Am morgigen Samstag wird zum ersten Mal der "Atheisten-Tag" begangen. Unterstützt von verschiedenen atheistischen Organisationen soll der Tag auf die weltweite Diskriminierung von Atheisten aufmerksam machen und gleichzeitig Atheisten ermutigen, öffentlich zu ihrem Unglauben zu stehen.
In vielen Teilen der Welt kämpfen Atheisten darum, ihren Atheismus offen zeigen zu können, und leben in Angst vor intoleranten Regierungen und religiösen Eiferern, heißt es auf der Webseite des Atheisten-Tags. "Am 23. März werden wir eintreten für unser Recht, gleich behandelt zu werden, und für jene von uns, die in Ländern leben, in denen Atheisten verfolgt werden und vom Tode bedroht sind. Aus jeder Stadt in jedem Land auf der Welt wollen wir mit einer Stimme sprechen, mit der Stimme der Vernunft."
Initiiert wurde der Atheisten-Tag von der kanadischen Atheisten-Organisation Atheist Republic. Unterstützt wird er von atheistischen Verbänden weltweit, unter anderem den Zentralräten der Ex-Muslime in Großbritannien, Jordanien und Nordamerika sowie der kolumbianischen Asociación de ateos de Bogotá. Doch auch in Europa wird der weltweit erste Atheisten-Tag begangen werden. In Wien beispielsweise haben österreichische Atheisten verbandsübergreifend zu einem Flashmob aufgerufen – direkt an der Stephanskirche, dem christlich-religiösen Mittelpunkt Wiens und Österreichs.
Was mit dem Atheisten-Tag bewirkt werden soll, ist in einer Deklaration nachzulesen. Er will über falsche Vorurteile gegenüber Atheisten aufklären, vor allem jedoch soll er Aufmerksamkeit erzeugen: Für die Diskriminierung von Atheisten weltweit, welche – je nach Region – von gesellschaftlicher Isolation bis zur Todesstrafe für das Bekennen des eigenen Unglaubens reichen kann. Doch gerade darum sei es unter anderem wichtig, anderen Atheisten zu zeigen, dass sie mit ihrem Unglauben nicht allein seien, heißt es in der Deklaration. Atheisten weltweit werden deshalb zum "Coming Out" ermuntert, zum offenen Bekennen ihres Unglaubens.
Übrigens werden auch religiöse Menschen explizit zur Unterstützung des Atheisten-Tags aufgefordert: "Ebenso wie Sie nicht homosexuell sein müssen, um Rechte für Homosexuelle zu fordern, müssen Sie auch kein Atheist sein, um den Atheisten-Tag zu unterstützen". Der Atheisten-Tag soll von nun an jährlich begangen werden.
13 Kommentare
Kommentare
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Machtsüchtige müssen sich aller (!) Mittel bedienen, um an die Macht zu kommen und dort zu bleiben.
Alles, was Aufklärung und Wissenschaft bedeutet, heißt für Machthaber Machteinbuße. Daher werden alle religiösen und politischen Machthaber immer an einem Strang ziehen, um Aufklärung und Nicht-Glauben an ihre gottgegebene Allmacht zu unterbinden.
Bekennender Atheismus heißt für alle Politiker und Priester, dass man ihre Stellung als „gottgewollte“ Machthaber öffentlich anzweifelt. Hierauf gibt es für diese Machtbesessenen nur eine einzige Antwort: den Tod des Zweiflers.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Atheisten haben keinen Unglauben, sie glauben einfach keine Scheiße, wie Johann Wolfgang von Goethe so trefflich formulierte.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich rufe den Atheisten-Tag hiermit für Eltville-Erbach aus - und werde damit vermutlich allein dastehen...
Krümel am Permanenter Link
Bei uns würde es hingegen befremdliche Blicke geben, würde jemand auf die Idee kommen, einen Christentag auszurufen.
Aber auch ein Atheistentag erhielte wohl wenig Zulauf.
Religionsfrei zu leben ist hier nach wie vor für 75 Prozent der Bevölkerung selbstverständlich.
Kay Krause am Permanenter Link
Ob das den Papst veranlassen wird, eine Kerze anzuzünden und in sich zu gehen?
Resnikschek Karin am Permanenter Link
prima day! Wir waren zu lange zu still und manche glauben immer noch, Glaube/Weltanschauung sei Privatsache.
Edgar Schwer am Permanenter Link
Hallo Karin,
Manfred Gilberg am Permanenter Link
Das mag ja eine recht gute Idee sein, mit dem Atheisten Tag.
Wie wäre es denn mit einem "Tag gegen die Übergriffigkeit der Religion/en".
Ein solcher Tag könnte den Atheist Day ergänzen.
Aber, da fällt mir auf: Damit wären wir ja schon "gegen" etwas. Ob das laut so gut ist?
"Wir" könnten sicher allerhand hineinpacken, an Themen. Vielleicht doch eine schöne Aufgabe für "Berufene". Manchmal braucht´s nur eine Idee.
Wen soll ich nur ansprechen?
Wer fühlt sich angesprochen
Schöne Frühlingszeit
Manfred Gilberg
Heide
A.S. am Permanenter Link
@Manfred Gilberg: Versuchen Sie es doch mal mit "Mit Religion dressiert man Menschen".
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Ich schaue gerade auf mein Smartphone - laut dem lebe ich im Jahre 2019 und dann ein "Atheist-Day", der gegen Diskriminierung von Atheisten aufruft?
A.S. am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Reichert, achten Sie auf die gesellschaftliche/politische Funktion von Religion! Darum legen Herrscher aller Welt Wert auf die "religiöse Erziehung" ihrer Untertanen.
Als Atheist fährt man diesen Herrschern ordentlich an den Karren. Das mögen die nicht und unterdrücken/töten darum Atheisten. Das muss Atheisten wie uns klar sein.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Also was mich betrifft, so bin ich am Welt Atheist Day mit meinem T-Shirt " Glaubst Du noch oder Denkst Du schon" vor unserer Kirche gestanden und habe Flyer der gbs verteilt
Tag. Schade.
A.S. am Permanenter Link
Wenn man sich bewusst macht, dass
- es bei Religion darum geht, dass Menschen zu bestimmten unnatürlichen Verhaltensweisen veranlasst werden
dann wird klar, dass es bei Religion um Menschen-Dressur geht:
Schlaue Menschen dressieren dümmere Menschen mit Hilfe von Religion.
Und damit die Masche nicht auffliegt, müssen die Menschen-Dompteure die nicht-dressierbaren Atheisten schnellstmöglich umbringen. Alles klar?
Die Spezies Mensch hat es im Zuge der Evolution geschafft, sich untereinander zu dressieren.
Atheisten wollen sich einfach nicht von Priestern dressieren lassen.
Mein Motto für einen Atheisten-Tag wäre: Ich lasse mich nicht von Priestern dressieren.