Der Frankfurter Club Voltaire hat kurzfristig die Veranstaltung "Satanic Panic Reloaded" mit Lydia Benecke einseitig abgesagt. Laut Holm Hümmler knickte der "Ort für Gegenöffentlichkeit" damit vor einer inszenierten Protestmailkampagne ein, zu der die esoterikgläubige Psychotherapeutin Michaela Huber aufgerufen hatte.
Die Kriminalpsychologin und Schriftstellerin Lydia Benecke stellt seit längerer Zeit auf Vorträgen ihre Bücher und Forschungsergebnisse vor. So war es auch für die kommende Woche geplant. Im Club Voltaire in Frankfurt/M. mit seinen rund 80 Plätzen wollte Benecke über den Verschwörungsmythos des satanisch-rituellen Mißbrauchs sprechen.
Das gefiel der "esoterikgläubige(n) Psychotherapeutin Michaela Huber" jedoch nicht, die über ihren Newsletter vom 18. Mai 2019 ihre Leser und Leserinnen aufforderte, gegen den Vortrag zu protestieren. "Liebe KollegInnen, bitte unterstützt diesen Protest. Frau Benecke wird von Medien hofiert (ist sogar als Expertin bei XY-ungelöst engagiert, gilt dort als 'führende psychologische Expertin auf dem Gebiet der Forensik' – und aktiv in der False Memory-Bewegung. … Es wäre sehr hilfreich, den OrganisatorInnen der u.g. Veranstaltung – wie auch anderer Veranstaltungen mit dieser Dame – gute Argumente dafür an die Hand zu geben, diese Veranstaltungen nicht so stattfinden zu lassen." (zitiert nach einem Kommentar von Lydia Benecke bei Hoaxilla/Facebook).
Tatsächlich veranlasste dieser lächerliche Aufruf von Frau Huber den Club Voltaire, der sich nach eigenem Bekunden als "Ort für Gegenöffentlichkeit" versteht, die Veranstaltung einseitig abzusagen.
Holm Hümmler schrieb – ebenfalls bei Facebook – über die Verursacherin der Absage: "Huber ist nicht nur eine Hauptvertreterin des Verschwörungsglaubens um satanistische rituelle Gewalt in Deutschland und behauptet in Interviews, es gäbe ein großangelegtes satanistisches Missbrauchsnetzwerk mit 'Tätern bei der Polizei'. In ihrem Buch 'Multiple Persönlichkeiten: Seelische Zersplitterung nach Gewalt' aus dem Jahr 2010 erläuterte sie auch ausführlich, Menschen mit Dissoziativer Identitätsstörung hätten übersinnliche Fähigkeiten wie Telepathie und Telekinese. Dabei beruft sie sich unter anderem auf den kanadischen Psychiater Colin A. Ross, der sich 2008 ernsthaft um James Randis Preis für paranormale Fähigkeiten beworben hat, mit der Behauptung, er könne aus seinen Augen elektromagnetische Strahlen verschießen. Ross erhielt stattdessen Randis Pigasus Award für 'parapsychologische Betrüger'".
Lydia Beneckes Hauptanliegen sei es, Missbrauchsopfer davor zu schützen, auch noch Opfer unseriöser Therapieangebote zu werden. Deshalb wird in den weitgehend wortgleichen Protestschreiben gegen den Vortrag in Frankfurt unterstellt, sie würde die Betroffenen diffamieren.
Über die Entscheidung des Club Voltaire zeigt sich nicht nur Holm Hümmler entsetzt. Auch andere Skeptiker sind darüber fassungslos. Zumal der Veranstaltungsort sehr häufig von der GWUP und der Regionalgruppe der Giordano Bruno Stiftung genutzt wurde.
Die beiden "Macher" des Hoaxilla Podcasts schrieben: "Wir hoffen, dass der Vorstand des Club Voltaire noch einmal in sich geht und seine Entscheidung überdenkt bzw. nun auch öffentlich kommentiert. Der Namensgeber des Clubs wäre über diese Entscheidung sicherlich enttäuscht und wir sind es auch!"
Verschwörungstheorie: Vom satanisch-rituellen Missbrauch (Lydia Benecke u.a.) Skepkon 2018:
21 Kommentare
Kommentare
Rene Goeckel am Permanenter Link
Gibt es denn eine Stellungsnahme des Club Voltaire?
Angela E. am Permanenter Link
Der Club hat sich mit Falschaussagen dafür "entschuldigt" den Vortrag so kurzfristig abgesagt zu haben und behauptet er würde dann hoffentlich bald nachgeholt (obwohl Lydia Bennecke den Vorstand hat wissen l
Fr. Bennecke hat sie öffentlich auf diese Unwahrheiten hingewiesen und seitdem ist nichts von Seiten des Clubs gekommen.
Sie hat darauf hingewiesen dass sie und andere Leute aus ihrem Metier sich sehr genau überlegen werden nochmal im Voltaire auszurichten.
Dr. Holm Gero H... am Permanenter Link
Man muss sich dazu auf der Zunge zergehen lassen, dass der Club Voltaire auf seiner Homepage bis heute einen Auftritt der Querfront-Band "Die Bandbreite" im Jahr 2009 verteidigt und sich dabei auf die Meinun
https://www.club-voltaire.de/aushang/va-0110
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Kurz laienhaft skizzierter Hintergrund: Bei der Behandlung von Traumata mit der Folge dissoziativer Störungen ist ein Problem der Therapeuten, reale Erlebnisse von den Vorstellungswelten der PatientInnen zu unterschei
Ein intensiv gepflegtes Narrativ in der Behandlerszene ist dabei die sogenannte "Satanic panic", das angebliche Vorhandensein massiver, weltweiter krimineller Vereinigungen "satanistischer" Provienienz. Es wird ein Bild massivster Verschwörung und Verwicklung hoher und höchster Stellen und Persönlichkeiten - insbesondere bei Polizei und Strafverfolgungsbehörden - in diese angeblich weltweit operierende "Satanistenszene" gezeichnet.
