Öffentlich-rechtliche Berichterstattung sollte ausgewogen sein und bei strittigen Themen stets alle Seiten zeigen. Doch genau dies geschah in einem völlig kritikfreien Beitrag über Waldorfschulen, der gestern von den ARD-Tagesthemen ausgestrahlt wurde, nicht. Ob es daran liegen könnte, dass die Journalistin, die den Beitrag erstellt hat, selbst eng mit der Waldorfschul-Welt verbunden ist?
"Wir unterbrechen die Tagesthemen für eine Werbesendung der Waldorfschulen", wäre meine Anmoderation für den Beitrag "100 Jahre Waldorfschule" in den Tagesthemen vom 3. September 2019 gewesen – Caren Miosga sagt aber (ab 0:23:40):
"Ich könnte jetzt einfach mal die Klappe halten und stattdessen wie hier (Caren Miosga zeigt auf die Tagesthemen-Studio-Videowand, auf der sie das Wort "TAGESTHEMEN" eurythmisch darstellt – Anm. d. A.) ein paar Verrenkungen machen und sie könnten trotzdem verstehen, in welcher Sendung Sie sich befinden und mit wem Sie es zu tun haben. Ich tanze hier nämlich unseren Namen, beziehungsweise ich hab' ihn wahrscheinlich im übertragenen Sinn leicht genuschelt, denn keine Ahnung, ob das alles so stimmt. Das hier ist weder Akrobatik noch Cheerleading, sondern schlicht das ABC, so wie es die Waldorfpädagogik lehrt. Diese buchstäblich andere Schule der Kindererziehung wird jetzt 100 Jahre alt und Esther Saoub – selbst einst eine Waldorfschülerin – erklärt, warum diese Art zu lernen auch heute noch viele Schüler und deren Eltern bewegt."
Es folgt die Werbesendung für die Waldorfschule – aufgenommen von Esther Saoub in der "Interkulturellen Waldorfschule Mannheim". Kritik an der Waldorfschule? Fehlanzeige. Dabei gäbe es bekanntlich einiges Kritisches über das Waldorf-Konzept und seinen Gründer Rudolf Steiner zu sagen. In einem ausgewogenen Beitrag, wie man ihn von öffentlich-rechtlichen Medien erwarten darf und muss, hätte diese Kritik wenigstens Erwähnung finden müssen.
Dass dies nicht der Fall ist, liegt möglicherweise daran, dass die Journalistin Esther Saoub nicht nur Waldorfschülerin war, sondern auch Vorstandsmitglied des Schulvereins der "Freien Waldorfschule Uhlandshöhe" ist. Darüber hinaus tritt sie auf Podien von Waldorfschul-Feierlichkeiten auf und sie moderiert sogar die große Festveranstaltung "100 Jahre Waldorfschule" (unter anderem mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann) am 7. September in der Liederhalle Stuttgart.
Nun ist es grundsätzlich zu begrüßen, wenn Journalistinnen und Journalisten sich in dem Themenfeld, über das sie berichten, auskennen. Wer allerdings, wie Esther Saoub, so eng mit der Waldorfbewegung verbunden ist, den sollte sein eigenes journalistisches Berufsethos davon abhalten, Berichte über das Thema für öffentlich-rechtliche Medien zu gestalten. Sollte das eigene Berufsethos versagen, so wäre es Aufgabe der Tagesthemen-Redaktion, entsprechende Interessenkonflikte aufzuspüren und von einer Beauftragung abzusehen. Dass beides nicht geschehen ist, ist traurig.
Nun bleibt abzuwarten, ob es Frau Saoub gelungen ist, in ihrer 45-minütigen Dokumentation "Waldorf global: Eine Schule geht um die Welt", die am 5. September 2019 im SWR ausgestrahlt wird, eine ausgewogenere Darstellung des Waldorf-Konzepts zu erstellen. Ich persönlich erwarte mindestens etwas wie: "Ladies and Gentlemen: The greatest school on earth!"
102 Kommentare
Kommentare
Marietta Blaue am Permanenter Link
Kann es nicht einmal einfach ohne intellektueller Krittel-Kritik einen Bericht geben? Die Zuhörer*innen sind doch nicht blöd, jeder weiß doch, dass egal wo, egal um was es geht, auch Schattenseiten gibt.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Marietta Blaue Welcher uninformierte Zuschauer der Tagesthemen "weiß doch“ – beispielsweise – folgendes: "Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse" ist ein Ausspruch Rudo
Gerhard Bär am Permanenter Link
Aus aktuellem Anlass (Mugabes Tod) fiel der Blick ja heute auf Simbabwe und da brach die Landwirtschaft zusammen, nachdem man die weißen Farmer vertrieben hatte.
Andreas Helle am Permanenter Link
Dann informieren Sie sich doch mal, was ein Graf Coudenhove-Kalergi zum Thema Rasse zu sagen hat.
awmrkl am Permanenter Link
"Kann es nicht einmal einfach ohne intellektueller Krittel-Kritik einen Bericht geben?"
Nein. Und das ist gut so.
Martin am Permanenter Link
Marietta Blaue, Ihre fast sympathische Naivität ist hoffentlich nur gespielt.
Volker Kirsch am Permanenter Link
Immer diese klischeehaft negativen Etikettierungen ("intellektuell Krittel-Kritik"), wenn lediglich mehr gefragt ist als Gefälligkeits-Gutachten.
Deshalb hätte zumindest bei einem 4-Min.-Beitrag in einem Satz von der höchst umstrittenen Esoterik-Weltanschauung Steiners die Rede sein müssen.
So aber war es reine Hofberichtserstattung. Die Anthroposophen-Lobby hat sich sicher schon bedankt. Auch in den Redaktionen der Tagruesschau/Tagesthemen ist man wohl schon vor dem militanten Druck dieser Bildungs-Sektierer eingeknickt.
Florian Heidelberger am Permanenter Link
Na..na..nur mal nicht so kleinlich....jede Waldorfschule ist pädagogisch gesehen besser als jede öffentliche Schule...ich kenne keinen, in Worten "KEINEN" der gerne auf eine öffentliche Schule gegangen ist..
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Florian Heidelberger Können Sie begründen, warum Waldorfschulen besser sein sollen, als öffentliche Schulen?
"Waldorfschulen erzählen den Mythos einer "Erziehung zur Freiheit". Aber "auch in den musischen und künstlerischen Bereichen besteht nicht wirklich kreative Freiheit, wie ständig propagiert wird", schreibt Volker Kirsch in seinem offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Eine Begegnung mit der "Kunst" der Waldorfschule von Andreas Lichte. (...)", weiter bei: "Die Golems – und wie sie in die Welt kommen", https://hpd.de/artikel/golems-und-sie-welt-kommen-17096
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich schon!
awmrkl am Permanenter Link
"ich kenne keinen, ... der gerne auf eine öffentliche Schule gegangen ist"
Ich. Das reicht an Widerlegung.
