Jahrelang führte Salman Rushdie ein Leben unter Polizeischutz, weil eine islamische Fatwa zu seiner Tötung auffordert. Am vergangenen Freitag wurde der Autor während einer Veranstaltung attackiert und durch mehrere Messerstiche schwer verletzt. Die Wurzel des Problems ist das Negativ-Potential von Religion. Und ja, dieses Potential ist beim Islam derzeit ganz offensichtlich größer als bei anderen Religionen. Ein Kommentar von Daniela Wakonigg.
1988 verhängte der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini eine sogenannte "Fatwa" gegen den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie – eine Aufforderung an alle Muslime, Rushdie zu töten. Khomeini warf Rushdie vor, in seinem Buch "Die satanischen Verse" den Islam, den Propheten und den Koran beleidigt zu haben. Eine Tat, die nach Auffassung fundamentalistischer islamischer Rechtsgelehrter mit dem Tod bestraft werden muss. Jahrelang führte Rushdie danach ein Leben unter Polizeischutz.
Am vergangenen Freitag wurde der 75-jährige Rushdie im Ort Chautauqua im Westen des Bundesstaates New York nun auf offener Bühne Opfer einer Messerattacke. Während einer Veranstaltung, auf der Rushdie über die Verfolgung von Künstlern sprechen wollte, stürmte ein junger Mann auf die Bühne und stach mehrfach auf ihn ein. Rushdie wurde umgehend per Helikopter in ein Krankenhaus geflogen und notoperiert. Laut dem Manager des Autors wurde seine Leber beschädigt, Nervenstränge in seinem Arm durchtrennt und eines seiner Augen so verletzt, dass Rushdie es vermutlich verlieren wird.
In den meisten deutschsprachigen Medien war noch am Tag nach dem Attentat lediglich zu lesen, dass über das Motiv des umgehend verhafteten 24-jährigen Täters nichts bekannt sei. Was dem offiziellen Pressestatement der Polizei entsprach, jedoch trotzdem erstaunlich war, da den englischsprachigen Medien zu diesem Zeitpunkt bereits wesentlich mehr zu entnehmen war. Der Name des Attentäters ist Hadi Matar, er soll laut übereinstimmenden Medienberichten libanesischer Herkunft sein, wurde geboren in Kalifornien und ist jüngst nach New Jersey gezogen. Eine Quelle innerhalb der Strafverfolgungsbehörden bestätigte gegenüber NBC News, dass eine vorläufige Untersuchung von Matars Konten in den Sozialen Medien gezeigt habe, dass er mit dem Shia-Extremismus und den Islamischen Revolutionsgarden im Iran sympathisiere.
Auch wenn die Polizei also offiziell noch nichts über das Motiv des Täters verlautbaren ließ, dürfte das von vielen direkt nach der Tat angenommene Motiv daher doch das wahrscheinlichste sein: Salman Rushdie wurde attackiert, weil religiöse Fanatiker seine Ermordung zur heiligen Aufgabe erklärten und sich (wie leider viel zu oft) ein nützlicher Idiot fand, der sich fanatisieren ließ und diese Aufgabe ausführte – oder es immerhin versuchte.
Das Negativ-Potential von Religion
Die Reaktionen auf die Tat folgten dem üblichen Muster: Entsetzte Kommentare westlicher Politiker. Jubel bei den Medien des islamistischen Regimes im Iran und bei anderen Islamisten. Dazu rassistische Verteufelungen aller Muslime durch Rechte und Linke, denen es wichtiger ist, die rechten Rassisten zu kritisieren als das offensichtlich religiös-muslimisch motivierte Attentat zu verurteilen.
Pardon, aber: So kommen wir nicht weiter. Es muss endlich möglich sein, die Wurzel des Problems zu benennen, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten. Selbstverständlich sind nicht alle Muslime mordwütige Fundamentalisten wie Hadi Matar & Co. und selbstverständlich ist eine grundsätzliche Diskriminierung von Muslimen und allen, die so aussehen, als könnten sie Muslime sein, deshalb nicht legitim. Doch ebenso selbstverständlich sind Attentate wie diese eben auch keine Einzeltaten eines Verwirrten, der nur zufällig Muslim ist. Die Wurzel des Problems heißt "Religion", präziser: das Negativ-Potential von Religion. Und ja, dieses Potential ist beim Islam derzeit ganz offensichtlich größer als bei anderen Religionen – auch wenn fundamentalistische Christen und Hindus durchaus daran arbeiten ihr diesbezügliches "Defizit" aufzuholen.
Das Problem steckt aber auch in unserem Umgang mit Religion. Wer erfundene Geschichten nutzt, um Gewalt und Menschenrechtsverletzungen zu legitimieren, muss von jenen, die in der Realität zu Hause sind, unmissverständlich in die Schranken gewiesen werden. Auf Ebene des Einzelnen ebenso wie auf Ebene von Staaten mit religiös-fundamentalistischen Regierungen. Jedes Entgegenkommen, das Respekt gegenüber der menschenrechtsfeindlichen kollektiven Fantasiewelt zeigt, jedes freiwillige Verschleiern von Politikerinnenköpfen und jedes Verhüllen nackter Statuen bei Staatsbesuchen bestärkt die Gegenseite in ihrem Wahn, dass religiöse Regeln auch außerhalb der religiösen Sphäre allgemein zu gelten hätten und dass sie Respekt verdienten. Auch die in der westlichen Welt noch immer verbreiteten archaischen "Gotteslästerungsparagrafen" müssen deshalb dringend abgeschafft werden. In Deutschland fordert Paragraf 166 StGB religiöse Fanatiker geradezu dazu auf, auf die Barrikaden zu gehen, denn die Beschimpfung religiöser Inhalte ist nur dann strafbar, wenn sie geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Als islamische Fanatiker 2015 ein Blutbad in der Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo anrichteten, wurde öffentlich darüber diskutiert, ob die Satiriker nicht vielleicht selbst Schuld an ihrer Ermordung seien, weil sie die religiösen Gefühle von Muslimen verletzt hätten. Genau dieser Haltung gilt es, entschieden entgegenzutreten und deutlich zu machen, dass unsere freie Gesellschaft in Gefahr ist, wenn wir vor Religionen einknicken. Kurz nach dem Attentat auf Charlie Hebdo veröffentlichte Salman Rushdie im Wall Street Journal einen Text, in dem er genau das klarstellte:
"Die Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird in Verbindung mit modernen Waffen zu einer echten Bedrohung für unsere Freiheiten. Dieser religiöse Totalitarismus hat im Herzen des Islams eine tödliche Mutation ausgelöst und wir sehen heute in Paris die tragischen Folgen. Ich stehe an der Seite von Charlie Hebdo, wie wir alle es tun müssen, um die Kunst der Satire zu verteidigen, die schon immer eine Kraft für die Freiheit und gegen Tyrannei, Verlogenheit und Dummheit war. 'Respekt vor der Religion' ist zu einem Codebegriff für 'Angst vor der Religion' geworden. Religionen verdienen, wie alle anderen Ideen auch, Kritik, Satire und, ja, unsere furchtlose Missachtung."
110 Kommentare
Kommentare
Eckhardt Fritsche am Permanenter Link
Danke Daniela, das sehe ich genauso.
Tobias Seyb am Permanenter Link
Im ÖRF war die Rede von einem Religiösen Fanatiker.
David Z am Permanenter Link
Ja, wäre ganz sicher besser. Ähnliches Verhalten sehen wir bei der Nicht-Nennung von Nationalitäten, Stichwort "Männer", inzwischen sogar nur noch "Menschen".
Wenn Realitäten durch Euphemismen oder Auslassung nicht mehr sachlich benannt werden, entsteht Kontrollierbarkeit. Es wäre ja fürchterlich, wenn sich der mündige Bürger ein eigenes Bild über die Realität formt.
Wolfgang am Permanenter Link
Was ist an einem Fanatiker religiös?? Die Nagelkunde?
Wolfgang am Permanenter Link
Immer wenn ich lese, es wurden die religiösen Gefühle verletzt, dann wird mir schlecht.
Bibel oder Koran, stecken keine religiösen Gefühle. Kommt noch dazu, das kaum ein Gläubiger den vollen Inhalt seines Buches kennt. Wenn da einer kam und machte aus Wasser Wein und ich behaupte, das ist der älteste Zaubertrick der Welt, wo, bitteschön werden da "religiöse Gefühle" verletzt? Ein Schwindel ist das religiöse Gefühl? Ach du lieber Gott!
A.S. am Permanenter Link
Ich wage einen Erklärungsversuch:
Die Gottesfurcht/Höllenangst sitzt bei diesen Leuten so tief, dass sie nur weiterleben/funktionieren können mit Hilfe von Verdrängung. Jedes Rühren an diese Verdrängung löst Panik aus. Das steckt m.E. hinter der "Verletzung religiöser Gefühle".
David Z am Permanenter Link
Die These kann nicht stimmen, denn "Gottesfurcht/Höllenangst" gibt es auch im Christentum, ohne dass wildgewordene Christen Kehlen durchschneiden.
Ich habe einen anderen Vorschlag: es ist der masslose Überlegenheitsanspruch dieser Religion, die im Gegensatz zum Christentum keinen friedfertigen Propheten kreiert und auch besinnliche Ideen wie Demut nicht kennt. Der Vorbildcharakter des Propheten, der mit Kritikern gemäss den religiösen Quellen nicht zimperlich umgegangen ist, tut dann sein übriges.
A.S. am Permanenter Link
Ich versuche die hitzige Reaktion zu erklären, nicht speziell religiös motivierten Mord. Zu letztem kommt hinzu, was die religiösen Führer befehlen (Fatwa) und welche Belohnung versprochen wird.
David Z am Permanenter Link
Wie sollte Furcht und Angst vor "Gott" jemanden zu einem Mord antreiben? Und warum treibt Furcht und Angst Christen nicht zum morden an?
Paul München am Permanenter Link
Nicht nur die Paradiesverheißung, sondern auch die Aussicht auf die versprochenen 72 Jungfrauen. Dabei ist die "72" lediglich die Versnummer, wie jeder im Koran überprüfen kann.
A.S. am Permanenter Link
... ist doch praktisch, so viele preiswerte Killer in der Sache Allahs bekommt man sonst kaum.
Roland Weber am Permanenter Link
An dem, dass da selbst die Gläubigen den Inhalt ihrer Schriften nicht kennen, könnte man durchaus arbeiten.
Ich würde mir da z.B. mal eine Auflistung der 30 "positivsten" und 30 "negativsten“ Aussagen des Neuen Testaments und des Korans wünschen. Allein schon die Diskussion über diese Aspekte würde viel Licht in die Gefühlswelten bringen.
Die religiösen Gefühle entstehen dadurch, dass sich der Glaubende in der Regel schon von Kindesbeinen an mit diesen Gedanken vertraut gemacht und sich dadurch sozialisiert und identifiziert hat. Identifiziert heißt eben dann auch infiziert. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn damit nicht zugleich ein Denkverbot implementiert worden wäre.
David Z am Permanenter Link
Guter Vorschlag. An eine solche Gegenüberstellung traut sich jedoch niemand, zu offensichtlich wäre das Ergebnis.
Roland Weber am Permanenter Link
Stimmt genau!
Ich habe noch ein gewisses Verständnis für diejenigen, die einfach nicht an das "glauben", was da so geschrieben wurde. Warum sollten sie sich auch intensiver mit etwas befassen, dass sie für unsinnig, falsch, gefälscht oder was weiß ich halten … Dass es sie jedoch immer noch beschäftigt, zeigt sich aber gerade in der Beteiligung am „Religions-Bashing“. Man begnügt sich mit der Rolle des Sisyphos – den man nach Ansicht von Camus (?) zu den glücklichsten Menschen zählen müsste.
