Die Ärztin und Kolumnistin Natalie Grams-Nobmann hat Verständnis für kritisches Hinterfragen beim Impfen. Sie selbst grübelt aber, warum Laien sich nicht auf Expertinnen und Experten mit Fachwissen verlassen.
Niemandem ist vorzuwerfen, zu komplexen Fragen nicht auf dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis zu sein. Niemandem sind gesunde Zweifel vorzuwerfen oder kritisches Hinterfragen wichtiger Entscheidungen – zum Beispiel für oder gegen die Impfung. Aber: Es wird zum Problem, wenn man der Uninformiertheit nicht mit Fachwissen entgegentritt, sondern beim "kritischen" Hinterfragen unkritisch Nichtexperten und allgemeinem Geraune vertraut.
Und damit zu den "Langzeitschäden bei Impfungen", die gerade in hoher Frequenz herumposaunt werden. Ich wundere mich da schon: Hatten wir alle darüber nicht schon vor langer Zeit ausführlich gesprochen? War da nicht schon immer und immer wieder erklärt worden, dass Langzeitfolgen, die erst Jahre später auftreten, bei bisherigen Impfungen nicht bekannt und bei den Covid-Impfstoffen auch nicht zu erwarten sind? War nicht schon abgehakt, dass die Wissenschaft Langzeitfolgen – den Begriff, der hier so vielen Menschen Sorgen macht – ganz anders erklärt als der "Hoax", den sich die Szene der Impfzweifelnden regelrecht zusammengestrickt hat?
Dieser Hoax ist auf fruchtbaren Boden gefallen; wohl auch, weil viele Bedenken gegen die angeblich zu schnelle Impfstoffentwicklung gegen Covid-19 laut wurden. Und nun ist er offenbar unausrottbar.
Gut, also noch einmal: Nein, die Narkolepsiefälle nach Pandemrix-Impfungen sind kein Beleg für Langzeitfolgen – die Fälle traten zeitnah auf, meist binnen Tagen bis Wochen nach den Impfungen. Nur wurden sie erst später damit in Verbindung gebracht – eben weil sie selten waren. Dasselbe beim Impfstoff gegen das tropische Denguefieber (ja, auch der sollte Langzeitfolgen von Impfungen "beweisen"). Dort sind wirklich unerwünschte Wirkungen beobachtet worden, deren Ursache man heute gut erklären kann: Der Impfstoff kann wie eine zweite natürliche Infektion wirken, die häufig stärker ausfällt als die erste; die Impfung scheint dann eine krankheitserregende Wirkung zu haben. Allerdings geschieht das sehr schnell nach dem Pieks. Bloß belegen konnte man den Zusammenhang erst viel später. Warum? Weil auch diese Impfnebenwirkung selten war …
Der Knackpunkt ist: Impfnebenwirkungen sind manchmal so selten, dass sie in den Zulassungsstudien schlicht nicht erkannt werden können. Doch sie werden nicht deshalb zu "Langzeitfolgen", weil sie erst später auffallen, also zum Beispiel in der Nachbeobachtung während der Anwendung, die wir auch als Phase 4 des Zulassungsverfahrens bezeichnen. Es spricht für die bewundernswerte Effektivität der Nachbeobachtungssysteme, dass auch die seltenen Nebenwirkungen überhaupt auffallen – und für die Sorgfalt, mit der die Effekte der Impfung nachhaltig im Blick behalten werden. All das wurde und wird vielfach erklärt, zum Beispiel von Carsten Watzl, dem Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie: "Wenn Nebenwirkungen auftreten, so beginnen diese üblicherweise innerhalb von maximal acht Wochen nach der Impfung. Also in der Phase, in der die Infektion am Abklingen ist. Danach ist der Impfstoff abgebaut und kann damit auch nichts mehr im Körper bewirken."
Ist so wie bei der Homöopathie: Wo nichts ist, da kann nichts wirken.
Und warum lässt man Zulassungsstudien dann nicht einfach länger laufen? Man könnte doch auch zehn Jahre lang vor einer Zulassung beobachten, wie manche Impfzweifelnden es anregen. Man könnte, aber man sollte nicht: weil Corona ist, weil eine Pandemie läuft und weil es jetzt enorm viel riskanter wäre, wenn wir die Impfstoffe nicht hätten!
