"… Was jedermann oft für ausgemacht hält, verdient am meisten untersucht zu werden" (Georg Christoph Lichtenberg). Und am eindeutigsten ausgemacht scheint das Bild zu sein, das Millionen sich von Gott machen. Horst Herrmann nimmt das nicht hin und versucht, andere Perspektiven aufzuzeigen.
Findet sich für das Christentum, wie wir es kennen lernten, eine Zukunft? Nein. Hat die Kirche, die wir direkt oder indirekt bezahlen, mit Gott zu tun? Nein. Ist die Bibel Gottes Wort? Nein. Ist Jesus von Nazaret selbst Gott? Nein. Existiert ein Gott in drei Personen? Nein. Lebt überhaupt ein Gott? Ja.
Genug zu fragen. Zu antworten auch. Eine Herausforderung jedenfalls, für manche eine Kampfansage, eine Brüskierung sogar. Allerdings: Wie ich die Verhältnisse kenne, wird die Attacke zumeist auf eine Masse von gelangweilten Gläubigen treffen.
Unwissen, Angst, mangelnde Fairness finden sich bei kirchlich gebundenen Menschen - und besonders bei ihren geistigen Führern. Die vom Landpfarrer über den Theologieprofessor bis zum Papst anzutreffenden Finessen der Argumentation versuchen, Vernunft und Glauben in Einklang zu bringen. Sie verfangen immer seltener. Gleichwohl verneinen oder verdrängen Gläubige die Widersprüche ihrer Konfession - und diese wird von staatlicher Seite nach wie vor besonders geschützt. Keine Symptome für den Zustand unserer Gesellschaft?
Ich respektiere gläubige Menschen. Ich habe ein Leben lang mit ihnen zu tun gehabt. Gerade deswegen lässt mir eine Erfahrung keine Ruhe: Die meisten ziehen immer noch die Welten ihres Kinderglaubens einer aufgeklärten Realität vor.
Was mich seit Jahrzehnten aufregt: Christen wissen kaum etwas von ihrer eigenen Konfession. Einige wenige wissen zwar einiges. Doch sie sind nicht mutig genug, Konsequenzen zu ziehen und Trauerarbeit zum Ende des Christentums zu leisten. Immer wieder sehen, nichts wissen wollen, nichts tun. Millionen von Opfern, die das Christentum auf dem Gewissen hat, schlucken - nichts bereuen. Ein Sehen, das nicht hilft, ein Wissen, das nicht nutzt.
Doch immer mehr Menschen spüren mittlerweile, dass etwas nicht stimmt. Und nicht nur mit der Kirche, sondern mit dem Gott, den sie uns präsentiert. Mit dem Bild, das sie von ihm zeichnet. Mit dem Glauben, den sie vorschreibt. Ich gehe davon aus, dass nicht wenige wissen wollen, was los ist - und kein Eingeweihter es verrät. Weil keiner den Ast absägt, auf dem er sitzt.
Doch einen "Amtsgott", der allein in die klerikale Schublade passt, achte ich nicht. Ich hoffe, dass sich niemand auf eine falsche Fährte locken lässt von jenen, die Jahrhunderte hindurch mit endgültigen Unwahrheiten Geld gemacht haben und es weiter machen. Hoffentlich ist unser Mut groß genug, sich nicht mehr anlügen zu lassen. Hoffentlich verfliegt der Weihrauch. Hoffentlich wird eines Tages die Luft so rein, dass Menschen atmen können. Religiöse Diktate leben von Legenden und von der Angst der Menschen.
Ein Gott der Liebe, der Angst verbreiten lässt? Welche Schuld haben Verantwortliche über Jahrhunderte hinweg auf sich geladen? Dürfen Menschen dazu da sein, auf den Knien zu liegen und jene auch noch zu bezahlen, vor denen sie knien?
Ein gewandeltes Gottesbild ist dringend nötig. Bitte. Liebe Atheistinnen und Atheisten, macht es Euch nicht zu einfach und erklärt, es gäbe überhaupt keinen Gott. Diese Antwort ist mir, dem Agnostiker, zu vorschnell – und sie ist auch nicht geeignet, die Zig Millionen Gottgläubiger zu überzeugen, die den Kirchengott nach wie vor für den einzig wahren halten.
Um diese Menschen, die da mitten unter uns leben und sich die herrschende Gottesindustrie nach wie vor bieten lassen, kümmere ich mich hier. Ich würdige das oft lebenslange Leiden vieler am Glauben. Ich mache es freilich so kurz wie möglich und biete nur einige thesenhafte Perspektiven an.
- Gott ist für viele etwas, woran sie glauben, weil sie glauben, dass alle daran glauben. Und Darstellungen des Glaubens verkommen zu Beschäftigungstherapie und Folklore. Speziell in Deutschland erfriert der Glaube unter der Decke wärmster Kirchenfinanzierung.
- Das Einzige, was wir über Gott wissen, ist, nichts zu wissen. Mancher Philosoph sieht sich freilich der wunderlichen Aufgabe ausgesetzt, Beweise für Doktrinen beizubringen, deren Gültigkeit Priester bereits beschlossen haben (Ludwig Klages). Wo Gott drauf steht, ist aber Kirche drin. Diese ist freilich fundamental verschieden von einem jungen, nicht ausgezehrten Gott, der sie nicht gewollt hat.
- Wer sich kritisch mit dem Bild eines Amtsgotts auseinandersetzt, wie es die Kirche noch immer verbreitet, wird folgerichtig mit dieser brechen. Doch hat er damit nicht mit Gott gebrochen.
- Es waren Menschen, die Gott gefesselt haben. Es sollten Menschen sein, die ihn befreien.
Es waren Menschen, die sein Tun verkürzt haben. Es sollten Menschen sein, die es weiten.
Es waren Menschen, die Gott überladen haben. Es sollten Menschen sein, die ihn entlasten. - "Man nennt Gott geduldig, und das muss er auch sein, sonst hätte er die Geistlichkeit schon längst ins Verderben gestürzt für die grausigen Anerkennungen, die sie ihm bezeugt" (Mark Twain).
- "Gott schweigt. Und er schweigt, weil er Atheist ist"(Miguel de Unamuno y Jugo).
- Kein Wunder, dass der Höchste zugleich der Allwissende und Allmächtige sein musste. Und im patriarchalen Umfeld machte sich ein Vatergott besonders gut. Er ließ alle frühen Muttergottheiten unter sich.
- Ich könnte weder mit einem Gott als Herrn noch mit einem patriarchal gesicherten Vatergott leben, doch immer mit einem Freund. Ich gehe davon aus, dass es sehr vielen ebenso geht.
- Die Bibel besitzt kein Monopol auf Gotteserfahrungen. Ein solches ist ihr erst aus ziemlich eigennützigen Gründen zugeschrieben worden. Sollte Gott wirklich Waschanlagen für Gehirne wollen? Vernunftreduzierte Menschen suchen? Ein Psycho-Spiel treiben, das an Perfidie kaum zu toppen ist? Eine Dreistigkeit der Leerformeln schätzen, die einer religiösen Maschinerie und ihren Betreibern Macht erhält?