Peter Weiht am Permanenter Link
Leider wird beim Berichten über Waldorfschulen stets die komplette Ideologie ausgeklammert. „Freiheit“ im Sinne von Waldorfschulen bedeutet, dass z.B.
Volker Kirsch am Permanenter Link
Das darf nicht wahr sein! Auf welchem Planeten leben Sie denn?
Waldorfschulen sind pädagogisch keinesfalls besser. Auch in den ersten Jahren nicht. Es wird ständig gespielt, gesungen, gemalt, getanzt etc. - Viel Motorik und eine Unterforderung der Kinder, weil deren Inanspruchnahme des Intellekts angeblich "Gedärmkrankheiten" und ähnlich von Steiner Zusammengesponnenes hervorrufen müsse.
Natürlich wird dieser hochesoterische Mumpitz Anthroposophie nicht direkt gelehrt, aber überall indirekt, für viele nicht erkennbar, angewendet.
Eine Schule, die bei vielen Schülern lebenslange Anfälligkeiten für Verschwörungstheorien, rechtes Gedankengut, religiösen Fundamentalismus, Autoritätshörigkeit und jeglichen esoterischen Quark zur Folge hat, nenne ich keine vernünftige Schulen (mit allen ihren Mängeln), sondern eine Ordensschule mit einem geheimen Lehrplan.
Eine ehemalige Waldorflehrerin berichtete, dass sie solchen Schulen Sekten-Charakter bescheinigen müsse.
Außerdem haben die Waldorflehrer sehr häufig keine richtige pädagogische Ausbildung, jedenfalls keine, die für staatliche Schulen vom Kultusministerium anerkannt wird. Und dann sollen sie 8 Jahre lang 8 Fächer unterrichten, von denen sie auf akademischer Basis keine Ahnung haben.
So eine unsinnige, durch nichts begründete Behauptung wie die Ihre, habe ich schon lange nicht mehr gehört.
Karol Dittel am Permanenter Link
100 Jahre Waldorfschule und 100 Jahre ideologischer Stagnation. Ok... um fair zu bleiben... 99 Jahre Stagnation.
Ulrike Heß am Permanenter Link
Ich bin das Waldorfschul-bashing ziemlich leid. Die Kritik ist immer die gleiche und sie kommt von häufig von Menschen, die sich damit nicht intensiv auseinandergesetzt haben.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Ulrike Heß Ich bin ausgebildeter Waldorflehrer. Was sind Sie?
awmrkl am Permanenter Link
"Ich bin das Waldorfschul-bashing ziemlich leid. Die Kritik ist immer die gleiche und sie kommt von häufig von Menschen, die sich damit nicht intensiv auseinandergesetzt haben."
Der Rest ist erbärmliches "Aber woanders ist es doch mindestens genauso schlimm, wenn nicht noch schlimmer" - whataboutism at its best!
ESOs, HOMÖOs, aber auch Religioten könnten es nicht besser formulieren.
Volker Kirsch am Permanenter Link
Dann lesen doch mal bei Heiner Ullrich, Helmut Zander oder André Sebastiani nach. Vor allem Helmut Zander ist an Ausgewogenheit kaum zu übertreffen. Jetzt ist ein weiteres Buch von ihm erschienen.
W.v.Sulecki am Permanenter Link
Ein Mangel an Objektivität scheint mir auch der Beitrag von Prof. Dr. Heiner Bartz, Düsseldorf, zu sein. Er wird als Pädagogikexperte in die Sendung eingebracht und nimmt - wen wundert das?
Was nicht erwähnt wurde ist, dass der Professor einst selbst Waldorfschüler war.
Unter dem Titel "Wie populär ist Rudolf Steiner heute noch, Professor Barz?"
Link → https://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/wie-populaer-ist-rudolf-steiner-heute-noch-professor-barz_aid-37605677
ist, in einem Satz zusammengefasst, zu lesen:
Was der *ganzheitlich* schwurbelnde Steiner an Übersinnlichem empfing hat auch heute noch Bedeutung in der Waldorfpädagogik.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ W.v.Sulecki Sehr aufmerksam!
Benjamin Hauer am Permanenter Link
Ich hatte nach 13 Jahren Unterricht als Kunstlehrer wirklich genug von der Selbstbeweihräucherung und des Klüngels in der Waldorfwelt. Die Fassade, die man nach außen aufrecht erhält und schützt ist unerträglich.
Da gibt es Dinge, die Sie in der 3-jährigen Ausbildung garantiert noch nie gehört haben.
Und zu all den Jubilierern: .....
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Benjamin Hauer Sie können für eine Kontaktaufnahme an den Humanistischen Pressedienst schreiben, bzw.
Sibylle Reiter am Permanenter Link
Auch wenn nicht alles perfekt war (wo ist es das schon?) Ich habe unterm Strich sehr positive Erfahrungen mit der Waldorfschule gemacht. Eines meiner Kinder war auf einer staatlichen Schule.
Andreas Lichte am Permanenter Link
„‘Waldorf hat den Charakter einer Sekte’“ (…) Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht gut. Er war Waldorflehrer in Baden-Württemberg – und hat der Schule inzwischen den Rücken gekehrt. Ein Protokoll.
Was ich da zuletzt erlebt habe, hat mich verstört: Es geht in den Waldorfschulen viel esoterischer zu, als ich mir das früher je gedacht hätte. Waldorf hat den Charakter einer Sekte, und mittlerweile bin ich überzeugt: Waldorf richtet Tag für Tag Schaden an. (…)“
zum vollständigen Artikel der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339
Kerstin Philipp am Permanenter Link
Das ist ja schön dass man von ihnen wieder mal was hört.
Ich selber habe ein paar Jahre im Osten gelebt und weiß wie schwierig sich das gestaltet
Wie sie ja immerhin schon richtig bemerkt haben ist die waldorfschule tatsächlich ein sehr gut durchdachtes Konzept wo es um das Wohl des Kindes geht und nicht um Schikane und Druck der Beste zu sein
Wenn sie sich wohler fühlen in einem anderen schulsystem gibt es genug für Sie
Und wenn sie es nicht verstehen dann ist das schade für sie und ihre Weiterentwicklung
Aber man kann es ihnen ja auch nicht aufzwingen
Jetzt kommt gleich von ihnen der Satz
Man wird ja wohl noch sagen dürfen
Wenn man keine Ahnung hat von etwas ich habe es ihnen ja schon mal angeboten vorbeizukommen Haba sie schreiben ja lieber unsachliche Berichte als wirklich vorbeizukommen damit diskreditieren sie sich selbst so viel zu dem Thema
awmrkl am Permanenter Link
Was für ein Geschwafel ...
