Philipp Möller hat mit seinem neuen Buch "Isch geh Bundestag" eine heftige Debatte in der säkularen Szene ausgelöst. Viele Leser zeigten sich mit seinen Ausführungen zur Klima-Thematik alles andere als einverstanden. Nun hat Möller sein Buch in Oberwesel vorgestellt. Deniz Y. Dix war vor Ort und hat sich ein Bild davon gemacht.
Einen religiösen Glaubenskampf findet man innerhalb der säkularen Szene selten, aber bekanntlich kommt irgendwann immer das erste Mal. Verwunderung darüber brachte Philipp Möller gleich zu Beginn seines Vortrages zum Ausdruck: Da könne man als Berufsatheist jahrelang praktisch widerstandsfrei Gott anpöbeln, müsse aber nur einmal das Wort "Klima" in den Mund nehmen, um die Fluten über sich hereinbrechen zu sehen. In der Tat bot Möllers Buch "Isch geh Bundestag" viel Zündstoff, den insbesondere jene, von denen sich Möller den meisten Zuspruch erhoffte, zum Anlass nahmen, heftigsten Widerspruch zu leisten und sich teilweise von der argumentativ unlautersten Seite zu präsentieren. Doch Möller scheint sich seiner Sache sicher und ist keineswegs bereit, sich einschüchtern zu lassen. Wohl unter anderem deshalb nahm er am 1. Dezember 2019 die lange Reise von Berlin nach Oberwesel auf sich, um letztlich auch vor den argen Kritikern sein Buch zu besprechen.
Analog zur Struktur seines Buches beginnt er seine Odyssee durch die Politik in einer Art naivem Schlummerzustand, um später seine Erweckungsreise nachzuzeichnen, die seine klimapolitischen Ansichten in eine Revolution führen sollten.
Ahnungslosigkeit als roter Faden
Die Waffenwahl fiel dem Referenten offensichtlich nicht schwer. Von Sekunde Null an setzte er auf den Modus Charme-Offensive, womit er sein rhetorisches Talent voll ausschöpfen und sich einen Heimvorteil sichern wollte.
Wohl um den Vorher-Nachher-Kontrast zu maximieren, aber auch, um sich als möglichst "relatable" darzustellen, lautet das Motiv des ersten Aktes "Ahnungslosigkeit". In unterhaltsamer Selbstironie schildert Möller seine anfängliche Panik ob der Klimathematik, überspannt den Bogen dabei allerdings. Es bleibt nicht beim Klima. Uns wird auch offenbart, dass der Autor "gar nicht wissen will, was in Afrika politisch abgeht". Auch eröffnet Möller uns sein erschreckend undifferenziertes Bild des Nahen Ostens als: "Da machen die Islamisten ihr Ding".
Nun könnte es natürlich nur eine harmlose rhetorische Figur sein, es mit diesem Motiv so maßlos zu übertreiben. Doch das Thema des eigenen Nicht-Wissens ist ein wiederkehrendes und hängt wie ein Damoklesschwert auch über dem Rest des Vortrages – in weiten Teilen ungewollt. So erklärt Möller beispielsweise, dass ein 90-seitiges Manuskript über seine Zeit bei der SPD aus der Endfassung des Buches flog, weil er mit dem Geist der SPD nichts anfangen könne. Seine beiden genannten Gründe: Die Sitzungen waren ihm zu langweilig und die Cola war warm. Er berichtete etwa auch von einem Bewerbungsgespräch beim FDP-Klimapolitiker Dr. Lukas Köhler, wo er an der ziemlich vorhersehbaren Frage scheiterte, wodurch sich die Klimapolitik der FDP auszeichnete. Immer wieder zieht Möller den Kürzeren, zeichnet sich als Fähnchen im Wind. Unzählige Sinneswandlungen durchläuft er während seiner Bundestags-Zeit, und zwar praktisch jedes Mal, wenn ihm irgendjemand widerspricht. Das, was Möller zuletzt gesagt wurde, wird augenblicklich dessen neue Grundposition, so scheint es. Und da er sich von Partei zu Partei weiterreichen ließ, geschah dies bemerkenswert oft. Als Zuhörer muss man sich bald mit dem mulmigen Gefühl abfinden, Möllers Naivität wurde von seinen eilig wechselnden Meinungsführern derart dankend ausgenutzt, dass diesem das bis zum heutigen Abend nicht richtig gewahr wurde. Angesichts dieser Auflistung von Anekdoten drängt sich schnell die Frage auf, was Möller uns eigentlich sagen möchte.
Seine abschließende geistige Erweckung präsentiert Möller uns logischerweise zum Schluss. Die ultimative Eingebung ereilte ihn nicht etwa während der Auseinandersetzung mit Fachliteratur oder einem guten Artikel, sondern als er zufällig am Kiosk die Schlagzeile des ZITTY-Stadtmagazins entdeckte, das ihm wissenschaftlich nicht adäquat erschien: "Wozu noch rechnen lernen, wenn morgen die Welt untergeht?" – Bei diesem Anblick kommt ihm ein AfD-Politiker in den Sinn, der ihn mal als "klimareligiös" bezeichnet hatte, und von einem Moment auf dem anderen – mal wieder – erkennt er in dramatischem Pathos, dass jener AfD-Politiker wohl recht gehabt habe. Und nun ist Möller nicht mehr klimareligiös, weil er mittlerweile weiß, dass die beiden Mädchen auf dem Illustriertencover wohl nicht in zehn Jahren ersticken werden und die Darstellung somit als maßlos übertrieben entlarven kann.
Möller beschreibt uns, wie er von der einen naiven Position – auf naivem Wege – zu einer anderen naiven Position gelangte. Die Erkenntnis, dass Panik in Klimafragen keine politische Maxime sein soll, ist die uns präsentierte Weisheit. Eine Weisheit, die dem Durchschnittsdenker auch ohne Möller-Lektüre zugemutet werden kann.
Was jenseits dieser Sentenz die Möller'sche klimapolitische Position ist, erfahren wir so gut wie nicht. In konkreten inhaltlichen Belangen hüllt sich der Vortragende in den Schleier der Diffusität, sagt nicht, was er fordert, betont stattdessen, was er nicht fordert. In der abschließenden Fragerunde schwächelt Möller sichtlich, rezitiert die Position seines heutigen Arbeitgebers, der FDP, gerät durch eine Sachfrage zu seinem Vortrag derart in Bedrängnis, dass Michael Schmidt-Salomon, der als Moderator fungierte, bereitwillig einsprang und routiniert selbst die Antwort gab.
Die überzeichneten Gegenspieler
Die Kernthese des Vortrages lautete, dass Weltuntergangsrhetorik, Panik und quasi-religiöse Ideologisierungen nicht die richtige Metrik sein können, um das Klimaproblem zu bewältigen. Um dieser Erkenntnis die Trivialität zu nehmen, präsentiert Möller neben seinem anfänglichen Selbst einige Akteure, gegen die sein späteres Selbst Anklage erhebt. Einer davon ist beispielsweise der Blogger und YouTuber Tarik Tesfu, der eine Rede auf der Unteilbar-Demo hielt. Tesfu verlautbarte in seiner Rede, der Islam gehöre "high five" zu Deutschland. Für Möller ein großer Aufreger, weil der Islam natürlich auch homosexualitäts-feindliche autokratische Strukturen beinhalte, die jemanden wie Tesfu am ehesten träfen. Es mutet ein wenig ironisch an, dass Schmidt-Salomon später – in anderem Kontext – anmahnte, man solle Redebeiträge möglichst wohlwollend auslegen; das scheint für Tesfu nicht zu gelten. Denn ganz offensichtlich ging es diesem nicht um die Schattenseiten des politischen Islams, sondern um hier lebende Muslime. Doch Möller ist das egal, weil durch dessen absurde Lesart Tesfu zum verblendeten Idioten wird, für dessen negative Beurteilung sich wiederum Möllers Kernthese andient.
Tesfu a posteriori zu radikalisieren und lächerlich zu machen, ist Möller wichtig. So wichtig, dass dieser sich dazu hinreißen lässt, den jungen YouTuber nachzuäffen, indem er die Stimme verzerrt und die Hüften kreisen lässt, wohl um dessen augenscheinliche Homosexualität zu karikieren. Bei dieser Performance gibt es im Saal verschiedene Reaktionen. Manche lassen peinlich berührt den Kopf sinken, anderen steht die Empörung ins Gesicht geschrieben, die meisten aber applaudieren bei dieser "gelungenen" Pointe, was mich wiederum hilfesuchend zur Decke starren lässt. Natürlich ist Möller kein Homophober. Aber er beweist, dass er Fingerspitzengefühl und Niveau zu opfern bereit ist, um die Gruppe, für die Tesfu herhalten muss, jenseits des Inhalts ins Lächerliche zu ziehen. Zwar ist sein Herumgetänzel erstaunlich nah am Original, Hut ab also vor der schauspielerischen Leistung; doch wer hieran einen Anstoß nimmt, hat mein Verständnis.
Aber es ist eines klar: Um das Inhaltliche geht es hier nicht, sondern um die Gruppenzugehörigkeiten; darum, dass er von "Weißen mit Dreadlocks" bezüglich seiner Tesfu-Kritik Widerspruch erfuhr, und nicht darum, worin dieser bestand.
Zum Glück hat Seehofer diese Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, bereits beantwortet, sagt Möller. Er wurde da nur missverstanden, denn Seehofer unterschied zwischen dem politischen Islam und in Deutschland lebenden Muslimen. Ich finde: Es bedarf schon einiges an Ignoranz, Seehofers latenten Rassismus zu verkennen, Tesfu aber die exakt identische wohlwollende Interpretation zu verwehren. Und zuletzt: Was hat das überhaupt mit Klimapolitik zu tun?
Natürlich darf bei einem solchen Vortragsthema Greta Thunberg nicht fehlen. Möllers Powerpoint-Präsentation zeigt uns ihr Konterfei – wohl den emotional verzerrtesten Gesichtsaustrug von ihr, den die Google-Bildersuche hergab. Greta steht für Möller stellvertretend für alle, welche die Klimadebatte aufgeregt, emotional und impulsiv führen. Ich gewinne den Eindruck, dass Thunbergs "How dare you?"-Rede auf dem UN-Klimagipfel Möllers Kenntnishorizont ist, was ihre Person angeht. Oder dass er alle anderen Daten bereitwillig ignoriert, Cherrypicking betreibt. Denn gerade sie ist es, die im Allgemeinen als Ruhepol der Fridays for Future-Bewegung angesehen wird; sie ist es, deren Grundposition mit der Möller-Kernthese vollständig kongruiert.