- Wir sollten einen geduldigen Gott schätzen, wenn überhaupt. Freundschaft braucht Geduld. Und warum sollte Gott nicht mit Geduld auf das reagieren, was Menschen mit ihm anstellen? Indem sie irrige Gottesbilder fabrizieren und diese noch als die richtigen ausgeben? Ich plädiere für eine Haltung, die ich hypomonistisch (vom griech. hypomonä, Geduld) nenne. Wir sollten Geduld aufbringen für einen seinem Wesen nach geduldigen Gott - und für uns selbst. Geduld in diesem Sinn hat mit Nachhaltigkeit und Hoffnung zu tun. Die Kategorie der göttlichen wie der menschlichen Geduld wird allerdings noch viel zu wenig beachtet. Sie ist bisher weder in der Theologie noch in der Anthropologie zu Hause. Geduld ist eine besondere, wenn auch meist völlig unterschätzte Haltung Gottes. Wir können sie überhaupt nicht angemessen einordnen, weil unsere Kategorie Zeit nicht auf Gott zutrifft. Gott rechnet nicht in unseren Zeiträumen. Seine Geduld betrifft die Bereitschaft, nicht nur die Entwicklung der Evolution, sondern auch die des einzelnen Menschen abzuwarten. Er plant die Evolution nicht, steckt ihr keine Ziele. Den Menschen als Krone der Schöpfung auszugeben, ist eine evolutionsferne Unart.
51 Kommentare
Kommentare
Wolfgang am Permanenter Link
Allein in Deutschland haben wir zwei große imaginäre Hauptgötter: katholisch und evangelisch. Dann folgen die Zeugen Jehovas, die Freikirchen, Baptisten, Mormonen,
Christentum wurde geboren und mit ihm die Scheinheiligkeit. Fazit: ein imaginärer Gott
hilft nicht bei Liebeskummer, Bauchschmerzen und Migräne, von den anderen vielen schweren Krankheiten ganz zu schweigen. Millionen Menschen wurden im Namen eines widerlichen Kreuzes bestialisch hingerichtet, nur weil sie nicht glauben wollten, was ihnen da vorgelogen wurde. Christen kennen genauso wenig ihre Bibel wie das Parteiprogramm der Afd. Aber so tun als ob, um nicht ihre finanzielle Sicherheit zu verlieren und auch ja nicht bei dem netten Nachbarn anzuecken. Der Mensch ist und bleibt die Krönung der Schröpfung. Amen.
Wolfgang Graff am Permanenter Link
Woher wissen Sie, dass es einen Gott gibt, und woher kennen Sie seine Eigenschaften?
Elisabeth Becker am Permanenter Link
Jeder braucht seine Zeit. Der Gläubige, der Atheist und auch der Agnostiker. Ich denke, dass Sie Herr Herrmann auch ihre Zeit gebraucht haben, zumal Sie ja in der klerikalen Industrie gearbeitet haben.
Eckhardt Fritsche am Permanenter Link
Dafür, dass wir lt. Herrmann nichts über Gott wissen, weiß er wiederum dann doch einiges über ihn. Ironie?
Konrad Schiemert am Permanenter Link
Wenn jemand sich als Agnostiker bezeichnet, sollte er über Gott immer in Mehrzahl reden.
Was ich sagen will: Liebe Agnostiker, gibt ruhig zu, dass Ihr auch stinknormale Atheisten seid.
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Ein schöner, lesenswerter Text, mit treffenden und entlarvenden Sätzen. Zum Beispiel:
»Dürfen Menschen dazu da sein, auf den Knien zu liegen und jene auch noch zu bezahlen, vor denen sie knien?« Oder:
»Speziell in Deutschland erfriert der Glaube unter der Decke wärmster Kirchenfinanzierung.«
Zum Schluss meint Herrmann:
»Wir sollten Geduld aufbringen für einen seinem Wesen nach geduldigen Gott - und für uns selbst. Geduld in diesem Sinn hat mit Nachhaltigkeit und Hoffnung zu tun. Die Kategorie der göttlichen wie der menschlichen Geduld wird allerdings noch viel zu wenig beachtet. Sie ist bisher weder in der Theologie noch in der Anthropologie zu Hause. Geduld ist eine besondere, wenn auch meist völlig unterschätzte Haltung Gottes. Wir können sie überhaupt nicht angemessen einordnen, weil unsere Kategorie Zeit nicht auf Gott zutrifft. Gott rechnet nicht in unseren Zeiträumen. Seine Geduld betrifft die Bereitschaft, nicht nur die Entwicklung der Evolution, sondern auch die des einzelnen Menschen abzuwarten. Er plant die Evolution nicht, steckt ihr keine Ziele. Den Menschen als Krone der Schöpfung auszugeben, ist eine evolutionsferne Unart.«
Intelligente Überlegungen, aber woher weiß Hermann, dass Gott – sollte er existieren – ein geduldiger Gott ist? Wo er – Herrmann – seinerseits den Kirchenleuten und Bibelanhängern vorwirft, sie würden Wissen über Gott verbreiten, das sie bloß mit Glauben, Hoffnung, Behauptung verwechseln.
Mir erschließt sich nach diesem – zugegeben erfrischenden – Text jedenfalls nicht, warum ich an Gott glauben sollte.
Horst Herrmann am Permanenter Link
Lieber Uwe Lehnert, Danke für Ihren erhellenden Kommentar. Ich kann freilich noch nicht abschließend zu allen Kommentaren Stellung nehmen.
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Lieber Horst Hermann, ich kenne Sie seit Jahren und schätze Ihre jahrzehntelange Aufklärungsarbeit sehr.
Vielleicht verlangt die soziale Natur des Menschen einfach so intensiv nach einem Partner, dass man ihn sich einfach nur vorstellen muss, um das Gefühl nach Nähe und Kommunikation zu befriedigen. Offensichtlich lebt so manch Bedrängter in einer – wenn auch nur gedanklichen – Gemeinschaft leichter, hoffnungsvoller und erfüllter. Viele Menschen brauchen offenbar ein allmächtiges »Du«, dem sie ihre Wünsche, Hoffnungen, Verzweiflung anvertrauen können und empfinden eine solche Vorstellung als wirkliche Lebenshilfe.
Der Gottesglaube eine Folge der sozialen Natur des Menschen und damit auch ein Ergebnis der Evolution? Ich glaube schon, dass viele Menschen mit einem solchen »geduldig« zuhörenden Gott sich aufgehobener fühlen. Unsere Psyche ist offenbar so angelegt, dass wir vergessen können, ob es sich um eine aus dem Wunsch nach Nähe und Kommunikation resultierende Projektion handelt oder um ein als real empfundenes Erleben, das für den Einzelnen eine »höhere Wahrheit« darstellt. Es mag die Altersmilde sein, die mich in der Beurteilung dieses Phänomens toleranter werden ließ.
Ich selbst könnte dennoch nicht so denken und handeln, da ich stets den Gedanken einer autosuggestiv konstruierten Vorstellung, um nicht zu sagen: Einbildung zu verdrängen hätte. Meine Einstellung zu Gott und Nichtgott hat sich in den letzten Jahren geändert. Ich kann weder an einen Gott glauben, noch bin ich eigentlich Atheist. Auch der Begriff Agnostiker kennzeichnet meine Auffassung nicht. Meine diesbezügliche Überlegung ist inzwischen eine andere. Ich denke, dass das logische und kausale Denken, das uns von einem Schöpfer sprechen lässt, das andererseits gleichzeitig argumentiert, dass es logisch-kausal einen solchen Schöpfer nicht geben könne, die Begrenztheit unseres Denkens aufzeigt.
