Zum ersten Mal seit 2016 hat Schweden seine Terrorwarnstufe auf die zweithöchste Kategorie heraufgesetzt. Die Behörden sehen eine hohe Gefahr von Anschlägen, nachdem eine Serie von öffentlichen Koranverbrennungen im Land Drohungen von Islamisten nach sich gezogen hat.
In Schweden dürfen seit Anfang des Jahres wieder öffentlich Ausgaben des Korans verbrannt werden. Ende Juni 2023 nun fand eine solche Verbrennung statt. Diese löste Proteste in islamischen Ländern aus. In Pakistan fielen diese Proteste besonders laut aus. Muslimische Gläubige organisierten dort Anti-Schweden-Veranstaltungen. Diese erhielten breite Unterstützung aus der Politik. Premierminister Shehbaz Sharif erklärte gar den 7. Juli zum Tag der Heiligkeit des Korans.
Die katholische Kirche tut sich schwer im zeitgemäßen Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt. Gerade hatten die deutschen Kirchenfunktionäre die Reformbestrebungen im "Synodalen Weg" weitgehend ausgebremst, da widmeten sich ihre Kollegen von der Nordischen Bischofskonferenz in einem Hirtenbrief dem Thema LGTBI.
Was geht in den Köpfen von hohen katholischen Würdenträgern vor? Einen Einblick in die Geisteswelt eines konservativen Geistlichen liefert der schwedische Kardinal Andres Arborelius, der in der Schweiz geboren ist und mit 20 Jahren zur katholischen Kirche konvertierte. In einem aktuellen Interview mit der deutschen katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" stellte er seine dogmatische Haltung dar.
In Schweden gibt es derzeit heiße Diskussionen um das Verbrennen "heiliger" Bücher, konkret um das Verbrennen von Koran und Thora. Sollte dies gesetzlich erlaubt oder verboten sein? Ein Kommentar aus säkular-humanistischer Sicht von hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg.
In Schweden ist es wieder erlaubt, öffentlich Exemplare des Korans zu verbrennen. Das entschied ein Stockholmer Verwaltungsgericht und kippte damit ein Verbot der Polizei. Die beiden Antragsteller hatten mit ihren Aktionen ganz unterschiedliche Ziele verfolgt. Während einer von ihnen die Verbrennung als Islamkritik verstand, ging es dem zweiten darum, den Konflikt zwischen Schweden und der Türkei zu schüren, um den NATO-Beitritt des skandinavischen Landes zu verhindern. Für die Aufnahme in das Verteidigungsbündnis ist das Land auf die Zustimmung der Türkei angewiesen.
Die Verbrennung eines Korans auf einer antitürkischen Demonstration in Stockholm im Januar hat den Konflikt zwischen Schweden und der Türkei weiter angeheizt und stellt den geplanten NATO-Beitritt des Landes infrage. Inzwischen wurde bekannt, dass die Initiatoren gute Kontakte nach Russland haben.
Homophobie ist man aus der Kirche gewohnt. Erst in diesem Jahr betonte beispielsweise die vatikanische Glaubenskongregation noch einmal ihre Ablehnung der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Ein schwedischer Pfarrer hat den Spieß nun umgedreht: er weigert sich, heterosexuelle Menschen zu trauen. Damit will er die Kirche von Schweden zum besseren Schutz der Rechte queerer Personen bewegen.
Weltweiter Aufschrei neulich: Die schwedische Kirche will Gott zum Neutrum machen! Viel dran ist natürlich nicht an der Meldung. Aber die Frage steht um so größer im Raum: Wieso sollte Gott ein Geschlecht haben? Geschlecht braucht's doch eigentlich nur für eine einzige, sehr weltliche Sache...
Nachdem mehrere Blogger in seinem Heimatland Bangladesch ermordet wurden und Mishu Dhar Morddrohungen erhielt, kam er nach Schweden, um Asyl zu suchen. Die schwedische Migrationsbehörde hat diesen Antrag abgelehnt und entschieden, Mishu Dhar in sein Heimatland auszuweisen. In einem gemeinsamen Schreiben verurteilten jetzt der schwedische PEN und die Schwedische Humanistenvereinigung diese Entscheidung.
In der ecuadorianischen Botschaft in London wurde der Gründer der Enthüllungs-Plattform WikiLeaks, Julian Assange, erstmals zu den gegen ihn in Schweden erhobenen Vorwürfen wegen angeblicher Vergewaltigung und sexueller Belästigung vernommen.
BERLIN. (hpd) In die Berliner Volksbühne wurde am 19. Juli eine Video-Liveschaltung mit Julian Assange, dem Begründer der Internet-Plattform WikiLeaks, geschaltet. Über seine rechtliche Situation sprachen mit ihm der neue ecuadorianische Außenminister Guillaume Long, deren Regierung ihm Asyl gewährt, sowie sein Rechtsanwalt Baltasar Garzon.
BONN. (hpd) Der Journalist Rasso Knoller, der lange Jahre in skandinavischen Ländern lebte, bringt in "Schweden. Ein Länderportrait" eine lockere Beschreibung der Entwicklung in dem Land – vom Alltagsleben über Gesellschaft und Politik bis zur Wirtschaft. Mit lockerer Schreibe informiert der Autor über die Besonderheiten und Entwicklungen in dem skandinavischen Land, zwar nicht tiefschürfend – was nicht die Absicht war – aber auch nicht unkritisch.
BERLIN. (hpd) Ecuadors Staatspräsident Rafael Correa gab am gestrigen Mittwoch bekannt, dass der in die Botschaft seines Landes in London geflohene Journalist Julian Assange durch die schwedische Justizbehörde zu den Anschuldigungen wegen Vergewaltigung und Körperverletzung nun endlich befragt werden wird.
BONN. (hpd) Der Politologe Philip Mehrtens untersucht in seine Studie "Staatsschulen und Staatstätigkeit. Zur Transformation der politischen Ökonomie Schwedens" den sozial- und wirtschaftspolitischen Umgang mit zwei Finanzkrisen in dem skandinavischen Land.