Dabei wäre es zumindest für das Christentum ganz einfach: Man bittet einen prominenten Christen um Darlegung der 30 positiven Aspekte und einen Christentumskritiker um die Darlegung der 30 negativsten Aussagen. Ich hätte dabei den großen Verdacht, alles Positive, was ein Christ aufzählen würde, bezieht sich auf das Jenseits. Außer einer vagen Nächstenliebe bliebe fürs Diesseits wohl wenig zu vermelden.
Derartige Listen wären zwar nicht abschließend und sollte so auch gar nicht verstanden werden, wären gewiss auch subjektiv, aber sie ermöglichten zumindest eine "Fakten-orientierte" Aufarbeitung.
Beim Islam wird man da natürlich auf Granit beißen. Da ist schließlich alles heilig, und selbst eine Fragestellung, ob der Text tatsächlich so auf Mohammed zurückginge, hätte wohl üble Folgen. Man sagt nichts über den Islam, nicht weil da jemand außerhalb dieser Gemeinschaften an seine Inhalte glaubte, sie wertschätzte oder sie für wahr hielte, sondern schlichtweg nur, weil jeder Angst vor infizierten "Einzeltätern" hat. Auf Verständnis darf ohnehin kein Kritiker hoffen, da alle in höheren Positionen von Angst durchdrungen sind und weil christliche Religionen sich so auch vor unangenehmen Diskussionen schützen können.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
S.g. Herr Weber!
Interessante Idee. Noch viel spannender und lehrreicher fände ich es umgekehrt: wenn ein Vertreter des Christentums die Gefahren, Schwächen oder sogar Verbrechen des Christentums benennt und der Kritiker die positiven Aspekte und Verdienste des Christentums. Ich kann auch gleich anfangen, wenn auch nicht gleich mit 30 Punkten:
1) der Missionsauftrag, der zu Zwangsbekehrungen, kulturellem Hochmut und Zerstörung von Kulturen bis hin zu Genoziden geführt hat
2) das paulinische "die Frau sei dem Manne untertan"
3) die kriegerische Landnahme im AT, die als Vorbild für Eroberungskriege gedient hat
4) das paulinische "jeder bleibe in seinem Stand", das eine schnellere Beendigung der Sklaverei verhindert hat
5) die Judenfeindlichkeit mancher Stellen im NT, die Antijudaismus und Antisemitismus gefördert hat
6) die Todesstrafe für Homosexualität im AT mit Auswirkungen bis heute
7) die weltlichen politischen Ansprüche des Papsttums
8) die Herätikerbekämpfung bis hin zu Folter und Scheiterhaufen
9) das alttestamentliche "die Hexen sollst du nicht am Leben lassen", das zu zigtausendfachem Mord geführt hat
10) die Ausnützung der Höllenangst zu materiellen Zwecken (Ablasshandel)
Es würde mich freuen, von Ihnen 10 positive Aspekte des Christentums zu lesen. So etwas fördert gegenseitiges Verständnis und Empathie.
Roland Weber am Permanenter Link
Da haben Sie als aktiver Christ wohl etwas grässlich missverstanden!
Die wahre Kunst - und da wäre Sie oder ein anderer gefordert - die Vorteile, Vorzüge, Wahrheiten des Christentums aufzuzählen! Das wäre Ihr Part! Da müssen nämlich die meisten Menschen die Segel streichen!
Das einzig Wahre, was am Christentum stimmt, aber auf absurdeste Weise missverstanden wird, ist sein Kern: Ja, das konzipierte Christentum mit seinen drei synoptischen Evangelien sollte eine Friedensreligion sein. Allerdings, und das ist eben das, was außerhalb der Geschichte überhaupt nicht verstanden wird, eine im römischen Interesse. Eine, die den jüdischen Messias und kriegerischen Befreier durch einen - allerdings selbst und seine Anhänger lächerlich gemachten - römischen Christus ersetzen sollte! Die Juden vielen auf diesen Schwindel dann doch nicht herein - umso begeisterter die arbeitslosen Tempelpriester und das griechisch geprägte Umfeld. Das ist alles - und alles, was unter "Christentum" danach gelaufen ist, ist eben nur die Perversion einer literarisch geplanten Subversion. Schwierig - ich weiß, kann man aber mit zahllosen Argumenten hierzu nachlesen!
Also auf zur Aufzählung weiterer "christlicher Wohltaten" ...
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Es wäre aber gar nicht schwer. Also:
1) Krankenhäuser (in der uns bekannten Form eine christliche Erfindung)
2) Universitäten (in der uns bekannten Form auch eine christliche Erfindung)
3) die Bergpredigt samt Seligpreisungen
4) die Abschaffung blutiger Opferrituale
5) Nächstenliebe als eines der höchsten Gebote
6) Feindesliebe und Vergebung als Tugenden
7) das Vorbild Jesu als Erlöser, der sich lieber töten lässt, als Rache zu nehmen
8) die Kernaussage des Schöpfungsberichts: diese Welt ist gut
9) der Monotheismus, der Menschen vereint, statt diverser Stammesgötter
10) die paulinische Klarstellung, dass kein Volk, keine rasse, kein Geschlecht und kein Stand vor Gott einen Vorrang hat
Wirklich nicht schwer. Deshalb habe ich auch den Verdacht, dass Sie positive Aspekte des Christentums durchaus erkennen und aufzählen könnten, aber nicht wollen. Und genau das erschwert das Zusammenleben von Menschen verschiedener Weltanschauungen.
Das Gute im Mitmenschen und in dessen Idealen zu sehen, wäre meiner Meinung nach nicht nur eine christliche, sondern auch eine humanistische Tugend. Genauso, wie die eigenen Schwächen und fehler einzugestehen. Oder etwa nicht?
A.S. am Permanenter Link
Liber Herr Weber,
sind Sie sich sicher, dass das Christentum als Friedensreligion konzipiert war?
So ist die Darstellung der Kirchen aber mir sind keine externen Quellen bekannt, die dies belegen.
Als Jesus vor Pontius Pilatus stand, ist folgende Konstellation denkbar:
- Jesus hat Pontius Pilatus angelogen, um sein Leben zu retten.
- Die Anhänger Jesu haben natürlich alles geglaubt, was ihr Guru so von sich gab.
- Pontius Pilatus hat Jesus offenbar nicht geglaubt und ihn als Aufrührer hinrichten lassen.
- Womöglich war Jesus tatsächlich ein Aufrührer und wurde möglicherweise zu Recht hingerichtet.
- Unter dieser Perspektive ergibt auch der Verrat von Judas Sinn. Was hätte Judas zu verraten gehabt, wenn Jesus immer nur Frieden gepredigt hätte?
- Müssen wir eventuell Jesus als Heuchler sehen, der nach außen so tat als wäre er friedlich, aber im inneren Zirkel, im Kreis der Apostel ganz anders gepredigt hat?
Leider mangelt es an unabhängigen Quellen zu den damaligen Vorkommnissen. Auf die Darstellung der Jesus-Anhänger würde ich mich nicht verlassen. Die ist mit hoher Wahrscheinlichkeit geschönt.
Roland Weber am Permanenter Link
Allerdings bin ich mir da sicher - und nicht nur ich!
Manches versteht man eben erst, wenn man "richtig" - und nicht voreingenommen gutgläubig - die Texte liest.
Im englischsprachigen Raum gibt es einige Kritiker, die wie ich davon ausgehen, dass Jesus eine fiktive Figur war. Zentral hinter allem: Flavius Josephus, der einerseits seinem (Gott-)Kaiser Vespasian und dessen Nachfolger (eben: Gottessohn) Titus eine "religiöse" Legitimation verschaffen wollte und andererseits seine Glaubensbrüder von weiteren irrsinnigen, erfolglosen Aufständen gegen Rom abhalten wollte (Frieden durch Täuschung!). Ein literarisches Bravourstück - wenn auch mit ungeahnten Folgen!
Auf Ihre Fragen kann ich hier aus Raumgründen nicht näher eingehen, da ich zu viel erklären müsste, da ich ja die herrschende Meinung komplett auf den Kopf stellen muss!
Kostenfrei (!) können Sie sich aber über Inhaltsangaben und Rezensionen bei Amazon informieren. Schauen Sie halt mal rein: "Denken statt glauben" und "Jesus, Römer,Christentum" – und ggf. auch bei „Der Nibelungen Not“ (dort das Thema Judenverfolgung!).
Leider gibt es dort noch zwei andere Autoren Roland Weber, aber Sie werden meine Bücher sicherlich beim Scrollen (beim Namen) oder unter dem Titel finden!
Viel Vergnügen beim Lesen!
A.S. am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Weber,
Das Erfolgsrezept der Sektenführer ist, Gefolgschaft und Öffentlichkeit möglichst geschickt und dauerhaft zu täuschen.
So funktioniert die Kirche bis heute, Judentum (als Religion) und Islam auch.
Im neuen Testament ist vom "Menschenfischen" die Rede. In die heutige Sprache übersetzt müsste man sagen: Jesus war ein "Rattenfänger" und hielt seine Apostel dazu an, ebenfalls als "Rattenfänger" in alle Welt zu ziehen.
Die Täuschung der einfachen Gläubigen und der nicht-gläubigen oder weniger-gläubigen Öffentlichkeit ist das System der religiösen Führer.
Roland Weber am Permanenter Link
Jetzt muss ich doch lachen! Stichwort "Menschenfischer". Leider geht ja einiges mit den Kommentaren und Antworten durcheinander.
Auf das Wort "Menschenfischer" kam (sagen wir mal:) man, in Anspielung auf die im See Genezareth treibenden Wasserleichen, nach einer "See-Schlacht" zwischen Römern und Juden dort geborgen wurden. Nicht die einzige Anspielung auf den "Jüdischen Krieg" im NT. ... (Jesus Worte über das zerstörte Jerusalem im Jahr 70 sind ohne Kenntnis der tatsächlichen Abläufe gar nicht denkbar!)
Ohne jegliche Ahnung vom geschichtlichen Hintergrund bemühte man sich vor einiger Zeit, das merkwürdig eigentlich auf Subversives anspielende Wort "Menschenfischer" anders zu übersetzen. Wäre dann aber doch wieder ein zu großes und auffälliges Manipulieren am Text gewesen.
Wer sich für den wahren Hintergrund des Neuen Testaments interessiert, sollte es mal mit Joseph Atwill: Das Messias-Rätsel versuchen.
Das war jedenfalls für mich Anlass, die ganze Sache mal näher in Augenschein zu nehmen.
Roland Weber am Permanenter Link
Es wäre aber gar nicht schwer. Also:
Nun denn, dann mal los: (So knapp als möglich - Dazu:)
1) Krankenhäuser (in der uns bekannten Form eine christliche Erfindung)
Dazu: Durch den Zusammenbruch des römischen Reiches brach auch die gesamte soziale Infrastruktur zusammen; Bischöfe nahmen sich deshalb auch dieser Aufgabe an. Allerdings Kostenverteilung der Einnahmen/Spenden: ein Drittel für die Armen, ein Drittel für die Kirche, ein Drittel für den Bischof
2) Universitäten (in der uns bekannten Form auch eine christliche Erfindung)
Die Kirche tat alles, um Forschung zu unterbinden; Naturheilkundige wurden zu Hexen etc.; Sonne dreht sich um die Erde und hunderttausende andere „Vorgaben“
3) die Bergpredigt samt Seligpreisungen
Die berühmte Bergpredigt findet sich nur in einem Evangelium, was auch schon stutzig machen müsste. Zu den Inhalten habe ich mich hier an andere Stelle geäußert. Kurz: Manipulative Vertröstungen auf das Jenseits!