Ein merkwürdig hartnäckiges Missverständnis
Die Sache mit den Langzeitfolgen ist also ein Missverständnis. So etwas kann ja vorkommen. Nur macht mir wirklich Kopfzerbrechen, wie lange sich die Diskussion darüber hält und wie sie immer wieder nach ganz oben gespült wird. Aktuell wird etwa eine Aussage von Fußballstar Joshua Kimmich breit aus allen denkbaren Richtungen kommentiert: Er habe sich nicht impfen lassen, sagte Kimmich, weil er persönlich Bedenken wegen fehlender Langzeitstudien habe. Kimmich macht sich offensichtlich Sorgen über etwas, was der Impfskeptizismus-Hoax unbewiesen in den Raum gestellt hat. Wie viele andere möchte Kimmich kritisch sein, ist am Ende jedoch im Gegenteil allzu unkritisch und geht dem Hoax auf den Leim.
Schlimm finde ich bei den stets von Neuem anschwellenden Debatten dieses mitschwingende allgemeine Raunen: "Es könnte ja aber doch was passieren." Woher ahnt man das? Es gibt ja keine nachgewiesenen Langzeitfolgen. Es gibt bisher schlicht erfundene Annahmen. Das Raunen äußert auch kein konkretes Bedenken, das sich ausräumen lassen würde. Es drückt aus, dass "wer nichts weiß, alles glauben muss", wie die Science Busters zu sagen pflegen.
Damit zurück zum Anfang: Nichtwissen ist letztlich niemandem zum Vorwurf zu machen. Erst recht nicht mit abwertendem Unterton und einer Andeutung von unterstellter Ignoranz oder gar Dummheit. Hilfreich wäre eher zu klären, wie man den Menschen mehr und besseres Wissen vermitteln kann. Immerhin besteht die Gefahr, dass Nichtwissen durch Halb- oder Falschwissen ersetzt wird, wenn Impfzweifler Rhetorik und regelrechter Propaganda mehr glauben als der mittlerweile einfach abrufbaren Einschätzung echter Experten. Und nein: Es sollte längst kein Problem mehr sein, echte von falschen Experten zu unterscheiden.
Wissen statt Raunen ist auch angebracht, wenn es um Substanzielleres geht als um Fantasiegebilde wie den Langzeitschäden-Hoax. Bei der Myokarditis, der Herzmuskelentzündung zum Beispiel: Wir wissen nun, dass sie als seltene Nebenwirkung nach der Impfung auftreten kann – innerhalb von Tagen bis Wochen. Meist ist der Verlauf übrigens milde und die Herzmuskelentzündung heilt folgenlos aus. Aber klar: Manchmal ist das anders; so kann sie nach Jahren beispielsweise eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens nach sich ziehen, eine Herzinsuffizienz. Dies ist jedoch alles andere als eine "plötzliche, unerklärliche Spätfolge aus dem Nichts". Darüber kann man reden, darüber kann man aufklären – Expertise ist ausreichend verfügbar.
Man kann ebenso darüber reden, dass solche Herzmuskelentzündungen viel häufiger nach einer Covid-Infektion auftreten, wie auch generell nach einem viralen Infekt. Schon unsere Eltern haben uns (hoffentlich) beigebracht, nach einer Erkältung erst mal ein paar Tage keinen Sport zu machen – genau deswegen. Vor allem Krankheitserreger lösen "Spätfolgen" aus; wir kennen so manche, die Schäden auslösen können, oft sogar irreversible, die sich lebenslang auswirken. Nach dem, was wir wissen, ist das Virus Sars-CoV-2 in dieser Hinsicht womöglich besonders problematisch. Aber Achtung: das Virus, nicht die Impfung!
Denken Sie jetzt nicht an einen …
Was nicht passieren wird, ist, dass einem fünf Jahre nach der Impfung plötzlich ein dritter Arm wächst. Spätestens seit Kimmich steht nun aber genau so ein rosa Elefant im Raum. Der Elefant heißt "Irgendetwas könnte passieren". Und wie sollte man jetzt nicht mehr daran denken? Geholfen ist damit niemandem, außer vielleicht missionarischen Impfverweigerern. Am Ende steht einfach nur die Abnahme der Impfbereitschaft.