Äußerungen in Bezug auf den Anfang und Urgrund aller Dinge überschreiten die Grenzen des uns begrifflich noch zugänglichen Denkens. An den Rändern unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse fehlen uns die sprachlichen und wohl auch logischen Mittel, die uns in die Lage versetzen würden, uns miteinander über die damit aufgeworfenen physikalischen und philosophischen Fragen klar und unmissverständlich auszutauschen. Die einzige Sprache, die uns aus diesen Bereichen noch Informationen liefert, ist die Mathematik. Sie ist aber ein Werkzeug, das blind gegenüber den philosophischen und uns emotional bewegenden Problemen ist, wenn wir über die »letzten Dinge« nachdenken.
Damit will ich sagen, dass wir über diesen möglicherweise existierenden transzendenten Bereich und damit über einen möglichen dort residierenden Gott nichts, absolut nichts Relevantes sagen können. Schon die Frage, ob es einen Gott gibt, der die Welt erschaffen hat, ist aus dieser Überlegung heraus sinnlos. Zwar hat schon Kant sich in diesem Sinne geäußert. Aber die Einsichten der Mikrophysik lassen uns heute noch klarer erkennen, dass schon im Mikrokosmos unsere Alltagslogik nicht mehr in vollem Umfang gültig ist. Die Alternative für mich ist nicht: Es gibt Gott oder es gibt keinen Gott. Die Alternative ist für mich: unser Denken über das Sein und die hinter unseren Begriffen verborgene Realität des Seins.
Arnold am Permanenter Link
"Ich wollte, das lässt sich schon sagen, auf hpd schreiben, obwohl ich weiß, dass die Meinung dieser Leserschaft fast durchgängig feststeht.
Wo bitteschön findet man Leser, deren Meinung nicht durchgängig feststeht? Dazu zähle ich auch die Unentschlossenen, die ebenfalls ihre Meinung unentschlossen zu sein gefestigt haben. Ein wirklich in der Meinung unentschlossener Leser, oder sollte man hier eher von einem offenen Leser sprechen, kann nur jemand sein dem dieses Thema absolut neu ist und die Argumente bisher komplett unbekannt.
Dies trifft hier aber meiner Meinung nach nicht ein.
Schau man sich Beispielsweise die US-Wahl an so waren einige unentschlossen darüber wen man wählen sollte, weil beide ihre Nachteile hatten. Um einen solchen Wähler auf eine Seite zu ziehen, muss man entweder Nachteile relativieren oder neue Argumente einbringen, die sowohl positiv als auch negativ für eine Seite sein kann. Das was Sie machen ist nur einen Parameter in einer alten Argumentation zu ersetzen. Wenn der Parameter Geduld überhaupt als neu gewertet werden kann. Der Punkt mit dem Zeitraum für uns und für Gott, was quasi in der Geduld steckt ist ebenfalls nichts neues. Wenn Jesus das mit dem baldigen Weltuntergang meinte, dann spricht Gott (Jesus bzw. durch Jesus) in einer Sprache die wir nicht verstehen. Damit ist alles was er sagt belanglos für uns.
"Das "Geduldsmodell", das ich anspreche, ist erprobt: Gott dürfte interessiert sein, er ist kein deistisch zu deutender Gott, doch er scheint entschlossen, grundsätzlich nicht eingreifen zu wollen, weder generell noch individuell."
Womit ist das denn erprobt? Was ist ein deistischer Gott?
Laut Wiki:"Während der Deismus annimmt, dass Gott nicht weiter in die Welt eingreift, nimmt der Theismus an, dass Gott jederzeit als Kausalursache in die Welt eingreifen kann."
Habe ich etwas übersehen oder steckt da ein Fehler drin
"...er ist kein deistisch zu deutender Gott, doch er scheint entschlossen, grundsätzlich nicht eingreifen zu wollen, weder generell noch individuell."
Und was ist mit generell gemeint? Greift er doch mal ein?
Klemens am Permanenter Link
Mit den "genialen" Geschäftsmodellen der Religionen habe ich schon lange abgeschlossen.
Aber woher kommt dann Gott?
Thomas am Permanenter Link
"Liebe Atheistinnen und Atheisten, macht es Euch nicht zu einfach und erklärt, es gäbe überhaupt keinen Gott."
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Agnosius am Permanenter Link
Solange wir nicht alles wissen, können wir die Existenz von Göttern denknotwendig nicht ausschließen. Wenn wir unseren Verstand benutzen, müssen wir ihre Existenz sicher für höchst unwahrscheinlich halten.
Thomas am Permanenter Link
Es gehört zu DEN wissenschaftlichen Binsen, daß Nichtexistenz empirisch (!) nicht letztgültig bewiesen werden kann, ABER: die Existenz von Objekten mit logisch (!) unmöglichen Eigenschaften, wie sie Göttern zugewiesen
Agnosius am Permanenter Link
Was Sie als Logik bezeichnen hat doch auch keinen berechtigten Anspruch auf ausnahmslose Geltung.
Arnold am Permanenter Link
"Was Sie als Logik bezeichnen hat doch auch keinen berechtigten Anspruch auf ausnahmslose Geltung."
Das ist gar nicht mal so verkehrt. Es gibt Logiken da ist alles unbekannte falsch und bei anderen Logiken ist es weder noch, also unbekannt. In Logiken mit Zweiwertigkeiten steckt das Nichtwissen im Ausdruck falsch. Daher müsste man bei einer Logik zunächst schauen was mit dem Unbekannten geschieht. Jedoch sind Aussagen die als falsch geschlussfolgert werden, weil die Logik mit den Axiomen ansonsten inkonsistent wäre, in jedem Fall falsch. Angenommen die Axiome und die Schlussfolgerungen seien richtig.
"Wenn es - wie wir für wahr halten dürfen - "vor" dem Urknall oder jenseits des Ereignishorizonts eines schwarzen Lochs weder Zeit noch Raum oder die uns bekannten Naturgesetze gab oder gibt, muss doch für solche Sphären auch die Geltung der Logik und erst Recht der Empirie verneint werden."
Geht man davon aus, dass es eine pulsierenden Weltraum mit ständig wiederkehrenden Urknallen (anscheinend gibt es keinen plural für Urknall) gibt, so würden bei jedem Urknall alle bisherigen Informationen gelöscht werden und wir könnten keine Aussagen über das Davor machen. Da sich so eine Hypothese durch den Informationsverlust nicht belegen lässt, kann man das auf diesen Weise auch nicht falsifizieren, womit es keine Wissenschaft wäre. Aber mal angenommen das wäre genau so und die Naturgesetze würden nur an den Rand des möglichen gehen, so würde sowohl die Logik als auch die Empirie nicht aussetzen.
Wenn im Zentrum eines schwarzen Lochs weder Zeit noch Raum existieren würden, so müsste folglich auch die Materie mit ihrer Schwerkraft verschwinden, womit schwarze Löcher gar nicht existieren könnten. Oder nur durch einen langen Prozess zur Nichtexistenz von Materie womit es dann doch noch existieren könnte. Allerdings wäre damit der Energieerhaltungssatz widerlegt.