Man mag es kaum glauben, aber auf dieser Basis "therapieren" manche "Fachleute" traumatisierte und dissoziierte Menschen, indem sie in ihnen die Vorstellung nähren - wenn nicht legen - ihre Probleme seien durch systematischen Missbrauch durch diese "Szene" verursacht. Wer dies kritisiert, wird interessanterweise aus der Therapeutenszene - allen voran die zitierte Frau Huber - massiv attackiert. Dies allein gibt bereits zu denken.
Es gab und gibt keine Hinweise auf die Existenz einer solchen kriminell agierenden organisierten Satanistenszene, das bestätigen Ermittlungsbehörden weltweit. In den USA war dieses Narrativ sehr lange weit verbreitet, bis es zu bröckeln begann. Angehörige von PatientInnen wurden aufmerksam und misstrauisch, hinterfragten die Therapie und führten in einigen Fällen wohl auch erfolgreiche Schadenersatzprozesse. Nachdem in den USA dies inzwischen wohl abgeflaut ist, haben wir inzwischen hier damit zu tun.
Lydia Benecke als ausgewiesene Fachfrau, die auch in Ermittlerkreisen umfangreich zu diesem Thema recherchiert hat, setzt sich dagegen ein, dass auf der Basis dieser widerlegten Legende "Ursachenklärung" auf Kosten der Patientenschaft betrieben wird. Ihr geht es um Opfer- und Patientenschutz.
Dass der Club Voltaire nicht imstande war, den Hintergrund der "Intervention" von Frau Huber und ihren Anhängern zu erkennen, sondern in nicht nur atemberaubender, sondern auch kontraproduktiver Weise den Vortrag Lydia Beneckes (der längst im deutschen Sprachraum vielfach gehalten und erörtert worden ist) abzusetzen, macht fassungslos.
Als Krönung erlaubt sich der Club, unter seine Absage auf der Homepage zu setzen: "Im Sinne von Aufklärung und Förderung des Dialogs ist es uns wichtig, Informationen zu ermöglichen und kontroverse Diskurse zu führen." No further comment.
Zum Thema bei Sekteninfo NRW:
http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=84&Itemid=46
Kanita Agić am Permanenter Link
Das ist irgendwie alles aber nicht Club Voltaire.. Zu mindest dachte ich dass der Club noch eines von wenigen Orten ist wo man den Verstand benutzt und denselben in Ehren hält.
....
Es ist ein Unding und bitte den Club Voltaire, die Entscheidung nochmal zu überdenken.
Boris Büche am Permanenter Link
Besagte Michaela Huber ist eine der führenden "Trauma-Therapeutinnen" in D. und gehört in den engeren Kreis derer, die ein Wiederverbot von Sexarbeit (=Prostitution) betreiben.
Die Kreise, die in Schweden das "Nordische Modell" (indirektes Berufsverbot für Prostituierte) begründet haben, hängen der Verschwörungstheorie des satanischen Missbrauchs an: https://maggiemcneill.wordpress.com/.../25/the-swedish-cult/
Andrea Pirstinger am Permanenter Link
"Die Kreise, die in Schweden das 'Nordische Modell' (indirektes Berufsverbot für Prostituierte) begründet haben, hängen der Verschwörungstheorie des satanischen Missbrauchs an: https://maggiemcneill.wor
Das ist "Quatsch", Boris Büche. Sollten Sie das nicht verstehen, empfehle ich Ihnen, den von Brynya Adam-Radmovic verfassten Artikel mit dem Titel "Informationen statt Tabus" zu lesen (gleich hier drüber). Glauben Sie, daß die beiden Personen auf dem Foto, Kristina Hänel und Michael Schmidt-Salomon, satanischen Verschwörungstheorien anhängen?
Gruß aus Schweden
Hella am Permanenter Link
Wo findet man eigentlich den kompletten Beitrag von Dirk Bosse, der im Video angekündigt ist?
Bernd Harder am Permanenter Link
Im "Skeptiker":
https://www.gwup.org/147-wurzel/archiv-zeitschrift-skeptiker/2031-skeptiker-2-2018
Mondrian v. Lüt... am Permanenter Link
Über das Vorhandensein von organisierter ritueller Gewalt informieren mittlerweile etliche (auch deutschsprachige) Fachbücher, Zeugnisse von Überlebenden.
Freundliche Grüße!
Tanja Scharrer am Permanenter Link
Fassen wir mal die diversen Meinungen zusammen: Querfront ist böse, Esoterik ist böse, Traumatherapie,die den Patientinnen glaubt, ist böse, aber Netzwerke ritueller Gewalt werden geleugnet.
Peder Iblher am Permanenter Link
Hallo Tanja Scharrer, ich habe nur ein oberflächliches Bild von dem, was hier verhandelt wird.
Francis Dollarhyde am Permanenter Link
Fachbuch ist in diesem Kontext der falsche Begriff, Fantasyromane trifft es eher.
"Satanistischer ritueller Missbrauch ist eine uralte Verschwörungstheorie, die ihre Wurzeln in der Hexenverfolgung der Renaissance und des Barocks hat. Die Hexenverfolgung war kein mittelalterlicher Irrglaube, sondern ein Verbrechen gegen Frauen und Männer, die als Hexen und Zauberer gefoltert und verbrannt wurden. Für ihre von der Inquisition phantasierten Schandtaten gab es einen Katalog: den Hexenhammer.
