Jahresrückblick

Das war das Jahr 2015 im hpd

BERLIN. (hpd) Allerorten sieht oder liest man derzeit Jahresrückblicke. Auch im hpd. Schwerpunkt des Jahres waren die Kampagne gegen die Verschärfung des Strafrechts bei der Sterbehilfe, die Situation der Flüchtlinge und die Auseinandersetzung mit dem Islam. Jedoch haben auch andere Themen unsere Leser interessiert.

Januar

Jeff Mannes beschäftigte sich im Januar mit der Werbebotschaft: “VeganerInnen sind alle mangelernährte, radikale, lebensfremde Hippies!” und begann damit eine Debatte um veganes Leben, die sich durch das gesamte Jahr zog (und vermutlich noch längst nicht beendet sein dürfte).

Die Forderung nach “Ehrlichkeit und Selbstkritik unter Muslimen” von Gastautor Ufuk Özbe und die Forderung nach einer Abschaffung des “Gotteslästerungsparagraphen 166 StGB” durch die Giordano-Bruno-Stiftung waren im Schatten des Anschlages auf die Satirezeitschift Charlie Hebdo die bestimmenden Themen des beginnenden Jahres.

Februar 2015

Als Thomas Bores darüber berichtete, “Wie ein Franzose in Berlin Kirchensteuern zahlt”, fanden das fast 50,000 (genau: 49,915) Leser interessant genug, um den Artikel mehr als 1.000 mal in den sozialen Netzwerken zu teilen und 121 mal zu kommentieren.

Häufiger in den Netzwerken geteilt, aber nicht ganz so häufig gelesen wurde “Warum Franziskus das Schlagen von Kindern befürwortet sowie Andreas Kemper’s Analyse zur ”Klerikal-aristokratische Vernetzung in der ‘Alternative für Deutschland’".

März 2015

Die Initiative “Religionsfrei im Revier” hat am Karfreitag 2014 zum zweiten Mal an diesem Feiertag den Film “Das Leben des Brian” gezeigt. Dafür wurde gegen sie von der Stadt Bochum ein Bußgeld verhängt. Diese Mitteilung war das Lese-Ereignis im März für knapp 10.000 Leser. (Vgl. dazu auch die aktuelle Entwicklung)

Als Matthias Krause davon berichtete, wie die Kirche sich selbst Kredite gibt und dafür den Staat die Zinsen zahlen lässt und Daniela Wakonigg davon, dass die Stadt Münster keinen Barzuschuss für den Katholikentag 2018 gewährt, begeisterte das unsere Leser so sehr, dass die Artikel zu den meistgelesenen des Monats wurden.

April 2015

Des Steiners neue Kleider” war ein Artikel von Andreas Lichte überschrieben, der sich mit Christian Clements “kritischer Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners” auseinander setzte.

Auch die Beschneidungsdebatte wurde im auslaufenden Jahr weiterhin geführt. So erregte ein Interview mit Michael Ingber, das Walter Otte führte, das Interesse der Leser; gefolgt von einer Analyse Horst Herrmann’s über die Homophobie des Papstes.

Mai 2015

Im Interview beantwortete Hamed Abdel-Samad Fragen nach seinen umstrittenen Auftritten vor der AfD und einer Burschenschaft.

Im Mai des Jahres sah sich die Giordano-Bruno-Stiftung gezwungen, auf Distanz zum australischen Philosophen Peter Singer zu gehen, der in einem Interview Positionen vertrat, die nicht nur im Widerspruch zu einem humanistisch-emanzipatorischen Politikverständnis, sondern auch im Widerspruch zu seinen früheren Standpunkten stehen. Kurz zuvor noch sprachen die beiden Redakteure des hpd mit Michael Schmidt-Salomon über “tragische Missverständnisse” in der Bewertung von Singers Philosophie.

Juni 2015

Eine kleine Boshaftigkeit Jan Weber’s gegen die Angst der CDU-Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Kramp-Karrenbauer, vor der gleichgeschlechtlichen Ehe interessierte im Juni des Jahres die meisten Leser.