Also: Bitte, bitte halten Sie sich gerade als Laie an Expertinnen und Experten mit dem nötigen Fach- und Hintergrundwissen: Die können darüber aufklären, ob es gute Gründe gibt, eine Impfentscheidung aufzuschieben. Gute Gründe dafür gibt es allerdings kaum – und auf den Hoax der Langzeitfolgen hereinzufallen ist auf keinen Fall einer. Also bitte: nichts auf Geraune geben, echter Expertise statt gefühltem Wissen vertrauen, Termin vereinbaren, impfen lassen! Ach, und: wenn wir schon dabei sind, bitte auch die Influenza-Schutzimpfung nicht vergessen!
Übernahme mit freundlicher Genehmigung von spektrum.de.
30 Kommentare
Kommentare
Andreas am Permanenter Link
Ich brauche eine Stellungnahme dazu, Zitat Ärzteblatt: „(…) Damit es zur Erkrankung kommt, muss allerdings noch ein zweites Ereignis eintreten.
Michael Fischer am Permanenter Link
Das habe ich auch gelesen. Aber ob man das jetzt als Langzeitfolge bezeichnen kann, ist, na ja, vielleicht doch bestenfalls eine Geschmacksfrage.
Wenn ich jeden Tag ohne zu schauen über die Straße gehe und mich erst nach zehn Jahren ein Auto anfährt, kann man das ja auch schlecht als Langzeitfolge bezeichnen, denn es hätte mich ja genauso gut schon am ersten Tag erwischen können.
Tatsächlich traten die allermeisten Narkolepsiefälle schon nach wenigen Monaten auf. Eine echte Langzeitfolge ist für mich aber eine, die definitiv erst nach langer Zeit auftritt.
Jetzt kann man natürlich einwenden, demjenigen, dem das erst nach Jahren passiert, ist diese Unterscheidung ziemlich egal. Der sagt, hätte ich mich nicht impfen lassen, wäre es mir nicht passiert. Das stimmt natürlich, vorausgesetzt, er wäre auch vom Virus verschont geblieben, denn das hätte genau dasselbe mit ihm gemacht.
Aber auch dann ist es wohl treffender als Spätfolge zu bezeichnen, denn tatsächlich hätte es ihn ja auch unmittelbar treffen können.
Andreas am Permanenter Link
@ Michael Fischer Die Frage ist: Kann es "Spätfolgen" von Impfungen geben?
Michael Fischer am Permanenter Link
Na ja, genau genommen lautet Grams Formulierung ja "plötzliche, unerklärliche Spätfolge aus dem Nichts".
Aber man kann da natürlich schon drüber streiten.
Der Immunologe Carsten Watzl bestätigt meine Vermutung übrigens:
"Da die Immunreaktion auf die Impfung die Nebenwirkungen verursacht, diese aber innerhalb weniger Wochen nach der Impfung abgeschlossen ist, kann danach kein neuer Schaden mehr entstehen", so Watzl weiter. "Die gebildeten Autoantikörper oder T-Zellen, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten, können zwar dann noch längere Zeit Schaden anrichten, und die Symptome können über die Zeit noch zunehmen, aber es ist nicht so, dass sich die Autoantikörper oder selbst-reaktiven Immunzellen erst Monate oder Jahre nach der Impfung bilden."
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-impfungen-spaetfolgen-101.html
Andreas am Permanenter Link
@ Michael Fischer Das Ärzteblatt sagt, Kurzfassung: "(...) Dieses Ereignis müsste nicht mit der Impfung zusammenfallen, da die Antikörper ja lebenslang im Blut vorhanden sind.
Michael Fischer am Permanenter Link
Richtig. Watzl sagt genau dasselbe und Grams vermutlich auch.
Andreas am Permanenter Link
@ Michael Fischer Natalie Grams-Nobmann hat in Ihrem Artikel "Spätfolgen" ausgeschlossen. Das Ärzteblatt sagt: es gibt Spätfolgen. Und Natalie Grams-Nobmann sagt dazu nichts ...
Michael Fischer am Permanenter Link
Ich hätte es an Grams Stelle anders formuliert, nämlich: Die Nebenwirkungen der Corona-Impfung kennen wir, und da kommt auch nichts mehr dazu.