Der alte Hexenglauben erstand in den 60er und 70er Jahren in neuer Form. Jetzt wurden satanische Sekten als Brutzellen unvorstellbarer Grausamkeiten ausgemacht. Dahinter stand eine christlich konservative Allianz gegen die beginnende sexuelle Freizügigkeit in der Popkultur, die heute dem gesellschaftlichen Wandel der 68er Zeit zugedichtet wird. Sexuelle Freizügigkeit gab es indes zu allen Zeitläuften. Vor der Prüderie der Nachkriegsjahre gab es zum Beispiel eine entsprechend lockere Zeit zwischen den Weltkriegen."
Francis Dollarhyde am Permanenter Link
Hier eine gute Zusammenfassung für Verschwörungsgläubige.
"Erfolglose Suche nach Beweisen
Doch die Suche nach Satanisten außerhalb der speziellen psychologischen Praxen blieb bislang erfolglos. Auf eine fraktionsübergreifende Anfrage mehrerer Bundestagsabgeordneter zum rituellen Kindesmissbrauch antwortete die Bundesregierung 1998, dass es keinerlei polizeilichen Erkenntnisse darüber gebe.
Auf die Frage:
„Ist der Bundesregierung bekannt, daß es in Ländern wie der Schweiz, Belgien, Großbritannien, den Niederlanden und Griechenland ebenfalls dokumentierte Fälle von ritueller Gewalt gibt? Wenn ja, welche Folgerungen zieht sie hieraus für die Situation in Deutschland?“, lautete die Antwort: „Der Bundesregierung sind keine dokumentierten Fälle von ritueller Gewalt in den genannten Ländern bekannt.“
Auch in dem kurz davor veröffentlichten Bericht der Enquete-Kommission des Bundestages „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ vom 9. Juni 1998 gab es kein brauchbares Ergebnis zum satanistischen Kindesmissbrauch, dass die behaupteten sadistischen Verbrechen bestätigt hätte. Vielmehr findet sich in ihrem Endbericht (S. 98) folgende Passage:
„Die bislang wohl gründlichste Sonderauswertung ‚Okkultismus/Satanismus‘ des Landeskriminalamtes NRW vom April 1995 stellt zum rituellen sexuellen Mißbrauch von Kindern fest, daß durch polizeiliche Ermittlungsverfahren bislang das Vorliegen bzw. die Tragweite der geschilderten Straftaten nicht belegt werden. Von der Existenz solcher Kulte ist jedoch auszugehen.
Auffallend ist die Tatsache, daß die Schilderungen der fast ausschließlich weiblichen Opfer rituellen Mißbrauchs sich sehr ähneln bzw. zum Teil gleichen Inhalt haben. Immer wieder wird von folgenden Handlungen berichtet:
• Abhalten bestimmter Rituale (Tieropfer, Vergewaltigung, Folterung, Beschmieren der – nackten – Frauen mit Tiergedärmen, Essen von Fäkalien etc.), Töten von Säuglingen, die eigens zu diesem Zweck von weiblichen Kultmitgliedern ausgetragen werden bzw. aus Dritte-Welt-Ländern oder Osteuropa eingeschmuggelt werden …
Ob es hingegen überhaupt oder in der Häufigkeit (im Orig. unterstrichen) zu den geschilderten schwersten Straftaten kommt, ist zu bezweifeln.“
Interessant ist die kognitive Dissonanz der Aussage, dass es keine Belege für satanistischen Missbrauch gibt, aber dennoch von der Existenz solcher Kulte, die solche Straftaten begehen auszugehen ist. Ebenso aufschlussreich ist der Hinweis auf die sich gleichenden Aussagen der meist weiblichen „Opfer“ dieser klandestinen Verbrechen. Die Antwort darauf ist relativ simpel: Bei derlei okkulten Phänomenen gleichen sich die Aussagen über die erlebten Erscheinungen vor allem deswegen, weil es sprachliche Kodierungen und Gemeinplätze gibt, die in der jeweiligen Szene den Kundigen vom Schwätzer unterscheiden. Nur wer sie beherrscht, sprich die tradierten Schilderungen verwendet, wird als Opfer anerkannt."
Kurz und gut, die Verschwörungstheorie vom rituellen satanische Mißbrauch ist und bleibt ein Mythos.
sitha Berg am Permanenter Link
Ihre Infos sind veraltet. Leugnen nützt nichts.
Was bezwecken Sie mit dem Leugnen?
Francis Dollarhyde am Permanenter Link
"Leugnen" würde sich auf tatsächliche Sachverhalte beziehen, da jedoch von Vertretern der Verschwörungstheorie nichts als Belanglosigkeiten aufgefahren werden ist die Frage recht Sinnfrei.
Lydia Benecke am Permanenter Link
***Warum der Vortrag „Satanic Panic Reloaded“ im Club Voltaire tatsächlich abgesagt wurde***
***Nachtrag zur irrationalen Vortragsabsage...***
"Sicher, wer dich von Absurditäten überzeugen kann, kann Dich auch zu Ungerechtigkeiten verleiten."
(Voltaire in seinen "Untersuchungen über die Wunder" - 1765)
Da der Vorstand des Clubs unwahr vorgibt, sich mir gegenüber zu entschuldigen, bis heute aber jede Kommunikation mit mir scheut und lediglich einen Mittelsmann mit mir kommunizieren ließ, werde ich nun die tatsächlichen Vorgänge, welche zur Absage führten, offenlegen:
Am Samstag, dem 18.05.2019, versendete Michaela Huber über ihre Mailingliste (für die Therapeuten Geld bezahlen müssen, um sich mit Fachkollegen auszutauschen) einen Aufruf, man möge mit Briefprotesten meinen Vortrag im Club Voltaire verhindern.
