."
Deswegen haben wir auch auf Textkritik verzichtet. Dies war aus unserer Sicht auch unnötig, weil Luther Klartext spricht. Wenn er z.B. zum Verbrennen von Synagogen aufruft, dann hatte dies zu allen Zeiten die gleiche Bedeutung wie heute: Das Gotteshaus einer anderen Religion sollte bis auf die Grundmauern abgebrannt werden, damit man nichts mehr davon sehe. Was muss ich bei einer derart widerwärtigen Aussage kommentieren oder kritisieren? Empathische Menschen begreifen sofort, dass man dies weder tun noch dazu aufrufen darf.
"Ein kleiner Nachtrag noch zu unserer Diskussion von neulich: K. Deschner hat meine Lutherbiografie in seiner "Kriminalgeschichte" mehrfach zustimmend zitiert, sie scheint also nicht nur für Lutherfans interessant zu sein."
Das steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Ich vermute nur, wenn Ihr geschätztes Buch noch deutlicher auf die Seite des (und ich bleibe dabei) Hasspredigers und Volksverhetzers eingegangen wäre, wäre sein Wert für Deschner gleichgeblieben, jedoch viele Luther-Fans (die es zahlreich gibt) hätten von Ihrem Werk Abstand genommen...
Horst Herrmann am Permanenter Link
Gut, lassen wir es dabei. Ich habe noch ein anderes Problemfeld: Das Verhältnis Luthers zu Thomas Müntzer. Da ist noch zu wenig untersucht und gesagt. Auch hier hat Luther sich widerlich verhalten.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Lieber Herr Herrmann,
Menschen, die heute gefeiert werden, müssen nach heutigen Maßstäben beurteilt werden.
Luther war zu seiner Zeit eine Kanaille, so wie man das auch heute noch empfinden kann. Sie wüßten das, wenn Sie sich mit seinem Streit mit seinem Zürcher Reformationsbrüdern Zwingli, Schwenckfeld und Bullinger beschäftigt hätten. Es gibt keinen Grund, Puderzucker über die Vergangenheit zu streuen. Zumal nicht für Leute, für die sein "größter Verdienst", nämlich die Eindeutschung eines Märchenbuchs eben die Übersetzung eines Märchenbuchs ist.
Roland Weber am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Hermann, auch ich habe Sie bislang als Autor geschätzt, aber diese Art von Kritik ist unterste Schublade!
Beruht denn das ganze Christentum mit all seinen Facetten auf Wahrheit oder annähender Wahrheit nur weil ein "studierter Theologe" von der Kanzel von kritischen Stimmen unbeeindruckt allen weihnachtlichen und passionistischen Unsinn von sich gibt? Muss das alles ein Gläubiger oder gar eine laizistische Gesellschaft über sich ergehen lassen, weil sie "keine Theologie studiert" hat? Gesteigert am besten noch: Katholische Theo-lügie!?
Überlegen Sie einmal, welche Hybris Sie mit Ihrer Kritik verbreiten. Keiner darf mehr Lügen und Ticks oder denn auch die Wahrheit aufdecken, weil er das einschlägige Fach "nicht studiert" hat oder seine Kritik nicht "wissenschaftlich genormt" ist?
Da kann ich nur sagen: Entweder ist etwas falsch, verlogen oder verdreht oder echt, wahr oder was auch immer dazwischen - aber das hängt einzige von den vorgelegten Argumenten und Tatsachen, aber ganz gewiss nicht von einem "einschlägigen Studium" ab!
Horst Herrmann am Permanenter Link
Ich kann es kurz machen, Herr Weber: Sie haben bei Ihrer Kritik völlig übersehen, dass sich meine Einwände allein gegen eine Tätigkeit als Herausgeber und nicht gegen die Lutherkritik als solche gerichtet haben.
Roland Weber am Permanenter Link
Diese Antwort verstehe nun wer will! Lutherkritik ist zumindest verständlich - aber nicht durch die Herausgeber? Wie sieht denn Kritik aus, die niemand ausspricht?
Fasse wer es fassen kann.
Kay Krause am Permanenter Link
Moin Herr Kammermeier!
Kay Krause am Permanenter Link
Angefangen mit einem kritischen Artikel betr.
Dieses ganze Hin- und Hergeplänkel der studierten Herren Professoren, Doktoren, Autoren und Consorten liest sich für mich so, dass ich als intellektueller Handwerker den "hpd" zwar lesen darf, mich aber keinesfalls an den dort stattfindenden Diskussionen der studierten Kommentatoren beteiligen darf, da ich nun mal nicht "promoviert" habe.
Ich meine, das geht am "praktischen Leben" (welches wir letztlich alle gemeinsam zu meistern haben, mit oder ohne Doktortitel) doch ein wenig vorbei!
Dabei sollten wir auch berücksichtigen, dass zu dieser ehrwürdigen Clique von Doktoren und Professoren ebenfalls die Theologen gehören, denen die Universität den Glauben vermittelt, ein "wissenschaftliches" Studium absolviert zu haben. Für mich ist dieses Studium allerdings lediglich die Vermittlung von Religionsgeschichte, Kirchen-und Gottesglauben, was mit wissenschaftlicher Forschung und entsprechenden Erkenntnissen nichts zu tun hat.