Später zeigt uns Möller auch noch Fotos von der Weltuntergangssekte Extinction Rebellion, ohne dazu viele Worte zu verlieren, oder einen jungen Schüler, der laut Möller geäußert habe, dass die Demokratie seiner Meinung nach nicht geeignet sei, das Klimaproblem anzugehen. Eine Aussage, die Möller in der späteren Fragerunde relativierte, als ein Zuhörer fragte, ob der Junge damit nicht vielleicht "diese konkrete Form" von Demokratie meinte.
Herr Möller möchte uns vor all diesen Spinnereien warnen und tut alles, um diese als relevant, als diskurs-bestimmend darzustellen. Doch der öffentliche Diskurs wird de facto nicht von Weltuntergangssekten, Tarik Tesfu oder einem namentlich unbekannten zwölfjährigen Schüler bestimmt, der gerade seine frühmarxistische Anarcho-Phase durchlebt, wie so viele von uns das taten. Das weiß Möller. Denn auch hier räumt er in der Fragerunde ein, dass etwa nur eine kleine Teilmenge der FFF-Bewegung als radikal oder irrational bezeichnet werden kann. Wenn die Klimabewegung aber im Wesentlichen nicht aus Spinnern besteht, worin genau liegt dann Möllers Anliegen? Hier zeigt sich ein performativer Selbstwiderspruch. Es wird gefordert, man möge allem Irrationalen die Relevanz entziehen. Aber auf dem Weg zu dieser Forderung wird dem Irrationalen eine Übermacht angedichtet, die es vermutlich gar nicht erst gegeben hat.
Doch diesen logischen Fehler begeht Möller gern, weil er die Daseinsberechtigung seines Vortrages ist. Den "Klimanotstand", welchen das Europaparlament kürzlich ausrief, vergleicht Möller unter Darbietung dramatischen Gestikulierens mit Hitlers Notstandsgesetzen. Ein absurder Vergleich, denn hier liegt jenseits des Wortklangs keinerlei Ähnlichkeit vor. In Berlin herrscht Wohnungsnotstand, auf dem Land herrscht Lehrernotstand, in meinem Kühlschrank herrscht Butternotstand, und das alles hat definitiv nicht zu Faschismus und industriellem Massenmord geführt. Ist Möllers Hitlervergleich nicht vielleicht ein besseres Beispiel für irrationale Panikmache als Greta Thunberg oder Tarik Tesfu?
Möller ließ es sich auch nicht nehmen, eine kurze Apologie für Dieter Nuhr vom Stapel zu lassen, der ja nur "drei harmlose Witzchen" über Greta Thunberg wagte und nun von den ganzen Hysterikern auf den moralischen Richtstuhl gezerrt würde. Offenkundig hat sich Möller auch damit nicht wirklich auseinandergesetzt, sonst wüsste er zweierlei. Erstens: Diese drei harmlosen Witzchen beinhalteten einen Hitlervergleich und einen Stalinvergleich. Zweitens: Die Kritik an Dieter Nuhr richtete sich vornehmlich gegen die Tatsache, dass Nuhr überhaupt ein ewig langes Segment in sein Programm einbaute, das einzig und allein Kritik an Thunberg zum Gegenstand hatte, was die Klimadebatte auf eine einzelne Person projiziert und diese vollständig ins Lächerliche zieht, indem man die eine Person in ein schlechtes Licht rückt. Ein klassisches, kolossales Strohmann-Argument. Das Möller auf nahezu identische Weise tätigt: Er und die übrigen Greta-Kritiker stilisieren Greta quasi im Alleingang zur Prophetin, um sie dann dafür zu kritisieren.
Das Schmidt-Salomon'sche Paradigma, Populisten recht zu geben, wo sie recht haben, scheint für Möller nur bei sogenannten Klimawandel-Skeptikern zu gelten. Gern auch für AfD-Politiker. Für die Klimabewegung scheint es nicht zu gelten, hier sind – entsprechend Möllers Darstellung – Pauschalurteile redlich.
Factfulness und Was auf dem Spiel steht
Der Vortrag ist nicht nur eine Gegenüberstellung zweier Philipp Möllers. Es ist auch ein Wettstreit zwischen zwei Büchern, die immer mal wieder zur Sprache kommen. Dem frühen, naiven Möller entspricht Philipp Bloms "Was auf dem Spiel steht"; dem späten, ebenfalls naiven Möller, Hans Roslings "Factfulness".
Auch hier hält Möller nicht hinterm Berg, wie leicht er sich von beiden Werken hat manipulieren lassen, was halb so schlimm wäre, wenn er seine Literatur auch verstanden hätte. Er spielt die beiden Autoren auf eine Weise gegeneinander aus, die weder den Geist des einen Buches noch den des anderen wiedererkennen lässt.
"Was auf dem Spiel steht" ist für Möller Weltuntergangspropaganda. Bildhaft schildert er, wie ihm seine Lektüre Panik einflößte, das Blut in den Adern gefrieren ließ, traumlose Nächte bescherte, und bedient noch einige weitere Klischees aus den Gemeinplätzen der Schriftstellerei. "Factfulness" hingegen offenbart Möller im Zuge seiner Wandlung, die Welt würde ja insgesamt immer besser, etwa habe sich die Zahl der Hungernden halbiert, die Säuglingssterblichkeit sei zurückgegangen und so weiter. Kein Grund zur Panik also. Diese Dichotomie zaubert Möller sich aus dem Hut, doch wer nur eines der beiden Bücher gelesen hat, durchschaut den Trick, denn: Gerade in Klimafragen sind sich beide Autoren absolut einig.
Es ist ein Ablenkungsmanöver, aus vereinzelten Domänen, in denen sich eine globale Verbesserung zeigt, ein allgemeines Narrativ zu extrahieren. Ja, die Anzahl der Menschen, die in absoluter Armut leben, stürzt regelrecht in den Keller. Ja, die Anzahl der Mädchen, die in Entwicklungsländern eine Schule besuchen können, explodiert geradezu. Doch diese Entwicklungen via "Es wird schon alles gut" auf Klimapolitik zu übertragen, ist logikwidrig. Manch einer möge nun denken: "Da besteht überhaupt kein Zusammenhang", doch es ist noch viel schlimmer: Es besteht ein negativer Zusammenhang. Wieso gibt es weniger Armut? Wieso steigt die Lebenserwartung? Wieso wird medizinische Versorgung weltweit immer verfügbarer? Weil sich die Welt – meist auf Kosten des Klimas – ökonomisch und industriell weiterentwickelt. Das Klima ist explizit jene Facette der globalen Politik, welche keine Verbesserung zu verzeichnen hat. Rosling weiß das. Möller weiß das auch, kehrt es dennoch unter den Teppich. Obgleich er nie auf die Idee käme, einen Fortschrittsautomatismus zu verkaufen, spinnt sich Möller aus Roslings Werk ein Gegennarrativ zusammen. Mit aller Gewalt extrahiert er ein Feel-Good-Gedankengerüst, wo es eigentlich keinen Anlass gäbe. Entweder man distanziert sich von "Es wird schon alles gut" konsequent – kann dann aber nicht Roslings positive Stimmung auf das Klima übertragen – oder man nimmt diesen Unterschied auf die leichte Schulter und legt damit seine vermeintliche Rationalität ad acta. Was denn nun?
Und genauso legte auch Blom keine fatalistische Weltuntergangs-Prophezeiung vor. Das Buch heißt "Was auf dem Spiel steht" und nicht "Wir werden alle sterben". Die Schnittmenge beider Werke lautet unter anderem: Um das Klima steht es schlecht, es bedarf Interventionen. Wer einem der Bücher Panikmache oder eine Einladung zur Passivität andichtet, betreibt Panikmache oder lädt zur Passivität ein – ohne Zustimmung der Autoren.
Auf Nachfrage betont Möller, dass ihm das klar sei: Natürlich wird die Klimasituation nicht von alleine besser. Doch diese Einsicht speist sich nicht aus seiner vorigen Rhetorik, denn sie hätte seinem Narrativ jedweden Wind aus den Segeln genommen.
Außer Thesen nichts gewesen
Um zu erkennen, dass eine besonnene Klimapolitik zielführender ist als eine angstgesteuerte, braucht es kaum den Vortrag oder das Buch eines studierten Mannes, der sich vor dem Hintergrund mangelnder Sachkenntnis von einem Unsinn nach dem anderen überzeugen lässt und dabei so wenig Meinung besitzt, dass seine einzige Profilschärfe darin besteht, dem Selbstanspruch nach kein Irrationaler zu sein. Es braucht auch keinen Klimawandel-Leugner der AfD, dessen Propaganda von der "Klimareligion" in liebevoller Weise als Mahnung zur Rationalität ausgelegt wird oder den Erweckungsruf eines anderen AfD-Politikers, den Möller zunächst explizit als "Kein Nazi!" verkauft, drei Minuten später aber erklärt, wie dieser die Forderung danach, Ausländer im Flugzeug zu verprügeln oder die Mitgliedschaft in einem Schützenverein zur "Vorbereitung" mit "Hart, aber stimmt schon" bestätigte. Es braucht auch keine künstlich aufgeblasene Horde radikaler Klima-Fanatiker, um darzulegen, dass diese Horde nicht wünschenswert wäre, wenn es sie denn gäbe. Und man muss auch keinen einstündigen Vortrag über den Modus der Klimapolitik hören, wenn man anschließend nur raten kann, was denn nun die klimapolitische Position des Vortragenden ist.
Möller schildert das Abenteuer eines unwissenden Naivlings durch den politischen Apparat und schafft es irgendwie, dass man es sympathisch findet, dass während dieser Reise nur Banales an ihm haften blieb. So sympathisch, dass man beinahe die niveaulosen Slapstick-Segmente verzeihen könnte oder all die Vorurteile oder die Tatsache, dass sich der Autor stets bereit wähnt, sich dem nächstbesten Denkfehler an den Hals zu werfen oder den Habitus, mit einem Witz über die eigene Ahnungslosigkeit davon abzulenken, dass ein Ahnungsloser ein Buch mit Aufklärungsanspruch vorträgt. Aber eben nur beinahe.