Ich würde gerne den Nuhr empfehlen.
Gerhard Bär am Permanenter Link
Wenn man einem hundertjährigen Menschen zum Geburtstag gratuliert, wird das Wohlwollende auch überwiegen und nicht die Kritik im Vordergrund stehen. Von daher fand ich den Beitrag zum Jubiläum völlig in Ordnung.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Gerhard Bär Eine "Idee" von Rudolf Steiner, GA 349, Zitat: “(…) So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet.
Franziska Draier am Permanenter Link
Der Bund der Freien Waldorfschulen hat sich bereits 2007 in einer öffentlichen Stellungnahme, der sogenannten "Stuttgarter Erklärung", von derartigen Aussagen Steiners ausdrücklich distanziert, und betont, e
https://www.waldorfschule.de/service/infomaterial/broschuerenerklaerungen/stuttgarter-erklaerung/
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Franziska Draier Der "Bund der Freien Waldorfschulen" hat sich NICHT eindeutig von Rudolf Steiner distanziert:
In der "Stuttgarter Erklärung" heißt es, Zitat: "(...) Die Freien Waldorfschulen sind sich bewusst, dass vereinzelte Formulierungen im Gesamtwerk Rudolf Steiners nach dem heutigen Verständnis nicht dieser Grundrichtung entsprechen und diskriminierend wirken. (...)" "Wirken", nicht "sind". Und natürlich nur "vereinzelte Formulierungen".
Andreas am Permanenter Link
Na klar, aus rein existentiellen Gründen! Intern hat sich gar nichts geändert - Steiner und seine kruden Lehren sind nach wie vor maßgeblich und unantastbar!
Ralf Richter am Permanenter Link
Hier hat jemand Wut im Bauch. Und sollte doch klar darstellen , was er für Kritiken hat und nicht nur labern! Das wäre Berufsehtos.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Ralf Richter Im Artikel, oben, geht es ausschliesslich um die unsaubere journalistische Arbeit der ARD-Tagesthemen und deren Autorin Esther Saoub.
Tobias am Permanenter Link
Ahh, der Waldorf-Autor schreibt ein neues Meisterwerk
Ulrike von Zach... am Permanenter Link
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. So ist es auch mit der Waldorfschule. Es gibt sehr viel Positives, aber leider auch genauso viele Kritikpunkte....100 Jahre kann nicht heißen, es bleibt alles so wie es ist....
Simon am Permanenter Link
Warum nicht mal akzeptieren wenn etwas keiner Kritik bedarf??Gibt es nichts wichtigeres zu berichten??Und ja,ich war Waldorf Schüler
awmrkl am Permanenter Link
Warum akzeptieren, wenn etwas Kritik bedarf?
Und wichtigeres zu berichten gibt es je nach Geschmack immer, oder auch gar nicht. Was ist denn "wichtiger" als etwas anderes "wichtiges"? Und wer legt das fest? Sie etwa?
"Und ja,ich war Waldorf Schüler"
Naja, dann ist ja alles klar ...
Simon am Permanenter Link
Ja
Volker Kirsch am Permanenter Link
@Simon - Angesichts der Tatsache, dass sich esoterischer Bullshit wie eine Pest verbreitet, kann man gar nicht oft und deutlich genug im Sinne von Aufklärung und (Erziehungs-)Wissenschaft) dagegen angehen.
Und wenn sie sagen, dass Waldorf-Pädagogik "keiner Kritik bedarf", obwohl sie selbst Waldorf-Schüler waren, so offenbaren sie damit, dass die Steinersche Gehirnwäsche, die u.a. auch Autoritätshörigkeit produziert, immer wieder gut zu funktionieren scheint.
E.Heil am Permanenter Link
Guten Morgen, ich muss mich doch stark wundern das man so negativ auf ein Thema eingeht OHNE sich vorher mit den Pros und Contras auseinander gesetzt zu haben!!!!
W.v.Sulecki am Permanenter Link
@ E. Heil
Steiner scheint selbst anders darüber gedacht zu haben:
".. So wie Steiner die Geburt des Ätherleibes an den Zahnwechsel koppelt, hängt für ihn die Geburt des Astralleibes mit der Geschlechtsreife zusammen. Erst jetzt darf der Waldorfunterricht wissenschaftlichen Charakter haben. „Kulturkritik“ ist aber laut Steiner nicht statthaft. Man könnte auch von einem Verbot kritischen Denkens sprechen, denn zur Kultur zählt alles vom Menschen Geschaffene, wie Wissenschaft, Kunst, Musik, Pädagogik, Politik, Wirtschaft, Technik, gesellschaftliches Zusammenleben, usw. (vgl. Giese 2008, S. 68)
In diesen Vorstellungen über kindliche Entwicklungsstufen liegt der eigentliche Grund für die stark musisch/künstlerische Ausrichtung des Waldorfunterrichts, die häufig mit der Waldorfpädagogik assoziiert wird. Sie stellt den Versuch dar, Verstand und Kritikfähigkeit der Kinder möglichst wenig anzusprechen, um ihnen in ihrer Entwicklung keinen Schaden zuzufügen.
Betrachtet man die Ausführungen bis hierher, so scheinen die Fundamente der Waldorfpädagogik auf Treibsand gebaut. Alle grundlegenden anthroposophischen Konzepte sind wissenschaftlich widerlegt, viele waren es schon bei ihrer Formulierung durch Steiner .."
[zitiert nach https://www.gwup.org/141-wurzel/neuigkeiten/1156-versteinerte-erziehung]
Wenn es etwas Positives zu berichten gäbe - da Sie doch ein 'pro-und-kontra' fordern - hätte es der Autor des Ausgangsartikels bestimmt erwähnt. Ich selbst sehe nur mit Schrecken das Ergebnis einer Waldorferziehung durch Menschen, die an Geister und Dämonen glauben. Zudem kenne ich im staatlichen System an Examina gescheiterte 'Lehrer:innen', die dann bei Waldorfschulen Anstellung fanden.
Und wissen Sie, was mich an der ganzen Angelegenheit am meisten stort? Es ist dieses Vertuschen der Wurzeln in der Steiner'schen Lehre, der Anthroposophie. Wenn es eine so tolle Grundlage ist, warum muss es dann verborgen bleiben?