4) die Abschaffung blutiger Opferrituale
Es wurden zu dieser Zeit nur noch Tiere und keine Menschen mehr geopfert: das „geopferte Fleisch“ wurde bei den Juden anschließend verzehrt! (Das relativiert das Opfer schon etwas)
5) Nächstenliebe als eines der höchsten Gebote
Die Nächstenliebe findet sich schon an zwei Stellen im Alten Testament. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden – außer dass selbst Christen bis heute der Auffassung sind, dass dieses Gebot irreal sei. Dazu siehe meine Hinweise auf die Ur-Christen und ihre Meinung zu Christen und Krieg (Ukraine)
6) Feindesliebe und Vergebung als Tugenden
Kommt auch nur an einer Stelle vor. Ist noch unerfüllbarer als Nächstenliebe. Wurde gerade von der christlichen Kirche über Jahrhunderte bis heute gröbstes missachtet (Inquisition; Kreuzzüge u.v.a.)
7) das Vorbild Jesu als Erlöser, der sich lieber töten lässt, als Rache zu nehmen
Wie hätte er denn (gar als literarische Fiktion) Rache nehmen sollen. Das war ja der Auslöser für die Erlösungstheologie, die Josephus geschmiedet hatte: Der Messias war schon da, der der da vor dem gerechten Pilatus steht ist ein Feigling (keine Verteidungsrede) und Versager; wiedergeboren wird euch ein (geheim: römischer) Christus – für das imperium (Welt) versteht sich
8) die Kernaussage des Schöpfungsberichts: diese Welt ist gut
Ob die Welt gut ist oder nicht, das habe ich schon mit Ur-Christen zu erörtern versucht; Raubtiere und gar der Mensch selbst beweisen fortwährend, dass die Welt immer sowohl gut als auch böse ist. Nichts und niemand hat dies so festgelegt
9) der Monotheismus, der Menschen vereint, statt diverser Stammesgötter
Gerade der Monotheismus ist die schlimmste Gefahr! Im Römischen Reich wurden alle Götter der eroberten und besiegten Gegner „integriert“. Christen fröhnen einem Polytheismus; Katholiken gar mit einer gottesgleichen „Gottesmutter“ - mal Praxis anschauen, nicht theologische Theorie!
10) die paulinische Klarstellung, dass kein Volk, keine rasse, kein
Geschlecht und kein Stand vor Gott einen Vorrang hat
Paulus ist ein dickes Brett, dafür ist hier kein Platz. Aufklärerisch aber der Film „ Die letzte Versuchung Christi“. Dort wird wunderbar deutlich, dass sich ein Paulus und ein Jesus in Sachen Religion nichts zu sagen gehabt hätten. Was „unter Paulus“ läuft, ist ein ganz anderer Teil der Geschichte, der um 140 mit einem Marcion, der Gnosis und dem Kampf gegen die römische Kirche zu tun hat.
Wirklich nicht schwer. Deshalb habe ich auch den Verdacht, dass Sie positive
Aspekte des Christentums durchaus erkennen und aufzählen könnten, aber
nicht wollen. Und genau das erschwert das Zusammenleben von Menschen
verschiedener Weltanschauungen.
Dazu: Ich habe Ihnen geantwortet! Denken Sie einmal nach oder lesen Sie Christentumskritiker, wie einen Karlheinz Deschner, einen Hermann Detering oder auch einen Harald Specht, die einen Paulus bzw. einen Jesus auf ganz Irdisches zurechtstutzen.
Das Gute im Mitmenschen und in dessen Idealen zu sehen, wäre meiner Meinung
nach nicht nur eine christliche, sondern auch eine humanistische Tugend.
Genauso, wie die eigenen Schwächen und fehler einzugestehen. Oder etwa
nicht?
Dazu: Ich empfehle hier noch einmal ausdrücklich, die Internet-Beiträge der Ur-Christen und was sie vom kirchlich geprägten Christentum halten.
https://www.der-freie-geist.de
Stichworte und Beiträge zu Heiligen, Reliquien, Päpsten, Kriegen etc. finden sie genug. Vor diesen Christen habe ich Tiefsten Respekt, auch wenn ich der Überzeugung bin, dass sie einem gewaltigen Irrtum aufgesessen sind. An sich wäre ein „Friedensbotschaft“ natürlich herzlich zu begrüßen - aber eben nicht das, was das Christentum darstellt.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
S.g. Herr Weber!
Immerhin gibt es Gläubige, denen Sie ihre Nächstenliebe abnehmen und die Sie respektieren. Das ist schön.
Auf Nachfrage würden Sie vielleicht sogar bestätigen, dass es solche auch in der Katholischen Kirche und im Klerus gibt.
Dann wäre es nicht mehr weit zum Schritt, dass katholische Christen organisiert auch etwas Gutes getan haben. Ein Paradebeispiel wären die bereits besprochenen Krankenhäuser, die übr. großteils von Orden geleitet wurden, also ganz ohne Bischöfe. Oder Gratisschulen. Oder Waisenhäuser. Oder Flüchtlingsheime (zur Zeit sind viele Tausend Flüchtlinge in Pfarren untergebracht). Oder Seniorenclubs. Oder Hospize. Oder die katholischen Universitäten (in denen zur Zeit Galileis bereits mehrheitlich das kopernikanische Weltbild gelehrt wurde).
Solange Sie den Satz "Ja, hier hat die Kirche etwas Gutes bewirkt" nicht über die Tastatur bringen, muss ich vermuten, dass Sie, was Kirche betrifft, fundamental auf Konfrontation setzen statt auf friedliches Zusammenleben. Das ist schade und erscheint mir als Außenstehendem nicht humanistisch.
Aber vielleicht habe ich ja auch den Humanismus falsch verstanden.
Roland Weber am Permanenter Link
Sie vergessen bei Ihrem Lobgesang auf die Kirchen nur eines: Für alles zahlt der Staat und keine Kirche mit ihren Kirchensteuern!
Lesen Sie mal Carsten Frerk oder andere, die sich schon mit "kirchlichen Wohltaten" befasst haben. Die Fakten zählen - nicht der Glaube!
juwi am Permanenter Link
Meine nach "Roland Weber vom 17.08., 10:49 Uhr" inzwischen zu langweilige Antwort auf Schöneckers Punkt 6:
"die Todesstrafe für Homosexualität im AT mit Auswirkungen bis heute".
Dort wird in Röm 1,18 "der Zorn Gottes ... vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit." Nach Röm 1,20 sind diese Gottlosen unentschuldbar, nach Röm 1,22 wurden sie zu Toren (Narren). In Röm 1,26 "lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;" (Röm 1,27:) "ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung."
In Röm 1,28 "lieferte Gott sie einem haltlosen Denken aus, sodass sie tun, was sich nicht gehört:" (Röm 1,29:) "Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden
(Röm 1,30:) "und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern, (Röm 1,31:) 31 sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen.
(Röm 1,32:) Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selbst, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln.
Nach Röm 1 ist Homosexualität also eine "Lieferung Gottes" für Gottlose und deren von Gott persönlich gelieferten "bösartigen Eigenschaften bis zum Mord"! Röm 1,32 sagt dazu unmissverständlich: "Wer so handelt, verdient den Tod."
Roland Weber am Permanenter Link
Somit sind wir an einem zentralen Punkt des Christentums angelangt:
Schon Karlheinz Deschner war aufgefallen, dass dieser Paulus rund 18 mal "Jesus" nennt (nicht einmal auf ihn beruft!) und über 314 mal sich auf "Christus" beruft. Jesus wäre ein Mensch gewesen; ein Christus von vorneherein zwangsläufig ein „Geistwesen“. Der Wechsel von einem Juden Jesus zum Gottessohn Christus im NT ist die verkannteste Stelle des gesamten Christentums!
Der Grund für die Theologie des Paulus ist mich glasklar: Dieser Paulus hatte offenbar eine ganz andere Vorstellung - verdammt konkreter sogar - als ein "Jesus". Seine Briefe wurden auch nicht um 50 herum geschrieben, sondern erst nach 100 im Kapf der Gnosis gegen die römische Orthodoxie.
Die Kirche hat dann beide Ideologien einfach verrührt - was ein Jesus spirituell und intellektuell vermissen ließ, holte man mit den erst 140 vom Gnostiker Marcion vorgelegten und zusätzlich gefälschten "Paulus-Briefen" nach. Man passte beides zusammen, so gut es ging.
Paulus berichtet nichts von einem spektakulären "Damaskus-Erlebnis" - das steht bei Lukas. Lukas umgekehrt kennt überhaupt keine "Paulus-Briefe" - verständlich, da sie noch gar nicht geschrieben waren. Die Evangelien entstanden schließlich nach dem jüdischen Krieg ab 70, ein gefeierter Paulus wäre schon längst in Rom gefeiert worden – oder eben hingerichtet, aber die Apostelgeschichte endet weder noch und damit auch gänzlich unspektakulär.
Wenn man also rein theologisch an die Sache herangeht, muss man zwangsläufig den vorgegebenen Mix aus Jesus (Schreiber 3 Synoptiker /nicht Johannes!) akzeptieren; wenn man historisch und nach Realitäten sucht, kann und muss man sich allein mit diesem "Jesus des NT" befassen - und die paulinischen Erleuchtungen auf sich beruhen lassen. Deswegen äußere ich mich als historisch Interessierter nicht zu der Theologie des Paulus – zu diesem auch nur unter historischen Gesichtspunkten.
Aber das sind verdammt dicke Bretter, die heute kaum noch jemand bohren möchte. Und schon gar nicht die Theologie selbst. So dumm ist man gewiss nicht, um mit derartigen Denkansätzen im ausklingenden Christentum nun ernsthaft noch schlafende Hunde zu wecken.
juwi am Permanenter Link
Dass der Bibelgott die "Gottlosen" vernichten will, ergibt sich aus der gesamten Bibel.
Die Todesstrafe wird hier allerdings nicht wegen homosexuellem Verhalten verhängt, sondern weil Gott sie in Röm 1,28 einem haltlosen Denken auslieferte, sodass sie tun, was sich nicht gehört (EÜ 2016).
Homosexuelles Verhalten von Frauen und Männern ist nach Röm 1,18-32 eine Folge von Gottlosigkeit und dürfte folglich CHRISTEN nicht treffen können.
Und umgekehrt sagt dieser Textabschnitt, dass alle erwachsenen GOTTLOSEN homosexuelles Verhalten zeigen müssten.
Christen, die sich homosexuell verhalten, haben also nach Röm 1,18-32 ein Problem. Bei diesen muss laut Röm 1,18-32 unterstellt werden, dass sie in Wirklichkeit keine Christen, sondern "Gottlose" sind.
David Z am Permanenter Link
Warum reden Sie vom Christentum wenn das Thema des Artikels das allgegenwärtige und real existierende Gewaltproblem einer anderen Religion ist?
Ich komme da wirklich nicht mit. Befürchten Sie, dass morgen Christen durch die Strassen laufen und Menschen köpfen, weil Sie am Sonntag gearbeitet haben?
juwi am Permanenter Link
In meinem Kommentar am 19. August 2022 - 14:39 habe ich mich bezogen auf Norbert Schöneckers Punkt 6 in seinem Kommentar am 16.