Die Stärke, ganz klar: Sein Bühnentalent. Möller bewies abermals, dass er ein Showbiz-Mensch durch und durch ist. Doch dieses Talent kann schnell in ein Problem umschlagen, wenn ein unterhaltsames, gut vorgetragenes Referat das Publikum vollständig von der Lücke ablenkt, in der Platz für Inhalt gewesen wäre.
Man darf Möllers Vortrag (sowie die Buchgrundlage) nicht als Sachreferat verstehen, nicht als Philosophie und schon gar nicht als Beitrag zur Klimadebatte, denn, da hat er durchaus recht: Diese sollte rational geführt werden. Das Buch wie auch der Vortrag waren unterhaltsam für jene, die es mit logischer Stringenz nicht so ernst nehmen und auch mal über ein niveauloses Comedy-Programm herzlich lachen können. Möller mehr abzuverlangen, wäre seinem Buch gegenüber nicht fair.
Nachtrag vom 05.12.2019, 15:55 Uhr: Dieter Nuhr leugnet bestreitet* die im Artikel angeführten Vergleiche Greta Thunbergs mit dem Nationalsozialismus. Die Quelle für diese Information, die "Kieler Nachrichten", hat die Behauptung zurückgezogen und sich bei Nuhr für die missverständliche Berichterstattung entschuldigt. Nach nochmaliger Überprüfung stellt sich heraus, dass in der Tat kein expliziter Hitlervergleich vorliegt, wenngleich implizite Äußerungen getätigt wurden, welche ohne Schwierigkeit in diese Richtung interpretiert werden können. Natürlich gilt für Nuhr an dieser Stelle aber die Unschuldsvermutung.
*verändert am 11.12.2019
72 Kommentare
Kommentare
Andreas Lichte am Permanenter Link
Philipp Möller, der Mario Barth der Giordano Bruno Stiftung?
Utz Anhalt am Permanenter Link
Mario Barth trifft Erich von Däniken in Form der Bauchrednerpuppe von Christian Lindner. Ja, es ist lächerlich, aber leider bei einem zu ernsten Thema.
Deniz Y. Dix am Permanenter Link
Ich gebe zu: In der Erstfassung des Artikels hatte ich auch einen Mario-Barth-Vergleich gewagt.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Deniz Y. Dix
Mario Barth steht für jemanden, der – lauter geht’s nicht! – nichts zu sagen hat.
Ob Möller "frauenverachtend" ist, weiß ich nicht, aber er ist sehr verachtend gegenüber einer Frau, Zitat Deniz Y. Dix: "Natürlich darf bei einem solchen Vortragsthema Greta Thunberg nicht fehlen. Möllers Powerpoint-Präsentation zeigt uns ihr Konterfei – wohl den emotional verzerrtesten Gesichtsaustrug von ihr, den die Google-Bildersuche hergab."
Gisa Bodenstein am Permanenter Link
Eine Anmerkung: Dieter Nuhr bestreitet auf seiner Facebook-Seite den Hitler/Stalin-Vergleich mit Greta Thunberg mit den folgenden Worten:
"Die Aussagen in den Kieler Nachrichten lassen alle Grundlagen seriösen Journalismus vermissen.
Die Kieler Nachrichten schreiben, ich würde in meinem Programm behaupten: "dass Gefahr für Leib und Leben ebensowenig vom Kimawandel, wie vom Tempolimit auf der Autobahn ausgeht."
Der Satz ist völlig sinnfrei. Dass vom Tempolimit keine Gefahr ausgeht, ist selbstverständlich. Wahrscheinlich ist der Satzbau dem Autoren selbst zu kompliziert geworden. Aber das entzieht sich natürlich meiner Beurteilung. Ich behaupte jedenfalls in meinem Programm etwas völlig anderes, im Wesentlichen Gegensätzliches, zum Beispiel, dass vom Klimawandel selbstverständlich Gefahr für Leib und Leben ausgeht.
Die Kieler Nachrichten schreiben weiterhin, ich würde behaupten:
"Gretas Fundamentalismus würde mehr Not und Elend verursachen, als der Kampf gegen den Klimawandel durch Forschung und Innovationen.“
Dies ist frei erfunden. Es ist zudem ein völlig unsinniger Satz. Ich habe dies nicht behauptet.
Es wird weiterhin behauptet, ich würde Greta mit den Folgen der Ideologie Hitlers oder Stalins in Verbindung bringen.
Dies ist unwahr. Ich habe Greta nicht mit der Ideologie Hitlers oder Stalins in Verbindung gebracht. Dies wäre völlig irrsinnig.
Andere Zeitungen schreiben die gezielten Falschinformationen der Kieler Nachrichten, die erkennbar dem Ziel größtmöglicher Aufmerksamkeit und damit erhöhter Klickzahlen dienen, kritiklos ab. Auch Ihnen ist offensichtlich die Reichweite im Netz wichtiger, als verantwortungsvoller Journalismus. Es ist kein Wunder, dass solche Medien in der Bevölkerung dramatisch an Vertrauen verlieren."
Deniz Y. Dix am Permanenter Link
Danke für die Anmerkung, wurde oben ergänzt! :)
Hans Trutnau am Permanenter Link
Langer, aber guter Beitrag, Deniz.
Wir habe uns möglicherweise getroffen, aber nicht erkannt / gesprochen; schade.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Und hieß der Zitty-Satz nicht "Warum rechnen lernen, wenn die Tage der Erde gezählt sind"?
Oder habe ich da was verpasst?
MAMD am Permanenter Link
Über diese Kritik wird sich Herr Möller sicherlich nicht freuen - ich gehe aber nicht davon aus, dass sie ihn von weiteren Schandtaten abhalten kann.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Also Zensur? Am besten, man spricht auch nicht mehr mit Geistlichen, mit christlich eingestellten Politikern. Wie ist das mit Menschen, die noch Fleisch essen? Dürfen die auch nicht mehr auf die Bühne der gbs?
Ich verstehe die gbs als Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung. Das habe ich mir jetzt nicht ausgedacht, sondern das steht irgendwo geschrieben. Und denken und zivilisiert streiten, auch anderer Meinung sein, darf man in einer Denkfabrik. Denkverbote gibt es in Ideologien...
Michael Fischer am Permanenter Link
Um ehrlich zu sein verstehe ich auch nicht, warum das Buch von der gbs promoted wird. Der Inhalt hat weder etwas mit Humanismus noch mit Aufklärung zu tun.
libertador am Permanenter Link
Ich habe Phillip Möller in den letzten Jahren nicht verfolgt. Es wäre aber keine Zensur, wenn man jemandem keine Bühne gibt, der nicht zum Denken beiträgt, sondern im Wesentlichen Witze macht.
Warum meinen Sie es wäre Zensur, wenn Herr Möller nicht mehr bei der gbs sprechen würde?
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich war leider nicht in Oberwesel, aber wenn ich mir den länglichen Bericht durchlese, frage ich mich, ob nicht der letzte Absatz gereicht hätte. Philipp hat schon immer sein Programm mit Rhetorik und Witz verkauft.
So, wie man den einen oder anderen Comedian mag oder nicht mag, sollte man sich zu Philipp positionieren: Man mag ihn in seiner jungenhaft, nassforschen Art oder eben nicht. Beides ist okay. In Oberwesel sprechen genügend seriöse Wissenschaftler.
Ich mag ihn in seiner Art, auch wenn ich nicht alles goutiere, was er sagt oder welche Meinung er transportiert. Aber mit wem ist man immer 100 % einer Meinung? Und wäre das nicht sterbenslangweilig? Mit einer Kopie von sich selbst zu sprechen? Echokammern haben wir genug.
Meine Kritik an der gesamten Klimadebatte - egal von welcher Seite die Beiträge kommen - ist grundsätzlicher Natur: Zwei Probleme sind seit vielen Jahrzehnten bestens bekannt und anerkannt: 1. die dramatische Überbevölkerung und 2. der durch Umweltbelastungen erkaufte Wohlstand, den wir in demokratischer menschenrechtlicher Manier allen Menschen der überbevölkerten Erde gönnen.
Beide Probleme wurden nie ernsthaft angegangen, weil die Wohlständigen um Besitzstandswahrung bemüht sind und die Nichtwohlständigen ebenfalls gerne diesen Wohlstand hätten. Und die Überbevölkerung wurde - teils aus religiösen oder tribalistischen Gründen - nie ernsthaft aufgehalten.
Jetzt haben wir den Dreck: Seit meiner Geburt hat sich die Menschenmasse fast verdreifacht. Selbst bei gleichbleibendem Wohlstand hätte sich also der menschengemachte Müll verdreifach. Aber wir haben heute einen wesentlich höheren Energiehunger. Wir produzieren pro Kopf wesentlich mehr Plastik- und Sondermüll. Wir rauben mehr Rohstoffe aus der Erde - teils unter menschenunwürdigen Bedingungen oder mit Kinderarbeit.
Allein diese beiden Faktoren - Menschenmasse und Energie- und Rohstoffhunger - haben die Lage dramatisiert. An der schieren Menge der Menschen können wir kurzfristig nichts ändern. Aber wir könnten z.B. diesen Hunger umweltverträglicher machen:
1. Reduktion des Verbrauchs (E-Abrüstung, digitale Abrüstung)
2. Verbot des Verbrennens fossiler Rohstoffe (diese werden für andere Industriezwecke gebraucht)
3. Zunächst Container- und Kreuzfahrtschiff, später Passagierflugzeuge und Kraftwerke und am Schluss Privat-Pkw werden auf Wasserstoff-Nutzung (Brennstoffzelle oder Direkteinspritzung) umgestellt. Im Nahbereich E-Autos
4. Stopp der Vernichtung von Wäldern jeglicher Art, gefolgt von einer Wiederaufforstung
5. eine Weltkonferenz, wie im Rahmen dieser massiven und extrem teuren Umbaumaßnahmen alle Weltregionen eingebunden werden können - z. B. durch Wasserstoffgewinnung in primär sonnenbeschienenen Weltgegenden, wie Afrika -, so dass dort Bildung möglich wird, die weitere Wanderbewegungen aus wirtschaftlicher Not unnötig machen.
Alle diese nur knapp angerissenen Maßnahmen wären aus wissenschaftlicher und technischer Sicht sofort umsetzbar. Die UNO müsste an die Welt die Forderung stellen, dies sofort anzugehen und die entsprechenden Mittel für das Investitionsprogramm bereitzustellen. Das Geld wäre auch vorhanden und es würde die unermesslichen Folgeschäden eines "Weiter-so" verhindern. Da durch das Investitionsprogramm viele Millionen Arbeitsplätze entstünden, wäre es auch ein Kapitalwanderprogramm von den reichen Investoren zu den ärmeren Bevölkerungsschichten.