Meiner Meinung nach wäre das Zentrum eines schwarzen Lochs dann quasi das was beim Urknall war.
Thomas am Permanenter Link
"Was Sie als Logik bezeichnen hat doch auch keinen berechtigten Anspruch auf ausnahmslose Geltung."
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"Wenn es - wie wir für wahr halten dürfen - "vor" dem Urknall oder jenseits des Ereignishorizonts eines schwarzen Lochs weder Zeit noch Raum oder die uns bekannten Naturgesetze gab oder gibt, muss doch für solche Sphären auch die Geltung der Logik und erst Recht der Empirie verneint werden."
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Keineswegs. Die vier Prinzipien der Logik "gelten" immer und überall, und was sich dem empirischen Zugriff entzieht, darüber sollte man nur möglichst gut begründete Hypothesen aufstellen oder aber ... schweigen. Da die Naturwissenschaften weder mit leeren Worthülsen operieren, noch Annahmen treffen, die sich nicht wenigstens in wissenschaftlich-theoretischem Kontext prüfen lassen, schweigen sie auch über "Gott".
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"Warum soll es dann nicht auch Existenzformen geben oder gegeben haben, die einer Untersuchung mit diesen Mitteln nicht zugänglich sind?"
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Niemand leugnet, daß es Dinge gibt, die wir Menschen nicht erkennen können, weil sie z.B. räumlich oder zeitlich unerreichbar oder unserer Wahrnehmung aufgrund ihrer Beschaffenheit entzogen sind, aber entsprechend absurd wäre es doch, trotzdem irgendetwas über sie zu behaupten. Noch einmal: es ist sinnlos, unprüfbare Aussagen zu treffen, weil man ihnen keinen Wahrheitswert zuordnen kann. Die einzig korrekte Antwort auf die Frage "Ist die (widerspruchsfreie, aber) empirisch unprüfbare Aussage x wahr oder unwahr?" lautet nämlich: das läßt sich nicht feststellen. Gleiches gilt für Aussagen, die mangels semantischer Bestimmtheit (z.B. des Gottesbegriffes) sinnlos, bzw. unverständlich sind.
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"Es müssen ja keine Götter in dem Sinn sein, wie sie sich der religiöse Teil der Menscheit bislang ausgedacht hat. Man weiß es nun einmal nicht."
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Jedenfalls wissen SIE nicht, was Ihr Gottesbegriff überhaupt bedeuten soll, d.h. welches spezifische Objekt er repräsentiert. Ihre Position stellt sich also folgendermaßen dar: Ich weiß zwar nicht, wovon ich rede, aber es könnte existieren - sogar dann, wenn das logisch ausgeschlossen ist. Halten Sie das für einen Fortschritt gegenüber theistischen Wahnvorstellungen?
Agnosius am Permanenter Link
„Wenn irgendetwas "berechtigten Anspruch auf ausnahmslose Geltung" hat, dann ist es die Logik!
Dass es etwas Anspruch auf ausnahmslose Geltung habe, weil sonst irgend etwas Anderes nicht möglich wäre, ist ein Argument der schwächsten Sorte, eher eine Art Glaubensbekenntnis, mit dem sich eine ernsthafte Auseinandersetzung bekanntlich erübrigt.
„Die vier Prinzipien der Logik "gelten" immer und überall, und was sich dem empirischen Zugriff entzieht, darüber sollte man nur möglichst gut begründete Hypothesen aufstellen oder aber ... schweigen. „
Der erste Teil dieser These ist unhaltbar: Im subatomaren Kosmos, dem Tummelfeld der Quantenmechanik, hat die Logik anerkanntermaßen keine Geltung. Speziell für das „tertium non datur“ hat dies Heisenberg explizit ausgeführt und nachgewiesen.
Wenn alle Welt über die sich dem empirischen Zugriff entziehenden Götter schweigen würden, hätten wir diese Diskussion nicht. Die Welt schweigt aber nicht.
„Jedenfalls wissen SIE nicht, was Ihr Gottesbegriff überhaupt bedeuten soll, d.h. welches spezifische Objekt er repräsentiert. Ihre Position stellt sich also folgendermaßen dar: Ich weiß zwar nicht, wovon ich rede, aber es könnte existieren - sogar dann, wenn das logisch ausgeschlossen ist.“
Ich habe doch gar keinen Gottesbegriff. Ich halte nur nicht Dinge für unmöglich, die sich meinen Erkenntnismöglichkeiten entziehen. Dies ist anscheinend eine zu bescheidene Auffassung für jemanden, der sich in manchen Fragen als am Ende der Erkenntnis angekommen wähnt.
Thomas am Permanenter Link
PS.:
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"Vielleicht erscheint dabei ja mal ein Gott im Reagenzglas?"
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Agnosius am Permanenter Link
Ähem, der von Ihnen zitierte Satz beinhaltete den Versuch, die bisherigen Gottesvorstellungen ironisierend auf das zurück zu führen, was sie im Kern sind, nämlich menschliche Erfindungen.
Thomas am Permanenter Link
"Ich wollte Ihnen in der Hauptsache meine Auffassung nahe bringen, dass wir schlechterdings nichts ausschließen können, also auch nicht die Existenz eines herkömmlichen Vorstellungen entsprechenden Gottes"…r />
- Aufklappen
Diese Auffassung ist falsch, denn sie impliziert, logisch Unmögliches sei möglich, was wiederum einer Leugnung der Unterscheidbarkeit von Wahrheit und Unwahrheit gleichkommt, was wiederum die Frage aufwirft, warum Sie eine Kontroverse vom Zaun gebrochen haben, die im Kontext Ihrer Denkstrukturen gegenstandslos ist und sich auch nicht beilegen läßt, weil Sie weder logische, noch empirische Kriterien als Wahrheits- und Falschheitsindikatoren akzeptieren. Ob religiöse oder nichtreligiöse Irrationalisten: eine Auseinandersetzung mit ihnen ist gleichermaßen sinnlos, und daher verabschiede ich mich nun von Ihnen.
Andreas Leber am Permanenter Link
Herr Prof. Herrmann spricht von "Gott". Mal wieder - wie alle Theologen, und schon immer - ohne uns zu verraten, was das denn sei.
Zu Recht kritisiert er den vorschnellen Atheisten, der den "Gott" ablehnt - was lehnt der denn ab? Doch was will denn der Agnostiker "nicht ausschließen"? Dass ein "Gott" existiert - ein was?
Und so gerät sein eigentlich erfrischender Text im Kern zu einem "Gottgeschwurbel", das sich von dem jener Theologen auf der anderen Seite fundamental nicht unterscheidet.
Elisabeth Becker am Permanenter Link
Sehr schön auf den Punkt gebracht. Da stimme ich zu.
Jochen Lengerke am Permanenter Link
Herr Herrmann ist nach eigenem Bekunden ein Agnostiker, der die Frage "Lebt überhaupt ein Gott?" bejaht. Das ist interessant.
Die Unterstellung, ein Atheist sei in seiner Ablehnung der Existenz Gottes vorschnell, ist seinerseits aus der Luft gegriffen. Es gibt durchaus Menschen, die nach reiflicher Überlegung zu diesem Ergebnis kommen. Ich gehöre dazu.
