Das war das Jahr 2013 des hpd

Juni

Der Bericht über die Polizeigewalt bei "Blockupy Frankfurt" hat viele Leser erschüttert. Das zeigten nicht nur die Leserzahlen, sondern auch Reaktionen und Kommentare zu dem Artikel.

Wie man Umfragen nicht auswerten sollte, kann an der Auswertung des "Zensus 2011" nachgewiesen werden, nach der es plötzlich viel mehr Gläubige gibt, als es gibt.

Walter Otte wertete einen Vortrag von Dr.Dr. Joachim Kahl aus: "Gibt es eine atheistische Spiritualität?" Er fasst zusammen: "Fragen nach Sinn müssen weltlich-humanistisch debattiert und geklärt werden, aber auch in gemüthafter Form erfahren (gewissermaßen gefühlt) werden können."

Ein weiterer Artikel der "Säkularen Welt" - eine Übersetzung aus dem Englischen - schaffte es unter die meistgelesenen Artikel des Monats. Das war der Bericht über den Mord an einem 16-jährigen Syrer, der sich als nichtgläbig bezeichnete.

Am 10. Juni berichtete der hpd erstmals über die Mordaufrufe gegen Hamed Abdel-Samad. Das Thema wurde leider später im Jahr noch sehr wichtig.

Juli

Das Interview mit den Machern der erfolgreichen Facebook-Seite "Religioten und Co." machte offenbar vielen Lesern Spaß. Denn der Artikel wurde rund viereinhalbtausendmal angeklickt - und das am Beginn der Ferienzeit.

Wieder einmal konnte es erreicht werden, dass in Österreich ein Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung anerkannt wurde.

Die Nachricht von einer Studie, nach der der Atheismus vor allem in den entwickelten Ländern bedeutend ist und Religion vollständig bis 2041 verschwinden wird, schien viele Leser zu beeindrucken. Oder hoffnungsvoll stimmen.

Selten genug: aber im Juli gelang es sogar zweimal: Rezensionen wurden so häufig gelesen, dass sie in den Top-Five auftauchen: Bernd Vohwinkels Buchbesprechung über "Ein Universum aus Nichts" von Lawrence M. Krauss schaffte das ebenso wie die Rezension eines Sonderheftes der Bundeszentrale für politische Bildung zu "Religion und Moderne", die Siegfried R. Krebs verfasste.

August

Trotz Sommerpause und "Saure-Gurken-Zeit" gab es auch im August einige Artikel, die gern und viel gelesen wurden. Natürlich gehört das "Grosse Sommerinterview" dazu. Das Gespräch mit Manfred Isemeyer, dass Carsten und Evelin Frerk führten, fand die meisten Leser im August.

Der Bericht "Von der Umgehung der Umgehung" über das österreichische Religionsrecht errreichte ebenso viele Leser wie der Bericht über die noch kleine, aber aktive atheistische Bewegung in Uganda.

Mit zwei Nachrichten rückte Großbritannien in den Fokus: Zum Einen der Bericht darüber, dass auch dort die "Zustimmung für Sterbehilfe überwältigend" ist, als auch ein Video über eine atheistische Namensfeier.

September

Anfang des Monats war noch zu bemerken, dass die Medien im "Sommerloch" stecken. So berichteten Etliche über eine Provinzposse aus Berlin, nach der Weihnachten verboten werden solle. Der hpd war das einzige Medium, das die Sache etwas gerade zu rücken versuchte.

Der "Marktplatz der Religionen" ist in den USA hart umkämpft. Aber die Atheisten wehren sich mit riesigen Plakaten an den Autobahnen. Ein Foto-Bericht aus dem "Land des unbegrenzten Wahnsinns".

Horst Herrmann kommentierte am 23. September den Hype um den neuen Papst Franziskus und die American Atheist Association fragte: "Warum hassen Religiöse die Atheisten so sehr?"

Mit den Worten "Haltet den Dieb" kommentierten die Notizen aus Wien den Versuch des Stiftes Admonts in Leoben (Steiermark), sich aus einer Missbrauchsaffäre herauszuschleichen.

Oktober

Ebenfalls aus Österreich und ebenfalls aus der Feder von Christoph Baumgarten war der Gerichts-Bericht über den "Zorn der Zeugen Jehovas".

Die 90seitige Broschüre "Gretchenfragen an den Naturalisten" die der Physiker und Philosoph Prof. Dr. Gerhard Vollmer für die Schriftenreihe der gbs verfasste, wurde Ende Oktober vorgestellt.

Prof. Dr. Hubertus Mynarek setzte sich im Oktober noch einmal und ausführlicher mit dem neuen Papst auseinander: "Papst Franz I. - wer und wie er wirklich ist".

Eine fast ebenso harsche Kritik muss der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann über sich ergehen lassen. Denn dieser vertritt ganz offensichtlich Interessen der Kirche, wenn er mehrfach gegenüber den Medien erklärt, dass er die Trennung von Staat und Kirche für einen großen Fehler hält.

Das Verhältnis von Staat und Kirche ist auch Gegenstand einer theoretischen Abhandlung von Uwe Lehnert.

November

Konservativ-orthodoxe Muslime, die in Osnabrück das gemischtgeschlechtliches Schwimmen in der Schule für Schülerinnen - selbst im Burkini - ablehnen, waren das Top-Th[ema des Monats November. Gefolgt von einem Bericht über eine Veranstaltung in Dresden, bei der Jens Berger über Marktkonforme Demokratie sprach.

Die Frage, "Warum kluge Menschen dumme Dinge tun" hat viele Leser interessiert und so kam diese kluge Übersetzung auf den dritten Platz im November.

Der lange und sehr persönliche Bericht eines von der Beschneidung Betroffenen, den der hpd exklusiv veröffentlichte, wurde rund 3.000 Lesern gesehen. Und so wundert es nicht, dass der Artikel "Der perfekte Penis" von Harald Stücker für fast ebensoviele Leser sorgte.

Dezember

Dieser Monat ist zwar noch nicht ganz beendet, aber da der hpd jetzt bis zum 05. Januar 2014 in eine kurze Pause gehen wird, kann hier schon resümiert werden.

Die "Irritierenden Menschenbilder" - ein Bericht über eine Fotoausstellung in Braunschweig - waren der meistgelesene Artikel des Monats. Das wundert wenig, wenn man sich die Fotos, die der hpd veröffentlichen durfte - anschaut.

Gleich zwei mal tauchte im Dezember die (einige male auch kritisierte) Überschrift "Koalition zementiert Gottesstaat Deutschland" auf. Nicht nur der Hauptartikel, sondern auch der Verweis auf einen sich ebenfalls mit dem Koalitionsvertrag befassenden Artikel der GBS-Gruppe Köln hatte diesen Titel.

Ein Interview mit Rolf Bergmeier, das Martin Bauer mit ihm über den Übergang von der Antike zum Mittelalter und insbesondere mit der Rolle des Christentums führte sowie das Interview mit Peter Menne, der der Humanistischen Union eine "religiöse Wende" zuspricht, beenden den Reigen der Top-Five.

Mit diesen Leseempfehlungen für die kommenden Tage verabschiedet sich die Redaktion des Humanistischen Pressedienstes für einige Tage von ihren Lesern. Wir danken für Ihre Treue, Ihre Anregungen und Ihre Kritik.

Für die gesamte Redaktion
Frank Nicolai