Mein Name für dieses Maßnahmenpaket wäre: "Wirtschaftswunder 2.0". Und noch besser: Wir brauchen nicht einmal das Wort Klima in den Mund zu nehmen. Es wäre völlig unerheblich, wie man sich dazu positioniert (Panik und Gleichgültigkeit). Dann wäre auch gleichgültig, ob FfF eine Quasireligion und Greta ihre Heilige sei, die sich jetzt wohl regelmäßig über das Wasser bewegt, wenn auch (noch) nicht zu Fuß.
Natürlich steht sie einer protoreligiösen Bewegung, die von langer Hand vorbereitet und gesteuert wurde/wird, vor. Das ist ja auch kein Geheimnis und auch kein Problem, wenn nicht die arme Greta derart leiden würde. Aber Gallionsfiguren religiöser Bewegungen müssen offenbar nicht nur übers Wasser, sie müssen auch leiden. Und sie tut es genauso wenig freiwillig, wie weiland der Heiland. Aber Aspis - ich weiß es aus eigener Erfahrung - lassen sich leicht begeistern, vor Karren spannen und dann ausnutzen.
So gesehen ist FfF nicht hilfreich, eher kontraproduktiv, indem mit Angst und Panik "argumentiert" wird. Das mag Schüler auf die Straße treiben, aber es löst keine einzige Aufgabe. Ich mag nicht von Problemen sprechen, sondern von Aufgaben. Wandeln wir die Umwelt- und Klimadebatte in die Erkenntnis, dass sich hier eine riesige Chance für die Menschheit auftut:
Langfristige Verringerung der Menschenmasse (durch weltweite Bildungsprogramme), ein wirtschaftlich-politisches Zusammenwachsen, evtl. auch ein kulturelles Zusammenwachsen (zumindest die allgemeine Anerkennung der Menschenrechte), sauberere Umwelt, geschonte Ressourcen und ein besseres Klima.
Natürlich ist das eine Utopie. Natürlich stehen da in Legislaturen denkende Politiker im Weg und ihre Lobbyverbände unterstützen sie dabei. Natürlich müssten da viele Staaten über ihren ideologischen Schatten springen und die eine oder andere globale Rivalität aufgeben. Ja, das sind schier unüberwindbar erscheinende Hindernisse.
Aber vielleicht ist die Klimakrise eine menschengemachte Chance, genau diesen Wandel herbeizuführen. Die Wissenschaft ist aufgerufen, hier einen umfassenden Weltplan zu entwickeln, der alle Maßnahmen und Kosten bündelt. Die Schüler indes, die sollten wieder zur Schule gehen, um eines Tages an der Umsetzung dieses Planes mitzuwirken. Und Greta - bitte bitte - entlasst aus ihrer Rolle als Heilige. Sie kann nicht zaubern...
Karl Zeiler am Permanenter Link
Danke, Herr Kammermeier, für die kurze und klare Aussage „wenn ich mir den länglichen Bericht durchlese, frage ich mich, ob nicht der letzte Absatz gereicht hätte“.
Umso erfreulicher war wieder mal Ihre sachliche und klar durchdachte Stellungnahme zu dem Thema „Klimawandel“.
Es wäre sicherlich sinnvoll und nützlich, wenn Herr Dix sich mit diesen Vorschlägen so umfassend auseinandersetzen würde wie mit dem Vortrag von Herrn Möller.
Volker Kirsch am Permanenter Link
@Karl Zeller und @Kammermeier
Ich will Herrn Kammermeiers Beitrag möglichst vielen Personen weiterreichen und in meiner Radiosendung am 22. Jan. im Freien Radio für Stuttgart zitieren. Sehr zutreffend finde ich auch seine Anmerkungen zu Greta Tunberg.
Andrerseits muss ich aber Herrn Zeller widersprechen, denn ich fand die Analyse von Deniz Y. Dix bei aller Sympathie, die ich sonst auch für Philipp Möller hege, sehr erhellend und eine wesentliche Hilfe, um die z.T. populistische Überwältigungsmethode Möller zu durchschauen. Für mich war kaum ein Satz überflüssig. Beim Thema Klimawandel helfen uns kabarettreife Zuspitzungen und unstatthafte Vergleiche nicht weiter. Dafür ist das Thema viel zu wichtig.
Wenn sich Deniz Y. Dix nur auf die letzten Absätze beschränkt hätte, wären diese als missverständliche oder angreifbare Behauptungen im Raum gestanden. So aber stellen sie lediglich eine pointierte Zusammenfassung des vorher Gesagten dar, welches notwendig war, um all die Widersprüche und Unlogiken in Möllers Gedankengang im Einzelnen nachzuweisen.
Heidi Dettinger am Permanenter Link
"... aber wenn ich mir den länglichen Bericht durchlese, frage ich mich, ob nicht der letzte Absatz gereicht hätte."
Selbiges frage ich mich soeben beim Lesen Ihres Kommentars. Und das ist nicht unbedingt negativ gemeint.
Thomas R. am Permanenter Link
"1. die dramatische Überbevölkerung"
-
-
"2. der durch Umweltbelastungen erkaufte Wohlstand, den wir in demokratischer menschenrechtlicher Manier allen Menschen der überbevölkerten Erde gönnen."
-
Vor allem uns selbst, nicht wahr, Herr Kammermeier?
-
"Beide Probleme wurden nie ernsthaft angegangen, weil die Wohlständigen um Besitzstandswahrung bemüht sind und die Nichtwohlständigen ebenfalls gerne diesen Wohlstand hätten."
-
So ist das halt, wenn niemand lernt, die eigenen Interessen ethisch zu relativieren...
-
"Seit meiner Geburt hat sich die Menschenmasse fast verdreifacht."
-
Sie meinen wohl 'die Menge der menschlichen Individuen'. Es ist schon ekelhaft, zu welchen Formulierungen sich Antimoralisten immer wieder hinreißen lassen.
-
"Wir produzieren pro Kopf wesentlich mehr Plastik- und Sondermüll. Wir rauben mehr Rohstoffe aus der Erde - teils unter menschenunwürdigen Bedingungen oder mit Kinderarbeit."
-
...und mit üblen Folgen auch für nichtmenschliche Tiere. Typischerweise kommen die in Ihrem "länglichen" Beitrag mal wieder nicht vor.
-
"1. Reduktion des Verbrauchs (E-Abrüstung, digitale Abrüstung)"
-
Jawoll. Bestimmt gehen Sie schon lange mit gutem Beispiel voran, oder?
-
"2. Verbot des Verbrennens fossiler Rohstoffe (diese werden für andere Industriezwecke gebraucht)"
-
Warum auf ein Verbot warten? Jeder Einzelne von uns kann sein Verhalten sofort entsprechend anpassen.
-
"3. Zunächst Container- und Kreuzfahrtschiff, später Passagierflugzeuge und Kraftwerke und am Schluss Privat-Pkw werden auf Wasserstoff-Nutzung (Brennstoffzelle oder Direkteinspritzung) umgestellt. Im Nahbereich E-Autos"
-
Dauert alles viel zu lange, aber zum Glück kann jeder einzelne von uns seine Lebensführung auf der Stelle ändern und nachhaltiger gestalten.
-
"4. Stopp der Vernichtung von Wäldern jeglicher Art, gefolgt von einer Wiederaufforstung"
-
Jawoll. Fangen wir doch am besten mit Veganismus und Konsumverzicht an.
-
"5. eine Weltkonferenz, wie im Rahmen dieser massiven und extrem teuren Umbaumaßnahmen alle Weltregionen eingebunden werden können, [...] so dass dort Bildung möglich wird, die weitere Wanderbewegungen aus wirtschaftlicher Not unnötig machen."
-
Jawoll, dauert aber alles viel zu lange. Zum Glück kann jeder Einzelne von uns etc. ...
-
"Die UNO müsste an die Welt die Forderung stellen, dies sofort anzugehen und die entsprechenden Mittel für das Investitionsprogramm bereitzustellen."
-
Jaja, "die UNO müßte", aber jeder Einzelne von uns müßte auch...
-
"Natürlich steht sie einer protoreligiösen Bewegung, die von langer Hand vorbereitet und gesteuert wurde/wird, vor."
-
Und wieder die plumpe Diffamierungsmasche mit der Religion, gewürzt mit etwas Verschwörungstheorie - peinlich...
-
"Gallionsfiguren religiöser Bewegungen müssen offenbar nicht nur übers Wasser, sie müssen auch leiden. Und sie tut es genauso wenig freiwillig, wie weiland der Heiland."
-
Was Sie so alles wissen...
-
"So gesehen ist FfF nicht hilfreich, eher kontraproduktiv, indem mit Angst und Panik "argumentiert" wird."
-
Angst und Panik sind ja keine "Argumente", sondern völlig normale Reaktionen auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel - besonders, wenn man jung ist und wohl noch Vieles von dem ausbaden müssen wird, was wir Alten angerichtet haben.
-
"Das mag Schüler auf die Straße treiben, aber es löst keine einzige Aufgabe."
-
Die Schüler gehen ja nicht nur auf die Straße, sie ändern auch ihr Leben und teilweise sogar das ihrer Familienmitglieder und Freunde (sofern sie verständiger sind als manch ein hpd-Kommentator).
-
"Die Wissenschaft ist aufgerufen, hier einen umfassenden Weltplan zu entwickeln, der alle Maßnahmen und Kosten bündelt."
-
Das wird entweder nicht passieren oder sehr lange dauern, aber zum Glück kann jeder Einzelne von uns etc. ...
-
"Die Schüler indes, die sollten wieder zur Schule gehen, um eines Tages an der Umsetzung dieses Planes mitzuwirken."
-
Ich bezweifle sehr, daß die SchülerInnen solche paternalistischen "Ratschläge" nötig haben...
Ute Soltau am Permanenter Link
Spannend, und richtig gut!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ist ja leider nur die alte, sattsam bekannte und ewig gleiche Leier des Herrn Rakow, Frau Soltau (vonwegen allgemeines Tierleid und Vega stattdessen); Sie haben das sicher verfolgt, denke ich.
Aber nicht hier, sondern in Zukunft dann; dezidiert. Geben Sie dem Herrn Thomas Rakow mal so richtig kontra, wo es juckt! Ich meine, er bietet doch Angriffsflächen, nich!?!