Peter Weiht am Permanenter Link
Zunächst ist Waldorfpädagogik nicht mit der Montessoripädagogik vergleichbar. Das sind zwei höchst unterschiedliche Konzepte mit unterschiedlichen Zielen und Methoden.
Anderer Max am Permanenter Link
Steiner hat neben "Waldorf"-Pädagogik (inhärenter Euphemismus) auch die "Neue Germanische Medizin" erdacht. Wer im Kreis kotzen mag, der kann ja mal danach googlen.
Matthias Osterloh am Permanenter Link
Toll, wenn man selber über alles erhaben ist und andere Kollegen kritisieren kann. Welch eine Befriedigung. Wieder so ein Redakteur, der alle seine Berichte absolut objektiv schreibt. Bravo! Welch ein Gutmensch!
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Matthias Osterloh Das "Namentanzen" war eine Idee der Tagesthemen. Habe ich nun wirklich nicht zu verantworten. Können Sie "dumm" tanzen? Ich denke, Sie schaffen das!
Peter Weiht am Permanenter Link
Ich weiß nicht was Sie über Waldorfschulen wissen, aber dort läuft einiges verkehrt.
Volker Kirsch am Permanenter Link
@Matthias Osterloh - 1. Anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Waldorf" wurden sehr viele Gefälligkeitsberichte gebracht.
2. Kritiker der Waldorfpädagogik und des auf ihr gründenden Okkultismus eines Geistersehers sind keine "Gutmenschen". Im Gegenteil, wir sind doch "böse Intellektuelle", die bei der nächsten Inkarnation sicher mit einem Buckel bestraft werden.
3. Der "von einer Fachfrau erstellte" Bericht - Bei der Waldorfpädagogik geht es bekanntlich nicht um Pädagogik, sondern um eine auf Esoterik basierende und sehr befremdliche Weltanschauung.
4. Und wenn Sie schon von "Erhabenheit" sprechen, sollten Sie sich vergegenwärtigen, dass kaum jemand so überheblich daherkommt wie ein "eingeweihter" Anthroposoph, der meistens meint, man sei als Kritiker nur zu bedauern, weil man noch nicht die Erkenntnisstufen eines Herrn Steiner erreicht hat. Wenn sich hier jemand lächerlich macht, dann sind es solche "Erleuchteten", die meinen, auf die "armen Rationalisten und an Äußerlichkeiten klebenden Materialisten" herabschauen zu können.
5. Ihr Deutsch ist fast schon so gut wie das von Steiner.
Andreas Lichte am Permanenter Link
Die Anthroposophen werben mit den ARD-Tagesthemen – der anthroposophische newsletter „Info3-Bewegungsmelder“ schreibt, Zitat:
"ARD/Tagesthemen, 03.09.2019
Erfolgreiche Alternative: Die Waldorfschule wird 100
Ein sehr wertschätzender Bericht auch in den Tagesthemen: Gedreht wurde in der Interkulturellen Waldorfschule in Mannheim, auch der Bildungsforscher Heiner Barz kommt zu Wort. Und Moderatorin Caren Miosga hat für eine passende Studio-Deko sogar extra den Titel der Sendung eurythmisch buchstabiert. Verantwortlich für den Beitrag ist auch hier Esther Saoub, eine ehemalige Waldorfschülerin. (4:14 Min., Video verfügbar nur bis 10.09.2019)"
Axel Stier am Permanenter Link
Was halten Sie von Hinweisen bei kirchlichen Beiträgen und Sendungen, z.B. gesponsert durch Kirchensteuern und allen Steuerzahlern?
awmrkl am Permanenter Link
Es geht hier um Steiner, Anthroposophie, Waldorf-blabla bei den ÖR und deren unverhohlene Werbung dafür - und nicht um "kirchlichen Beiträgen und Sendungen".
Bitte bleiben Sie bei der Sache!
Volker Kirsch am Permanenter Link
Das ist natürlich auch ein zimmerwährender Skandal. Wussten Sie nicht, dass wir in einer Kirchenrepublik leben. Alleine die sonntäglichen Gottesdienst-Übertragungen, die ca.
Lesen dazu bitte auch Carsten Frerk, Kirchenrepublik Deutschland - Hier ein Vortrag von ihm: https://www.youtube.com/watch?v=JASHaYnojwI
Barbara Wilhelm am Permanenter Link
Die Welt & die Menschen, die Tiere, die Pflanzen wären erheblich besser dran, wenn mehr auf Gutes, menschenwürdiges und lebenserhaltendes geblickt und gelten gelassen würde!!!
Andreas am Permanenter Link
pfffff ...
Vielleicht meinen sie diese Art von Vorurteils-freiem Humanismus?:
"Was uns im Zahngebiet entgegen kommt, sind ganz offensichtlich die Äußerungen von Bildekräften ganz differenzierter Natur; es lässt sich daher von den Zähnen auf die Bildekräfte selbst zurückschließen. (zitiert nach Prange 2008, S. 94)"
Beispielsweise schreibt Grosse über einen leistungsschwachen Schüler:
"Die Zähne sind gelblich-bräunlich, die Schneidezähne schief gestellt und stark gezackt, die Zahnbildung kümmerlich, im Gaumenfeld des Oberkiefers sowie auf der Innenseite des Unterkiefers wachsen außerhalb der Zahnbögen einige Zähne in sich. Der kariöse Zustand ist schrecklich. Der Gesamteindruck ist chaotisch, schwächlich, der Aufbau fundamental gestört (ebd.)" (https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-versteinerte-erziehung/50441)
Nach Steiner geben die Zähne Aufschluss über kognitive Fähigkeiten und Veranlagungen … heute bei den Waldis noch aktuell!
Info: https://anthrowiki.at/Bildekräfte
Barbara am Permanenter Link
Arroganz ersetzt kein Wissen ! Bevor man andere zusammenfaltet, verächtlich auf sie herab blickt, sollte man mal in den Spiegel gucken + sich an die eigene Nase fassen.
Andreas am Permanenter Link
"Sie würde ich nicht als Lehrer haben wollen und auch nicht auf Kinder loslassen !"
Sie urteilen ohne mich zu kennen?!
Das klingt jetzt vielleicht auch wieder arrogant, aber ich habe ein Antwort auf diesem Niveau schon fast erwartet.
Florian am Permanenter Link
Das öffentlich rechtliche ist meiner Meinung nach sehr oft nicht kritisch zb in innenpolitischen fragen oder aber nur kritisch wenn es um den riesen oder Iran oder sonst einen,, schurkenstaat" geht.
Sebastian Wolf am Permanenter Link
Ich war tatsächlich auch entsetzt, als ich den Beitrag live in der ARD verfolgt habe.