Dies kommunizierte ich noch am selben Tag an Holm Gero Hümmler von der gwup | die skeptiker-Regionalgruppe Rhein-Main, welche mich zum Vortrag eingeladen hatte. Holm informierte umgehend (noch am Samstag) den Club Voltaire.
Der Vorstand des Clubs lügt also, wenn er behauptet, er wisse nicht genau, ob es eine organisierte Briefaktion sei. Er wusste es direkt, da ich dies umgehend kommunizierte, als Michaela Huber zu dieser Aktion gegen meinen Vortrag aufrief.
Für die tatsächliche Absage ist hauptsächlich Birgit Moxter, eine von drei Personen im geschäftsführenden Vorstand des Clubs Voltaire, verantwortlich. Diese weigerte sich direkt die organisierte Briefaktion als solche anzuerkennen, da sie ein persönliches Problem mit mir zu haben scheint und sich daher völlig unberechtigt abwertend bezüglich meiner Person äußerte (Zitat aus einer Mail von Birgit Moxter über mich: „(...) Lydia Benecke als seriös zu bezeichnen, da fehlt mir dein kritischer Blick, vielleicht halbseriös (...)“. Birgit Moxter scheint lediglich esoterikgläubige und Verschwörungsmythen verbreitende Therapeuten als seriös zu empfinden. Die mit ihr in freundschaftlichem Kontakt stehende Irene Rosenkötter (Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie in Frankfurt am Main) scheint - passend zu Birgit Moxters Haltung - eine Anhängerin der Lehren von Michaela Huber (siehe: https://hpd.de/artikel/frankfurter-club-voltaire-veraergert-skeptiker-16846?fbclid=IwAR1CxsexJG4ryIGChYK4gQf7MGP-4SA1uzkgTDVbiUJpLSafGX2zHHTSlAg ) zu sein, da sie eine der ersten Personen war, welche die von Huber initiierte Protestmailaktion in die Tat umsetzte. Vorstandsmitglied Birgit Moxter verwies bei der vehementen Vertretung der Absage meines Vortrags auf ihr persönliches Vertrauen in Irene Rosenkötter - es war also tatsächlich im Kern eine ganz persönliche, private Motivation, welche hier den Vorstand dazu brachte, Birgit Moxters Entscheidung zu folgen. Hierbei dürfte auch nicht irrelevant gewesen sein, dass Birgit Moxter Lothar Reininger, dem Vorsitzenden des Clubs Voltaire, nahe steht und dass diese beiden gemeinsam mit Richard Ullmer den geschäftsführenden Vorstand des Clubs bilden, hierdurch also maximale Entscheidungsgewalt haben.
In der nebulösen Absage bezieht sich der Club Voltaire übrigens auf von ihm als „renommiert“ eingeschätzte, „sozialpädagogische Einrichtungen aus dem Rhein/Main-Gebiet“, welche „zu den Unterzeichnern“ gehört haben sollen. Da der Club Voltaire auch hier nicht für Klarheit sorgen möchte, muss ich es an dieser Stelle tun: Der Club Voltaire meint mit seiner nebulösen Andeutung das http://www.fem-maedchenhaus.de . Dessen Mitarbeiterinnen Kathrin Pickel und Kathrin Schlegel haben über Michaela Hubers Newsletter gemeinsam mit dieser eine Dankesmail an alle Beteiligten der - vom Club Voltaire weiterhin verlogen in Zweifel gezogenen (Zitat: "Wir können nicht ausschließen, dass dahinter eine organisierte Aktion steht") - organisierten Protestbriefaktion geschickt. Übrigens war es Kathrin Pickel, welche Michaela Huber über deren Mailingliste auf meinen Vortrag in Frankfurt aufmerksam machte.
Da Birgit Moxter ihre Entscheidung unbedingt durchsetzen wollte, hielt es auch niemand vom Vorstand für notwendig, in eine direkte Kommunikation mit mir zu treten. Ganz im Gegenteil wurden meine Belege für die organisierte Protestbriefaktion sowie für Hubers dubiose Esoterikgläubigkeit sogar als „irrelevant“ abgetan - was unterstreicht, dass die von Birgit Moxter gefällte Entscheidung hier über allen relevanten Fakten stand.
Nachdem der Club Voltaire einen mit Unwahrheiten gefüllten, ersten Absagetext am 22.05.19 um 12:24 Uhr veröffentlicht hatte, war dies - noch am selben Tag - meine Erwiderung darauf:
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„Warum die unwahren Tatsachenbehauptungen, Club Voltaire?
1.) Zitat:
"Auf Grund unterschiedlichster kritischer Anmerkungen (...)"
-> Es gab keine ernsthaft inhaltlich unterschiedlichen Anmerkungen, sie waren in ihren Kerninhalten alle gleich (mehrfach sogar gleiche Wortlaute) und auf den Michaela-Huber-Aufruf über ihren Newsletter vom letzten Samstag zurückzuführen. Dies war nachweislich dem Club Voltaire längst bekannt, weil er direkt von mir informiert wurde! Warum der Club Voltaire hier auch noch lügen muss, ist mir rätselhaft...