Die Antwort nach der Existenz Gottes von taktischen Erwägungen abhängig zu machen, in der Intention, Zig Millionen Gottgläubiger zu überzeugen, halte ich für fragwürdig. Intellektuelle Redlichkeit geht anders, meine ich.
Gondel am Permanenter Link
Dieser Link sei wärmstens Ihnen, Herr Schönecker, empfohlen, da Sie gegenwärtig gerade in dem etwas zurückliegenden Bischof-Overbeck-Thread so anschaulich darstellen, dass es Ihnen noch am Verständnis so mancher Grund
Arnold am Permanenter Link
Sehr interessante Quelle.
"starken Agnostizismus:
Die Existenz Gottes ist für alle Zeiten für alle Menschen nicht beweisbar."
Und wieder hat sich mein Weltbild verändert.
Jochen Lengerke am Permanenter Link
Ich denke, man kann auch als "starker Agnostiker" gute Argumente haben und ist dann vom "Atheisten" nicht allzu weit entfernt.
Thomas am Permanenter Link
"Eine weitere interessante Position ist auch der "Ignostizismus": http://www.lengerke.de/krumm/stichworte/ignostizismus.html"
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Wolfgang am Permanenter Link
Ich hege Zweifel, ob dieser Horst Herrmann auch der wirkliche Prof. Horst Herrmann der Urheber dieses Textes ist. Jesus hat man auch alle möglichen Worte in den Mund gelegt und nichts stimmte.
Peter Friedrich am Permanenter Link
Ich könnte mir vorstellen, daß es mehrere Jesusse gab.
Arnold am Permanenter Link
Ja und einer wurde von den Juden aus der Gefangenschaft freigewählt und anschließend von Pontius Pilatus befreit. Dies war Jesus "Sohn Gottes".
Barabbas („Sohn des Abbas“ bzw. „Sohn des Herrn“ oder „Sohn unseres Herren“)
https://de.wikipedia.org/wiki/Barabbas
Frank Nicolai am Permanenter Link
Die Redaktion ist sich sicher, dass der Text vom "richtigen" Horst Herrmann stammt.
Noncredist am Permanenter Link
Ein schön geschriebener Text, der meiner Meinung nach allerdings gegen Ende in's bodenlose stürzt. Anfangs noch mit Stärken, später jedoch in das klerikale abschweifend ;)
>> Ein Gott der Liebe, der Angst verbreiten lässt? <<
Angst ist doch ein Mechanismus, den der Mensch gerne für sich nutzte und noch immer nutzt. Warum sollte ein Gott mit solch starker Ähnlichkeit zum Menschen nicht ebenfalls solche Mechanismen nutzen? Oder doch umgekehrt? Gott ist nicht nur ein Gott der Liebe, sondern auch der Angst und deshaln sind wir, die "Abbilder" des Gottes, ebenfalls mit gottgegebener Angst ausgestattet? :)
>> Welche Schuld haben Verantwortliche über Jahrhunderte hinweg auf sich geladen? <<
Ist vor Jahrtausenden unter "E wie Erbsünde" abgeheftet worden :)
>> Dürfen Menschen dazu da sein, auf den Knien zu liegen und jene auch noch zu bezahlen, vor denen sie knien? <<
Wenn die Spaß haben, wieso nicht? :) In 50 Shades of Grey gibt's sogar altkirchliche Rituale zur Stärkung der Lustgefühle. Wenn es im gegenseitigen Verständnis erfolgt, dürfen sie sich gegenseitig über's Knie legen :)
>> Bitte. Liebe Atheistinnen und Atheisten, macht es Euch nicht zu einfach und erklärt, es gäbe überhaupt keinen Gott. <<
Keine Sorge. Solche Strohmänner bauen Atheisten nicht. Ihnen ist es vollstens Bewusst, dass sie kein Wissen über das gesamte Universum besitzen. Andersrum wird hingegen ein Schuh draus. Weshalb sollte man annehmen, es gäbe einen Gott? Was genau spricht für die Gottheit? Aber bitte keine Vorannahmen aus etwaigen subjektiven Texten wie "Offenbarungen" oder "Gefühle" zur Hilfe nehmen. Einfach mal die Natur anschauen und klar und deutlich belegen, dass nicht zwanzig Naturgeister, nicht 42 Galaxiencomputer und nicht drei Einhörner, sondern eindeutig nur der Gott oder die Götter aus dem Land ________ dafür verantwortlich ist/sind. (Bitte zutreffendes Land von Hand einfügen). Dargelegte Experimente würden sämtliche Religionen dieser Welt davon überzeugen können. Können Sie dies möglich machen? :)
>> Um diese Menschen, die da mitten unter uns leben und sich die herrschende Gottesindustrie nach wie vor bieten lassen, kümmere ich mich hier(...) <<
Und ab hier muss ich mich geistig ausklinken. Was folgt macht nur dann Sinn, wenn man schon die Prämisse der Existenz einer hebräischen Gottheit unüberprüft akzeptiert hat.
>> 4. Es waren Menschen, die Gott gefesselt haben. Es sollten Menschen sein, die ihn befreien. (..) <<
Wieso? Als Gott sah, dass ihm etwas nicht passte, befahl er die Auslöschung von Menschenleben. Wenn Gott ES MÖCHTE, dann kann er SEHR WOHL kommunizieren und handeln. Wenn's ihm nicht passt, wird er schon brennende Büsche, Sintfluten, Massenmorde, Hungersnöte, Plagen o.ä. auf die Welt bringen. Warum sollte der Mensch dahingehend besser sein? Wie kann man überprüfen, ob die Gottheit vielleicht auf Fesselspiele steht und das Gefesselt sein lieber mag als die Befreiung? :)
>> 5. "Man nennt Gott geduldig, und das muss er auch sein (...) <<
Wenn man die Prämisse akzeptiert, dass Gott tatsächlich "allgegenwärtig" sei. Das die Beobachtung der Welt nicht im Einklang mit dieser Prämisse ist, wären die Prämissen (=> die Attribute wie Allmacht, Allgüte, ...) tatsächlich wahr, ist unter "Theodizee" bekannt geworden. Also kalter Kaffee. Einem "milde gläubigen" Menschen soll man nicht Mark Twain Sprüche um die Ohren werfen, sondern diese Probleme klar aussprechen. Das verkraften sie ganz gut. Ungläubigen konfrontieren sie ja auch gerne klar und deutlich mit ewigen Höllenqualen :)
>> 8. Ich könnte weder mit einem Gott als Herrn noch mit einem patriarchal gesicherten Vatergott leben, doch immer mit einem Freund. <<
Ein "Freund", der unzählige Menschen verhungern lässt, Vergewaltiger und Massenmörder ungeschoren Schlimmes tun lässt und lieber MIT MIR rumhängen möchte, anstatt MIT DER WELT zu leben, sollte wegen "unterlassener Hilfeleistung" ein Arschtritt bekommen! Jeder der einen "Gottfreund" besitzt und angesichts der Probleme, die dieser Freund mitbeseitigen könnte, lieber an sich und seinen Freundesspaß denkt, sollte sich schämen!