Ihre Beiträge sind mir immer wieder sehr erheiternd. Ich liebe sie, weil sie so konstruktiv weiterführend sind und mir nicht immer so destruktiv esoterisch angehaucht vorkommen wie früher (das war mal so in diesem oder jenem H'pathie-Artikel, wenn ich mich recht erinnere; oder liege ich da falsch?).
Sie machen sich; weiter so!
Ute Soltau am Permanenter Link
[Beleidigungen und Unterstellungen von der Redaktion gelöscht.]
Ich hoffe, dass sich das Diskussionsniveau hierzu, und ansonsten, noch verbessern ließe.
Frank Nicolai am Permanenter Link
Hinweis der Redaktion:
Sehr geehrte Frau Soltau.
Es freut uns, dass Sie sich an jeder Debatte in den hpd-Kommentaren beteiligen. Allerdings halten Sie sich nur selten an unsere Regeln für ein freundliches Miteinander. Nicht ohne Grund sehen wir uns bemüßigt, fast jeden zweiten Ihrer Kommentare zu löschen. Nicht allein, weil Sie sachliche Argumente von persönlichen Angriffen nicht unterscheiden können. Sondern auch, weil Ihre Kommentare häufig unverständlich sind und wenig zur Debatte beitragen.
Wir verordnen Ihnen jetzt einmal eine einmonatliche Pause.
Die Redaktion
René am Permanenter Link
Nicht, dass ich nicht ebenfalls von der übergriffigen Schreiberei des Thomas R. hier beim hpd sehr abgestoßen wäre.
Hans Trutnau am Permanenter Link
René, er *heißt* doch so (er schreibt bzw.
Also, ich sehe das nicht als "bedenkliche Grenzüberschreitung", würde das nicht so hoch hängen.
René am Permanenter Link
>> Also, ich sehe das nicht als "bedenkliche Grenzüberschreitung", würde das nicht so hoch hängen. <<
Nun, das kannst Du so sehen. Ich empfinde es aber auch noch nach Deiner Erklärung anders. Selbst wenn jemand "anderswo" unter anderem Pseudonym oder Klarnamen mit weiteren Personendetails schreibt, rechtfertigt das meines Erachtens keine entsprechende eigenmächtige Offenlegung. Aus meiner Sicht ist Thomas R. hier auf hpd nie anders aufgetreten. Aus anderen Quellen kenne ich ihn nicht.
Sowohl die abschätzige Kritik an Pseudonymen in öffentlichen Foren oder Kommentarbereichen (wohlgemerkt nicht von Dir gehäußert!), als auch - mehr noch - das eigenmächtige Offenlegen von Personendaten über diese hinaus, halte ich für unrecht.
Thomas R. am Permanenter Link
"er *heißt* doch so (er schreibt bzw. schrieb in demselben Duktus und mit seinem Klarnamen auch in anderen Foren - sogar noch mit Ortsangabe);"
-
Thomas R. am Permanenter Link
Was Sie "übergriffige Schreiberei" nennen, ist nach meinem ganz entschiedenen Dafürhalten ein vollkommen angemessener Sprachgebrauch gegenüber mit-Kommentatoren, die offenbar den Ernst und die Tragweite des
Thomas R. am Permanenter Link
Korrektur: intellektUell. Meine Augen werden leider immer schlechter, und eine neue Brille kann ich mir nicht leisten.
Thomas R. am Permanenter Link
Wie absurd, eine Berichtigung ohne den Beitrag zu veröffentlichen, auf den sie sich bezieht!
·
"(vonwegen allgemeines Tierleid und Vega stattdessen);"
-
Was Sie [4 Worte entfernt] einfach nicht begreifen: das "allgemeine Tierleid" schließt auch MENSCHEN ein, denn die Klasse der ethischen Bezugsobjekte besteht in der Menge ALLER empfindungsfähigen Wesen. Die Ethik soll ihnen ALLEN (unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Hautfarbe, Nationalität, sexuellen Orientierung oder eben Spezieszugehörigkeit!) zu einem leidfreieren Leben verhelfen, soweit die moralisch handlungsfähigen unter ihnen dazu beitragen können.
-
"Geben Sie dem Herrn Thomas Rakow mal so richtig kontra, wo es juckt!"
-
[Frage entfernt] Und was ist das überhaupt für eine [3 Worte entfernt] Tour, Frau Soltau gegen mich aufhetzen zu wollen, während Sie [4 Worte entfernt]? Zum Glück können mich Leute wie Sie schon lange nicht mehr enttäuschen, denn [2 Worte entfernt] äußert sich stets in mehr als nur einem Verhaltensaspekt (siehe auch die gegen meinen Willen vorgenommene Aufhebung meiner Anonymität).
Hans Trutnau am Permanenter Link
Liebe hpd-Moderation,
ich kann dem hier anonymisierten Herrn R. ja so (wie veröffentlicht) gar nicht antworten, weil seine Replik moderierend arg gekürzt (nicht 'verstümmelt') wurde, vermutlich wegen diverser Ausfälligkeiten.
Ich will Herrn R. aber auch gar nimmer antworten, weil mir die ewig gleiche Karnisten-Faschisten-Leier zu trollig (nicht drollig) und zu extrem wird. Wenn ich mich recht erinnere, wurde Herr R. hier im hpd ja auch schon mal als veganer Extremist bezeichnet, was ich hier nicht explizit wiederhole, aber durchaus für eine angemessene Bezeichnung halte - ohne mich damit gemein machen zu wollen, wohlgemerkt.
Es könnte allerdings überlegenswert sein, Herrn R. wegen wiederholter Aus- und Auffälligkeiten (aktuell wegen diverser gelöschter Sätze und Worte) ähnlich wie Frau Soltau eine Kommentarsperre zu 'gönnen'.
Auch schon deswegen, weil er sich nicht im Geringsten zu schade ist, wiederholt alle diejenigen Mitmenschen, die nicht seiner (s.o.) als 'extrem' bezeichneten Vegan-Meinung sind, mehr oder weniger direkt als Faschisten zu beschimpfen - und dabei auch etwas mit Indirektheit zu "tricksen" (er sei auch mal so ein Arschloch und Faschist gewesen, wie er mal unverhohlen hier im hpd kommentierte), damit das von der Moderation nicht gelöscht wird.
Angesichts des Artikelthemas ist das jedoch alles schon ziemlich OT; nix für ungut.
Allen Respekt aber vor eurem Aufwand, geschlagene FÜNF Replikversuche des Herrn R. zu redigieren!
Der 'überaus werte' Herr Trutnau
Frank Ncolai am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Trutnau,
F. Nicolai
Thomas R. am Permanenter Link
"Die Kürzungen erfolgten durch ihn selbst - was darauf hinweist, dass er sich sehr wohl seiner Verstöße gegen die Netiquette bewußt ist."
-
Thomas R. am Permanenter Link
"Ich will Herrn R. aber auch gar nimmer antworten,"
-
-
"Es könnte allerdings überlegenswert sein, Herrn R. wegen wiederholter Aus- und Auffälligkeiten (aktuell wegen diverser gelöschter Sätze und Worte) ähnlich wie Frau Soltau eine Kommentarsperre zu 'gönnen'."
-
Erst versuchen Sie, Frau Soltau gegen mich aufzubringen und jetzt auch noch Herrn Nicolai - das kommt ungemein sympathisch rüber und zeugt von beeindruckender intellektueller Souveränität.
-
"Auch schon deswegen, weil er sich nicht im Geringsten zu schade ist, wiederholt alle diejenigen Mitmenschen, die nicht seiner (s.o.) als 'extrem' bezeichneten Vegan-Meinung sind, mehr oder weniger direkt als Faschisten zu beschimpfen"
-
Hätten Sie meine nachdrücklichen Anregungen aufgegriffen, sich mit Semantik zu befassen (am besten mit der von Bunge), wüßten Sie um die Notwendigkeit, zwischen Begriffen und ihren Inhalten zu unterscheiden. Im Prinzip ist es nämlich egal, ob man die willkürliche Ungleichbehandlung von Wesen gleichartiger ethischer Objekthaftigkeit (aus den mehrfach dargelegten logischen Gründen) als faschistisch oder irgendetwas anderes bezeichnet, denn ihre ethische Verwerflichkeit bleibt davon ganz und gar unberührt! Gleichwohl wäre jeder weniger scharfe Begriff eine unzulässige Verharmlosung (immerhin geht es um BILLIONEN leidensfähiger Individuen, die jährlich der speziesistischen Gleichgültigkeit der Menschen zum Opfer fallen). Da Gezeter über unliebsame Begriffe keine Kritik an den INHALTEN meiner Aussagen darstellt und sich niemand zu einer schlüssigen Begründung dafür herbeiläßt, warum der willkürliche Umgang mit Leidensfähigkeiten und den an sie gebundenen Interessen "besser" als die möglichst konsequente Umsetzung des ethischen Gleichheitsgrundsatzes sein soll, sehe ich keinen Anlaß, meine Überzeugungen zu ändern oder auch nur irgendetwas von dem zurückzunehmen, das den Unmut in eigener Sache überraschend zartfühlender Karnisten erregt haben mag.
Jochen Beck am Permanenter Link
Ich will nicht die Aufdeckung seitens Herrn Trutnau rechtfertigen. Denn man soll ja nicht Unrecht mit Unrecht vergelten. Allerdings frage ich mich, warum Sie sein Verhalten beanstanden.
Und eine emotionale Störung liegt zweifellos bei Ihnen vor, wenn Sie meinen mit diesem Krawallhabitus Ihrer Sache dienlich zu sein. Ich will nicht wissen, wie viele Leser bei der Lektüre Ihrer Kommentare Lust darauf bekommen, es demnächst mal so richtig im Steakhouse krachen zu lassen.
Ach ja, ein Dankeschön an Rene, der Sie gegen Herrn Trutnau in Schutz genommen hat, wäre auch nicht schlecht gewesen.
Thomas R. am Permanenter Link
Offenbar gehören auch Sie zu den Herrschaften, auf die ich mich in meinem Kommentar vom 13.12., 7:34 bezog.