Benedikt Ringelhann am Permanenter Link
Schade, von richtiger Kritik erwartet man eigentlich auch, dass sie die Fehler belegt und aufzeigt. Dies fehlt hier leider komplett und ist eher ein Schießen gegen eine Person aus unüberlegter, unreflektierter Wut.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Benedikt Ringelhann Im Artikel, oben, geht es ausschliesslich um die unsaubere journalistische Arbeit der ARD-Tagesthemen und deren Autorin Esther Saoub.
Katja Louis am Permanenter Link
Ich finde es ok, es sind nicht die Zeugen Jehovas und vieles wird mit anderen Worten in den Schulen und Kindergärten auch schon umgesetzt sogar noch verbessert, da sie nicht so ein Druck haben es muss Waldi perfekt se
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Katja Louis Prof. Dr. Stefan T.
Martin am Permanenter Link
Katja, Sie nennen den Gründer der Steiner-Sekte "Rudolf" als sei es Ihr Kumpel? Ernsthaft?
Sarah am Permanenter Link
Ich verstehe Ihre Kritik nicht so ganz...
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Sarah Ich habe keine "Vorurteile", ich "urteile": ich bin ausgebildeter Waldorflehrer. Einige meiner Artikel zur Waldorfpädagogik finden Sie hier: https://hpd.de/autor/andreas-lichte
Klaus Wich am Permanenter Link
Die wesentlichen Bedenken kamen im Tagesthemenbericht eben nicht zur Sprache.
Da wird nichts über die Lehrerausbildung gesagt. Nur an einer Waldorfschule kann man ohne Staatsexamen lehren! Die Ergänzungen im künstlerischen Bereich sind nicht das Problem, sondern die völlig an den Haaren herbeigezogene "Lehre" der Mensch habe bis zum 7. Lebensjahr nur den physischen Leib, dann bis zum 14. Lebensjahr den Ätherleib, dann erst den Astralleib, der zu logischem Denken befähige. Laut Steiners Lehre sollen die Kinder bis dahin den Lehrer als Autorität anerkennen und primär durch Nachahmung lernen. Ich weiß nicht wie das heute in den Waldorfschulen gelebt wird, aber eine wissenschaftsfeindliche Grundhaltung der Waldorfpädagogik scheint mir mit Händen zu greifen. Wird in Waldorfschulen wirklich kritisches Denken gelehrt? Warum müssen die Kinder am Anfang der Stunde irgendwelche seltsamen Sprüche aufsagen? Was passiert, wenn das ein Kind nicht will? Wird hier eine Erziehung zur Rationalität nur durch zusätzliche Komponenten ergänzt, oder wird sie (als arimanisch) verteufelt. Steiner war vor allen Dingen ein gescheiterter Akademiker, der seine Promotion mit der schlechtest möglichen Note (Rite) abschloss. Hat dieser Mann seine Minderwertigkeitskomplexe vielleicht dadurch kompensiert, dass er behauptet, tiefere Einsichten einfach hellsichtig erspüren zu können. Entspricht das nicht den Bedürfnissen vieler? In einer komplizierten Welt tiefere Einsichten einfach erspüren zu können? Steiner argumentiert wie ein Sektenführer. Da gibt es Wahrheiten die vermeintlich wichtiger sind, als die Ergebnisse, der ach so kalten Rationalität? Geschwafel von einer Ganzheitlichkeit auf Basis bizarrer Fantastereien Steiners? Wissenschaftlich ist an den Texten Steiners jedenfalls nichts. Es ist problematisch darauf ein Erziehungskonzept zu gründen das sich gegen jede Reform durch empirische Erkenntnisse sperren muss, weil die Lehren des Gründers letztlich als unfehlbar gelten.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Der Beitrag ist eine Art kurze Statusmeldung zur Waldorf-Werbung der ARD und keine Analyse der Waldorf-Pädagogik. Wie auch.
Was ich nicht verstehe, ist die teils brüske Zurückweisung des kritischen Einwurfs hier in den Kommentaren. Diese Seite ist doch ein kritisches Forum, oder habe ich da was falsch verstanden? Wenn dann auch noch Whataboutism dazukommt (... aber die staatlichen Schulen ...) dann fühle ich mich irgendwie falsch verortet.
Ganz offensichtlich fehlt es an Informationen dazu, in welchem Maße die Steinersche Welt und insbesondere die Waldorfpädagogik humanistische Grundsätze tangiert. Vielleicht machen sich die Zweifel und Kritik-Kritiker hier einmal die Mühe, den frei zugänglichen Artikel von André Sebastiani zur Waldorf-Pädagogik zu lesen:
https://www.gwup.org/141-wurzel/neuigkeiten/1156-versteinerte-erziehung
Sebastian Schösser am Permanenter Link
Anthroposophie fußt auf einer Rassenlehre.
Darüberhinaus sind Anthroposophen Impfgegner und mitverantwortlich für die zunehmende Ausbreitung der Masern (nahezu alle Masernausbrüche ereignen sich an Waldorfschulen oder -kindergärten).
Diese zwei Argumente reichen mir aus, um mir meine Meinung zu dieser Bewegung zu bilden.
Dass diese Ideologie mit staatlichen Geldern gefördert wird ist mir unbegreiflich.
Justine am Permanenter Link
Ich habe selber 12 Jahre eine Waldorfschule besucht und danach einen direkten Vergleich mit einer staatlichen Schule erleben dürfen und bin dankbar für die liebevolle, menschliche, ganzheitliche und fachkompetente Bet
Bitte Informiert ich euch richtig, betrachtet es aus anderen Blickwinkel, und lasst euch nicht täuschen von schlecht und oberflächlich recherchierten Artikeln! LOVE AND PEACE !
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Justine Haben Sie – irgendwelche – Belege für Ihren "LOVE AND PEACE"-Kommentar? Oder sollen die Leser des Humanistischen Pressedienstes Ihnen einfach mal glauben?
Bei kritischen Artikeln zur Waldorfschule werden immer wieder FAKE-Kommentare geschrieben, beispielsweise hier: „Ich würde mein Kind nie an einer Waldorfschule anmelden“, https://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952 Ein Kommentator fasst dort zusammen:
„#125, Erwin Francke, 2. Juni 2016 um 22:37
(…) Einige Kommentare kommen mir, verzeiht, so vor, wie bestellt aus der Zentrale der Steiner Sekte. Schön reden, aber nicht zu konkret werden (…)“
awmrkl am Permanenter Link
"LOVE AND PEACE !"
Na, der ESO-Spruch schlechthin.
Und wie sieht es nach -evtl bis oft berechtigter- Kritik aus?
Warum?