Die Originalmail von Michaela Huber wurde am letzten Samstag über ihren Newsletter (für den Personen Geld bezahlen müssen, um ihn zu erhalten, obwohl er eigentlich therapeutisch arbeitenden Personen als Informationsquelle dienen soll) verbreitet. Zitat:
"Datum: Sat, 18 May 2019
Liebe KollegInnen, bitte unterstützt diesen Protest. Frau Benecke wird von Medien hofiert (ist sogar als Expertin bei XY-ungelöst engagiert, gilt dort als „führende psychologische Expertin auf dem Gebiet der Forensik“ – und aktiv in der False Memory-Bewegung. Sie macht die Arbeiten zum Thema organisierte Ausbeutung und rituelle Gewalt lächerlich (und die Betroffenen natürlich!) und diffamiert die ExpertInnen, die auf diesem Gebiet arbeiten. Es wäre sehr hilfreich, den OrganisatorInnen der u.g. Veranstaltung – wie auch anderer Veranstaltungen mit dieser Dame – gute Argumente dafür an die Hand zu geben, diese Veranstaltungen nicht so stattfinden zu lassen. Und falls doch, wäre Protest sicher wichtig. Mit Dank an Kathrin für die Übermittlung des Protestbriefes und lieben Grüßen an alle!
Michaela Huber (Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation, 1. Vors.)
Psychotherapie, Supervision, Ausbildung in Traumabehandlung
Söseweg 26, D-37081 Goettingen, Germany
Tel.: 0049-551-770811-0
www.michaela-huber.com
www.dgtd.de
Mehr Sein ins Dasein: Schau hier:
the essence: www.the-essence-ama.net"
Das ist auch der Newsletter, auf dem Michaela Huber sich zu meinem Vortrag bei der Skepkon 2018 mit den Worten über mich geäußert hat:
"Wer sich selbst für Düsteres begeistert, um es vorsichtig auszudrücken, ist natürlich unbedingt gegen unsereins, gell. Da sind neue Leute auf der schicken Bühne unterwegs, mit einer Art Domina-Aura, mit Büchern, die erzählen, dass Frauen mindestens so schimme [sic] Psychopathinnen seien wie Männer, und die glauben machen wollen, dass TherapeutInnen Menschen Traumata einreden. Siehe unten. Liebe Grüße"
2.) Zitat: "(...) diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Programm aufzunehmen."
Es wird hier fälschlich der Eindruck erweckt, die Veranstaltung würde quasi nachgeholt werden. Sie wird sicher nicht im Club Voltaire nachgeholt! Wir von der gwup | die skeptiker holen die Veranstaltung nach und der Club Voltaire bekommt einen festen Platz im Vortrag mit seiner Aktion. Ich arbeite mit einem derartig geschäftlich wie wissenschaftlich unseriös agierenden sowie menschlich respektlosen Club sicher nicht zusammen, das war dem Club bereits gestern bekannt. Auch was das angeht wird also gelogen.“
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Hierauf änderte der Club Voltaire am späten Abend des 22.05.19 den Absagetext, doch auch die neue Version verschleiert weiterhin die wahren Vorgänge.
Daher schrieb ich unmittelbar nach der Textänderung an den Club Voltaire:
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„Zur Textänderung - Club Voltaire Vorstand:
1. Die Protestmails begannen konkret auf Michaela Hubers Aufruf hin - der zeitliche Zusammenhang ist eindeutig nachweisbar! Diese Information habt ihr von mir sehr zeitnah bekommen!
2. Ihr habt kein Gespräch mit mir gesucht - nicht persönlich, nicht telefonisch, nicht schriftlich. Im Gegensatz dazu habe ich sofort um eine klärende Telefonkonferenz ersucht, was euch nicht interessiert hat!
3. Meine Informationen über Michaela Hubers mehr als deutlich esoterische Gedankengänge, welche in ihrer sogenannten "Fachliteratur" sehr explizit Eingang gefunden haben, wurden euch von mir übermittelt - hat euch *nicht interessiert*.
4. Dass von euch als "renommiert" eingeschätzte Einrichtungen sich dem Protestaufruf einer eindeutig esoterisch eingestellten Psychotherapeutin anschließen, lässt deutlich an deren Fähigkeit zur vernunftorientierten Urteilsbildung zweifeln. Die Einrichtungen sollten doch zu ihrer Meinung und Handlung (Protestbrief) stehen, dann benennt sie doch konkret!
5. Ein Vorstandsmitglied von euch (dessen Name ich bei Bedarf gerne öffentlich nennen werde) hat sich doch schlicht - aus Freundschaft und naivem Vertrauen gegenüber einer Anhängerin der Huber-Lehre (deren Name ich bei Bedarf auch gerne öffentlich nennen werde) - sehr deutlich gegen meine Veranstaltung ausgesprochen. Warum bleibt ihr nicht ganz transparent bei der Wahrheit? Mache ich doch auch.
6. Ich bin nicht "persönlich verletzt", ich bin empört über dieses Ausmaß an wissenschaftlicher, geschäftlicher und zwischenmenschlicher Inkompetenz.“
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Fazit:
- Dem Vorstand des Clubs geht es weder um freie Meinungsäußerung noch um Fakten. Es geht nur darum, wer wem privat in welcher Form nahe steht.
- Der Vorstand verhält sich wissenschaftlich und geschäftlich unseriös sowie auf menschlicher Ebene verlogen und respektlos.
- Jeder, der eine Veranstaltung in diesem Club durchführen will, sollte zunächst gründlich prüfen, ob eine mit einem Vorstandsmitglied befreundete Person nicht eventuell ein Problem mit der Veranstaltung haben könnte. Sollte dies der Falls sein, so muss davon ausgegangen werden, dass die Veranstaltung auf ähnlich unprofessionelle und respektlose Weise abgesagt werden wird, wie es bei mir der Fall war.