Sie sprechen aber richtig Gewaltprobleme von Religionen an. Welchen faktischen Einfluss solche religiösen Gewaltideologien auf Gläubige haben, hängt stark davon ab, welchen Einfluss Religionen durch die jeweiligen Staaten zugebilligt bekommen.
Sie können aber gerne noch eine weitere Kostprobe der christlichen "Liebesreligion" bekommen:
Im 8. Kapitel des Markusevangeliums (Text siehe: https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.EU/Markus8) belehrt Jesus seine Jünger in Vers 31 darüber, dass er getötet werden muss und nach drei Tagen auferstehen wird.
In den Versen Mk 8,34-35 ("34 Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. 35 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.") verpflichtet er seine "Gläubigen" dazu, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen. "Sein Kreuz auf sich nehmen" kann in diesem Zusammenhang nur bedeuten, sich selber zu töten in der "Kreuz-Nachfolge Jesu". Unter "Leben" wird hier in Vers 35 das "irdische Leben" oder das "ewige Leben" verstanden. Das "irdische Leben" soll und muss "um meinetwillen", also um Jesu und des Evangeliums willen, verloren werden, um angeblich das "ewige Leben" zu retten. Irgendeine Sicherheit oder Garantie erhalten die Jesus-Gläubigen nicht. Es ist auch nicht bekannt geworden, dass irgend jemand in der "Nachfolge Jesu" das "ewige Leben" erhalten hat. Aber die Verpflichtung zur "Nachfolge Jesu" besteht für alle "Christen"!
Die Wendung "folge mir nach" kommt in den Evangelien vielfach vor (siehe Stellenliste: https://www.bibleserver.com/search/LUT.ELB.EU/folge%20mir%20nach ). In der christlichen Theologie werden diese Verse mit ihren Parallelstellen als "Nachfolge Jesu" in Lexika behandelt.
Die Parallelstellen in den Evangelien lauten: Mt 10,38-39; 16,24-25; Lk 9,23-24; 14,25-27; Joh 12,24-26.
Ganz nebenbei wird dabei das Hauptgebot aus Mt 19,19 Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! (Mt 22,39; Mk 12,31.33; Lk 10,27) in den zentralen „Nachfolge“-Stellen Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 9,23 mit der Aufforderung verleugne er sich selbst aufgehoben.
Denn wer sich selbst „verleugnet“, ist außerstande, sich selbst zu lieben, denn diese Person hat ja kein „Selbst“ mehr, weil sie sich ja selbst verleugnen muss! Man kann dann das „Nächstenliebegebot“ so verstehen, dass Christen, die ja nach Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 9,23 die Pflicht haben, sich selbst zu verleugnen, dann auch ihre „Nächsten“ nicht mehr lieben können, weil sie kein „Selbst“ mehr haben.
Jedenfalls enthält die Formulierung des Nächstenliebe-Gebotes einen unmittelbaren Zusammenhang zur „Selbstliebe“, der nicht aufgehoben werden kann. Wer sich also selbst verleugnet, hat kein „Selbst“ mehr. Und dadurch fehlt auch sofort der Bezug zur „Nächstenliebe“ im Wort „wie dich selbst“. Das Wörtchen "wie" wird dann als "Vergleichspartikel" (DUDEN) angesehen. Wenn also dieses „Selbst“ aufgrund der autoritativen Aufforderung der Jesusfigur nicht mehr existieren darf, entfällt dann auch die Pflicht zur „Nächsten“-liebe.
David Z am Permanenter Link
"Welchen faktischen Einfluss solche religiösen Gewaltideologien auf Gläubige haben, hängt stark davon ab, welchen Einfluss Religionen durch die jeweiligen Staaten zugebilligt bekommen."
Nein. Sie irren. Wäre ihre These richtig, würden bei uns auch Christen Schriftellern die Kehle durchschneiden, Lehrer köpfen und Satiriker mit Kugeln durchsieben.
Sie tun es nicht. Quod erat demonstrandum.
Roland Weber am Permanenter Link
Müsste man nicht generell stutzig werden, wenn Jahre nach der angeblichen Kreuzigung eines Jesus, dieser noch als "gescheitertes Vorbild" dargestellt wird?
Was an der Lehre Jesu war denn neu? Seine viel-gerühmte Nächstenliebe jedenfalls nicht, die kannten die Juden schon aus ihren Schriften. Aber sich alles gefallen lassen, sogar Ohrfeigen kassieren, dass sollte erstrebenswert sein, auch einem römischen Legionär nicht wie angeordnet sein Gepäck eine Meile, sondern zwei zu tragen, erstrebenswert? Gott geben, was Gottes ist - die Münze aber den römischen Steuereintreibern? Gehorsam gegenüber jedweder Obrigkeit, wo doch gerade die Römer die Obrigkeit in Palästina waren? Und immer wieder das allerschönste: Als Jesus zu den Juden als Christus in die Welt gesandt sein? Ihm auch durch Himmelfahrt ins göttliche Jenseits folgen?
War das tatsächlich der jüdische Messias, den Gott gesandt hatte, um nach den Schriften sein Volk zu befreien? Warum denn so ganz anders als dort prophezeit? Und vor allem, warum blieb er gerade unter Juden so peinlich erfolglos?
Wie erlöst ist man denn, wenn man sich Christ nennt?
Wer will, kann ja mal mit ganz anderem Denken anfangen ...
Nico Schmelzle am Permanenter Link
Gleichzeitig heißt es, da ich Atheist bin und somit nicht religiös, kann ich auch keine "religiösen Gefühle" haben, die man verletzen könnte.
Somit ist es z.B. vollkommen in Ordnung, wenn mir gläubige Menschen erklären, dass ich als Atheist nach meinem Tod für immer und ewig schreckliche Qualen erleiden werde. Und dabei am besten die Folterungen, die mich erwarten, noch im Detail beschreiben.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ein Schwindel zum Vorteil der Religionsverkünder sind alle Religionen, Beziehungsweise
alle Konfessionen, es gibt eigentlich nur eine Religion als Sammelbegriff für Konfessionen.
Und rückwärts gewannt sind sie alle! in die Zukunft schaut einzig der Humanistische Mensch.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Nun lernen muslimische Kinder in den entsprechenden Schulen den Koran ja auswendig. Dennoch gebe ich Ihnen recht, denn es dürfte sich da um so eine Art Papageienwissen handeln.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Religiöse Gefühle sind v.a. Liebe zu Gott und Hochachtung vor ihm.
Ein Atheist kann so etwas dumm finden. Aber zu ignorieren, dass das ein ganz normaler psychischer Prozess ist, wäre doch ziemlich unklug.
Liebe zu Gott kommt in der Bibel übrigens oft vor. Und Liebe ist u.a. ein Gefühl (und sie ist noch viel mehr, aber das ist jetzt nicht das Thema).
Tja, Wolfgang, Sie hätten Ihre Wette verloren. Es ist eine Antwort gekommen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Gefühle hin und her, die Welt kann nicht mit Gefühlen erhalten werden sondern mit Taten in die richtige Richtung und dies mit dem Gefühl der Empathie ALLEN Menschen gegenüber.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
S.g. Herr Baierlein!
Ja, das stimmt schon. Aber Wolfgang hat gefragt, was religiöse Gefühle sind, und diese Frage wollte ich ihm beantworten.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Die Liebe zu Gott?? Liebe zu einem erfundenen Unterdrückungswesen? da sehe ich die Liebe zu den Menschen schon als eine realistischere und sinnvollere Sache an.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
1) Ich betrachte Gott nicht als erfundenes Wesen, sondern umgekehrt mich selbst als Sein Geschöpf.
2) Ich nehme mich selbst nicht als von Gott unterdrückt wahr.
4) Jesus hat auf die Frage nach dem höchsten Gebot die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten genannt, gerade so, als gäbe es da einen Zusammenhang.
5) Im direkten Anschluss daran hat er die Beispielgeschichte vom barmherzigen Samariter erzählt, wo einem Andersgläubigen geholfen wird, ganz ohne Gegenleistung.
6) Ich bin weder reich noch mächtig. Und in den meisten Ländern der Welt sind Priester materiell noch viel ärmer als ich.
7) Wenn die Menschen in meiner Pfarre unentgeltlich Lebensmittel und Kleidung für Bedürftige sammeln und verteilen, dann tun sie genau das, was Sie, Herr Baierlein, gut finden.
8) Können Sie sich vorstellen, dass ein Mensch tatsächlich an einen liebenden Gott glaubt?
9) Können Sie sich vorstellen, dass so ein Mensch anschließend Priester oder sogar Bischof wird, um die Liebe an die Menschen weiterzugeben?
10) Können Sie sich vorstellen, dass Ihre Pauschalurteile über die Priester, die Ihrer oft geäußerten Meinung nach ALLE NUR an Geld und Macht interessiert sind, verletzend wirken?
11) Wenn Humanisten z.B. ein Hospiz betreiben, dann kann ich das gut finden. Vielleicht schaffen Sie es ja umgekehrt auch einmal, eine Aktivität der Kirche gut zu finden.
Paul München am Permanenter Link
Warum hat dieser "liebende Gott" denn z.B. giftige Pflanzen erschaffen, die ungiftigen oft zum Verwechseln ähnlich sehen und deren Verzehr zu qualvollem Tod führt?
David Z am Permanenter Link
Ich denke nicht, dass man diesen menschlichen Prozess der Emotionsbildung ignoriert. Aber man darf ihm auch keine übermässige Relevanz einräumen.
All die Beschwichtigungen, Toleranz und Gutmütigkeit haben beim Islam bisher keine Wirkung gezeigt. Vielleicht ist es an der Zeit, es mit der Konfrontationstherapie zu versuchen. Wird natürlich nicht passieren. Weil jeder Angst vor dem Backlash hat. Im Grunde haben wir bereits verloren und unsere Werte (und all die Menschen,
die bisher bedroht, verletzt und ermordet wurden) verraten und im Stich gelassen.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
S.g. David Z!
Mein Posting war eine Antwort auf Wolfgangs Kommentar viel weiter oben. Er hatte geschrieben:
"Immer wenn ich lese, es wurden die religiösen Gefühle verletzt, dann wird mir schlecht.
Erkläre mir mal irgendeiner aus allen religiösen Kreisen, was sind religiöse Gefühle? Ich gehe jede Wette ein, es wird keine Antwort kommen, denn in den religiösen Büchern,
Bibel oder Koran, stecken keine religiösen Gefühle." Da ist schon ein gewisses Ignorieren ablesbar.
Es mag manchmal unvermeidbar sein, Gefühle anderer Menschen zu verletzen, seien es religiöse oder sonstige. Aber dann darf man von heftigen Reaktionen nicht überrascht sein.
Manche in diesem Forum tun aber leider sehr überrascht, dass ein Mensch gegenüber einer erfundenen Person Gefühle hegen kann. Das beinhaltet gleich zwei Fehler: erstens ist das gang und gäbe (siehe Star-Trek-Fans gegen Star-Wars-Fans), und zweitens betrachten Gläubige Gott gar nicht als erfundene Person.
Danke für Ihre stets erfreulich sachlichen Kommentare, die Ihre Empathie auch gegenüber Andersgläubigen beweisen!
A.S. am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Schönecker,
haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, warum die einen Katholiken sind und ander Schiiten, Hindus, und und und?
Ein wichtiger Teil der Indoktrination ist die Selbstindoktrination durch Gebete und die Lektüre frommer Schriften.
Wer in jungen Jahren an der religiösen Indoktrination durch Eltern, Religionsgemeinschaft und Schule vorbei kommt wird auch nicht gläubig.