Da gibts dann keine Missverständnisse.
Andreas am Permanenter Link
@ Michael Fischer Ihre Aussage ist falsch, Zitat Michael Fischer: "Die Nebenwirkungen der Corona-Impfung kennen wir, und da kommt auch nichts mehr dazu." Können Sie bitte erklären, was die Basis Ihrer Aussag
Michael Fischer am Permanenter Link
Oder einhundertprozentig korrekt ausgedrückt:
"Wir haben solche Folgeerkrankungen in den klinischen Studien einfach nicht gesehen. Wenn es sie gibt, können sie also höchstens ziemlich selten vorkommen. Und das ist ein überzeugenderer Grund als alle theoretischen Überlegungen. Es ist auch nicht etwa so, dass die Beobachtungszeit prinzipiell zu kurz wäre, um solche Nebenwirkungen zu sehen. Narkolepsie ist bei den Betroffenen in den allermeisten Fällen bis wenige Monate nach der Pandemrix-Impfung aufgetreten. Und die Phase 3 Studie des voraussichtlich als erstes bei uns erhältlichen Impfstoffs von Biontech/Pfizer läuft bereits seit Sommer 2020."
https://lars-und-die-welt.de/2020/12/17/narkolepsie-schweinegrippe-impfung/
Andreas am Permanenter Link
@ Michael Fischer Pandemrix: noch Jahre nach der Impfung ist eine Erkrankung an Narkolepsie möglich – ist ein Spezialfall, der aber ein allgemein gültiges Prinzip spiegelt:
Das Vorhandensein von Antikörpern gegen körpereigene Strukturen – die auch durch Impfungen entstehen können – führt nicht zwangsläufig sofort zu einer Erkrankung, dazu müssen noch andere Faktoren hinzukommen. Wikipedia, allgemein über „Autoimmunerkrankung“ (nicht impfspezifisch):
"Die Entstehung von Autoimmunerkrankungen kann am ehesten mit einem Risikofaktormodell (engl. ‘Bad luck and bad genes’ ungefähr: ‚Pech und schlechte Gene‘) beschrieben werden: Genetische Faktoren einerseits und Umwelt- und andere Faktoren (starker Stress, Infektionen, Schwangerschaft, …) andererseits beeinflussen das Erkrankungsrisiko, ohne dass eine bestimmte genetische Ausstattung oder eine bestimmte Umwelt eine Autoimmunerkrankung sicher bewirken oder verhindern könnte. Dieses Risikomodell ist vermutlich nicht allein Ausdruck unseres unvollständigen Wissens; zur Entstehung einer Autoimmunerkrankung ist Zufall („Pech“) erforderlich, wie am Beispiel einer autoreaktiven B-Zelle, die von einer autoreaktiven T-Zelle zur autoantikörperproduzierenden Plasmazelle aktiviert wird, zu sehen ist: Zunächst müssen zwei Zellen der zentralen Toleranz entgehen, die zufällig dasselbe körpereigene Antigen erkennen. Beide Zellen müssen nun zufällig zur gleichen Zeit auf das Epitop treffen und dabei noch kostimulatorische Signale erhalten. Schließlich müssen sich beide Zellen zufällig in einem Lymphknoten treffen, um überhaupt miteinander interagieren zu können.“, https://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmunerkrankung (besser den vollständigen Artikel lesen)
„Pech“ ist im Falle von „Pandemrix“ – so stellt es die „Ärztezeitung“ dar – die Aufhebung der „Blut-Hirn-Schranke“ durch ein Ereignis, das erst nach der Impfung auftritt. „Pech" könnte aber auch etwas ganz anderes sein. Das einzige Mittel, um weitestgehend auszuschliessen, dass es nach Auftreten von „Pech“ zu einer durch die Impfung ausgelösten Autoimmunerkrankung kommt, sind Langzeitbeobachtungen über Jahre.
Michael Fischer am Permanenter Link
Würde ich ja alles unterschreiben - bloß, wie findet man ein Zufallsereignis, "Pech", wenn man nicht vorher weiß, wonach man suchen muß?
Ich würde mal behaupten, gar nicht.