Weil internalisierte Weltbilder auch nur berührt oder gar angegriffen werden.
Pure Glaubenswelten.
FordPrefect am Permanenter Link
Die Antwort auf die letzte Frage ist nein. Ich war von Waldorf global geschockt und empört und habe mich beim Sender beschwert, wegen des Propaganda-Films.
Uwe Depping am Permanenter Link
Ich habe den Bericht und auch die Art Caren Miosgas, ihn anzumoderieren (mit dem Waldorf-Alphabet), sehr genossen.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Uwe Depping Die "praktische Relevanz" von Rudolf Steiners Rassismus für den Unterricht der Waldorfschule finden Sie in diesem Artikel: "100 Jahre Waldorfschule: Rudolf Steiners ‘survival of the whites
"Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse" ist ein Ausspruch Rudolf Steiners, der die vom Begründer der Waldorfschulen behauptete Überlegenheit der "Weißen" zusammenfaßt. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Heiner Ullrich behauptet dagegen in der Wochenzeitung "Die Zeit": "Rassentheorien spielen meiner Einschätzung nach aber in der heutigen Waldorf-Pädagogik keine Rolle." Passt das zusammen? (…)" weiter hier: https://hpd.de/artikel/100-jahre-waldorfschule-rudolf-steiners-survival-of-the-whitest-16893
Uwe Depping am Permanenter Link
Ach Herr Lichte ... ich kenne sehr sehr viele Waldorfschüler und auch Waldorflehrer ...
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Uwe Depping Nur zu Ihrer falschen Darstellung von "Nazis & Waldorfschule": „Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’“, https://www.ruhrbarone.de/anth
Andreas am Permanenter Link
„… Aber Andreas Lichte vergisst zu erwähnen, dass diese "unseligen" Äußerungen für die praktische pädagogische Tätigkeit in einer zeitgemäßen Waldorfschule zurecht keinerlei Relevanz haben….“
Uwe Depping am Permanenter Link
Lieber Andreas, das hier in diesem Forum praktizierte Spiel "ich hab' recht!" ... "nein, ich hab' recht!!!" ist irgendwie langweilig und führt zu nichts.
Andreas am Permanenter Link
Lieber Uwe Depping, es geht hier um mangelnde Kritik und Einseitigkeit bei der Darstellung und Wahrnehmung der Waldorfschulen in dem Beitrag des ZDF (und wohl auch allgemein in der Öffentlichkeit).
Ich habe Beispiele genannt, die durchaus die Relevanz für Waldorfschulen belegen. Ich vermute mal, sie haben sich nicht mal die Mühe gemacht meinen Links zu folgen, denn sie gehen wie die restlichen Waldorf-Anhänger hier im Forum auch, mit keiner Silbe auf konkrete Kritik ein sondern lenken ab. Holen Sie das doch bitte nach und äußern sie sich z.B. zum Vorwurf der Evolutionsleugnung oder weshalb Atlantis im Geschichtsunterricht eine Rolle spielt, wenn Anthroposophie und ihre Auswüchse für Waldorfschulen keine Relevanz haben soll. Ihnen auch viel Erfolg dabei! ;-)
Volker Kirsch am Permanenter Link
@Uwe Depping - Dass der Wetterfrosch Karsten Schwanke auch noch diese verblasene Seelen-Tänzerei zu imitieren versuchte, empfand ich nur als peinlich und lächerlich.
Mit Eurythmie können angeblich schlechte Augen, Verstopfungen und vor allem Triebhaftes im weitesten Sinne kuriert werden. Überhaupt: neben der ständigen Feindseligkeit gegenüber allem, was man als intellektuell bezeichnen könnte - diese penetrante Verteufelung der Sexualität! Steines Zielvorstellung war ja, dass sich die Menschen zu Engelwesen entwickeln sollten.
Auch bei Lese- und Schreibschwäche und bei schwacher Begabung im Rechnen wird Eurythmie empfohlen. Hat aber, wenn man so die Texte von ehemaligen Waldorfschülern liest (u.a. auch hier), wohl wieder nix genützt.
Die armen Schüler! Eurythmie ist von der 1. bis zur 13. Klasse in Waldorf-Kinderaufbewahrungsstätten das wichtigste Fach und immer Pflicht! Wichtiger als Englisch. Da reichen sechs Jahre, meint der Rudi.
Wer E. nicht mitmacht, wird aus der Schule ausgeschlossen, dekretierte der Alles-Besser-Wisser. Trotzdem ist es das Fach, das von den Schülern am meisten gehasst und boykottiert wird.
Und dann gehen die Tagesthemen her und zelebrieren vor allem diesen Aspekt als Markenzeichen der Waldorfpädagogik. Wie peinlich!
Ja, es gibt sogar eine Kindergarten-Eurythmie mit trippelnden Zwergen, stampfenden Riesen und huschenden Mäuschen.
Mit Rhythmus hat Eurythmie übrigens n i c h t s zu tun. In Waldorfkreisen heißt sie deshalb auch "durchgeistigte Gymnastik". O-Ton Steiners Rudi: "Der Mensch hebt sich also vom schwebenden Boden hinauf in die Region, wo geistig-göttliche Wesen ihre Mitteilung gießen in die besondere Art und Weise, die eben ihnen eigen ist (...) wo sich die Bewegung loslöst und ganz peripher in dem Kosmisch-Freien schwingen will."
Es gibt Laut-, Ton-, Heil- und Licht-Eurythmie. Mit dem eurythmischen ABC könne man besser schreiben lernen. Funktioniert wohl aber oft nicht.
Der Geisterseher-Oberboss vergleicht E. mit der "Sprache der Erzengel". Man staune: dazu zählen seiner geschauten Weisheit nach auch Odin, Wotan, Honig und Lödur.
Planeten- und Energietänze sind im Eurythmie-Programm der Waldorfschulen vorgesehen.
E. soll, da sie Steiner aus der Pythagoräischen Schule entlehnt hat, zur Zähmung und zum Wohlverhalten von Dämonen dienen. Wir haben es also mit Weißer Magie zu tun.
Steiner: "Das ist die Fortsetzung des göttlichen Bewegens, des göttlichen Formens des Menschen. (...)" - Wenn "man etwas formt, so bringt man es in seine Gewalt."
Sehr verräterisch, oder? Das nennt sich dann "Erziehungskunst". Aber es ist das Gegenteil von Pädagogik. Es ist Verführung, gepaart mi Indoktrination.
"Rhythmus ersetzt Kraft. Das ist ein wichtiger okkulter Grundsatz" (Steiner), ein anthroposophisches Mantra!
In anthroposophischen Sanatorien wird mit dieser "durchgeistigten Gymnastik" therapiert. Das nennt sich dann Heileurythmie.