Indoktrination unter Schutz zu stellen oder gar durch den Staat zu fördern ist tödlich für unsere Demokratie. VOR INDOKTRINATION DARF MAN KEINEN RESPEKT HABEN!
Norbert Schönecker am Permanenter Link
S.g. A.S.!
Ja, diese Frage habe ich mir schon mehrmals gestellt.
Meine Erklärung dafür wäre: Gott ist auf natürlichem Wege zwar erkennbar, aber nur sehr unvollkommen (so, wie wir auch andere Lebewesen inkl. Menschen immer nur unvollkommen kennenlernen). Deshalb sind die meisten Religionen unterschiedlich und stark durch kulturelle Einflüsse oder den Charakter des Gründers beeinflusst.
Ein genaueres Kennenlernen (aber immer noch unvollkommen) geschieht durch göttliche Offenbarung. Die nehme ich beim Judentum und Christentum an. (Warum? Das würde hier zu weit führen. Ein Bahai nimmt sie natürlich für seine Religion an, zunächst mit demselben Recht wie ich).
Ihre Beweisführung scheitert an einer falschen Hypothese: es kommt durchaus vor, dass Menschen, die ohne religiöse Erziehung aufgewachsen sind, als Erwachsene gläubig werden. Das passiert zwar nicht rasend oft, aber auch nicht so selten, dass man es einfach ignorieren könnte.
Was staatlichen Schutz betrifft: hätten alle Menschen gute Manieren, dann wäre er nicht notwendig. Man beleidigt nicht mutwillig, was anderen heilig ist - sei es die tote Großmutter, Albus Dumbledore, One Direction, Jesus oder Mohammed.
Paul München am Permanenter Link
Auf meine Frage haben Sie leider (noch) nicht geantwortet, wie Sie es sich erklären, dass der "liebende Gott", wie Sie ihn bezeichnen, giftige Pflanzen erschaffen hat, die ungiftigen zum Verwechseln ähnlich
A.S. am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr München,
meine Antwort auf Ihre Frage lautet: Was die Priester uns über Gott erzählen stimmt nicht.
Mögliche Gründe:
1.) Es gibt keinen Gott
3.) Die Priester haben keine Ahnung von Gott, sie tun nur so als ob.
Meine persönliche Meinung dazu ist 3.): Die Priester gaukeln uns Wissen über Gott vor, dass sie gar nicht haben. Alles nur ausgedacht. Je nach Charakter sind die Priester Flunkerer, Hochstapler, Betrüger oder Kriminelle. Kriminell sind m.E. jene Priester, die zu Mord und Krieg im Namen Gottes aufrufen.
David Z am Permanenter Link
Vielen Dank für die Klarstellung. Jetzt verstehe ich Ihren Gedanken. Ja, aus diesem Blickwinkel ist die Bezeichnung "religiöse Gefühle" tatsächlich etwas eigenartig.
Ich denke, das Überraschtsein beruht auf dem Umstand, dass nach so vielen Jahren die Wirkmächtigkeit der religiösen Fatwa immer noch gross genug ist für einen schändlichen Mordversuch an einem alten Schriftsteller. Möglichwerweise war die Fatwa in diesem Fall aber auch nur ein Ventil bzw der Anlass. Die religiöse Radikalisierung des Täters geschah unabhängig davon.
Wolfgang am Permanenter Link
Und was geschieht mit denjenigen, die nur Verachtung zeigen??? Geht es denen schlechter??
BAKIP10 am Permanenter Link
Servus Norbert.
Sag du als geweihter römisch katholischer Priester mit einer Tochter.
Wie ist das genau mit der Mutter Kind Beziehung und Gott so?
SG aus E am Permanenter Link
Wolfgang schrieb am 15. August 2022 um 13:25:
Es gibt auch folgende Erklärung: Die Rede von den "religiösen Gefühlen" ist eine Sprachregelung der Säkularen mit dem Ziel, die Position der Religiösen zu schwächen: Es geht ja "nur" um Gefühle ...
David Z am Permanenter Link
Was Sie wieder wild interpretieren. Das Adjektiv ist einfach dazu da, den Kontext der Gefühle zu spezifizieren. Ist doch nun wirklich nicht schwer.
SG aus E am Permanenter Link
Oh, der Gedanke stammt gar nicht von mir. Hab’ ich gelesen, nur leider vergessen, wo.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Eine entsetzliche Tat, welche den verqueren Ansicht der islamischen Religion, b.z.w.
Konfession geschuldet ist.
Der Aussage des letzten Abschnitts, kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Dass es so etwas wie eine "Fatwa" überhaupt (noch) gibt - ist doch der Islam *die* Religion des Friedens, nicht wahr? \S
Topp Kommentar, Daniela; danke!
A.S. am Permanenter Link
Dass Religion dem Frieden diene ist doch nur ein Werbemärchen der Menschenfischer, lieber Hans.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Konnte ich mir doch denken, liebe Anja.
KDL am Permanenter Link
Maßt sich der Islam nicht geradezu ein quasi überstaatliches Gewaltmonopol an, wenn die islamischen Hüter der "wahren" Religion sie ausprechen? Und jeden von der Fatwa getroffenen zum Freiwild erklären?
Hans Trutnau am Permanenter Link
Aber sicher doch. - das \S steht übrigens für Ende Satire.
David Z am Permanenter Link
Selbstverständlich. Und nicht nur der Islam masst sich das an.
A.S. am Permanenter Link
Das ist doch der Trick. Unter Berufung auf die Götter maßen sich die religiösen Führer überstaatliche Autorität an. Und die Götter haben sie selbst erfunden ...
Wirklich clever, der Trick funktioniert seit vielen tausend Jahren.
David Z am Permanenter Link
Wahre Worte - die leider von zu vielen nur als Lippenbekenntnis ausgesprochen werden.
Ist diese Religion im modernen Sinne reformierbar? Ich bin da sehr skeptisch. In 1500 Jahren hat es hier keine nachhaltige Entwicklung gegeben. Als sinnvollste Reform halte ich den historisierenden Ansatz gemäss Abdel-Samad, sprich der Prophet bleibt im Mittelalter. Aber das widerspricht der theologischen Basis dieser Religion und seinem universellem Selbstverständnis. Der Islam ist dahingehend in gewisser Weise selbstimmunisiert. Mo und seine Gefährten haben ihr Konstrukt schon ziemlich clever aufgebaut, das muss man ihnen lassen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Dazu meine unvermeidlichen Bücherempfehlungen, welche auch in den Schulen Anwendung finden sollten, und zwar alle Bücher von Hamed-Abdel Samad, sowie das Buch von Amed
Roland Fakler am Permanenter Link
Man kann wohl sagen, dass die drei intoleranten abrahamitischen Religionen ein Fluch für die Menschheit waren und sind;
A.S. am Permanenter Link
Lieber Herr Fakler, wenn man sich klar macht, dass Moses, Jesus und Mohammed Sektenführer waren und heutige Sektenführer als Vergleich heranzieht, wird klar, dass die "Weltreligionen" nichts anderes sind als
Roland Fakler am Permanenter Link
Ja, das seh ich genauso, mit dem Unterschied, das die Großsekten mehr Macht haben und wie im alten Rom, wo es die "religio licita gab, anerkannte Sekten sind im Gegensatz zu den dubiosen Sekten.
David Z am Permanenter Link
Der Islam hat - theoretisch - keine Macht in den USA und Europa. Und dennoch hat er hier die Macht, regelmässig Menschen zu verletzen und zu töten.
Ich halte die Pauschslisierung von Religionen für einen grossen Fehler, da es die Thematik unnötig (bewusst? ) verwässert und damit den Umgang und die Problemlösung erschwert. Religionen sind nicht alle gleich, genausowenig wie Ideologien alle gleich sind. Sie unterscheiden sich in Anzahl und Qualität ihrer schlechten Ideen.
A.S. am Permanenter Link
Ich lehne die Religionen insgesamt ab, weil sie wissenschaftlich nicht haltbare Weltbilder als "Wahrheit" lehren.
Würden die Religionen stattdessen von "Gottesvermutung", "Paradiesvermutung", "Höllenvermutung" und "Wiederauferstehungsvermutung" reden/schreiben, wär's für mich OK.
Meiner Meinung nach geht es um etwas anderes.
Hirten halten Tiere gefangen, um sie auszubeuten und zu einem späteren Zeitpunkt zu schlachten. Die verschiedenen Hirten gönnen einander die Schäflein nicht. Für "Menschenfischer" sind wir Menschen nichts anderes als Beute.
David Z am Permanenter Link
Aber wie bringt uns die Position "ich lehne jede Religion ab" irgendwie weiter in der spezifischen Problematik des Gewaltproblems einer spezifischen Religion?
Würde uns analog die Position "ich lehne alle Ideologien ab" weiterbringen, im spezifischem Kampf zB gegen Rassismus oder Nationalsozialismus?
Ich behaupte: nein.
A.S. am Permanenter Link
Ich denke schon, dass uns das weiter brächte. Die Ablehnung alleine reicht nicht, wir müssen uns selbst (als Menschheit) verstehen lernen, warum wir auf Religionen/Ideologien hereinfallen.
Zentral geht es in den Religionen um göttliche Autorität, die auf die Priester als Stellvertreter/Sprachrohr Gottes übertragen wird. Der Allmächtige!
Wer an einen bestimmten Gott glaubt, für den ist Gott die höchste Autorität, für den haben die Priester nahezu göttliche Autorität.
Wer sich von den Priestern nicht schickanieren lassen will, muss deren Autorität untergraben. Wenn die Priester ihre Autorität verloren haben, können sie auch niemand mehr in den Krieg hetzen.
Um andere Menschen für seine eigenen Interessen in den Krieg schicken zu können, braucht allerhöchste Autorität. Ansonsten gehorchen die Menschen einem Kriegsaufruf nicht.
Das ist auch der Grund, warum ich die Religionen als Gefahr für Freiheit und Demokratie ansehe. Allerhöchste, absolute, totale Autorität ist mit Freiheit und Demokratie nicht vereinbar. Demokratie muss Macht und Autorität beschränken. Allmacht darf es in der Demokratie nicht geben, sonst ist sie keine mehr.
Im Übrigen ist Gott für mich nichts weiter als das alter ego der religiösen Führer.
Paul München am Permanenter Link
Bis vor etwa 50 Jahren behaupteten die Priester, Gott würde die Menschen prüfen, ob sie "vom Glauben abfallen", wenn er ihnen Krankheiten schickt oder Kinder mit Missbildungen zur Welt kommen lässt.
Gerne wurde den "Geprüften" unterstellt, sie würden nicht genug beten, oder nicht fest genug an Jesus glauben, und wenn sie sich in dieser Hinsicht "bessern" würden, dann würde Gott "die Krankheit hinwegnehmen". Zur perfiden "Perfektion" hat dies die "Mutter Teresa" gebracht, die Schwerkranken schmerzlindernde Mittel verweigerte.
Dies also der angeblich "liebende Gott", der den damaligen Behauptungen der Priester zufolge stattdessen ein abgrundtiefer Sadist wäre.
Heutzutage ist von den gottgesandten "Prüfungen" keine Rede mehr, weil die Priester gemerkt haben, dass sogar die Gläubigen diese Denkweise ablehnen.
David Z am Permanenter Link
Soweit ich das sehe, sind Sie nicht auf meine Frage eingegangen: Wie bringt uns ihr pauschaler Ansatz weiter bei dem spezifischen Gewaltproblem einer spezifischen Religion?