·
-
Habe ich NICHT. Zu solchen "Mißverständnissen" kommt es eben, wenn man meine Beiträge nur überfliegt, statt sie sehr genau zu lesen und gründlich zu durchdenken. -> Wer sich nicht um systematische und lückenlose Leidvermeidung nach dem ethischen Gleichheitsgrundsatz bemüht (also willkürlich entscheidet, wann, wo, wie und welchen Wesen gegenüber er sich moralisch verhält), darf sich nicht beklagen, wenn er selbst oder ein geliebtes Wesen unter solcher Willkür leidet. Auch moralische Menschen können sich ethisch fehlerhaft/"inkorrekt" verhalten (z.B. weil sie eine Situation nicht zutreffend oder vollständig genug erfaßt haben), ABER: sie tun es niemals vorsätzlich, UND: sie lernen daraus. Ethische Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess.
-
"Sie sind es doch, der mit permanenter Beleidigung und Verhöhnung Andersdenkender, elementarste Regeln jedweder humanen Ethik verletzt."
-
Bitte unterscheiden Sie zwischen der notwendigen Feststellung unschmeichelhafter Tatsachen und Beleidigungen/Verhöhnungen. Wenn man darauf verzichtet, kann man sich nämlich nur noch über das Wetter unterhalten (und in Zeiten des anthropogenen Klimawandels vielleicht nicht einmal das). Außerdem sollten Sie dringend Ihre Maßstäbe zurechtrücken, denn meinen Worten (WORTEN!!!) steht das gewaltigste Verbrechen gegenüber, das sich auf der Erde zuträgt und dessen denkkulturelle Voraussetzungen auch schwerstes MENSCHLICHES Leid zur Folge haben. Der Speziesismus mag die mit großem Abstand meisten Opfer fordern, aber alle übrigen Faschismen richten sich gegen MENSCHEN.
-
"wie soll man es denn nennen, wenn Sie glauben, dass es in der Ethik absolute Wahrheiten geben kann."
-
Tue ich ja nicht. Ich sage nur, daß jemand, der nicht vermeidbarerweise leiden und eigene oder fremde Interessenverletzungen beanstanden dürfen will, sich auch seinerseits bestmöglich leidvermeidend nach dem ethischen Gleichheitsgrundsatz verhalten muß. Verwirrend?
-
"vielleicht bekennen Sis sich ja zum Naiven Realismus."
-
Nein, ich bin Emergentistischer Materialist (habe ich auch schon mehrfach angemerkt).
-
"Und eine emotionale Störung liegt zweifellos bei Ihnen vor, wenn Sie meinen mit diesem Krawallhabitus Ihrer Sache dienlich zu sein."
-
Na gut: Ich bitte Sie gaaanz doll lieb darum, vegan zu werden, denn - und ich bin untröstlich, Ihnen das nicht schonender mitteilen zu können - die Herstellung tierlicher Produkte geht mit bis zu schwerstem Leid, tödlicher Gewalt, menschlicher Brutalisierung, Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung einher. - Hilft's?
-
"Ich will nicht wissen, wie viele Leser bei der Lektüre Ihrer Kommentare Lust darauf bekommen, es demnächst mal so richtig im Steakhouse krachen zu lassen."
-
Wenn Leute den Inhalt meiner Argumente nicht erfassen, "weil" ich ihn nicht hübsch verpacke und sie sich deshalb in einer kindischen Trotzreaktion Dritten gegenüber antimoralisch verhalten, bin ICH daran schuld? Hoffentlich sind Sie kein Polizist, der Vergewaltigungsanzeigen leicht bekleideter Damen aufnehmen muß, denn Ihre ethische Zuordnungsfähigkeit läßt sehr zu wünschen übrig.
-
"Ach ja, ein Dankeschön an Rene, der Sie gegen Herrn Trutnau in Schutz genommen hat, wäre auch nicht schlecht gewesen."
-
Danke, René!
Jochen Beck am Permanenter Link
Ich: "Ich will nicht wissen, wie viele Leser bei der Lektüre Ihrer Kommentare Lust darauf bekommen, es demnächst mal so richtig im Steakhouse krachen zu lassen."
-
Hoffentlich sind Sie kein Polizist, der Vergewaltigungsanzeigen leicht bekleideter Damen aufnehmen muss, denn Ihre ethische Zuordnungsfähigkeit lässt sehr zu wünschen übrig.“
Liebe HPD-Redaktion,
Herr Thomas R. stellt mich als jemanden hin, der bei einem Vergewaltigungsopfer Eigenverschulden sehen würde, wenn die betreffende Person zu diesem Zeitpunkt freizügig gekleidet war. Diese Beleidigung ist ohne jede faktische Basis, denn ich habe keine Aussage über Schuldzusammenhänge gemacht, sondern lediglich über die Kontraproduktivität seiner verbalen Gewalttätigkeit gemessen an seiner (angeblichen) Überzeugungsabsicht.
Damit hat Thomas R. erneut die zulässige Grenze der Meinungsfreiheit überschritten, denn diese hat nach dem GG ihre Grenze, in dem „Recht der persönlichen Ehre“. Ich bitte daher um die Erwägung einer mehrwöchigen Kommentarsperre analog der für Frau Soltau. Wie sie sehen wird Herr Thomas R. unentwegt rückfällig und bindet offenkundig beachtliche Ressourcen bei der Bewertung seiner Kommentare hinsichtlich der Netiquette, die er nach eigenem Bekenntnis ohnehin für überflüssig hält.
Mit besten Grüßen
Jochen Beck
Frank Nicolai am Permanenter Link
"Herr Thomas R. stellt mich als jemanden hin, der bei einem Vergewaltigungsopfer Eigenverschulden sehen würde, wenn die betreffende Person zu diesem Zeitpunkt freizügig gekleidet war.
Es tut uns leid, dass wir bei der Freigabe der Kommentare diese Beleidigung übersehen haben.
Herr Thomas R. wird von uns schon sehr genau beobachtet - beim nächsten Verstoß gegen die Netiquette, die er für irrelevant hält, werden wir eine Kommentarsperre erlassen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Zum letzten Satz:
Endlich vernünftige Nachrichten!
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
"Natürlich steht sie einer protoreligiösen Bewegung, die von langer Hand vorbereitet und gesteuert wurde/wird, vor. Das ist ja auch kein Geheimnis"
Wer steuert Greta und FfF? Wer hat das von langer Hand vorbereitet?
George Soros? Zbigniew Brzeziński? Die Bilderberger? Die Freimaurer? Die Atlantikbrücke? Die Illuminaten? Die Weisen von Zion? Die Reptiloiden?
Und welches Ziel verfolgen diese sinistren Kräfte im Hintergrund damit?
Deindustrialisierung Deutschlands? Umvolkung? Endgültiger Sieg des Neoliberalismus? Oder etwa - horribile dictu - effektiveren Klimaschutz? Aber wer profitiert davon? Cui bono?
Ich weiß mir keinen Rat.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Ich weiß mir keinen Rat."
Ich auch nicht. Ist das schon VT oder was sonst?
libertador am Permanenter Link
Nur zu einem Aspekt:
"Selbst bei gleichbleibendem Wohlstand hätte sich also der menschengemachte Müll verdreifach."
Das gilt nur dann, wenn der durchschnittliche Wohlstand gleich bleibt. Da in der Regel Menschen mit geringem Wohlstand viele Kinder bekommen, ist das aber nicht selbstverständlich.
Die eigentliche Herausforderung ist ein ausreichendes Maß an Wohlstand ohne Emissionen zu ermöglichen. Dafür haben Sie Recht bräuchte es massive Investitionen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"...
Otto Müller will (derzeit zu geschätzt > 80 %) so weitermachen wie bisher; er *will* keinen Verzicht, sondern höher, schneller, weiter, MEHR SUV - so, wie ihm das seit Jahrzehnten von unserer Wachstumsgesellschaft und ihren Protagonisten eingebimbst wurde!
Nicht ohne Grund führt keine der mir bekannten hiesigen Parteien (die die Richtung z.T. bestimmen) Verzicht in ihrem Programm, sondern ein simples, variiertes Weiter-so-Programm (z.B. ausgerechnet !Wachstum! in der Rösler-FDP oder in 'modernen' Varianten, aka >wir schaffen das< mit Technologiefortschritt durch Atommülltransmutation oder Geoengineering; allesamt illusionäres Wunschdenken).
Und die protoreligiöse Bewegung ("von langer Hand vorbereitet und gesteuert") klingt wohl nicht nur mir nach VT, weshalb ich mich wunder(t)e, warum du das einschobst. Wer sollte das vorbereitet und gesteuert haben - die (im doppelten Sinne) C-Lobby? Und wenn, warum dann religiös? Das erscheint mir mehr als nur spekulativ; es erscheint mir konstruiert und in der Wirkung diskreditierend.
Und, nein, nicht die die Klimakrise selbst ist die Chance; die Chance sind mir tatsächlich die schon globalen Aktionen wie FfF, die zum größten Teil aus begründet betroffenen Bevölkerungskreisen kommen und der gesättigten Politik und ihrer Zustimmung Feuer unter dem Arsch machen.
Es ist ja bisher nur der Anfang. Das dicke Ende kommt noch...
Sry für die Kürze; ich kann jetzt nicht mehr.
Wolfgang von Sulecki am Permanenter Link
Hallo Herr Dix,
Sie haben sehr klar aufgezeigt, wieso Herr Möller besser nicht zu diesem Thema geschrieben / vorgetragen hätte. Nach dem was ich ansonsten darüber gelesen habe und nach der Lektüre dieses Beitrages von Ihnen ist wohl für Jedermann klar:
Hier macht sich einer den früherem Erfolg zunutze und schiebt ein Aufregerthema nach um seine Finanzen zu verbessern - wohl wissend, dass das, was er zu bieten hat, unzulänglich ist. Je mehr Leute sich aufregen, desto häufiger klingelt die Kasse!
Auch das kennen wir doch von ähnlichen nicht fundierten 'Werken' von unwissenden Autoren die sich an einen 'hype' koppeln um abzusahnen.
Ob sich der Herr Möller da nicht verrechnet hat? Möglicherweise haben die Überredungskünstler, die ihn zu diesem Schnellschuss getrieben haben noch etwas davon. Aber er? Ein ruinierter Ruf wiegt langfristig schwerer als kurzfristig verbesserter 'Profit'.
Deniz Y. Dix am Permanenter Link
Hallo Herr von Sulecki!
Als ich diesen Artikel gestern der Chefredaktion vorlegte, tat ich das mit latenten Bauchschmerzen, weil ich mich traditionell vor Ihrem Kommentar fürchtete. Und nun finde ich hier keinen Widerspruch, sondern beinahe Zustimmung! Was nur habe ich falsch gemacht? :)
Beste Grüße!