- Zahlreiche Privatpersonen, Gruppen, Veranstalter und Veranstaltungslocations haben auf diesen Vorfall hin ihre Unterstützung angeboten, sodass der Vortrag durch diesen Vorfall noch an vielen Orten gehalten werden wird, an denen er sonst wohl nicht gehalten worden wäre. :)
- Mein Management, gwup | die skeptiker und ich sind nun noch deutlich motivierter als zuvor, den Vortrag möglichst häufig in möglichst vielen Regionen zu halten und das in Locations, welche vorab vor Michaela Hubers Aktionen gewarnt werden und sich durch diese nicht einschüchtern lassen.
- Ich bin schon auf die kommenden Protestaufrufe und sonstigen Äußerungen gegen mich über Michaela Hubers Mailingliste gespannt und werde diese - wie bisher - nutzen, um rechtzeitig die hiervon betroffenen Personen und Institutionen zu informieren oder Äußerungen über mich eventuell auch hier öffentlich zu thematisieren.
- Der Club Voltaire hat von meinem Management eine - wirklich mehr als freundschaftlich - kalkulierte Aufwandspauschalen-Rechnung erhalten.
Das Geld wird von mir an einen eingetragenen Verein gespendet, welcher sich gegen das Treiben tatsächlicher Sekten engagiert:
Die Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V.: http://www.sektenwatch.de
Um mit Voltaires Worten zu schließen:
"Bedenkt, dass Fanatiker gefährlicher sind als Schurken. Einen Besessenen kann man niemals zur Vernunft bringen, einen Schurken wohl."
Hans Delfs am Permanenter Link
Die Erklärungen aus der schmutzigen Wäsche im Nachtrag von Lydia Benecke finde ich ja weniger angenehm. Das wäre so wohl nicht nötig gewesen.
Mondrian v. Lüt... am Permanenter Link
Lieber Herr Delfs, lesen Sie einfach in der erwähnten Dokumentation von Merle Müller und mir: Zeugnisse aus der rituellen Gewalt. 1500 Seiten Mails - eine Erfindung?
sitha Berg am Permanenter Link
https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/organisierte-sexualisierte-und-rituelle-gewalt
Frau Benecke verleugnet die Tatsache des Rituellen Missbrauchs (siehe link oben) und tut dies als Verschwörungstheorie von Frau Huber ab unter dem Deckmantel, die Opfer vor unseriösen Therapeuten schützen zu wollen. Frau Benecke ist schon etlichen Initiativen gegen Mißbrauch als Leugnerin von rituellem Missbrauch unangenehm aufgefallen. Ich bin selbst Skeptikerin und Atheistin und Gegnerin jeglicher Esoterik aber ich frage mich hier, welche Interessen vertritt eigentlich Frau Benecke, etwa die der Satanisten?
Lydia Benecke am Permanenter Link
Ich vertrete den internationalen Forschungs- und Ermittlungsstand zu dieser Thematik, wie er hier überblicksartig (gerne die Originalquellen lesen) dargestellt ist:
-> https://en.wikipedia.org/wiki/Satanic_ritual_abuse
Hier gibt es umfassende Informationen zu den typischen Argumenten und Gegenargumenten sowie noch zahlreiche weitere Argumente in der Diskussion unter dem Posting:
-> https://www.facebook.com/lydia.benecke.psychology/posts/1637920892993979?hc_location=ufi
Ergänzend zum Thema "Satanic Panic":
-> https://www.facebook.com/lydia.benecke.psychology/posts/1638425282943540?hc_location=ufi
Die Argumentation in der Diskussion unter unserem Skepkon-Video (ebenso wie das Video selbst) ist auch sehr informativ:
-> https://blog.gwup.net/2018/06/13/skepkon-video-der-mythos-vom-satanisch-rituellen-missbrauch/?fbclid=IwAR3_G2Hv1exZU22WiHAFRhKNnpSXWR24WCV5f9QYv3LLNkhob-2cFQlIu7M
Die Diskussion, welche durch den Artikel des Deutschlandfunkes entstand, ist ebenso extrem lesenswert und sehr lehrreich:
-> https://www.facebook.com/deutschlandfunk/photos/a.348228105208502.86799.162071333824181/1898643486833615/?type=3&theater&comment_id=1898762216821742&reply_comment_id=1902022586495705&force_theater=1¬if_t=photo_reply¬if_id=1527796636633651
Keineswegs ist die von Ihnen genannte Quelle eine wissenschaftlich seriös fundierte, unabhängig Quelle! Sie ist vielmehr das Ergebnis der seit Jahrzehnten starken, hauptsächlich emotional aufgebauschten und an prüfbaren Fakten wenig bis nicht interessierten Lobbyarbeit von Michaela Huber, Brigitte Hahn, Claudia Fliß, Claudia Igney, Claudia Fischer, Thorsten Becker & Co.