A.S. am Permanenter Link
Auch das Christentum hat schon zum Krieg gegen Heiden aufgerufen und Andersdenkende auf Scheiterhaufen verbrannt.
Eine gute Übersicht zu "Religion und Krieg" gibt das gleichnamige Buch von Hartmut Zinser, Prof. em. für Religionswissenschaft.
Deswegen bin ich der Ansicht, dass das Gewaltprobölem der Religionen systemisch ist für Religion, wobei ich Religion als ein sozio-psychologisches Phänomen betrachte.
Alle religiösen Lehren spielen den Priestern eine zentrale gesellschaftliche Rolle zu. Am Ende geht es immer um Macht für die religiösen Führer. Wird die Priester-Herrschaft bedroht, wird Gewalt gegen diese Bedrohung mobilisiert.
- Priester legitimieren Verteidigungskriege
- Priester legitimieren Angriffskriege, die ihren Zielen dienen
- Priester rufen zu Gewalt gegen Aufklärer auf
- Priester vernichten jede/n, der ihrer Offenbahrungeslüge zu nahe kommt.
Im Zentrum aller Religionen steht eine spezifische Offenbahrungslüge, um die herum ein Lügengespinst gesponnen wird. Ein Sprichwort besagt, dass eine Lüge tausend Kinder bekommt. So ist das auch mit der Offenbahrungslüge. Der Inhalt der Offenbahrungslüge ist, dass die Priester Informationen über die Götter bekommen hätten - reines Märchen.
Die religiösen Führer haben keine Ahnung von Gott, die tun nur so als ob. Die gaukeln uns was vor. Ob es einen Gott oder so was gibt weiß ich nicht, aber ich bin mir sicher dass niemand, absolut niemand über echtes Wissen über derartige "höhere" Wesen verfügt. Alles nur ausgedacht und uns eingeredet.
Etwas, was sich auf Lügen gründet, wir niemals gut.
David Z am Permanenter Link
Sie lenken schon wieder ab. Wir besprechen hier ein spezifisches und aktuelles Problem des Islam und sie kommen mit der vermeintlichen Vergangenheit des Christentums.
Das ist einfach nicht ehrlich argumentiert. Ich verstehe ja, wenn Sie all Religionen doof finden. Aber diese Position bringt Sie kein Stück weiter bei der Erkenntnis, dass wir AKTUELL ein SPEZIFISCHES Gewaltproblem mit EINER Religion haben. Und dieses Problem löst man nicht, wenn man über andere Religionen philosophiert, so als ob es keine Unterschiede in den Ideen, Konzepten und Handlungen der Religionsgründer gäbe.
Was Sie mit Ihrer relativierenden Position im Grunde ausdrücken, ist exakt das Credo der islamischen Apologeten: "Das hat alles nichts mit dem Islam zu tun!"
Doch.
Klaus Bernd am Permanenter Link
»auch wenn fundamentalistische Christen und Hindus durchaus daran arbeiten ihr diesbezügliches "Defizit" aufzuholen.«
Besser als Salman Rushdi kann man es eigentlich nicht formulieren:»'Respekt vor der Religion' ist zu einem Codebegriff für 'Angst vor der Religion' geworden. Religionen verdienen, wie alle anderen Ideen auch, Kritik, Satire und, ja, unsere furchtlose Missachtung.«
Ich möchte nur das Wort Religion personalisiert wissen. Es ist die immer noch tief verwurzelte ehrfürchtige Scheu und scheue Ehrfurcht vor den „Gottesmännern“ die zum freiwillige Verschleiern von Politikerinnenköpfen und zum Verhüllen nackter Statuen führen. Denn es sind hauptsächlich die „Männer Gottes“, die Religionen definiert haben und am Leben halten.
Und ja, das ist Antiklerikalismus und das ist für mich nur konsequent, als Atheist.
David Z am Permanenter Link
"Denn was ist sein Aufruf zum Kampf gegen das „Westliche Böse“ anderes als eine Fatwa gegen das ukrainische Volk ?"
Der Unterschied besteht darin, dass das eine aus den theologischen Schriften abgeleitet werden kann und das andere nicht. Ich halte die Pauschalisierung von Religionen für einen grossen Fehler, da es die Thematik unnötig (bewusst? ) verwässert und damit den Umgang und die Problemlösung erschwert. Religionen sind nicht alle gleich, genausowenig wie Ideologien alle gleich sind. Sie unterscheiden sich in Anzahl und Qualität ihrer schlechten Ideen.
Klaus Bernd am Permanenter Link
1. Was die Ableitbarkeit aus den religiösen Schriften betrifft, möchte ich nochmal auf die unbegrenzte Beliebigkeit dieser Ableitungen verweisen. Z.B.
2. Es geht hier nicht um Pauschalisierung von Religionen, sie sind in ihren widersprüchlichen Aussagen über Gott und Götter so vielfältig wie beliebig. Es geht um das gemeinsame Gewaltpotential, das von den Religionsvertretern aussgeht. Das beruht im Grunde immer auf der Aussage „Gott will es“, und was der will behaupten die Priester aller Religionen in maßloser Selbstüberschätzung zu wissen.
Gunnar Schedel schreibt in seinem Leitartikel der MIZ 2/22 (bezogen auf die Suizidhilfe) sehr richtig: „Denn die Überheblichkeit liegt auf seiten derer, die meinen, als Repräsentanten des säkularen Staates (KB: oder als Einzeltäter) in die Rolle Gottes schlüpfen zu können…“. Und was Gott tun würde, wenn er denn mal “Gott spielen würde“, das definieren wie erwähnt die Religionsvertreter, insbesondere die Hierarchen unter ihnen.
David Z am Permanenter Link
Nein. Hier muss ich deutlich widersprechen. Man kann eben nicht beliebig interpretieren, sofern man noch irgendwie ernst genommen werden möchte.
dann ist das eine klare Ansage, die man nicht einfach uminterpretieren kann in "das war keine Sklaverei, das war alles freiwillig!"
oder ähnlich grotesker Unsinn. Sklaverei ist schlecht. Punkt. Da gibt es nichts zu relativieren.
Und auch was das Gewaltpotential der theologischen Aussagen und Ideen anbelangt, gibt es sowohl quantitative wie auch qualitative Unterschiede zw den Religionen. Allein dass der eine Religionsstifter als macht-, wehr- und mittelloser Wanderprediger sein dasein fristete und der andere als warlord und Räuber auf seine Umgebung einwirkte, ist Grund genug, rein sachlich einen erheblichen Unterschied in Sachen Gewalt festzustellen.
Ich habe inzwischen den Verdacht, der Grund, warum die Welt mit dieser Religion so grosse Probleme hat, ist der Umstand, dass sich die problematischen Stellen theologisch nur sehr schwer bis gar nicht rationalisieren lassen.
Roland Weber am Permanenter Link
Das Pauschalieren von Religionen halte auch ich für einen großen Fehler.
Deshalb sind allein das Judentum und vor allem das Christentum unter historischen Gesichtspunkten Wahrheitsbeweisen oder im Hinblick auf Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeiten zu untersuchen. Manche Dinge widersprechen schlicht der Logik, z.B. dass Tausende über Jahre samt Vieh durch die Wüste gezogen sein sollten, oder, dass eine Leiche gen Himmel auffährt. Doch es sind nicht nur diese Dinge, sondern eben die angeblichen historischen Aspekte. Haben die Juden ihr Land tatsächlich erobert oder handelte es sich um eine schlichte Zuwanderung? Könnte ein Jesus so im Interesse der Juden gepredigt und gehandelt haben?
Erst ab diesen Aspekten wird es richtig spannend. Und genau an diesen Aspekten und Punkten erlischt schlagartig das historische Interesse und das Interesse an einer Wahrheitssuche. Es bedarf gewiss einiger Mühen, den Irrtümern nachzusteigen und den Argumenten der Forscher und Kritiker zu folgen. Es sind auch nicht viele. Und es werden mit sinkendem Interesse sogar immer weniger, die sich überhaupt derartiger Mühen unterziehen und in diese Tiefen abtauchen. Selbst ein einst gefeierter Karl-Heinz Deschner mit seinem Blick auf die weltliche Realität des Christentums gerät langsam in Vergessenheit, von anderen muss ich erst gar nicht mehr sprechen, weil sie die Ignoranz inzwischen geschluckt hat. Doch an diesen Stellen wird es – und genau das wird vollkommen verkannt – nicht etwa komplizierter, mühsamer und glaubensintensiver, sondern genau das Gegenteil trifft zu: Es wird immer einfacher, logischer, überzeugender, widerlegungsfest – doch das eben, glaubt keiner.
Und so bleibt der Glauben auf der einen Seite, wie überliefert wird und auf der anderen Seite, so wie bezweifelt wird. Ein Mehr an Wahrheit gibt es nicht.
A.S. am Permanenter Link
Ich lehne es ab, zwischen "guten" und "bösen" Religionen zu unterscheiden.
Die Götte haben sich nicht ausgewählten Personen geoffenbahrt, die Götter wurden erfunden. Der ganze Offenbahrungskram ist gelogen.
A.S. am Permanenter Link
Erfundene Geschichten? Erfundene Götter!
Wäre Deutschland ein säkularer Staat, würde in den Schulen unterrichtet, dass die Götter von Priestern ausgedacht wurden und die Religionen Menschenwerk sind.
Dass wir immer noch Religionsunterricht in den Schulen haben erhält doch nur die theokratischen Strukturen namens "Kirche". Solange in unseren Schulen den Kindern Gott eingeredet wird, verdient Deutschland nicht die Bezeichnung "säkular".
Mittlerweile sehe ich in Deutschland keine Demokratie mehr, sondern eine Theokratie. So groß ist die Macht der Kirchen immer noch. Gläubige Politiker setzen um, was die Kirchen wollen. Und der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist zu einem Gottesindoktrinationsinstrument verkommen.
Klären wir Säkulare endlich die Menschen auf, dass die Götter nur erfunden sind und uns eingeredet werden!
Irmina Richter am Permanenter Link
Von allen theokratischen Ländern Deutschlands ist dann Bayern das theokratischste (siehe Söder und sein Kreuzerlass).
A.S. am Permanenter Link
Sie kennen Rheinland-Pfalz und das Saarland offenbar nicht.
Assia Harwazinski am Permanenter Link
Vielen Dank!
E. Strauss am Permanenter Link
Guter Artikel mit einem Fehler:
Nützliche Idioten sind Menschen deren die wirkliche Ziele der Menschen, die sie unterstützen nicht bewusst sind.
Z.B. jemand der aus Gutgläubigkeit als Kurier dient.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Wieder ein wichtiger Artikel, Daniela.
Aber warum die Trennung von Religion und deren negativem Potential?
Religion ohne dieses gibt es nicht.
Mich erinnert das ein bisschen an die künstliche Trennung von Islam und Islamismus. Auch hier habe ich ein bisschen den Eindruck, die Präzisierung auf das negative Potential der Religion dient der Schuldbefreiung der Religion selbst.
Wolfgang am Permanenter Link
Religionen wurden immer von MÄNNERN erfunden, das ist das Problem.
Ich fühle mich in meinen "religiösen Gefühlen" z. B. verletzt, wenn ich eine sehr gute Flasche Wein aufmache und ein Nichtweinkenner meint, es sei Scheiße was ich trinke.
Dann ist es vorbei mit lustig! Von wegen Atheisten hätten keine Gefühle! Aber wir schlagen nicht gleich den Nichtkenner tot!