Bei Pandremix war es halt nicht ausschließlich reines Pech. Ohne die gehäuften Fälle gleich zu Beginn wären die Nachtröpfler Jahre später vermutlich überhaupt nicht aufgefallen. Ein Bekannter von mir hat auch Narkolepsie, wurde aber nie mit Pandremix geimpft.
Jetzt wird es philosophisch: Handelt es sich auch um eine Langzeitwirkung, wenn man sie nicht nachweisen kann? Und worauf wartet eigentlich Joshua Kimmich?
Andreas am Permanenter Link
@ Michael Fischer Bei „Pandemrix" wußte man vor dem Auftreten von "Pech“ (zur Bedeutung von „Pech“ siehe meinen vorhergehenden Kommentar) nicht, wonach man suchen muss, sonst wäre der Impfstoff „Pandemrix“ n
Mein Fazit: Es ist unmöglich, Spätfolgen von Impfungen auszuschliessen. Mögliche Spätfolgen sind kein "Hoax". Ich halte es für falsch, Bedenken gegen eine Impfung mit Schlagworten abzutun. Ich bin selber geimpft, weil ich das für unbedingt erforderlich halte, und bin für eine allgemeine Impfpflicht. Ich möchte aber – wie andere auch – vollständig aufgeklärt werden, und die Aufklärung nicht selber erledigen müssen: die Pandemrix-Geschichte als ein Beispiel für „Spätfolgen“ kannte ich schon lange vor meiner Impfung. Auf Natalie Grams-Nobmanns Stellungnahme warte ich noch immer: ich bin selber Autor, und antworte auf ernsthafte Fragen von Kommentator*innen. Auch ohne ausdrückliche Aufforderung per e-mail.
Michael Fischer am Permanenter Link
Ja, ich kann Sie verstehen, denn ich habe das mit der Narkolepsie bei Pandremix erst vor kurzem genauso gesehen, aber nach einigem Grübeln habe ich meine Ansicht revidiert.
Ich denke, Grams hat nichts Falsches geschrieben.
Wenn ich sechs Jahre nach der Impfung plötzlich Narkolepsie bekomme, ist das für mich persönlich zwar eine Langzeitfolge der Impfung.
Für das Paul-Ehrlich-Institut wäre es aber keine, weil dazu das Phänomen insgesamt erst nach Jahren hätte auftreten dürfen.
Irgendwie erinnert mich das alles an einen Physik-Dozenten. Der erklärte uns mal, dass theoretisch denkbar ist, dass sich alle Luftmoleküle oben an der Decke sammeln und wir keine Luft mehr kriegen würden.
Petra Pausch am Permanenter Link
„Ich warte immer noch auf eine Stellungnahme Natalie Grams-Nobmanns“
Nehmen Sie sich da nicht ein wenig zu wichtig? Glauben Sie ernsthaft, dass Frau Grams nichts besseres zu tun hat, als Ihre Mail zu beantworten? Pro-Tipp: Nutzen Sie Google!
Andreas am Permanenter Link
@ Petra Pausch Es geht darum, dass der hpd die bestmögliche Information bereitstellt. Meine e-mail-Nachfrage an Natalie Grams-Nobmann wurde von der hpd-Redaktion verschickt.
Werner Helbling am Permanenter Link
Wenn es in einem Spital bei der Notaufnahme zu einer Triage – Situation kommen sollte, müsste man dem Impfverweigerern zum Ausdruck geben, dass sie nun halt in die zweite Reihe eingestuft würden.
Micha am Permanenter Link
@Werner Helbling
Da tausende Intensivbetten seit ende 2020 wie auch die gesamte Krankenversorgung demontiert wurden, kann das Gerangel um die besten Plätze groß werden.
Ausserdem sollten geimpfte Menschen überhaupt keinen Platz benötigen.
Das Schönheitskliniken z.B. Hamburg mit zur medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung zählen, ist wie so vieles im Krankensystem merkwürdig.
https://krankenhausatlas.statistikportal.de/
Antimodes am Permanenter Link
Viele Häuser schließen Stationen weil gewinnorientierte Kliniken ihre Pflegekräfte ausbeuten. Teilweise kündigen ganze Stationen. Das ist nicht aufzufangen und ein Problem der Fallpauschalen.
Die meisten Patienten auf Intensivstationen dürften jedoch geimpft sein und wegen geplanter Operationen dort liegen.
