Menschen, Momente & Kontroversen

hpd-Jahresrückblick 2018

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Die hpd-Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern einen guten Start ins neue Jahr!

Mit 2018 neigt sich ein ereignisreiches Jahr seinem Ende zu. Wir möchten mit Ihnen auf das Jahr zurückblicken und jene Artikel Revue passieren lassen, die unsere Leserinnen und Leser besonders interessiert haben.

Januar

Im Januar setzte sich der hpd intensiv mit der finanziellen Unterstützung der Kirchen durch den Staat auseinander. Große Beachtung fanden diesbezüglich unsere Artikel zur Bezuschussung von Kirchentagen und zurAblösung von Staatsleistungen – bekanntlich Kernthemen des hpd, die über das ganze Jahr hinweg präsent waren.

Viel gelesen wurden auch der Bericht vom Neujahrsempfang der Giordano-Bruno-Stiftung mit der saudischen Ex-Muslimin Rana Ahmad und das Interview mit dem Schweizer Rechtsanwalt Emrah Erken, der das Foto-Projekt "Before Sharia Spoiled Everything" (Bevor die Scharia alles zerstörte) ins Leben gerufen hatte.

Februar

Im Februar wurde Island von Kardinal Marx dafür kritisiert, dass dort die Beschneidung von männlichen, unmündigen Kindern verboten werden sollte. Jan Weber stellte demgegenüber in einem Kommentar klar: "Jede Beschneidung, die nicht aus medizinischen Gründen notwendig ist, ist eine zu viel."

Mit der Wahl zur CDU-Generalsekretärin gelang Annegret Kramp-Karrenbauer der Sprung an die Parteispitze. Der hpd wies darauf hin, dass es sich bei ihr um eine religiöse Hardlinerin handelt, die ihre christliche Frömmigkeit gerne zur Schau stellt.

Ende des Monats berichtete Gisa Bodenstein schließlich über die Diskriminierung des Religionskritikers David Farago, der in die SPD eintreten wollte aber wegen kirchenkritischer Äußerungen im Internet abgelehnt wurde.

März

Im März wurde der Atheist Alexander Stier von der Polizei in die Psychiatrie gebracht, nachdem ein Streit um die religiöse Indoktrination seiner Tochter in der Grundschule eskalierte. Der Bericht von Daniela Wakonigg löste eine Welle der Empörung aus.

Unsere Leserinnen und Leser interessierten sich zudem insbesonder für den Kommentar von Klaus Ungerer zum Hass christlicher Fundamentalisten, den der verstorbene Stephen Hawking auf sich zog; für das Interview mit Thomas von der Osten-Sacken zur Bedeutung des Islams bei der weiblichen Genitalverstümmelung sowie für die Meldung, dass der Film "Das Leben des Brian" erstmals legal am Karfreitag gezeigt werden durfte. Mit mehreren zehntausend Aufrufen war die Meldung zum Verbot der "Jesus is a dancer"-Heidenspaß-Tanzparty der Partei "Die PARTEI" der meistgelesene Artikel des Monats.

April

Im April veröffentlichte der hpd einen offenen Brief des Juristen Rolf D. Herzberg an Manfred Lütz, dessen Buch "Der Skandal der Skandale – Die geheime Geschichte des Christentums" Gegenstand zahlreicher Beiträge wurde.

Häufig gelesen wurde der Artikel von Hugo Stamm über die Entscheidung des Schweizerischen Bundesgerichts, dass auch Zeugen Jehovas nur dann operiert werden dürfen, wenn sie zuvor einer Bluttransfusion zustimmen.

Wie im Jahr zuvor berichtete der hpd auch 2018 über den March for Science und die Beteiligung säkularer Akteure an der Großdemonstration.

Mai

Anfang Mai rief der Humanistische Pressedienst zu Solidarität für den ägyptischen Atheisten Sherif Gaber auf, der wegen seiner religionskritischen Haltung festgenommen wurde. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier forderten mehrere Personen, dass Deutschland sich für Gabers Freilassung einsetzt.

Viele Aufrufe konnten auch der Veranstaltungsbericht zum Vortrag von Hamed Abdel-Samad über sein Buch "Integration – Ein Protokoll des Scheiterns", die journalistische Begleitung des "Ketzertags 2018" in Münster sowie die Recherche von Claudia Goldner zu den "Skandalösen Zuständen im Zoo Neunkirchen" verzeichnen.