Wolfgang am Permanenter Link
Dankeschön für die vielen Antworten. Aber ich bleibe dabei, Theologie ist die Theorie, es könnte einen Gott geben.
bis zu schweren Depressionen nicht in die Kirchen gefahren sondern finden ihren Weg in eine entsprechende Arztpraxis? Nach dem Tode wird alles besser? Erkläre mir mal jemand,
wie aus einer eingeäscherten Leiche wieder eine Frohnatur werden soll. So was aber auch!
Am Waldesrand
ein Kreuz dort stand.
Da kam ein kleiner Hund angerannt.
hat sein Beinchen angewinkelt
und dann an das Kreuz gepinkelt.
Erst hab ich laut gelacht
und mir dabei gedacht,
so ein Hund ist doch gar nicht so dumm,
er zeigt, was er hält vom Christentum.
Das Heil in der Kirche liegt in der Flucht. Man muss nur heil rauskommen!
Solange die Kirche alles verbietet,
was Spaß macht,
bleibe ich den Scheinheiligen lieber fern,
denn an meine religiösen Gefühle lasse ich keinen Theologen ran. Amen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Theologie ist die Theorie, es könnte einen Gott geben" - bei aller Liebe, Wolfgang, hier "Theorie" zu sagen/schreiben, ist mir dann doch etwas, sagen wir, zu kühn!
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Ein treffender und angemessener Kommentar, dem auch ich nur zustimmen kann. Dazu ein paar zusätzliche Anmerkungen.
Man sollte nicht übersehen, dass wir hier in Deutschland geradezu systematisch die Gefahr einer muslimisch motivierten Vereinnahmung unserer Gesellschaft nicht nur unterschätzen sondern sogar fördern. Diese Förderung erfolgt durch unsere Politiker, die vor allem mit den Vertretern des politischen Islam zusammenarbeiten, mit jenen Kräften also, die langfristig das Ziel verfolgen, die Gesellschaft nach den Regeln des Koran und der Scharia zu gestalten. Bekannt ist, dass sie dafür jährlich Millionen und Milliarden Euro aus der Türkei, Katar und Saudi-Arabien erhalten. Noch ist es nicht vorstellbar, dass wir dereinst Verhältnisse haben könnten, wie sie in Saudi-Arabien, im Iran oder Afghanistan herrschen. Aber warum arbeiten, um nicht zu sagen: paktieren, unsere Politiker nur mit jenen Vertretern des Islam zusammen, die genau solche Verhältnisse anstreben? Der Berliner Senat – um nur ein Beispiel zu bringen – hält die Vorkommnisse an verschiedenen Neuköllner Schulen – Stichwort: Konfrontative Religionsbekundung – für Bagatellen und ordnet Beschwerden darüber in die Kategorie Islamfeindlichkeit ein. Auch auf der Deutschen Islamkonferenz wurde bisher ausschließlich mit den Vertretern polit-muslimischer Organisationen zusammengearbeitet, die nebenbei bemerkt mehr oder weniger alle im Visier der Verfassungsschutzämter stehen. Die jetzige Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht die Gefährdung unserer Gesellschaftsordnung ausschließlich „Rechts“ verortet. Dabei übersieht sie geflissentlich, dass bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe (Stand Oktober 2021) 210 (!) Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Dschihadisten, 10 gegen linksextreme Straftäter und 5 Verfahren wegen Rechtsterrorismus anhängig sind. Und wird eigentlich noch bewusst wahrgenommen, dass auf den Flughäfen bis heute zeitraubende, nervende Kontrollen stattfinden, um potentielle Gefährder bestimmter polit-religiöser Richtung zu identifizieren? Sollen die Poller um die Weihnachtsmärkte beispielsweise Rechtsextremisten fernhalten oder dienen die nur der Dekoration?
Die Vertreter jedoch einer liberalen bzw. aufgeklärten Richtung des Islam ignoriert man, wie etwa in Berlin die Rechtsanwältin und Imamin Seyran Ates, den Professor Mouhanad Khorchide an der Universität Münster oder den Freiburger Religionspädagogen Abdel-Hakim Ourghi. Sie vertreten und leben einen Islam, der von der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit gedeckt wird und mit unserer Gesellschaftsordnung voll kompatibel ist. Das muss man feststellen und akzeptieren, auch wenn man selbst ein distanziertes Verhältnis zu jedweder Religion hat. Die sachlich berechtigten und detailliert begründeten Mahnungen eines Hamed Abdel-Samad oder des kürzlich sogar mit einem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Ahmad Mansour – eine Würdigung, die wohl eher von eigenen politischen Versäumnissen im Bund und im Land ablenken soll – werden eher in die Rubrik unfreundliche Islamkritik eingeordnet, wenn man sie überhaupt zur Kenntnis nehmen will. Eine Zusammenarbeit mit diesen engagierten Verteidigern unserer offenen und freien Gesellschaft ist offensichtlich nicht erwünscht. Das Argument, dass diese Gruppe angeblich nur eine unbedeutende Minderheit verträte, stimmt nicht und überzeugt auch nicht. Im Gegenteil – im Interesse einer gelungenen Integration müsste man sich um diese besonders kümmern. Sie könnten ein Vorbild friedlichen Miteinanderlebens verschiedener Herkunft und Kultur darstellen und sind es in großen Teilen bereits. Die Vertreter und Anhänger des politischen Islam dagegen sind an einer Integration in unsere Gesellschaft und Kultur definitiv nicht interessiert. Sie wollen in ihrer Parallelgesellschaft verbleiben bis ihre Zeit gekommen ist. Attentäter, wie jener gegen Salman Rushdie, kommen ihnen nicht gelegen, weil dieser nur auf die muslimische Gefahr aufmerksam macht und insofern eher kontraproduktiv wirkt. In den islamistischen Ländern wird er dafür umso mehr gefeiert.
Wolfgang am Permanenter Link
Aus der Geschichte des Trojanischen Pferdes wurde bis heute nichts gelernt. Es wird immer noch gekrochen aber nicht gedacht. Welchen Vorteil bringt es mir, andere Gepflogenheiten und auch Lügen anzunehmen?
David am Permanenter Link
naja, genauso wie es entmenschliche Katholiken und Protestanten gibt gibt es auch entmenschlichte Humanisten, so einfach ist das nicht.
Markus Wagner am Permanenter Link
"Selbstverständlich sind nicht alle Muslime mordwütige Fundamentalisten"
Mag sein, aber auch nicht alle Nazis haben Menschen in Konzentartionslagern umgebracht, macht es das etwa besser?
Der Islam ist eine absolut faschistische, totalitäre Ideologie, nichts weiter. Es gibt keinen moderaten Islam, genau sowenig wie es einen moderaten Nationalsozialismus gibt. Die Reformversuche einiger weniger in allen Ehren, aber ich glaube diese Menschen machen sich selbst etwas vor. Der Islam ist nicht reformierten, im humanistischen Sinn.
Und obwohl ich alle Religionen verachte, weil sie alle schlecht sind, betrachte ich den Islam als die mit Abstand schlechteste aller Religionen und die größte Gefahr für die Demokratie und die humanistischen Werte der Aufklärung.
Wolfgang am Permanenter Link
Es gibt keine gute oder schlechte etablierte Religion.
Rette sich wer kann. Wo bleibt der "Heilige Geist"? Der schwebt oben über ihnen und ein Einschlag findet nicht statt.
Und dann immer wieder die Nazis! Wer waren denn die Nazis? Fast alles Christen! Die alten Fotos der Nazis mit ihren Standarten in den Kirchen belegen doch die Scheinheiligkeit!
Mir wird schon wieder schlecht. ! Was für eine Ratte doch dieser fiktive Gott ist, da gefällt mir Tarzan schon besser. Wie kommt es, wenn ich "Gott" höre immer gleich an Mord denke?
SG aus E am Permanenter Link
Und doch müssen Sie mit den Millionen von Muslimen, die inzwischen hier heimisch geworden sind, irgendwie zusammenleben.
Macht nichts, könnte man nun meinen und darauf bestehen, dass die Regeln immer noch wir, die alten weißen Männer und Frauen, machen – nur wäre das eben nicht mehr so richtig demokratisch. Die Konflikte, die die deutsche Gesellschaft derzeit bewegen, kreisen oft darum, wieviel Mitbestimmung denen 'mit Migrationshintergrund' zugestanden werden soll, wenn sie nicht das fordern, was die alteingesessenen Herren und Damen gerne hätten. – Merken Sie was?
David Z am Permanenter Link
Ja, ich merke was.
Woher wollen Sie wissen, dass "wir" weiss sind und Migraten immer "nicht-weiss"? Ab wann genau ist man Ihrer Meinung nach "weiss"? Haben Sie da bestimmte Rassenkriterien, die Sie uns erläutern möchten? Was genau erregt Sie so sehr an der Hautfarbe, dass Sie diese rassistische Denkweise regelmässig vorstellen?
Regeln abzulehnen, die unserem Grundgesetz oder dem modernen Zusammenleben widersprechen, hat nichts mit undemokratisch zu tun. Genausowenig ist das Kollektiv der Menschen mit Migrationshintergrund eine gleichgeformte infantile Masse, die Ihren Schutz als Ritter der Identitätspolitik bedarf. Herr Abdel-Samad würde Ihnen angesichts Ihrem Rassismus der geringen Erwartungen schallend ins Gesicht lachen.
G. Hantke am Permanenter Link
Da stimme ich mit Nachdruck zu.
Der gerne vorgebrachte Einwand, man müsse (vor allem) all das „Widerliche“ im „zeitlichen Kontext“ sehen, ist doch so naiv wie abwegig. War es denn vor ein paar Hundert Jahren angenehmer als heute, zB wegen seiner sexuellen Neigung umgebracht zu werden oder (im Christentum) als Hexe geröstet zu werden? Oder sind es eben nicht gerade diese Vorgaben (in den meisten „Religionen“), die das Menschsein für viele, die einfach nur anders als die Masse waren oder zuviel wußten, ohne damit anderen weh zu tun, in die Hölle auf Erden transferiert haben - damals wie heute - ?
Den Hinweis,
„Die sitzen freiwillig in einem Boot. Niemand wird daran gehindert sich von der jeweiligen Ideologie abzuwenden“
möchte ich allerdings relativieren. Die Menschen werden in die Systeme hineingeboren und im entsprechenden Umfeld erzogen, wobei meist nur das Positive, das es ja auch gibt, gepredigt wird. Und auszubrechen setzt erstmal Erfahrung, Durchblick und dann auch oft viel Mut voraus. Die negativen Aspekte sind wohl den Meisten auch gar nicht bewußt.
Wolfgang am Permanenter Link
Es wird immer wieder vergessen, es waren die damaligen Gläubigen, die einen "Gottessohn" ans Kreuz genagelt haben und es waren auch diejenigen, die alle anderen
"Tod den Ungläubigen" rufen und bereit sind, ihre Messer dafür einzusetzen.
Am besten wäre ein Welt ohne Religionen. Janosch
Ich würde eher sagen, die Wurzel des Übels.
Wolfgang am Permanenter Link
Der hpd und seine Kommentatoren, schon Jahre im Geschäft und kein Gott, kein Jesus,
ihrem Gott sind sie schon längst gescheitert. Es fehlt halt der "Heilige Geist" aber der schlägt mal nun nicht in der Kirche ein. Dafür hat man ja auch "Blitzableiter"
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Was ich sehr bedauere an der hier stattgefundenen Diskussion, dass kaum eine(r) auf die hier längst aktive Variante des Islam eingegangen ist, den politischen Islam nämlich, der eine große Gefahr für uns darstellt.