Wolfgang von Sulecki am Permanenter Link
Zwinker, zwinker, Sie Schelm!
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
"...Man darf Möllers Vortrag (sowie die Buchgrundlage) nicht als Sachreferat verstehen, nicht als Philosophie und schon gar nicht als Beitrag zur Klimadebatte, denn, da hat er durchaus recht: Diese sollte rationa
Warum bei dieser Erkenntnis dann doch so ein Artikel? Geht es mehr um die Person als um das Buch?
Deniz Y. Dix am Permanenter Link
Weder noch, es geht um den Vortrag! :)
Möller verkauft sich nicht als Komiker, sondern als knallharter, logischer Rationalist, der kritisiert, was nicht ebenfalls eiskalter Logik folgt. Dem Selbstanspruch wird er nicht gerecht, und natürlich muss der Vortrag daran bemessen werden, was er sein will.
In den letzten Absätzen habe ich klar gemacht, dass es komödiantische Qualitäten gibt, die ich nicht leugnen kann. Sie waren nur im Lichte des Genres deplatziert und standen mit dem Inhalt in Widerspruch. Aber, wie es im Artikel steht: Wenn man es mit der logischen Stringenz nicht ernst nimmt und stattdessen belustigt und unterhalten werden will, ist "Isch geh Bundestag" eine solide Wahl. Ein brauchbarer Beitrag zur ernsten Klimadebatte wird es dadurch aber nicht und es ist problematisch, wenn der Autor so tut, als sei er das.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Richtig, Phil verkauft sich nicht als Komiker, aber er lebt schon je her vom Charme und Witz seines Vortrages. Das wurde bisher immer gefeiert, ausnahmslos.
Ob es ein brauchbarer Beitrag zu Klimadebatte ist, entscheiden nicht die Kritiker, eher die Leser, die in der Regel mündig genug sind, das selbst zu tun. Manche halten da, sicher nicht unbegründet, jeden Beitrag für brauchbar, der zu gesunder Diskussion führt.
Hier kommt der Punkt, wo ich mich für Ihren/deinen Kommentar auf der fb - Seite des hpd bedanken möchte, in die Mobmentalität mancher Kommentatoren zurück gewiesen wird.
Es ist ein Trauerspiel, was sich in dieser Sicht hier seit den Artikeln von Daniela über Phil und Michael abspielt. Die Form, wie da diskutiert wird, ist mehr als unwürdig und ich hätte mir gewünscht, sie hätte sich ebenso dagegen verwahrt.
Stefan P. am Permanenter Link
Da muss ich widersprechen:
In meinen Augen geht es in einem guten Teil des Werkes von Michael Schmidt-Salomon um die Ermutigung zu einem aufgeklärten, selbstständig denkenden Menschen mit Rückgrat. Er hat immer wieder betont, wie wichtig eine Streitkultur und wie willkommen ihm Kritik ist. Darwin, der seine eigenen Theorien immer wieder der eigenen Kritik aussetzte, wurde als leuchtendes Beispiel angeführt. Oder natürlich auch Giordano Bruno, der für die Wahrheit gestorben ist.
Aus meiner Sicht hat Daniela Wakonigg genau diese Haltung gezeigt. Sie hat sich mutig als erste in den Wind gestellt und Kritik gezeigt, wo diese aus meiner Sicht und der Sicht offensichtlich sehr vieler absolut Not tat und tut. Und sie hat es auch formal vollkommen korrekt getan nicht diffamierend, sondern mit Argumenten – auch da sehe ich nicht, was daran nicht in Ordnung sein soll. Das sollte man selbst dann anerkennen, wenn man inhaltlich anderer Ansicht ist.
Wenn es ein „Trauerspiel“ sein soll, dass notwendige Kritik geübt wird, wenn Kritik keine echte Substanz haben darf, wenn Sie lieber intern geregelt werden soll (wie Missbrauchsfälle in der Kirche), wenn es wichtiger sein soll, den langjährigen Mitstreitern gegenüber Loyalität und Harmonie zu zeigen als sich der Wahrheit verpflichtet zu fühlen – wenn die gleichen Kriterien an Kritik und Wahrheitsfindung ausgerechnet für die nicht gelten sollen, die diese immer wieder anmahnen (während sie selbst in diesem Sinne auch viel und zu recht austeilen), wenn die Meinung mancher Vordenker vielleicht als wichtiger erscheint als die anderer - was sind dann die schönen Theorien von Wissenschaftlichkeit, Aufklärung und Streitkultur eigentlich wert?
Muss man nicht vielmehr zu jeder Zeit aufpassen, dass sich der gbs-/hdp-Betrieb nicht in einer Weise institionalisiert, dass er einen internen Widerspruch zu den eigenen Prinzipien kreiert – wie all die Kirchen, die Wasser trinken und Wein predigen?
Wäre der Name „Giordano Bruno“ dann mehr als Dekoration?
Danke an Daniela Wakonigg – und danke auch an Deniz Y. Dix!
Bruder Spaghettu am Permanenter Link
Da muss ich widersprechen, na ja, nicht allem. Das über Michael und die gbs ist schon in Ordnung.
Alles andere geht ins Leere oder ist falsch.
Ich habe nicht bemängelt, dass es Streit gibt, sondern wie der geführt wird. Die Sätze "Wenn es ein „Trauerspiel“ sein soll, dass notwendige Kritik geübt wird.." ff. sind also nichts als ein großer Strohmann.
Über die Streitkultur von Daniela kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein. Die, die Michael immer eingefordert hat, ist es ganz sicher nicht. In der wären Sätze wie "Wer vom hohen Ross der Rationalität anderen ans Bein pinkelt, sollte vor dem Wasserlassen sicherstellen, dass sein Ross kein Pony ist – weil er sonst selbst nasse Füße kriegt." völlig undenkbar.
Ja, Streit kann unwahrscheinlich vorwärtsbringend sein, wenn man elementare Grundregeln einhält. Die wichtigste dürfte sein, den Diskussionsgegner nicht persönlich zu werten oder gar anzugreifen. Der obige Satz macht das aber eindeutig.
Den Artikel Danielas gegen Phils Buch habe ich vom Sprachgebrauch her als einen einzigen persönlichen Angriff empfunden, und auch dort schon die inhaltlich völlig unnötige Bemerkung "....des philosophische Schriften verfassenden Pädagogen Michael Schmidt-Salomon..." als persönlichen Ausfall gegen diesen.
Nö, das ist ganz gewiss nicht die Streitkultur, die wir brauchen.
Daniela Wakonigg am Permanenter Link
Ja ja, Rüdiger, Michaels Streitkultur ist natürlich eine völlig andere. Bei der Gelegenheit hier ein paar Aphorismen von ihm, die sich in ihrer Schärfe nicht von der des meinen unterschieden:
"Auch ein alter Esel bleibt
ein Esel."
"Je kleiner der Geist, desto größer
das Verlangen nach dem Geistlichen."
"Priester sind intellektuelle Glühwürmchen:
Sie leuchten nur im Dunkeln."
"Das Erfolgsrezept der Comedy-Produzenten:
Je enger die Stirn, desto breiter
das Grinsen."
"Unsere Sozialwissenschaften sind nicht sozial,
unsere Geisteswissenschaften entbehren des Geistes
und unsere Naturwissenschaften haben vieles im Sinne,
nur nicht die Natur."
"Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern,
finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert,
sondern von einer
gigantischen,
weltumspannenden
RIESENBLÖDHEIT.
Wer´s nicht glaubt,
ist schon infiziert."
http://www.schmidt-salomon.de/aphorismen.htm
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Danke, Daniela, die kannte ich noch nicht und finde sie z.T. echt gelungen. :)
Aber anonyme Aphorismen sind schon was anderes als eine direkte persönliche Ansprache in einem konkreten Streit. Aber selbst, wenn Michael gegenüber konkreten Personen persönlich geworden wäre, wäre das doch nur das Zeichen, dass euer beider Streitkultur ne Änderung gebrauchen könnte, stimmts? ;)
Nudlige Grüße nach Münster
Andreas Leber am Permanenter Link
Nicht einer dieser Aphorismen greift jemanden persönlich an.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"... in ihrer Schärfe nicht von der des meinen unterschieden" - das ist natürlich auch nicht unelegant formuliert; fast allen Respekt!
Stefan P. am Permanenter Link
Sie schreiben: „Warum bei dieser Erkenntnis dann doch so ein Artikel? Geht es mehr um die Person als um das Buch?
Bruder Spaghettu am Permanenter Link
Kein Problem, es geht ja überhaupt nicht um meinen Diskussionstil, sondern um den in Artikeln des hpd.
Also alles völlig unwichtig.
Trotzdem noch einen Hinweis:
Man muss nicht selbst Brötchen backen können um zu beurteilen, ob die des Bäckers schmecken. ;)
Stefan P. am Permanenter Link
„Warum bei dieser Erkenntnis dann doch so ein Artikel?“ / „... sind also nichts als ein großer Strohmann.“ / „Also alles völlig unwichtig.“
Ihr Impuls, die Berechtigung/Relevanz/Wichtigkeit der Diskussionsbeiträge von Kritikern (der gbs-Protagonisten) auf der Meta-Ebene in Frage zu stellen, ist mir nicht erst jetzt aufgefallen, aber diese Dichte ist zumindest rekordverdächtig.
Vermutlich aus diesem generellen Infragestellen der Berechtigung/Relevanz/Wichtigkeit der Diskussionsbeiträge Andersdenkender muss ich zunächst irgendwie den Eindruck gewonnen haben, Ihnen sei nicht nur der Stil der Kritik, sondern die Kritik selbst nicht willkommen – ein Fehlschluss meinerseits, wie ich mittlerweile gelernt habe, der weitere Kritik daran irrelevant macht und ins Leere laufen lässt. ;)
Deshalb auch nur ganz allgemein zwei ausgewählte Angebote für eine funktionierende Streitkultur: 1) Diskussionspartner sollten selbst entscheiden, was zu äußern ihnen wichtig ist. 2) Die inhaltliche Ebene sollte zentrale Würdigung erfahren.
