Fälle von sexuellem Missbrauch gibt es nicht nur in der christlichen Kirche. Das stellte ein Richter bereits im Jahr 2012 fest, nachdem ein Imam einen elfjährigen Jungen sexuell missbrauchte. Ein Fall, den das MDR-Magazin "Fakt" aktuell aufgegriffen hat, zeigt beispielhaft, dass es sich auch in der islamische Community nicht nur um Einzelfälle handeln könnte.
Im Jahr 2016 wurde ein Fall aus Hamburg bekannt, bei dem ein Angestellter der Wilhelmsburger Vatan-Moschee in den Verdacht geriet, 15 Mädchen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren sexuell missbraucht zu haben. In einer Berliner Moschee soll im Frühjahr 2017 ein siebenjähriger Junge vom Koranlehrer missbraucht worden sein.
Das Magazin "Fakt" des MDR deckte jetzt auf, dass beim Missbrauch von Kindern in Moscheen wohl nicht mehr von Einzelfällen gesprochen werden kann. Ebenso wie in Einrichtungen der christlichen Kirchen ist es als systemimmanent anzusehen, dass – wenn Einzelpersonen Macht unbeobachtet über Kinder ausüben können – es immer wieder zu Missbrauch und sexuellen Übergriffen kommt.
In der Sendung bezeichnet der Arzt Mimoun Azizi Kindesmissbrauch in Moscheen als ein "relevantes Problem“. Immer wieder würden ihm erwachsene Muslime von sexuellem Missbrauch im Kindesalter erzählen.
Im islamischen Umfeld ist jegliche Sexualität mit einem starken Tabu belegt. Schon allein deshalb würde das Schweigen über Missbrauchsfälle dazu führen, dass nur wenige Fälle in die Öffentlichkeit kommen. Die Dunkelziffer dürfte nach Aussagen von Experten bedeutend sein und sehr vielen Kindern – mehr als bekannt – Leid bereiten.
Dass Kinder in Moscheen missbraucht werden, daran zweifelt auch der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, nicht. Vom MDR wird er zitiert mit der Aussage:
"Begünstigende Strukturen für sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sind immer Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse, geschlossene Strukturen, in denen es machtvolle einzelne Personen gibt. Und begünstigend ist auch, wenn Sexualität mit einem starken Tabu belegt ist."
8 Kommentare
Kommentare
Klaus Bernd am Permanenter Link
Wundert das irgendjemand bei einer Religion, bei der Beschneidung zum Kult gehört ? Da lassen sich Männer zu Hobby-Chirurgen ausbilden, um Knaben auf dem Küchentisch am Schniedel rumschnippeln zu dürfen.
Kaum anzunehmen, dass unser frommer Bundespräsident den Papst dazu aufgefordert hat, endlich mal Ergebnisse dieser Kommission vorzulegen. Stattdessen lobt er ja gerne das Denken dieser Institution in unglaublich riesigen zeitlichen Dimensionen.
Es könnte der Verdacht aufkommen, dass dieser Kommission Vorfälle bekannt geworden sind, die noch nicht verjährt sind, und daher noch nicht für das tränenreiche öffentliche Bekenntnis taugen.
Es könnte allerdings auch sein, dass die Kommission sich noch in die korrekte Anrede der Exzellenzen einarbeiten muss, sowie in die angemessen unterwürfige Formulierung des Briefschlusses. Man führe sich mal die Enthüllungen von Gianluigi Nuzzi zu Gemüte, dann weiß man, was ich meine.
Es kann natürlich auch sein, dass es erhebliche Schwierigkeiten macht, das Ergebnis lehramtskompatibel zu formulieren.
Wolfgang am Permanenter Link
Was sind das für "religiöse, gläubige Männer", die fortlaufend ihren Gott bescheißen?
Religionen, nein danke! Die Scheinheiligkeit macht mich wütend. Denn diesen Figuren ist nur der Schein heilig!
Rene Goeckel am Permanenter Link
Ich fürchte, jetzt werden die Einen mit dem Finger auf die Anderen zeigen.
Fjotolf am Permanenter Link
Orthodoxe und fundamentalistische Muslime haben die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche perfiderweise für ihre eigene primitive Missionspropaganda und Hetze gegen die christliche Konkurrenzreligion instrumenta
Luise am Permanenter Link
Warum dieser Artikel? Es gab so viele Missbrauchsfälle in deutschen Kinderheimen, bei der katholischen Kirche, wird sie aus strukturellen Gründen noch lange geben, in Schulen, Internaten.
Frank Nicolai am Permanenter Link
Warum dieser Artikel? Ist diese Frage ernst gemeint?
Diese Art Kulturrelativismus sucht der hpd bewußt zu vermeiden. Dem hpd deshalb Fremdenfeindlichkeit zu unterstellen ist ein harter und ungerechtfertigter Vorwurf.
Paul am Permanenter Link
Wahrheit bleibt Wahrheit und alles andere ist uninteressant.
Denis Richter am Permanenter Link
Oh, heiliges Spaghetti-Monster, wie ich diese Pseudo-Humanisten zum kotzen finde. Lieber nicht auch über Missbrauch in islamischen Einrichtungen reden, sonst könnten das "die Rechten" zweckentfremden.