>> 9. Sollte Gott wirklich Waschanlagen für Gehirne wollen? <<
Was sagt denn die Bibel hierzu? Woher sollten wir denn sonst wissen, was "Gott" so will und was nicht? Ausserhalb der "Heiligen Texte" der Religiösen ist er/sie/es doch nicht überprüfbar!
>> 10. Wir sollten einen geduldigen Gott schätzen, wenn überhaupt. (...) Wir sollten Geduld aufbringen für einen seinem Wesen nach geduldigen Gott. (...) <<
Und auf welche Experimente stützt sich diese These? Auf die "gemessene Untätigkeit" angesichts der real existenten Möglichkeiten?
Sollte man nicht eher davon ausgehen, dass ein nicht wirkendes Mittel gegen Kopfschmerzen auch mit "unwirksam" bezeichnet wird, anstatt es als "sehr sehr sehr sehr geduldiges Mittel" zu bezeichnen? Wieso macht man es sich so schwer?! :)
Klarsicht am Permanenter Link
Agnostizismus
Der Begriff „Agnostizismus“ wird nicht nur im religiösen Glaubens-Kontext gerne verwendet, sondern er spielt für viele Menschen auch sonst in ihrem Leben eine Rolle. Überall dort, wo der Mensch nichts sicher weiß, befindet er sich faktisch in einer agnostischen Position. Weil er sich im täglichen Leben tatsächlich so gut wie ständig im Zustand des „Nichtwissens“ befindet, er somit nicht ausschließen kann, dass von der Vielzahl der Möglichkeiten, die ständig um ihn herum gegeben sind, zumindest einige Realität werden könnten, dürfte er sich - „wenn er keine Eier haben sollte“ - eigentlich nicht einmal aus dem Bett begeben. Denn er weiß ja nicht, was ihm alles passieren könnte, wenn er es täte. Beim ersten Schritt aus dem Bett könnte er z. B. ausrutschen und sich wie auch immer verletzten. Tatsächlich könnte er sich auch im Bett nicht sicher wähnen.
Da der Mensch aber am Leben teilnehmen will/muss, ist er immer und immer wieder gezwungen, seinen agnostischen Zustand zu ignorieren und sich zum Handeln in die eine oder andere Richtung zu entschließen, wobei er dann gegen seine eigene Logik (dass er nichts sicher wissen kann) verstößt. So steigt er denn aus dem Bett, geht aus dem Haus, fährt mit dem Fahrrad, der Bahn oder dem Auto usw., obwohl er jeweils nicht die Möglichkeit ausschließen konnte, sich dabei z. B. einen Arm oder ein Bein zu brechen. Er entschließt sich, mit dem Flugzeug zu fliegen, obwohl er logischerweise nicht (wissen) ausschließen kann, dass es abstürzt.
Im Alltagsleben muss der Mensch also immer wieder den Mut aufbringen, sich für oder gegen etwas zu entscheiden, weil er zu solchen Entscheidungen einfach gezwungen ist, wenn er am täglichen Leben teilnehmen will. Deswegen ist es eigentlich nicht zu verstehen, warum er nicht auch sein prinzipielles Nichtwissen bezüglich der Frage ignoriert, ob es irgendwie geartete und beschaffene „Überwesen“ gibt oder nicht, und sich klar für die eine oder andere Postion entscheidet - entweder zum Theismus oder Atheismus.
Wir haben uns den Schwachsinn mit dem Agnostizismus wohl im Zusammenhang mit den Religionen aufzwingen lassen. Inzwischen ist unser Wissen aber derart angewachsen, dass wir beim Denken und Handeln unter seiner Heranziehung in der Lage sind, mutig - „mit Eiern“ - entscheiden zu können, ob Produkte menschlicher Hirngespinste existieren oder nicht.
Aufgrund unseres angewachsenen Wissens sind wir inzwischen trotz unseres prinzipiell ständig bestehenden agnostischen Zustandes in vielen Fällen des täglichen Lebens in der Lage, mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen, dass unerwünschte und gefährliche Möglichkeiten Realität werden könnten.
Der Philosoph Prof. Bernulf Kanitscheider erklärte in einem Interview mit „Spektrum der Wissenschaft“:
„Spektrum: Unter heutigen Wissenschaftlern scheint der Agnostizismus die sozusagen politisch korrekte Haltung zu sein: Die Existenz Gottes ist nicht beweisbar, also trennt man die Sphären, und jeder macht seine Sache.
Kanitscheider: Nach meiner philosophischen Auffassung ist das nicht ganz ehrlich. Der Agnostizismus ist ja höchstens psychologisch etwas leichter verdaubar, man hält sich aus der Sache heraus.
Der Agnostizismus entspricht aber nicht der üblichen Methodologie. Wenn man in der Naturwissenschaft unsicher ist, ob ein bestimmtes Objekt X existiert, dann forstet man alle theoretischen und empirischen Momente durch, die dafür sprechen, und prüft die Frage: Gibt es Indikatoren dafür, daß X existiert ? Wenn danach nichts übrigbleibt, man kein empirisches Moment gefunden hat, auch kein Theorem, daß dafür spricht, dann sagt man nicht, es liege eine Patt-Situation vor: Es sei genauso wahrscheinlich, daß dieses X existiert, wie daß es nicht existiert. Sondern, wenn man ehrlich ist, sagt man: Es gibt zwar die logische Möglichkeit, daß X existiert, aber nach all dem, was wir wissen, existiert X nicht.
Spektrum:Würden Sie also sagen, ein konsequenter Atheismus wäre ehrlicher als ein Agnostizismus?
Kanitscheider: Ja. Methodisch gehen wir in der Wissenschaft genauso vor"
(Quelle: Spektrum der Wissenschaft, Nov. 1999, S. 82 u. 83).
Gruß von
Klarsicht
Rainer Bolz am Permanenter Link
Herr Prof. Herrmann,
wenn Gott lebt, dann habe ich mal eine Frage:
Wie kann er es wagen, eine Welt zu schaffen, in der es so viel Elend gibt, das wir nicht verschuldet haben?
Warum sollte die Menschheit einen launischen, bösartigen,dummen Gott respektieren der eine Welt erschaffen hat, die voller Ungerechtigkeit und Schmerz ist?
Die Religionen fordern von ihren Anhängern den Glauben, weil die Behauptung einer Offenbarung offenbar rational nicht belastbar ist. Wäre es den Religionen möglich anhand vernünftiger Argumente die Existenz Gottes nachzuweisen und auch Nichtgläubigen nachzuweisen; natürlich würde jede Religion dann diesen Weg nutzen.
Oder würde Gott sich endlich einmal zu erkennen geben, wäre ebenfalls kein "Glaube" mehr nötig.
OFFENBAR TUN GÖTTER SO ETWAS NICHT.
Die Wissenschafft hat die Welt nicht nur entzaubert, sondern ihr zugleich einen neuen Zauber verliehen. Der aufgeklärte Mensch steht heute staunend vor den unendlichen Dimensionen eines Universums, das viel geheimnisvoller ist, als es sich sämtliche Religionsstifter haben vorstellen können!
Wir sollten nicht vergessen, dass wir heute die Neandertaler von morgen sind.
henry burchardt am Permanenter Link
Über 100 Generationen "Gott-Nachgeplappere". Vor ca. 3200 Jahre haben sich die von den Ägypterns als primitiv beschriebenen Schasu den Donnergott Jachwe ausgedacht. Ca.