Man muss sich nur die personelle Zusammensetzung bei den "Werkstattgesprächen Sexueller Kindesmissbrauch in rituellen und organisierten Gewaltstrukturen" anschauen - diese und alle mit ihr verwandten Quellen gehen auf die Zusammenarbeit der immer gleichen Interessenvertreter zurück: https://www.aufarbeitungskommission.de/meldung-15-11-2017-sexueller-missbrauch-in-rituellen-und-organisierten-gewaltstrukturen-werkstattgespraeche-4/
Es ist leicht nachweisbar, dass die Quellen im Kontext der Website des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (inklusive des entsprechenden Betroffenenrates) eng vernetzt sind und sich gerne gegenseitig zitieren. Diese Quellen demonstrieren lediglich die sehr erfolgreiche Lobbyarbeit der Vertreter der deutschen "Satanic Panic", ohne bei konkreter, sachlicher Prüfung eben irgendwelche handfesten Belege für die umfassenden und gravierenden Annahmen und Behauptungen, welche diese vertreten, zu liefern. Fehlende Belege werden hier stets mit extrem selektiver Wahrnehmung der umfassenden, internationalen Erkenntnislage (ein Überblick findet sich wie erwähnt hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Satanic_ritual_abuse ) und einer guten Portion emotionaler Manipulation ("Wollen Sie etwa sagen, die Opfer lügen, Sie Täterschützer?") sowie Ablenkung vom eigentlichen Thema ("Wollen Sie etwa sagen, Menschen wären zu sowas nicht in der Lage? Wollen Sie etwa sagen, es gäbe keinen Missbrauch in der katholischen Kirche?" usw.) kaschiert.
Die Forschungsarbeit von Peer Briken (den ich in anderen Kontexten durchaus schätze) zum Thema belegt eben bei nüchterner Betrachtung nicht das, was daraus gemacht wird. Sie ist erschreckend leicht angreifbar und mir ist bis heute ein Rätsel, wie er seinen Namen dafür hergeben konnte.
Wie offenkundig schräg diese Forschungsarbeit aufgebaut ist, habe ich bereits mehrfach in anderen Diskussionen aufgezeigt:
Auf der Seite der Befürworter der Annahme vom kriminell weitreichend organisierten Satanismus stehen als "Belege" nur subjektive Berichte, die
**entgegen aller fundierten wissenschaftlichen und polizeilichen Erkenntnisse zur Thematik, die international über Jahrzehnte zusammengetragen wurden**
, stehen.
Die von Peer Briken veröffentlichte Untersuchung war eine anonyme Onlineumfrage, in der Personen sich als Therapeuten oder Opfer im Kontext "organisierter ritueller Gewalt" einordnen und von Erlebnissen sowie Symptomen berichten sollten.
WICHTIG:
Es gibt keinerlei Ermittlungsergebnisse, die auch *nur einen* der Fälle von scheinbar satanischem, rituellen Missbrauch, welcher in der Studie mehrfach genannt wurde, belegen.
Nicht ein einziger Fall! Obgleich *gravierendste Straftaten* mit teils sehr vielen Opfern über Jahrzehnte berichtet werden!
Letztendlich wird das dann stets damit begründet, dass halt die große Satanssekte viel Einfluss in Politik und Ermittlungsbehörden hätte - was wiederum eine typische Verschwörungsmythoslogik ist.
In einer Zeit, in der selbst die Katholische Kirche nicht ihre Missbrauchsfälle vertuschen kann, soll das einer großen, geheimen Satanssekte möglich sein, deren Existenz bis heute nicht belegt werden konnte - im Gegensatz zur Existenz der Katholischen Kirche oder auch der vielen Sekten, die es eben gibt. Deren Existenz lässt sich stets belegen! Nur die große, internationale, seit Generationen agierende Satanssekte (von der die "Experten" wie Michaela Huber und Brigitte Hahn gern ausgehen), die bleibt halt nicht aufdeckbar. Auch dies wird dann stets letztendlich damit begründet, dass halt die große Satanssekte viel Einfluss in Politik und Ermittlungsbehörden hätte - was wiederum eine typische Verschwörungsmythoslogik ist.
Um das offenkundige Problem des Wertes der Daten von Peer Briken sowie ihrer Interpretation mit einem Vergleich aus dem Bereich der klinischen Psychologie und Psychiatrie zu illustrieren:
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Wenn man im psychiatrischen Bereich tätigen Therapeuten bei einer Befragung diese Frage stellen würde, bekäme man viele bejahende Antworten:
"Hatten Sie schon mit Klienten zu tun, die angaben, durch Geheimorganisationen (wahlweise die von Freimaurern und / oder Illuminaten kontrollierten Regierungen und / oder die Außerirdischen) entführt, mit Strahlen und Giften körperlich geschädigt und überwacht worden zu sein?"
Wenn also viele Patienten unabhängig voneinander dieselben Erlebnisse sogar mit denselben Hintergründen beschreiben, dann muss dies wohl ein Beweis dafür sein, dass ihr Erleben automatisch genau so mit der Realität übereinstimmt? Schließlich sind emotional geschilderte Berichte schwerer in der Beurteilung eines Sachverhalts zu gewichten als alle anderen wissenschaftlich und ermittlungstechnisch prüfbare Fakten - oder?
Folgt man dieser Argumentationslinie in diesem Fall, so muss man wohl zu der Schlussfolgerung gelangen:
Diese Organisationen (die von Freimaurern und / oder Illuminaten kontrollierten Regierungen und / oder die Außerirdischen - von denen davon auszugehen ist, aufgrund der erstaunlich ähnlichen Schilderungen vieler Betroffener weltweit, dass sie offensichtlich alle unter einer Decke stecken) brechen immer wieder unentdeckt in Wohnungen ein, entführen Betroffene (teilweise sogar auf Raumschiffe im Weltall) und missbrauchen sie manchmal auch sexuell.