Juni

Das Thema Zoo beschäftigte den hpd auch im Juni. Das Interview zu Colin Goldners zookritischem Kinderbuch "Lotte Siebengescheit geht in den Zoo – und findet’s gar nicht toll" war der meistgelesene Artikel des Monats. Viele Leserinnen und Leser fanden auch die Kommentare "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde – und ihre fehlenden Freunde" von Uwe Lehnert und "Die Furcht vor dem 'gottlosen Humanismus'" von Michael Schmidt-Salomon.

In einer umfangreichen Analyse untersuchte Helge Brunswig 70 Lehrpläne deutscher Grundschulen. Das ernüchternde Ergebnis: Das Unterrichten der Schöpfungsgeschichte ist die Regel und die Evolutionstheorie die Ausnahme.

Juli

Mit frühkindlicher Indoktrination setzte sich auch Ingo Eitelbach auseinander. In einem Kommentar forderte er den konfessionsgebundenen Religionsunterricht durch einen verbindlichen Ethikunterricht für alle Schüler zu ersetzen.

Jan Weber kritisierte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dazu aufgefordert hatte, einen höchstrichterlichen Beschluss zu ignorieren.

Es war auch im Juli als der hpd über die Morddrohungen gegen den jungen Ex-Muslim Amed Sherwan berichtete und Bundesjustizministerin Katarina Barley zum 50. Todestag des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer interviewte.

August

Im August berichtete Gisa Bodenstein über die Absicht radikaler Hindu-Nationalisten, das berühmteste Bauwerk Indiens und das bekannteste Mausoleum der Welt, den Taj Mahal, abzureißen. Die Meldung wurde mit mehreren zehntausend Aufrufen der meistgelesene Artikel des Monats.

Viele Leserinnen und Leser interessierten sich zudem für den Kommentar von Andreas Lichte zur Waldorfschule, die Ankündigung des "Bunds der Steuerzahler", mehrheitlich für die Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen einzutreten sowie für den rechtsphilosophischen Grundlagenaufsatz "Der blinde Fleck des deutschen Rechtssystems" von gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon.

September

Eine kontroverse Debatte mit zahlreichen Leserkommentaren löste Daniela Wakonigg im September mit ihrer Kolumne "Ist Fleischessen eine Religion?" aus. Die stellvertretende Chefredakteurin des hpd erklärte darin, dass sich Fleischesser häufig so wie Religiöse benehmen, wenn es ihnen an den Braten gehen soll.

Ebenfalls im September klärte Hugo Stamm darüber auf, wie die moderne Esoterik Hitler und den Holocaust verharmlost.

Angesichts der massiven Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen forderte das Institut für Weltanschauungsrecht (ifw) eine Beschlagnahmung der Kirchenarchive.

Oktober

Die Auseinandersetzung mit dem Missbrauchsskandal setzte sich auch im Oktober fort. So wurde der Bericht über die deutschlandweiten Strafanzeigen gegen Sexualstraftäter der katholischen Kirche von zahlreichen Medien aufgenommen und führte zu erheblichem Druck auf die katholische Kirche.

Eine große Reichweite erhielten auch der Kommentar von Daniela Wakonigg über das Mohammed-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der Vortrag "Lasset die Kinder zu mir kommen?" von Michael Schmidt-Salomon zur Gründung des "Deutschen Kitaverbandes" in Berlin sowie die biographischen Schilderungen von Amed Sherwan, der mit 15 Jahren wegen islamkritischer Äußerungen inhaftiert und gefoltert wurde.

November

Meistgelesener Artikel im November war das Interview von hpd-Chefredakteur Frank Nicolai mit der Hömöopathie-Kritikerin Natalie Grams. Anlass waren die Versuche von Homöopathen, einen Vortrag von Grams an der Universität Mainz zu verhindern

Viele Leserinnen und Leser verfolgten auch die Berichterstattung über die "Säkulare Woche der Menschenrechte" in Berlin – dabei insbesondere die Interviews mit Richard Dawkins und Michael Shermer.

Im gleichen Monat erklärte der Extremismusexperte und hpd-Autor Armin Pfahl-Traughber. "Die AfD ist eine rechtsextremistische Partei". Kurz danach veröffentlichete der hpd den von Facebook zensierten Beitrag über muslimische Parallelgesellschaften von Hamed Abdel-Samad.

Dezember

Im Dezember plädierte Colin Goldner für eine langfristige Abschaffung des Berufsbildes "Heilpraktiker" und erntete damit viel Kritik und Zustimmung in den Kommentarspalten.

Viel gelesen wurden daneben der Kommentar des Instituts für Weltanschauungsrecht zum "besonderen Kirchgeld" und die Meldung "Half Angela Merkel bei der Vertuschung des Missbrauchsskandals?"