Christian Mai am Permanenter Link
Wenn man so denkt wie meine Vorkommentatoren gerät mit in die Gefahr eines Dogmatismus (nämlich den, dass kein Gott existiere/existierte).
Bei einer weiteren Annahme, dass wenn zwei entgegengesetzte Behauptungen aufgestellt werden die gehaltvollere zu beweisen ist, müsste der Gottesbeweis erbracht werden. Da dies bisher nicht gelungen ist, ist die theologische Position, dass Gott gar nicht der Beweisbarkeit unterliegt. Boshaft formuliert wäre das die perfekte Kritikimmunisierung.
Es könnte aber der Fall sein, dass das möglich ist. Das sollte aber gut begründet werden. So eine gute Begründung habe ich bisher nicht gefunden.
Vielleicht könnte Herr Herrmann mal eine Begriffsklärung für den Begriff Gott geben (den etymologischen - Gott ist der, zu dem man nur mit Zaubersprache sprechen kann und dem man Opfer bringt - wird er ja wohl nicht meinen).
Peter Friedrich am Permanenter Link
Anscheinend hat für Prof. Herrmann sein Gottesbezug etwas Heilsames, vielleicht sogar Lebensnotwendiges. Das finde ich insofern schön, als sich im Gott von Prof.
Die Idee einer eigenen Gottesentität als ein für sich selbst existierendes denkendes Wesen halte ich allerdings aus schlimmer historischer Erfahrung heraus für bedenklich.
In Johannes 4,16 steht sinngemäß "Gott ist die Liebe".
Das drücke ich für mich lieber so aus "Gott sei die Liebe" oder besser noch "Die Liebe sei dem Menschen sein Gott, und zwar die personale, mitfühlende Liebe".
Die Resonanz zwischen zwei Personen, die sich zärtlich liebhaben, besteht aus dem Heiligen Geist.
Mit irgendwelchen Weltraumerschaffungen und merkwürdigen Wunderdingen hat der existentielle religiöse Bezug nichts zu tun, für Ersteres haben wir die Naturwissenschaften, für das Letztere die Kirche.
Der "Gottesbeweis" liegt einzig in der gefühlten Liebe selbst.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Es gibt (und lebt!) ein Gott? Ja.
Ja, wirklich? Und das von einem Agnostiker...
Mich dünkt, hier stimmt was überhaupt nicht, lieber Horst Herrmann.
Kay Krause am Permanenter Link
Herr Prof.
in der Beweispflicht für diese These ist. Insofern wäre es für mich als praktizierender Atheist nicht besonders klug, zu behaupten, es gäbe keinen Gott, denn das wäre eine These und ich somit in der Beweispflicht, der ich natürlich - genau wie Sie - nicht nachkommen könnte. Sie haben das getan (was auch Ihr gutes Recht ist!), was ein Großteil der christlich indoktrinierten Mitbürger tun: Sie haben sich Ihre eigene Religion zurechtgebogen und müßten (falls Sie es nicht schon sind) aus der Glaubensgemeinschaft der Kirche ausgeschlossen werden, denn eine eigene Religions-
Auslegung ist dort nicht vorgesehen. Ich dagegen lebe ein viel einfacheres und glücklichers Leben: bereits im siebten Jahrzehnt benötige ich keinen Gott, keinen Jesus, keine Kirche, keine Religion und kein Brimborium. Ich halte mich für einen relativ anständigen Kerl, der auch ohne alle diese Zutaten aus der religiösen Pfeffermühle bemüht ist, niemandem zu schaden und in der menschlichen Gesellschaft seinen sozialen Platz auszufüllen. Und glauben Sie mir, Prof. Herrmann: es funktioniert! Und es bedarf dafür keiner zu beweisenden These!
Roland Fakler am Permanenter Link
Wir wissen, dass der Ratzinger-Gott ziemlich konservativ denkt, dass der Küng-Gott etwas liberaler ist und jetzt haben wir erfahren, dass der Herrmann-Gott Geduld schätzt – das ist schön!
Arnold am Permanenter Link
"Bitte. Liebe Atheistinnen und Atheisten, macht es Euch nicht zu einfach und erklärt, es gäbe überhaupt keinen Gott.
Es ist aber so einfach, einen AAA-Gott zu widerlegen.
https://manglaubtesnicht.wordpress.com/tag/aaa-gott/
Da ist auch nichts zu vorschnell entschieden, sondern alles Punkt für Punkt durchdacht. Wenn das nicht reicht, um Gläubige zu überzeugen, dann wird es auch nichts anderes geben, um dies zu tun.
Natürlich gibt es Gott oder vielmehr Götter, so wie es Schlümpfe oder Orcs gibt. Nämlich in der Fantasie und im Film. Doch das ist nicht damit gemeint, wenn man von der Existenz spricht.
Wenn nichts zu wissen das Einzige ist, was wir über Gott wissen, dann sollte man auch nicht davon ausgehen, dass er geduldig ist. Stattdessen sollte man hier den Mut aufbringen sich nicht von einem Schein-Agnostiker anlügen zu lassen und Konsequenzen daraus ziehen.
Der letzte Absatz beinhaltet drei Aussagen vom Autor, die ich in diesem gegen ihn verwendet hab. Als Nächstes zeige ich, warum der sich selbst als Agnostiker bezeichnende Autor gar kein Agnostiker ist. Die agnostische Haltung ist quasi die wissenschaftliche Haltung. Beim Falsifizieren von Hypothesen kann man je nach Ausgang sagen, dass die Hypothese falsch ist oder in dem Bereich zumindest nicht als falsch gilt. In einem binären Aussagespektrum wäre nicht falsch zwar gleich richtig, jedoch haben wir hier noch den agnostischen Zustand "unbestimmt". Dies wird in den Naturwissenschaften verwendet, falls eine Hypothese nach gescheiterten Falsifizierungen zwar nicht als falsch gilt, jedoch nicht verifiziert werden kann. Ein gutes Beispiel ist hier das zweite Newtonsche Gesetz, das durch die Relativitätstheorie falsifiziert werden konnte.
Erst wenn man bei allen Daten von 100% Genauigkeit ausgeht, kann man verifizieren. Das ist jedoch nur in idealisierten Bereichen wie der Mathematik und Logik möglich. In denen man sogar mit Widersprüchen eine Gegenhypothese falsifiziert und damit die eigentliche Aussage verifiziert.
Hier noch ein Beleg dazu, dass es keinen Schöpfer geben kann:
http://www.atheismus-info.de/atheologisch.html
Ein wie auch immer beschriebener Gott, sei es der AAA-Gott oder der Schöpfer, ist nach unserem heutigen Wissen nicht möglich. Natürlich kann man ihm nun andere Eigenschaften wie Liebe, Mathematik oder Geduld anheften. Falls er aber nur aus einer Eigenschaft besteht, warum sollte man das Kind dann nicht einfach bei seinem Namen nennen? Es ist keine agnostische Haltung, wenn man sich von diesem Wissen und den Belegen distanziert und seine eigenen Forderungen nicht nachgeht.
Mir scheint der ganze Artikel so, als ob es nun bei den Atheisten/Agnostikern einen Klerus gebe.