Wenn Schulkinder in Waldorfschulen Heileurythmie vom eigenen Schularzt verordnet bekommen, "so ist es eben krank. (...) Da es eine Therapie macht, muss man das Kind aus jeder Stunde herausnehmen können, außer aus dem konfessionellen Religionsunterricht. Versäumt es im Unterricht etwas, so ist es eben sein Karma." Wer hat's gesagt? Natürlich! Der Rudi!
In welcher Ecke des anthroposophischen Irrgartens ist man hier angelangt?
Uwe Depping am Permanenter Link
Was Sie hier gerade geschildert haben, hat mit der praktizierten Pädagogik an Waldorfschulen nicht das Geringste zu tun.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Uwe Depping Irre im Garten? ... "biodynamische Wirtschaftsweise nach Rudolf Steiner", gelernt in der Waldorfschule, Zitat "bio-markt.info“:
“Der als Pilotprojekt gepflanzte Lavendel der Detmolder Natur Duft Manufaktur (Taoasis) soll von Bioland auf Demeter umgestellt werden. Schüler der örtlichen Waldorfschule helfen mit.
Für die Umstellung mussten Kiesel- und Hornspäne-Präparate noch vor der Ernte ausgebracht werden. Dabei gab es Unterstützung von Klasse 6c der Detmolder Waldorfschule, die bereits durch ihren Lehrplan Einblick in die biodynamische Wirtschaftsweise nach Rudolf Steiner hatte.
Jede Schülerin und jeder Schüler bekam einen Eimer mit den zuvor in Lavendelwasser gelösten Präparaten. Mit einem Handfeger wurde die Lösung über den Lavendel verteilt. Die reinen Naturpräparate wirken auf die Pflanzen wie eine Düngung – nur auf homöopathische Weise. „Sie regen das Pflanzenwachstum an und stärken zugleich die Abwehrkräfte der Lavendelpflanzen“, erläutert Geschäftsführer Axel Meyer das Vorgehen. „Ganz schön anstrengend“, meint einer der Schüler. „Hat aber schon Spaß gemacht zwischen dem Duftlavendel!“”
Quelle: https://bio-markt.info/kurzmeldungen/Taoasis-Demeter-Waldorfschule-Lavendel.html
Volker Kirsch am Permanenter Link
@Uwe Depping - "Was Sie hier gerade geschildert haben, hat mit der praktizierten Pädagogik an Waldorfschulen nicht das Geringste zu tun."??
Aber im Verschließen der Augen vor den Realitäten sind ja viele Waldorfschüler bestens trainiert, habe ich mir sagen lassen.
Distel am Permanenter Link
Herr Depping ist oder war Lehrer an der Rufolf-Steiner-Schule Hagen. An dieser Schule wurde und vermutlich auch wird den Schülern auch Heileurythmie aufgedrückt.
Uwe Depping am Permanenter Link
Distel ... ich habe niemals an der Rufolf-Steiner-Schule Hagen gearbeitet!!! In eine solche Schule würde ich niemals auch nur einen Fuß setzen.
Distel am Permanenter Link
Herr Uwe Depping,
dann muss es sich wohl um eine Verwechslung mit Ihrem Namensvetter handeln und ich entschuldige mich in diesem Falle. Es gibt aber tatsächlich einen Uwe Depping an ebendieser Schule. Die Namensdopplung und ihr anscheinend recht verklärter Blick auf die Waldorfschule und ein Interesse, diese hier zu verteidigen, haben den Schluss mehr als Nahe gelegt, dass Sie ebendieser Lehrer sind. Aber anscheinend gibt dann doch mehr als einen Uwe Depping, das war Ihnen vielleicht bislang auch nicht bewusst ;).
Mein Argument gegen Ihre These bleibt trotzdem. An Waldorfschulen wird natürlich den Kindern Heileurythmie aufgedrückt, wenn sich diese tatsächlich frei und nicht nach dem engen Menschenbild Rudolf Steiners entwickeln.
Volker Kirsch am Permanenter Link
@Uwe Depping - Es wird ja immer doller! Die Pädagogik Steiners sei Balsam für die menschliche Seele.
Kinder und Jugendliche können das meist noch nicht durchschauen.
Distel am Permanenter Link
Und noch ein kleiner Nachtrag: Ich finde es befremdlich, wenn Sie Waldorfpädagogik als Balsam für die Seele bezeichnen, aber sagen, Sie würden nie im Leben auch nur einen Fuß in eine Waldorfschule setzen.
Andreas am Permanenter Link
Waldorfschulen sind untrennbar mit den Lehren Rudolf Steiners und dessen Anthroposophie und Menschenkunde verbunden, weshalb diese selbstverständlich – mehr oder weniger subtil - die Pädagogik und Didaktik der Waldorf
Ein weiterer Kritikpunkt für mich ist allerdings, dass ständig kolportiert wird (so auch in diesem „Werbefilm“), die Waldorfschulen würden sich ganz besonders um die Persönlichkeit eines jeden Schülers kümmern und sie individuell fördern! Und genau das ist nicht der Fall!!! Das liegt u.a. daran, dass Kinder in Wesensglieder eingeteilt werden, in denen festgeschrieben steht, was ein ein Kind/Jugendlicher im jeweiligen Zyklus (7-Jahres-Schritte) kann (können darf) und was nicht. So kommt es, dass Schüler der jeweiligen Entwicklungsstufe den selben Lehr- / Lernmethoden ausgesetzt sind und die gleichen Unterrichtsinhalte haben – da wird überhaupt nicht differenziert! Später, wenn es auf‘s Abi zu geht, wird mit überdurchschnittlich viel Nachhilfe gebüffelt, gebüffelt, gebüffelt…
Die Schwierigkeiten die sich daraus ergeben, kann man gut an der hohen Fluktuation an Schülern ablesen: schwache Schüler werden nicht ausreichend gefördert und besonders gute Schüler sind oft unterfordert. Da bleibt dann oft nur der Wechsel an eine andere Schule - sei es an eine Förderschule oder ein Gymnasium.
Christian Wild am Permanenter Link
Sie scheinen ja einen regelrechten Kreuzzug gegen diese Schule führen zu wollen. Dabei lassen Sie aber offensichtlich Ihre eigenen Maßstäbe außer acht.
Bei aller aus Ihrer Sicht berechtigten Kritik an Waldorfschulen: "Völlig kritikfrei" ist jedenfalls der SWR-Beitrag nicht und (entgegen Ihrer Behauptung) hat "...diese Kritik wenigstens Erwähnung ..." gefunden, sogar mehrfach in den Aussagen des interviewten Professors.