Das muss einfach wahr sein, denn neben den eindrücklichen und zahlreichen, erstaunlich ähnlichen Opferberichten wird ja auch Aufklärung zu diesem Thema von Experten betrieben:
https://www.mind-control-news.de
Siehe auch diese wichtigen und dem Anschein nach doch wissenschaftlich fundierten Konferenzen:
https://www.covertharassmentconference.com/invite_letter&lng=de
https://www.youtube.com/watch?v=t6IVdplQjVY
https://www.youtube.com/watch?v=vaiXFP9cVGM
Umfassendes, sicherlich gut recherchiertes und völlig schlüssiges Material zu diesem wichtigen Thema wird u.A. von Harald Brems veröffentlicht, siehe seine sehr informative Webpräsenz:
http://www.e-waffen.de/
Auch seriöse Wissenschaftler setzen sich für Aufklärung in diesem Gebiet ein:
https://www.psiram.com/ge/index.php/Rauni-Leena_Luukanen-Kilde
Beinahe unglaublich erscheint es da, dass es auch Leugner dieser - wie man u.a. der Argumentation in den oberen Links entnehmen kann - umfangreich belegten Machenschaften der von Außerirdischen gesteuerten Geheimbünde und somit auch Regierungen gibt.
So haben die vielen Zeugen weltweit immer wieder mit der in ihrem Fall - wenn man dieser Argumentationslinie weiter folgen möchte - offenbar falschen Diagnose "Paranoide Schizophrenie" zu tun. Eine Diganose, die - wenn man der Theorie folgt - vermutlich mithilfe der außerirdisch gesteuerten Geheimbünde entwickelt wurde, um unliebsame Zeugen zum Schweigen zu bringen.
Zum Glück gibt es wissenschaftlich fundiert erscheinende Anweisungen, wie auch Therapeuten richtig mit dem Thema umgehen können, hier:
http://www.mind-control-news.de/news/display/2013/10/22/hinweise-fuer-therapeuten-stimmen-hoeren-kann-auf-ein-mind-control-vergehen-hinweisen/
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Vielleicht hilft dieser Argumentations-Vergleich ja, die mehr als fragwürdigen Prinzipien in der Argumentationslinie und Forschung der Befürworter des "systematischen rituellen Missbrauchs durch satanistische Sekten" zu verdeutlichen.
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Hier noch vernunftorientierte Informationen zum Thema:
-> http://www.sekten-info-essen.de/texte/ritueller-missbrauch.htm
-> https://www.remid.de/blog/2018/06/ritueller-missbrauch-im-satanismus-rezension-zum-fachbuch-das-truegerische-gedaechtnis-von-julia-shaw/
-> https://www.ted.com/talks/elizabeth_loftus_the_fiction_of_memory?language=de&fbclid=IwAR1kfGdYOPKQvx1_8Znm0n2VSnbPLGd-zYRji16ZCFk9IxBYTfraMaSANe4
-> Der aktuelle Stand in Sachen satanistisch-ritueller Missbrauch: „Verschwörungsdenken ist hier nicht hilfreich“
https://blog.gwup.net/2019/06/29/der-aktuelle-stand-in-sachen-satanistisch-ritueller-missbrauch-verschwoerungsdenken-ist-hier-nicht-hilfreich/
Sehr lesenswertes Buch:
-> "Satanismus und ritueller Missbrauch" von Dr. Ina Schmied-Knittel, siehe dazu: https://blog.gwup.net/2014/05/05/buchrezension-satanismus-und-ritueller-missbrauch/
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Es gibt keine Verurteilungen in Deutschland, die auf
***das Vorhandensein des satanischen Netzwerkes***
hindeuten, von dem Michaela Huber & Co. ausgehen.
Wenn es einen solchen Fall gäbe, würde die Presse darauf mehr als heftig anspringen. Ist nie passiert, weil es keinen solchen Fall gibt.
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Aussagen wie diese...
-> "(...) aber ich frage mich hier, welche Interessen vertritt eigentlich Frau Benecke, etwa die der Satanisten?"
...sind so typisch für die Vertreter dieser Verschwörungstheorie, wie es für AfD-Vertreter typisch ist, zu sagen: "Ich bin kein Nazi, aber...".
Keine vernünftigen Argumente auf der eigenen Seite, kein Durchdenken der Argumente der Gegenseite, nur unreflektierte Emotionen und persönliche Abwertungen.
Ich vertrete die Interessen:
- der Menschen, welche durch fragwürdige Therapiemethoden keine dauerhafte Verbesserung, sondern eine langfristige Verschlimmerung ihrer Symptomatik erleb(t)en. Eine unreflektierte, emotionalisierte Haltung seitens der Therapeut*innen in diesem Themengebiet kann dazu führen, dass Patient*innen eben nicht geholfen wird, im schlimmsten Fall werden ihre Symptome durch die Behauptung einer (mit den prüfbaren, ermittelbaren Fakten nicht übereinstimmenden) scheinbar nicht endenden Bedrohungssituation sogar verstärkt! Ich kenne solche Fallbeispiele, habe mit entsprechend geschädigten Menschen gesprochen und möchte nicht, dass immer mehr Menschen hiervon betroffen werden.
- der Ermittlungsbehörden, welche (wie am Fall von Dirk Bosse beispielhaft dargestellt) Ressourcen für derlei Verschwörungsannahmen aufwenden, welche eigentlich der Ermittlung tatsächlich stattfindender Straftaten zugutekommen sollten.
- der Opfer real existierender Missbrauchstaten, in deren Aufarbeitung, seriöse therapeutische Behandlung und Prävention all die Ressourcen investiert werden sollten, welche durch die erfolgreiche Lobbyarbeit der Verschwörungsvertreter in ein längst international durch Forschung und Ermittlungen widerlegtes Konstrukt fließen.
In Deutschland müssen nicht die Fehler wiederholt werden, welche im US-amerikanischen und britischen Raum längst korrigiert und umfassend aufgearbeitet wurden!
Ich vertrete also letztendlich die Interessen der Vernunft und der Wahrheit.