Gefolgt von einem Artikel über die Gefahr, dass das NATO-Mitglied Türkei in Syrien einzumarschieren drohte. Ein “Offener Brief an Justizminister Heiko Maas” von der Partei der Humanisten kritisierte die Bewertung der Religionsfreiheit durch den Minister.

Juli 215

Die Kirche ist nicht mehr zu retten” erklärte Florian Chefai nach Bekanntwerden der gestiegenen Kirchenaustrittszahlen im Juli.

Die Auseinandersetzung mit den Waldorfschulen interessierte auch im Juli wieder unsere Leser: “Ein ‘rechter’ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt” war ein Artikel von Andreas Lichte überschrieben, den viele Leser interessant fanden. Das galt auch für die vierteilige Serie über das “Intelligent Design”, die der bekannte Autor Andreas E. Kilian für den hpd verfasste.

August 2015

Die Kampfschrift “Don’t Go Veggie!” wurde im August von Armin Pfahl-Traughber als manipulativ bezeichnet. Da es sich bei diesem Buch um einen großangelegten Angriff auf veganes und vegetarisches Leben handelte, wurde der Artikel fast 13.000 mal gelesen und diskutiert.

Fast ebenso viele Reaktionen rief Franz-Jakob Purkarthofer mit seiner Anklage hervor, dass die leeren Klöster in Österreich keinen Platz für Flüchtlinge schaffen. Häufig gelesen und diskutiert wurde zudem Der Artikel “Warum ich nicht zur katholischen Hochzeit gehen kann” von Walter Stuke.

September 2015

Das Thema “Flüchtlinge” führte auch zu den meistgelesenen Artikeln im September: Ein Bericht über der Umgang mit Flüchtlingen in Ungarn fand im September die meisten Leser. Die Rede Michael Schmidt-Salomons bei der Internationalen Atheismus-Konferenz mit dem Titel “Säkularismus ist die Lösung – auch in der Flüchtlingsfrage!” befasste sich ebenfalls mit der Problematik.

Bernd Kammereier veröffentlichte im September ein vielfach gelesenes Plädoyer für eine Welt ohne Monotheismen.

Oktober 2015

Der Oktober des Jahres darf als “Hamed Abdel-Samad”-Monat bezeichnet werden: Im Oktober trat Hamed Abdel-Samad vor der AfD in Berlin auf. Der Bericht über diese Veranstaltung wurde zum meistgelesenen Artikel im Monat und zum am häufigsten in den sozialen Netzwerken geteilten.

Auch das von Bernd Kammermeier geführt Gespräch mit Hamed Abdel-Samad und Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, das der hpd in drei Teilen veröffentlichte, sowie eine Besprechung des aktuellen Buches “Mohamed - Eine Abrechnung” luden viele Leser dazu ein, sich mit den Themen und Thesen des Autoren zu befassen.

November 2015

Ein Gastartikel von Alan Posener, “Fünf Lügen, die sie uns über Paris erzählen” wurde im November des Jahres zum meistgelesenen. Darin widerlegt er fünf Lügen, die im Zusammenhang seit den Terroranschlägen von Paris immer wieder in Medien und sozialen Netzwerken auftauchen.

Jan Weber ärgerte sich im November über eine Aussage der Bundeskanzlerin über “‘Gottlose’ Terroristen?” und Karl Albert berichtete über die Neupositionierung der Partei B90/Die Grünen zu den Islamverbänden. [1]

Dezember 2015

Der Offene Brief von Mina Ahadi an Sahra Wagenknecht wurde bis zum Redaktionsschluss mehr als 20.000 mal gelesen und fast 5.000 mal in den sozialen Netzwerken geteilt.

Die bereits im März des Jahres thematisierte Aufführung des Filmes “Das Leben des Brian” am Karfreitag 2014 in Bochum und sein juristisches Nachspiel, dokumentiert von Daniela Wakonigg, interessierte im Dezember ebenso stark wie Mutter Teresas “Nächstenliebe” von Meinhard Creydt.


  1. Die Zahlen des laufenden und des Vormonats können nicht abschließend sein, da die Artikel noch immer gelesen werden-  ↩