Tut mir leid, aber mit solch unausgewogenen, einseitigen Berichten und widersprüchlichen Aussagen diskreditieren Sie sich selbst und liefern Vorurteilen gegen die schreibende Zunft Nachschub (Stichwort FakeNews).
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Christian Wild, Zitat: "...
Christian Wild am Permanenter Link
Sorry, aber schon wieder unsauber gearbeitet: Ich hab' nirgends behauptet, dass der Prof. vom Sender vorgestellt wurde, sondern lediglich von einem "interviewten Prof" geschrieben.
Sie können also nicht behaupten, vorhandene Kritik an Waldorfschulen sei nicht erwähnt worden. Daran ändert auch Ihr Vorwurf einer Beauftragung durch waldorf-affine Auftraggeber, nix und geht tatsächlich am Thema "Kritik erwähnt oder nicht" vorbei.
Genau diese unsaubere Arbeit ist es doch, die Sie selber dem SWR bzw. der ARD vorwerfen. Also bitte mal an die eigene Nase fassen...
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Christian Wild In "ZAPP", Medienmagazin des NDR, wird Prof.
Barz äussert sich NICHT kritisch, ich kenne Barz’ Aussagen.
Christian Wild am Permanenter Link
Lieber Herr Lichte,
auch hier müssen Sie sich wieder die gleiche Kritik gefallen lassen:
Genau und NUR auf diesen Sachverhalt habe ich Sie bereits hingewiesen: Prof. Barz WEISST auf die bestehende Kritik hin und lässt diese zu. Und diese Äußerung wird dann auch noch in der Doku gesendet, ergo ERWÄHNT. Damit ist Ihr im Artikel gegen Doku-Macherin und Sender erhobener Vorwurf (s. Zitat) widerlegt und faktisch FALSCH.
Daran ändert auch nichts, dass Sie Prof Barz einen Interessenskonflikt vorwerfen: Er hat (und hier muss ich mich leider selbst wiederholen) die bestehende Kritik ERWÄHNT und damit im Sinne Ihres oben stehenden Artikels eigentlich alle Ihre Forderungen erfüllt, OBWOHL er einen Interessenskonflikt haben soll.
Ich habe in diesem Zusammenhang übrigens nirgends behauptet, der Professor habe sich kritisch geäußert, auch wenn Sie dies mit dem letzten Satz Ihrer Antwort andeuten wollen.
Ich habe insgesamt leider den Eindruck, dass Sie immer dann, wenn Ihre Aussagen sauber und nachvollziehbar widerlegt werden, die eigene Argumentation so weit verbiegen, dass Sie doch noch einen Vorwurf plazieren können: Jetzt soll der Prof SELBST Kritik äußern und ein Interessenskonflikt wird dazugenommen...
Dass Sie dabei offensichtlich immer wieder rekursiv andere Artikel zitieren (ob diese nun zum eigentlichen Thema passen oder nicht) und auf verschiedene Kommentare regelmäßig mit wortgleichen Textblöcken antworten stärkt meinen Eindruck, dass Sie journalistisch nicht sauber arbeiten.
Aber gerade das machen Sie anderen zum Vorwurf. Und genau das bemängele ich an Ihrer Arbeit.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Christian Wild Prof. Heiner Barz macht Lobbyarbeit für die Waldorfschulen. Barz wehrt Kritik an den Waldorfschulen ab.
Christian Wild am Permanenter Link
Mag sein. Ist und war hier aber nicht die Frage, sondern...s.o.
Gruß
ChF
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Christian Wild "Kehren" Sie erst einmal Rudolf Steiner aus der Waldorfschule, sonst kommt weiter so etwas: "Waldorfschule? Du meinst die Sekte?!?"
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Christian Wild "Unsauberer" als der "Bund der Freien Waldorfschulen" und sein Sprecher Henning Kullak-Ublick kann man gar nicht arbeiten ...
Christian Alexa... am Permanenter Link
Also ich finde das tatsächlich ziemlich bedenklich.
Marcus am Permanenter Link
Ich geb zu ich kenn die Schulen nur vom üblichen bashing bzw sich lustig drüber machen.
ABER: Hatte im Leben Freundinnen und Affären, die auf Waldorfschulen waren und die waren weder strange, noch verrückt oder "rechts". Eher wild, lebenslustig und sehr sozial. Dazu gut erzogen. Und im Bett haben die auch keine Lieder gesungen oder sich anders, als die anderen Mädels in ihren 20er verhalten.
Aktuell geht der ganze Nachwuchs (4 Kinder/Jugendliche) einer befreundeten Familie schon länger dort hin und auch die sind vollkommen normal. Auch da find ich keine Verschwörungstendenzen oder Ablehnung der Flüchtlingspolitik...oder auffälliges, sonderbares Verhalten. Die leben gut und gesund und haben zuhause alles, was andere auch haben inkl. smartphones, TV, Rechner, Internetz, musikalische Hobbys, jetzt Praktika in ganz normalen Firmen/Betriebe.
Also ich hab bisher von dort "erzogene" Menschen oder 6-17jährige nicht als auffällig, radikal, eingebildet oder minderbemittelt erlebt. Eher sehr selbstständig. Und gesund sind sie auch alle. Von daher könnte die gleichzeitig elterliche/häusliche Erziehung entscheidender sein...?!
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Marcus „‘Waldorf hat den Charakter einer Sekte’“ (…) Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht gut. Er war Waldorflehrer in Baden-Württemberg – und hat der Schule inzwischen den Rücken gekehrt.
Was ich da zuletzt erlebt habe, hat mich verstört: Es geht in den Waldorfschulen viel esoterischer zu, als ich mir das früher je gedacht hätte. Waldorf hat den Charakter einer Sekte, und mittlerweile bin ich überzeugt: Waldorf richtet Tag für Tag Schaden an. (…)“
zum vollständigen Artikel der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339
Andrea Pirstinger am Permanenter Link
Warum, Andreas Lichte, ist es für Sie so relevant, sich hier (und anderswo?) als "ausgebildeter Waldorf-Lehrer" zu präsentieren?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Andrea Pirstinger Wenn Sie die Waldorfschule nicht "von innen" kennen, dann kennen Sie sie nicht ...: „‘Waldorf hat den Charakter einer Sekte’“ (…) Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht g
Was ich da zuletzt erlebt habe, hat mich verstört: Es geht in den Waldorfschulen viel esoterischer zu, als ich mir das früher je gedacht hätte. Waldorf hat den Charakter einer Sekte, und mittlerweile bin ich überzeugt: Waldorf richtet Tag für Tag Schaden an. (…)“
zum vollständigen Artikel der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339