Aus Ihrem Link geht nicht hervor, dass es sich um Grundversorger handelt. Das Kliniksystem ist komplex und Patienten werden sowieso nicht in beliebige Häuser geliefert. Es kann durchaus sein, dass eine Klinik mit Schwerpunkt ästhetische Chirurgie Verbrennungen rekonstruiert, Hernien behandelt und eingewachsene Nägel ambulant operiert. Nicht jede Klinik hat eine Notaufnahme
Micha am Permanenter Link
@Antimodes
- Viele Häuser schließen Stationen weil gewinnorientierte Kliniken ihre Pflegekräfte ausbeuten.
Welche Klinik ist nicht gewinnmaximierend orientiert?
- Teilweise kündigen ganze Stationen. Das ist nicht aufzufangen und ein Problem der Fallpauschalen.
Nicht nur ein Problem der Fallpauschalen.
Siehe Analyse, die Grafiken sprechen für sich:
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-gute-arbeit-gegen-pflegenotstand-4181.htm
https://de.statista.com/infografik/16676/patientenzahl-pro-pflegekraft-im-internationalen-vergleich/
Nebenbei verschwinden jedes Jahr viele Milliarden Euro >10 aus dem Gesundheitssystem wie Uwe Dolata feststellte.
Mal ganz davon abgesehen das Ärzte am Wochenende damals nach England(Herz OP) oder neuerer Zeit Schweden zwecks Aufbesserung der Nebeneinkünfte fliegen und dort behandeln, operieren.
Es gibt sogar noch eine ganz neue Spielart der Fachärzte die ich hier nicht thematisieren möchte.
Vom Beifall auf dem Balkon, zum juristischen Tritt in den Hintern.
Klar das da manche über eine Kündigung nachdenken.
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bag-6-azr-253-19-tvoed-ueberstunden-zuschlag-mehrarbeit-teilzeit-vollzeit/
-Aus Ihrem Link geht nicht hervor, dass es sich um Grundversorger handelt.
Doch, es geht eindeutig hervor. Es geht um die Reaktionszeit und Flächenversorgung der Notfälle!
Krankenhäuser mit Erreichbarkeit in Minuten !
Wenn sie sich in Hamburg hinein zoomen sieht man das Problem, dass übrigens auch die Abdeckung mit Hausärzten betrifft und schon umfangreich durch die Presse thematisiert wurde.
Ich wollte diesbezüglich Dr. Montgomery schon Anschreiben wie es angehen kann das aus vielen Bezirken die Hausärzte sich in der Innenstadt, Speckgürtel rund um die "kreative Klasse" wie es manche Städteplaner nennen, häufen. Ob das mit Immobilien und Gesundheitswesen nebst sozialer Absicherung der Ärzte zu tun hat, darf jeder selbst eruieren.
Abschliessend, wer arm ist muss früher sterben und das nette Geschmäckle, das medizinische Gesetze für die Mafia geändert wurden.
https://taz.de/Kritikerin-des-Gesundheitswesens/!5080739/
"Organe unter Freunden"
http://www.taz.de/!5058853/
"Massive Manipulationen um Spenderorgane"
https://www.jungewelt.de/2016/12-07/030.php
Um nicht zu weit vom Thema Impfen zu kommen:
Gardasil, aus dem Bundestag
Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden Hauptstudien zur Wirksamkeit des Impfstoffes noch nicht abgeschlossen.
https://dserver.bundestag.de/btd/16/093/1609302.pdf
Begleitstudie zur HPV-Impfung dringend erforderlich
https://www.cducsu.de/presse/pressemitteilungen/begleitstudie-zur-hpv-impfung-dringend-erforderlich
Und jetzt ist das alles bei einer völlig neuen Technologie vergessen?
Jahrzehntelang hat die Bundesregierung gepennt und demontiert was sich verkaufen lässt. Sogar Organe. (s. Tutogen)
Wer soll da bitte noch Vertrauen in die politische Medizin nun auch politische Wissenschaft haben?
Politiker wollen mit der Triage nur von ihrer eklatant, teils korrupten Misswirtschaft ablenken.
Andere Ziele sollten definiert werden.