Die Vertreter des politischen Islam in Deutschland, organisiert in den verschiedensten muslimischen Organisationen – zum Beispiel DITIB, ZMD (Zentralrat der Muslime in Deutschland), Milli Görüs, Gülen-Bewegung, Graue Wölfe, Muslimbrüder u.a. – streben langfristig eine Gesellschaft an, die durch die Regeln und Normen des Koran und der Scharia bestimmt wird. Noch fehlt ihnen die politische Macht, diese Vorstellungen im großen Stil umzusetzen. In Frankreich, England oder etwa Belgien ist ihnen das bereits dort gelungen, wo mehr oder weniger abgeschlossene Parallelgesellschaften existieren. In den Ländern, in denen sie es erreicht haben, sich die politische Macht insgesamt zu erobern, herrscht der Islam bereits und zeigt sein wahres Gesicht.
Leider arbeiten unsere Regierungen im Bund und in den Ländern mit dieser politischen Variante zusammen. Die aufgeklärte Variante des Islam wird mehr oder weniger ignoriert, obwohl gerade deren Vertreter engagierte Verteidiger unseres Gesellschaftsmodells sind.
Ich bin geradezu entsetzt über diese Verharmlosung unserer größten Feinde in unserem eigenen Land. Ich bin überzeugt davon, dass uns diese Gleichgültigkeit noch sehr teuer zu stehen kommen wird. Die Gefahr aus dem Osten ist ja ebenfalls sträflich unterschätzt, wenn nicht sogar vollständig ignoriert worden. Offenbar hat jede Gesellschaft, jede Kultur einen Aufstieg, eine Blütezeit und aufgrund von Saturiertheit und Gleichgültigkeit wieder ein Ende. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Europa noch eine Zukunft haben wird. Das Debakel Afghanistan zeigt überdeutlich, wie konzeptions- und verantwortungslos unsere Regierenden agieren und wie gleichgültig die ganz große Mehrheit der Bürger das alles hinnimmt.
Wolfgang am Permanenter Link
Das trifft zu, der Islam macht sich unterschwellig breit und keiner will was merken.
Was in den Hinterhöfen ausgeheckt wird, den Politikern ist es egal. Das gleiche Beispiel:
Man wusste von der kommenden Flut in der Ahr aber Herr Landrat ignorierte sie und nahm es in Kauf, das 160 Menschen starben. Jetzt kommt eine noch größere Flut, aber man schreit: "Keinen Rassismus, keinen Rassismus! " So gehen Blindheit und Dummheit einen gemeinsamen Gang, Deutschland ist krank! Unsere Diäten sind uns wichtiger, sagen die Beschwichtiger, und wenn einer kommt und die Wahrheit spricht, den mag man nicht.
David Z am Permanenter Link
Ich teile den Islam ungern in "politischen" bzw "islamistischen" und "aufgeklärten" Islam auf, denn der politische Teil ist keine Interpretationssache oder eine schwarzes Schaf, was abs
Diese Erkenntnis macht die Sache leider so schwierig und unterstreicht das von Ihnen angesprochene Problem. Denn einen Islam 2.0 kann es theologisch ja eigentlich gar nicht geben, folglich ist die Verbeitung dieser Idee extrem schwierig.
Ein Grund mehr, Ihrer Bewertung beizupflichten. Ja, wenn sich die Entwicklung der letzten Jahrzehnte in Europa fortsetzt, und wir sehen diese Entwicklung exemplarisch in vielen europäischen Ländern, dann ist es ganz klar, dass wir früher oder später noch weitere Probleme bekommen werden, die über die individuelle Radikalisierung durch Ghettoisierung hinausgehen. Dann reden wir nicht mehr beiläufig über halal in der Schulkantine sondern handfest über die Gestaltung von Lehrinhalten bis hin zu Gesetzen und ihren Auslegungen.
Ich denke, ein Grund, warum das vielen nicht bewusst ist, ist der Umstand, dass diese Entwicklung schleichend passiert. Man gewöhnt sich daran. Mit der Zeit erscheint es einem normal, wenn auf unseren Strassen, Lehrern die Köpfe abgeschnitten werden wie kürzlich in FR oder Lehrer abgemahnt werden, wenn sie mit der Durchführung des regulären Unterrichtsstoffs muslimische "Gefühle" verletzen wie kürzlich in UK.
Die zweite Komponente ist mMn, dass unsere Politiker keine Handlungsoptionen sehen (wollen), obwohl es diese ganz sicher gibt. Angefangen von den von Ihnen zu Recht erwähnten Unterstützung der modernen Muslime bis hin zu einer Limitierung des Zuzugs, was in DK oder SWE selbst linke Regierungen inzwischen realisiert haben. Grade letzteres erscheint mir als das einzig wirklich hilfreiche Mittel, auch wenn es sich für viele brutal anhört. Aber man kann etwas nicht aufarbeiten, wenn dieses etwas ständig Nachschub erhält. Auch hier ein Beispiel: Das eindeutig neue Aufleben des Antisemitismus in Europa, diesmal allerdings im islamischen Kontext. Wie kommen wir dagegen an, wenn die Idee des Antisemitismus regelmässig Zuzug erfährt? Mit VHS Kursen?
Die dritte Komponente für die lautstarke Zurückhaltung sehe ich im Drang gewisser links-grünen Kreise zur Identitätspolitik und der teilweisen Überschneidung der politischen Ziele wie zB die unreflektierte Abwertung des Westen, seiner Kultur und Geschichte. Eine sehr gefährliche Entwicklung wie ich finde, wenn modern-demokratisch sozialisierte Personen ihre Massstäbe aus politischem Kalkül an die der Feinde unserer Gesellschaft anpassen. Hier sei exemplarisch nur der Documenta Skandal erwähnt.
Und die vierte Dimension, die ich erkenne, ist ganz banal das Ergebnis des langsamen Verfalls unserer Diskussionskultur, ausgelöst durch political correctness und wokism: die Angst, kritische Gedanken auszusprechen, weil ein sozial beschädigender backlash befürchtet wird.
Douglas Murray hat das ganze mal überspitzt aber treffend zusammemgefasst: Was wird wohl passieren, wenn ein Sadist auf einen Masochisten trifft?
Wolfgang am Permanenter Link
Ich habe nichts gegen eine Religion, ich hab was gegen alle.
Max Uthoff (Neues aus der Anstalt!)
David Z am Permanenter Link
Der Aussage kann ich in dieser Pauschalität nicht zustimmen. Ich halte sie für genau so einfältig wie die folgende Aussage:
"Ich habe nichts gegen eine Ideologie, ich hab was gegen alle."
Oder:
"Ich habe nichts gegen eine Partei. Ich habe was gegen alle."
Kam der Spruch wirklich aus "Der Anstalt"? Traurig, traurig. Die waren früher mal richtig gut.
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Danke für die überzeugenden und mir zustimmenden Antworten von David Z und Wolfgang.
Noch eine Anmerkung: Die liberale bzw. aufgeklärte Variante des Islam wird vertreten von den Aleviten, noch betonter z.B. von der Berliner Imamin Seyran Ates, dem Freiburger Religionspädagogen Ourghi und dem Professor für islamische Theologie an der Universität Münster, Khorchide. Alle Genannten bekennen sich explizit zu unserem Grundgesetz und zu unserer Gesellschaftsordnung und treten engagiert dafür ein. Unser Grundgesetz gewährt aus guten Gründen Religionsfreiheit, nicht zuletzt wegen des damit verbundenen sozialen Friedens. Das müssen wir akzeptieren. Auch wenn man wie ich ein betont areligiöser Mensch ist – siehe z.B. mein nachberuflich verfasstes Buch »Warum ich kein Christ sein will« (7. Auflage, 2018) – so müssen wir akzeptieren, dass noch sehr viele Menschen an ein höheres Wesen glauben wollen, das ihnen Trost und Hoffnung verspricht und dessen Regeln sie gern erfüllen.
wolfgang am Permanenter Link
Aus den Wurzeln des Problems ist nach 2000 Jahren menschenunwürdiger Lügen ein Großkonzern geworden, auf dem der Staat schützend seine Hand hält. Und darum darf dieser
tun und immer an ihrem Gott vorbei, denn sie wissen auch, weil er nicht ist, passiert auch nix. Und mit ihren frommen Gesichtern lassen sich die dummen Gläubigen einbalsamieren.
Die Dummen lieben ihren vernagelten Glauben, denn man braucht nicht zu Denken. Wie schön!
Somit gehen Kirche und Staat Hand in Hand durch das deutsche Märchen-Wunder-Land.
Ich traue auch keinem einzigen Politiker, der seinen Eid geleistet hat, mit dem unwürdigen Zusatz: "So wahr mir Gott helfe!" Das ist nicht wahr!
Florian Biermann am Permanenter Link
Die Autorin verfolgt eine falsche Fährte, denn das Problem ist nicht Religion per se. Nicht-religiöse Gesellschaften funktionieren auch nicht besser.
Die Autorin hat hingegen Recht mit ihrer Betonung, dass nicht alle Religionen gleich sind. Das Problem sind speziell Religionen, die ihre Anhängen dazu auffordern, irgendjemanden umzubringen. Es ist sehr unplausibel, dass das Gottes Wille sein sollte.
Allerdings ist die Frage, welche Konsequenzen Religionen haben, sowieso nur sekundär. Erst einmal geht es darum, ob es stimmt, dass es einen Gott gibt.
Jochen Beck am Permanenter Link
Sorry, aber es sollte sich eigentlich inzwischen rumgesprochen haben, dass das Nazi-Regime kein atheistisches Regime war, denn:
Die NSDAP bekannte sich offiziell zum „positiven Christentum“, eine Häresie gewiss, aber eben kein Atheismus. Inoffiziell gab es noch diverse neuheidnische Konzepte (Himmler, Rosenberg). Auch Hitler bekannte einen eigenen Gottesglauben (Hitlers Theologie, Rainer Bucher). Hitlers Gottesbild war im Grunde genommen rationaler als der des Christentums. Von der Grausamkeit der Naturgesetze folgerte er eben auf die Wesensart des Schöpfers.
Die Kriminalgeschichte von Christentum und Islam ist nicht weniger schlimm als die der totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts. Völkermord und Versklavung gab es bei allen.
wolfgang am Permanenter Link
Und was viele nicht wissen, das Reichskonkordat von 1933 hat heute noch seine volle Gültigkeit, mit einer einzigen Änderung, die Glocken läuten nicht mehr zu Ehren des Führers.
Assia Harwazinski am Permanenter Link
Nazi-Deutschland war hochgradig religiös aufgeladen und entsprechend inszeniert; die religiöse Prägung und entsprechendes Empfinden der Bevölkerung wurden, zusammen mit neuen technischen Errungenschaften, hervorragend
Roland Fakler am Permanenter Link
Die Wurzel des Problems ist, dass angebliche Propheten (Moses, Jesus, Mohammed) mit Hilfe eines nicht erkennbaren, meiner Ansicht nach, nichtexistenten Wesens, ungerechtfertigte Herrschaftsansprüche stellen, denen si
Allein die drei abrahamitischen Religionen - und es gibt ja noch wesentlich mehr - grenzen damit die Menschen in verschiedene, sich feindlich gegenüberstehende Herden ab, weil jeder Prophet den alleinigen Herrschaftsanspruch über alle haben will. Der eigenen Herde verspricht man Auserwähltheit und Unsterblichkeit, die anderen werden entmenschlicht, um sie gnadenloser bekämpfen zu können. Das sind die Früchte der Religion / Ideologie