Ronald Colonier am Permanenter Link
Sollte sich der Verstand des einzelnen Menschen noch weiterentwickeln, werden sich alle vom Menschen erschaffenen aktuellen Religionen nach und nach auflösen, also in den nächsten 2000 Jahren in etwa.
Liebe, Frieden und Freiheit für alle Menschen - Ronald Colonier
Rainer Bolz am Permanenter Link
Wenn es doch nur so einfach wäre, aber es geht um viel zu viel Geld, Gelder die aus Steuermitteln für religiöse Kasten bereitgestellt werden.
awmrkl am Permanenter Link
"geduldiger Gott"
Woher wissen Sie das? Woher wissen Sie überhaupt alle die Behauptungen, die Sie hier aufgestellt haben? Ich vermisse mindestens Belege.
Enttäuschungen (das Ende von Täuschungen) sind leider nicht mit Kuscheln bewältigbar. Nie. Sondern meist mit schmerzlichem Aufarbeiten ehemaliger Einstellungen verbundenen neuen Sichtweisen.
Ihr Appell -so verstehe ich ihn- an Geduld für Gläubige schießt seit Jahrhunderten ins Leere, die wollen sich nicht verändern, es sei denn unter heftigem Druck, wie von atheistischer Seite seit geraumer Zeit ausgeübt ...
Mir fiele sonst gar nix ein, wie Gläubige dazu gebracht werden könnten, auf ihre massenhaften Privilegien zu verzichten. Aber genau dies wird entscheiden, ob wir zukünftig friedlich zusammenleben können oder immer noch und wieder in u.a. religiös motivierten Auseinandersetzungen leiden werden.
Wolfgang am Permanenter Link
Es gibt Menschen, die unfähig sind, Müll zu trennen. Es gibt Menschen, die nicht wissen, wie man eine öffentliche Toilette benutzt. Es gibt Menschen, deren Achtung vor der Natur am Arsch vorbeigeht.
Jochen Lengerke am Permanenter Link
Bei Ihrem Kommentar, Wolfgang, fällt mir 8. Sure, Vers 55 ein: "Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben." oder 47.
Derartige Hasstiraden sind widerwärtig, dumm und eines Humanisten unwürdig, wie ich meine. Es gibt Menschen, die meinen, sie dürften "die Falschen" verunglimpfen, weil sie sich als "die Richtigen" wähnen.
Ich bin erschüttert.
Rainer Bolz am Permanenter Link
Wolfgang schreibt klar, deutlich und norddeutsch, aber nichts falsches.
( vermutlich ist Wolfgang mehr in Mitteldeutschland zu verorten).
Jochen Lengerke am Permanenter Link
Zu behaupten, dass Theisten nicht in der Lage seien, eine öffentliche Toilette zu benutzen, ist nicht norddeutsch, sondern eine nicht nur dumme sondern auch widerwärtige Behauptung.
Einige chronologisch geordnete Beispiele für diese Taktik:
"Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben." (Koran, 8. Sure, Vers 55)
"Wir haben rechte Teufel an [den Juden]" (Martin Luther: Von den Juden und ihren Lügen)
„Wo Ratten auch auftauchen, tragen sie Vernichtung ins Land, zerstören sie menschliche Güter und Nahrungsmittel. […] Sie sind hinterlistig, feige und grausam und treten meist in großen Scharen auf. Sie stellen unter den Tieren das Element der heimtückischen, unterirdischen Zerstörung dar – nicht anders als die Juden unter den Menschen.“ (aus: Der ewige Jude – ein antisemitischer nationalsozialistischer Propagandafilm)
Weiter fällt mir die Propaganda des Islamischen Staats zum Thema ein. (Ich habe jetzt keine Lust, wörtliche Zitate rauszusuchen.)
Und dann eben:
"Es gibt Menschen, die unfähig sind, Müll zu trennen. Es gibt Menschen, die nicht wissen, wie man eine öffentliche Toilette benutzt. Es gibt Menschen, deren Achtung vor der Natur am Arsch vorbeigeht.
Es sind diejenigen Menschen, die an einen Gott glauben aber unfähig sind, Eigenschaften ihres imaginären Gottes zu benennen und sich in ihrer Scheinheiligkeit suhlen und anderen Menschen das Menschsein absprechen, nur weil sie nicht an ihren Gott glauben." (Wolfgang)
Merke: Wer andere Menschen derartig verunglimpft, spricht ihnen selbst das Menschsein ab. Diesen anderen zu unterstellen, diese würden ihre Gegner entmenschlichen, ist freilich eine besondere Kinke.
Wolfgang am Permanenter Link
Zu behaupten, dass Theisten nicht in der Lage seien, eine öffentliche Toilette zu benutzen, ist nicht norddeutsch, sondern eine nicht nur dumme sondern auch widerwärtige Behauptung.…
Ich habe nicht behauptet, das THEISTEN nicht in der Lage seien, eine öffentlichen Toilette zu benutzen, ich habe behauptet, es gibt Menschen, die das nicht können.
Es ist allerdings widerwärtig, zu behaupten, es gäbe einen Gott im Himmerl, der dort ohne Wasser und Sauerstoff und Licht sein Volk überwacht, aber die Scheinheiligkeit übersieht.
Jesus kommt nicht zu seinem Geburtstag und der Stellvertreter Gottes auf Erden kann außer Beten nichts, aber auch gar nichts.
Wer sich nicht über das Christentum empört, kennt es nicht. Dr.Dr. Joachim Kahl
Es war schon äußerst widerwärtig, das Millionen von Menschen ... Kinder, Frauen, Männer, Greise, auf die Scheiterhaufen gesetzt wurden. Wegen was eigentlich???
Ist diese Behauptung auch widerwärtig? War das Gottes Wille?????
Na dann frohe Weihnachten!!!
Horst Herrmann am Permanenter Link
Manche Kommentare waren amüsant, manche hilfreich, wieder andere ziemlich herablassend, eine Attitüde, die ich mir im umgekehrten Fall nicht erlauben würde. Ob ich wirklich Belehrung brauche?
Arnold am Permanenter Link
"Allein, ich sage es noch einmal, an bestimmte Adressaten gerichtet, die nach wie vor einem "Amtsgott" der Kirchen unterworfen sind, der inhumaner nicht ausfallen könnte.
Es gibt über 100 Glaubensrichtungen in Deutschland die aufgeführt werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Religionen_in_Deutschland_in_Zahlen
Dazu kommen wohl noch viele weitere hinzu, die nicht aufgelistet sind, wie die Kirche des FSM. Diese sind mal mehr mal weniger inhuman. Aber klar da brauchen wir noch eine weitere Alternative und am besten auch noch da präsentiert, wo man häufiger etwas zu Gottesleugnung lesen kann.
Die beste Alternative zur "Gottesindustrie des Vatikans" ist immer noch der evangelische Glaube. Man muss sich kaum umstellen und hat eine humanere Alternative. Und gerade diese Humanität lässt anscheinend die Gläubigen zum Unglauben wechseln. Denn wenn man keine inhumane Gottesstrafe mehr zu befüchten hat, so gibt es wohl auch keinen Grund mehr zu glauben. So jedenfalls kann man die Entwicklung der Gläubigen deuten.
http://hpd.de/artikel/weniger-katholiken-und-protestanten-mehr-konfessionsfreie-und-muslime-13902