Antimodes am Permanenter Link
Für die Wirksamkeit vieler Methoden, Medikamente und Geräte der Intensivmedizin dürfte es auch keine zehnjährige Datenlage geben. Schon gar nicht zu ihrer Kombination.
Das letzte Coronaupdate von Dr. Spinner (Klinikum r. d. I.) macht aber wenig Hoffnung. Wem die evidenzbasierte Medizin das Leben rettet, sieht nicht unbedingt ein, dass eine Impfung besser als die Infektion gewesen wäre.
Manchen Patienten muss man auch die letzte Unterschrift abringen, dass sie gegen ärztlichen Rat entlassen werden wollen. Das gehört zur Freiheit dazu.
Jan am Permanenter Link
Ich schätze diese Webseite und die humanistische Initiative dahinter sehr.
--> Wenn jemand aus sonstigen Bedenken gegen eine Impfung ist, oder auch Homöopathie verwenden oder möchte, ist das vielleucht nicht unbedingt "wissenschaftlich" abgesichert, aber was ist daran so verwerflich? Lasst die Leute doch einfach so sein wie sie wollen. Alles andere wird ohnehin zu keiner kooperativen Einigung führen. Oder wollt Ihr Humanisten sowas wie eine atheistische CSU werden, die jedem "Andersartigen" die eigene Lebensvorstellung aufzwingen will?
Hinwendung zu medizinischem, politischem oder weltanschaulichem Zweifel konträr zur "eigentlich vernünftigen Sichtweise" kann oft eine Form von Protest sein. Das bitte nicht naiv verächtlich machen, davon wächst es nur...
Basil Disco am Permanenter Link
Danke für diesen Beitrag. Ich sehe das ganz genauso. Vor allem dieser Anti-Homöopathie-Kreuzzug hier mit seinen oftmals hämischen und arroganten Äußerungen ärgert mich jedes Mal.
Michael Fischer am Permanenter Link
"Die Redaktion des hpd orientiert sich an einem wissenschaftlichen Weltbild", heißt es beim hpd unter der Rubrik "Über uns".
Also werden Sie sich wohl irgendwie damit arrangieren müssen.
Sie können kaum erwarten, dass der hpd auf Ihre persönlichen abergläubisch-esoterischen Ansichten Rücksicht nimmt.
Frank Spade am Permanenter Link
81 % der Infizierten erleben einen milden oder mäßig schweren Verlauf der Infektion, berichtet die Apothekenumschau.
Antimodes am Permanenter Link
Gute Prävention ist günstiger als Therapie. Letztlich ist es aber auch ein statistischer Zusammenhang. Nehmen wir also an, sie habe ein Sterberisiko von einer Promille. Das ist nicht sonderlich viel.
Zu sterben ist aber teuer. Je jünger, desto weniger hat sich die teure Bildung gelohnt und eine kurze Woche Intensivstation kommt dem Versicherer nicht billig.
Es sterben auch junge Leute an der Influenza. Es ist einfach unnötig.
Ich habe ein gut gepflegtes Impfbuch und auch ein paar Sachen dabei, die nicht für alle empfohlen werden. Ich habe fast alle gut vertragen. Nur einen Pneumokokkenimpfstoff nicht, den es wegen einer besser verträglichen Weiterentwicklung auch nicht mehr gibt.
Unser Gesundheitssystem hat durchaus Probleme, aber die Entwicklung von wirkungsvollen Therapien funktioniert.
David Z am Permanenter Link
Mehrere sachliche Anmerkungen, die sich explizit nicht auf Impfen ja / nein beziehen sondern auf die Art und Weise, wie hier geschrieben und argumentiert wird:
1. Die Anpreisung von "Experten" entspricht dem klassischen logischen Trugschluss "Argument from authority" und widerspricht sowohl der Logik als auch der freien, individuellen Entscheidung. Dabei ist es unerheblich, ob die Experten tatsächliche Experten mit validen Punkten sind (oder nicht) oder ob die individuelle Entscheidung rational ist oder nicht.
2. "missionarischen Impfverweigerern". Wo befinden sich diese? Was ich in der Realität erkenne, ist genau das Gegenteil: missionarische, fast schon religiös-hysterische Impfbefürworter.