„ es geht ja überhaupt nicht um meinen Diskussionstil“
Paradiesisch, wenn man in der Position ist, sich im Zuge seiner Kritik am Diskussionsstil anderer hinsichtlich seines eigenen Stils einen Freibrief/Absolution zu erteilen! ;)
Dazu mal eine Analogie: „Es geht ja überhaupt nicht um Daniela Wakoniggs Diskussionsstil, sondern um das Buch von Philipp Möller/den Artikel von MSS. Also alles völlig unwichtig.“
„Man muss nicht selbst Brötchen backen können um zu beurteilen, ob die des
Bäckers schmecken. ;)“
Danke für den Hinweis! Aber Geschmack ist ja bekanntlich etwas Subjektives – es wäre wohl fairer zu schreiben: „... um zu beurteilen, ob die des Bäckers MIR schmecken.“ Das sollte tatsächlich jeder für sich selbst beurteilen. Brötchen ebenso wie der Erfahrungsbericht von Deniz Y. Dix sollten nicht deshalb wohlmöglich anderen vorenthalten werden, weil sie Ihnen persönlich nicht schmecken.
Es stimmt natürlich: Über den Geschmack von Brötchen lässt sich ohne die Kenntnis des Brötchenbackens urteilen. Ein ausführlicher und differenzierter Erfahrungsbericht wie der von Deniz Y. Dix verdient aus meiner Sicht aber im Sinne einer lebendigen Streitkultur eine differenziertere inhaltliche Auseinandersetzung als eine „Daumen-Hoch-Daumen-Runter“-Geschmacksangabe im Sinne Ihrer Brötchen-Analogie.
Sollten aber auch diese Ausführungen unberechtigt/irrelevant/unwichtig sein, bitte ich, das nochmals zu entschuldigen und nicht weiter zu beachten. ;)
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Selbstverständlich sehe ich gern darüber hinweg, dass auch diese Ausführungen wieder irrelevant für das Thema, wie in Artikeln des hpd Kritik geübt werden sollte, zu tun hat. Haben Sie es doch bereits selbst erkannt.
Wobei, das mit dem Brötchenbacken und " dem ausführlichen und differenzierten Erfahrungsbericht wie der von Deniz Y. Dix" ist gar nicht so schlecht. Wie der in seiner Änderung von der Änderung ohne jede explizite Verleumdung Nuhrs die durch die Wortwahl doch impliziert, ist schon hohe Kunst.
Natürlich gilt für Dix aber an dieser Stelle die Unschuldsvermutung. ;)
Nachtrag vom 05.12.2019, 15:55 Uhr: Dieter Nuhr leugnet bestreitet* die im Artikel angeführten Vergleiche Greta Thunbergs mit dem Nationalsozialismus. Die Quelle für diese Information, die "Kieler Nachrichten", hat die Behauptung zurückgezogen und sich bei Nuhr für die missverständliche Berichterstattung entschuldigt. Nach nochmaliger Überprüfung stellt sich heraus, dass in der Tat kein expliziter Hitlervergleich vorliegt, wenngleich implizite Äußerungen getätigt wurden, welche ohne Schwierigkeit in diese Richtung interpretiert werden können. Natürlich gilt für Nuhr an dieser Stelle aber die Unschuldsvermutung.
*verändert am 11.12.2019
René am Permanenter Link
>> Ob es ein brauchbarer Beitrag zu Klimadebatte ist, entscheiden nicht die Kritiker, eher die Leser, die in der Regel mündig genug sind, das selbst zu tun.
Richtig. Und das gilt ebenfalls für die Leser dieses Artikels über den Vortrag. Es kann ja gerne jemand anderes mit einer Laudatio dagegen halten.
In diesem Sinne: Vielen Dank @Deniz Y. Dix für den erhellenden Artikel! ツ
Joscha Wölbert am Permanenter Link
Vielleicht sollte Möller gegenüber auch etwas wohlwollender argumentiert werden. Der Autor scheint ihm ja genau eine solche Mentalität vorzuwerfen. Außerdem sollte sich einmal mit Tarik Tesfu beschäftigt werden.
Christian M. am Permanenter Link
Ich kann den Inhalt des letzten Absatzes nicht nachvollziehen. Auf der Website der gbs wird Philipp Möller als Diplom-Pädagoge bezeichnet, nicht als Kabarettist oder Comedian.
Deswegen: Philipp Möller kann sich nicht so einfach auf Hans Rosling berufen, wenn er in "Isch geh Bundestag" behauptet,dass die Anzahl der Menschen, welche in extremer Armut leben, sich in den letzten 20 Jahren halbiert hat (S. 240 / 241 und S. 246, Taschenbuch-Ausgabe).
Rosling spricht nämlich in seinem Buch "Factfulness" stets vom relativen Anteil, der sich halbiert habe, nicht von der absoluten Anzahl. Auf S. 13 (diese und alle nachfolgenden Seitenzahlen beziehen sich auf die gebundene Ausgabe) seines Buches ist die richtige Antwortmöglichkeit mit "deutlich mehr als halbiert" beschrieben, dann jedoch auf S. 68 mit "nahezu halbiert" (jeweils bezogen auf den Anteil). Rosling widerspricht sich hier also zunächst, redet jedoch in keinem der Fälle von der Anzahl.
In seinen Anmerkungen auf S. 329 präzisiert er dann jedoch eindeutig: "Laut World Bank ist der Anteil der Menschen, die von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag leben, von 34 Prozent im Jahr 1993 auf 10,7 Prozent im Jahr 2013 zurückgegangen."
1993 betrug die Weltbevölkerung laut United Nations Department of Economic and Social Affairs 5,579 Mrd. Menschen. 20 Jahre später gibt die selbe Quelle als Wert für die Weltbevölkerung 7,162 Mrd. Menschen an. Rechnet man nun die Anzahl aus, um die die armen Menschen weniger geworden sind, kommt man in der Tat auf einen Wert von "mehr als halbiert" (ca. -60 %).
Aber: Rosling spricht von einem "großen Spielraum der Ungewissheit" (S. 329) und verweist z. B. darauf, dass bei Armen "finanzielle Transaktionen [...]kaum dokumentiert" sind. Daraus schließt er: "Wir können darauf vertrauen, dass der Armutsanteil mindestens auf die Hälfte, vielleicht sogar auf ein Drittel zurückgegangen ist" (S. 330).
Hinsichtlich der absoluten Anzahl heißt das, dass wir als halbwegs gesichert geltendes Faktenwissen einen Rückgang der Anzahl der Menschen in extremer Armut zwischen 1993 und 2013 von 36 % feststellen können. Alles andere ist, wie Rosling es mit dem Wort "vielleicht" ausdrückt, hypothetisch.
Soweit mein Beitrag zum kritischen Rationalismus. Im übrigen finde ich Philipp Möller unterhaltsam. Das muss ein Pädagoge natürlich auch sein.
Christian M. am Permanenter Link
Persönlicher Nachtrag:
Mir ist die Tatsache, dass wahrscheinlich mehrere hundert Millionen Menschen mehr in extremer Armut leben, als Philipp Möller es sagt, schlicht nicht egal. Ich verstehe ihn, wenn er sagt, dass die Welt besser ist, als wir häufig denken. Aber sie wurde nie von allein besser.
Eine faktenbasierte Sicht der Dinge mag in einer Zeit, in welcher auf Basis von öffentlich verbreiteten Halbwahrheiten nicht wenige Menschen stumpf ihren Gruppeninstinkten nachgeben, ungewöhnlich sein. Meine Lebenserfahrung zeigt mir jedoch, dass, wenn man sich über die Fakten einig wird, gemeinschaftliches Handeln eher möglich wird. "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." (Erich Kästner)
In diesem Sinne wünsche ich allen "gottlos Glücklichen" eine schöne Jahresendzeit.
Christian M.
Christian M. am Permanenter Link
Nachtrag zum Nachtrag:
Im ersten Satz meines Nachtrags muss es "möglicherweise" heißen anstatt "wahrscheinlich".
Petra Pausch am Permanenter Link
Kann mir bitte mal wer erklären, warum sich P. Möller immer „Berufsatheist“ nennt - und dabei die Anführungszeichen weglässt?
A.Wintzen am Permanenter Link
Vielen Dank für den ausserordentlich anschaulichen Veranstaltungsbericht.
Gregor Beck am Permanenter Link
Extinction Rebellion ist keine "Weltuntergangssekte".
Deniz Y. Dix am Permanenter Link
Eine Analyse dieser Frage wird mein übernächster Artikel sein, danke für die Anregung!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Da bin ich ja mal gespannt, Deniz. Könnte interessant werden!
Topeka am Permanenter Link
Vielleicht koennte man ja mal jemandem anderen eine Chance geben.
In der GBS gibt es doch sicherlich Menschen mit groesseren Geistesgaben.
Norbert Reimann am Permanenter Link
Nicht ganz richtig finde ich den Umgang mit Dieter Nuhr in dem Artikel: am 5.12.2019 etwas zu behaupten, was für interessierte Leser schon lange keine Gültigkeit mehr hatte wird am Nachmittag mit einem Nachtrag verseh
David Z am Permanenter Link
"Dieter Nuhr leugnet die im Artikel angeführten Vergleiche Greta Thunbergs mit dem Nationalsozialismus. "
Nuhr "leugnet" nicht, er bestreitet. Das Verb leugnen ist negativ konnotiert und drückt das Bestreiten einer wahren Behauptung aus. Die Verwendung des Wortes impliziert den eigenen absoluten Wahrheitsanspruch.
Wer das Wort "Leugner" derart inflationell im Sinne der eigenen Wahrnehmung verwendet, darf sich über den Vorwurf "Säkularreligion" wahrlich nicht wundern.
"Nach nochmaliger Überprüfung stellt sich heraus, dass in der Tat kein expliziter Hitlervergleich vorliegt, wenngleich implizite Äußerungen getätigt wurden, welche ohne Schwierigkeit in diese Richtung interpretiert werden können. Natürlich gilt für Nuhr an dieser Stelle aber die Unschuldsvermutung."
Mit Böswilligkeit kann man alles negativ interpretieren. Wie großzügig, dass Sie die Unschuldsvermutung auch Herrn Nuhr zugestehen. Allerdings kommt die Unschuldsvermutung vor dem Urteil und nicht hinterher.
Deniz Y. Dix am Permanenter Link
Da haben Sie vollkommen recht.
Andreas Schneider am Permanenter Link
Völlig unbeachtet ist die Tätigkeit von Möller beim klimapolitischen Sprecher der FDP.
Kann man ernsthaft annehmen, dass das Buch ohne Abstimmung mit seinem Arbeitgeber erschienen ist?
Nun ist ja auch kein Geheimnis, dass Humanistische Ideale im Politikbetrieb nicht praxistauglich sind.
Was sagt das eigentlich über Herrn Möller aus?