3. Fakt ist: es gibt keine Langzeitstudien. Da kann sich die Autorin noch so winden. Es gibt sie nicht. Punkt. Dass es sie nicht geben kann, weil der Impfstoff sehr neu ist, ist dabei unerheblich. Keiner kann in die Zukunft schauen, wir können folglich nur mit Wahrscheinlichkeiten hantieren. Die individuelle Bewertung dieser Wahrscheinlichkeiten obliegt jedoch dem Individuum und nicht dem Experten.
4. Zitat: "Hilfreich wäre eher zu klären, wie man den Menschen mehr und besseres Wissen vermitteln kann"
Es geht hier in der Impfsache mit neuen Impfstoffen weniger um klassisches Wissen als vielmehr um Wahrscheinlichkeiten.
5. Zitat: "Was nicht passieren wird, ist, dass einem fünf Jahre nach der Impfung plötzlich ein dritter Arm wächst. Spätestens seit Kimmich steht nun aber genau so ein rosa Elefant im Raum. Der Elefant heißt "Irgendetwas könnte passieren".
Nein. Dies ist kein Elefant, sondern eine klare Tatsache. Es könnte tatsächlich "irgendetwas passieren". Eben weil niemand in die Zukunft schauen kann und noch nicht mal Langzeitstudien für eine Erkenntnisbasis da sind. Die Hersteller selbst erkennen diese Tatsache an und haben sich vorsoglich der entsprechenden Verantwortung entbunden. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt dieses Szenarios ist, ist dabei unerheblich.
6. Zitat: "Es könnte ja aber doch was passieren." Woher ahnt man das? Es gibt ja keine nachgewiesenen Langzeitfolgen. "
Erneut ein klassischer Trugschluss, genannt argumentum ad ignorantiam: Nur weil man derzeit keine Erkenntnisse über Langzeitfolgen hat, heisst das noch lange nicht, dass es sie nicht gibt.
7. Zitat:" War da nicht schon immer und immer wieder erklärt worden, dass Langzeitfolgen, die erst Jahre später auftreten, bei bisherigen Impfungen nicht bekannt und bei den Covid-Impfstoffen auch nicht zu erwarten sind?"
Nein, da war überhaupt nichts geklärt, eben weil keine Langzeitstudien vorliegen. Es wurde lediglich mit behaupteten Erwartungen argumentiert.
8. Zitat:" Schlimm finde ich bei den stets von Neuem anschwellenden Debatten dieses mitschwingende allgemeine Raunen: "Es könnte ja aber doch was passieren." Woher ahnt man das? Es gibt ja keine nachgewiesenen Langzeitfolgen."
Eine äusserst befremdliche Argumentation. Die Autorin dreht hier mal eben die Beweislast um. Selbstverständlich ist der Medikamentenhersteller derjenige, der in der Beweislast ist zu zeigen, dass sein Wirkstoff verhältnismässig unbedenklich ist und nicht der Konsument, der Langzeitfolgen erfoschen, kennen und auflisten muss.
Zum Abschluss noch eine Analogie:
Ich bin ein Verfechter der Meinungsfreiheit. Es gibt viele Meinungen und Positionen, die ich ablehne. Aber ich würde alles dafür tun, dass sie geäussert werden können.
Genau so halte ich es mit der Impfung. Ich halte Impfung im allgemeinen für sehr wichtig und die Covid Impfung persönlich für verhältnismässig. Aber ich würde alles dafür tun, dass diese Entscheidung bei dem Individuum bleibt und dadurch eben auch anders gesehen werden kann.
Manfred H. am Permanenter Link
Sind Sie Philosoph?
Philosophen neigen ja dazu, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und Ausdrücke wie "Alles", "Nichts" oder "Wissen" wortwörtlich zu nehmen.
David Z am Permanenter Link
Wenn das Ihre Definition von Philosophie ist, dann bin ich selbstverständlich einer und hoffe doch sehr, dass es noch viele andere Menschen gibt, die geschriebene Wörter so verstehen wie sie geschrieben sind, anstatt
Assia Harwazinski am Permanenter Link
Meinungs- und Entscheidungsfreiheit ist ein wichtiges demokratisches Gut. Bei einem großen Waldbrand ist es unstrittig, dass schnellstmöglicher Einsatz von Löschwasser durch Feuerwehrkräfte, Hubschrauber usw.