Weshalb wählen konfessionslose Menschen überdurchschnittlich häufig rechtspopulistische Parteien? Was unterscheidet Atheisten und Humanisten und wirkt sich das auf das Wahlverhalten aus? Diese Fragen besprach hpd-Chefredakteur Frank Nicolai mit dem Soziologen und Extremismus-Experten Armin Pfahl-Traughber.
hpd: Herr Pfahl-Traughber, Sie haben bei Ihren Analysen zur AfD-Wählerschaft (u. a. auf dem Internetportal "Blick nach rechts") betont, dass überdurchschnittlich viele Konfessionslose in diese Richtung votieren. Können Sie das genauer erklären?
Armin Pfahl-Traughber: Genauer erklären, zumindest auf Basis von entsprechendem Datenmaterial, kann man dies leider nicht, denn es fehlt an diesem Datenmaterial. Aber zunächst zum Sachverhalt selbst: Während die Katholiken und Protestanten meist nur durchschnittlich in der Wählerschaft der AfD vertreten sind, sind es Konfessionslose eben überdurchschnittlich.
Dazu zwei Ergänzungen: Das war bei der NPD-Wählerschaft in den 2000er Jahren in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen ebenso. Und: Es liegt nicht an den ostdeutschen Ländern, wo bekanntlich sowohl die Anzahl der Konfessionslosen wie die Anzahl der Wähler rechtsextremistischer Partei weitaus höher als in den westdeutschen Ländern ist. Auch in Hessen oder Nordrhein-Westfalen bildeten die Konfessionslosen bei den AfD-Wählern eine überdurchschnittlich große Gruppe.
Welche Gründe gibt es dafür?
Dazu können gegenwärtig nur Hypothesen formuliert werden: Zunächst einmal nur zur Klarstellung, es geht um Konfessionslose, diese müssen weder Atheisten noch Humanisten sein. Warum eine Person aus der Kirche austritt, kann unterschiedliche Gründe haben. Sie können schlicht materiell – Stichwort: keine Kirchensteuer zahlen –, aber auch politisch – Stichwort: Positionen der Kirchen – motiviert sein. Es ist ja erfreulich, dass sowohl die Führung der evangelischen wie der katholischen Kirche eine klare Distanzierung von der AfD, vom Rassismus und vom Rechtsextremismus vornimmt. Dies war in der Geschichte bekanntlich nicht immer so. Einschlägig eingestellte Personen dürften daher auch mit den Kirchen insofern ihre Probleme haben. Ein anderer Gesichtspunkt, der hier eine Rolle spielen könnte, besteht darin, dass Konfessionslose auch konfessionslos aus schlichter Ablehnung und Distanz gegenüber etablierten Institutionen sein können. Dazu würden dann ebenfalls die Kirchen gehören.
Nun lässt sich ja eine atheistische Einstellung nicht als politisches Statement verstehen. Insofern sagt es erst einmal nicht sonderlich viel über eine politische Positionierung aus, wenn sich jemand selbst als Atheist bezeichnet. Glaubensfern zu sein ist weder links noch rechts. Oder sehen Sie das anders?
Ja, das würde ich auch so sehen wollen. Lange stand eine atheistische Auffassung tatsächlich eher für eine liberale bis linke Auffassung, was aber nicht immer der Fall sein muss. Atheismus heißt ja lediglich, dass man die Existenz eines Gottes oder von Göttern abstreitet. Auch eine rassistische oder sozialdarwinistische Auffassung kann damit einhergehen. Mitunter haben Anhänger derartiger Auffassungen auch das Christentum abgelehnt, wobei sie es als Ausdruck der Hilfe für Schwache und wegen der postulierten Gleichheit vor Gott negierten. Manche sahen sogar im Christentum aufgrund eben dieses Gleichheitsideals – das aber nur auf die religiöse, nicht auf die gesellschaftliche Ebene bezogen war – einen "Bolschewismus der Antike". Indessen sind wiederum die meisten Anhänger derartiger Auffassungen keine Atheisten im engeren Sinne, treten sie doch für ein "Heidentum" als Glaubensalternative oder für einen nationalistischen Schicksalsglauben ein.
Hingegen ist die Selbst- oder Fremdbezeichnung als "Humanist" eher auch als politisches Statement zu bewerten. Stimmen Sie mir auch dabei zu?
Ja, auch hier würde ich zustimmen. Dabei kommt es aber ganz darauf an, was man genau unter einem Humanisten versteht. Wenn damit nur gemeint ist, dass es um eine primäre Orientierung am Menschen und eben nicht an einem Gott geht, könnten hiermit auch diktatorische Konsequenzen mit sowohl "linken" wie "rechten" Vorzeichen verbunden sein. Atheismus und Humanismus müssen ja nicht übereinstimmen, es gilt gerade aus politischer Perspektive, die Unterschiede zu beachten.
Zugespitzt formuliert: Auch ein totalitärer Diktator und Massenmörder wie Stalin war Atheist, aber kein Humanist. Säkularität sagt aus demokratietheoretischer Perspektive erst mal nicht viel. Für einen Humanisten sollten andere Aspekte noch hinzukommen, insbesondere die Menschenrechte als herausragendes Prinzip des eigenen Selbstverständnisses. Dies schließt übrigens die Religionsfreiheit ein, sofern diese nicht mit anderen Individualrechten kollidiert.
Um es konkret zu machen: Jemand, der sich als Humanist, zumal als "evolutionärer Humanist" (im Sinne der Giordano-Bruno-Stiftung) bezeichnet, kann eigentlich politisch nicht rechts stehen. Denn evolutionärer Humanismus bedeutet unter anderem auch eine antirassistische Einstellung. Eine Weltanschauung, die sich an den Menschenrechten orientiert kann doch nicht rechtspopulistisch sein. Oder doch?
Dies sollte eigentlich nicht so sein, kann aber doch so sein. Das liegt daran, dass sich als Humanisten verstehende Menschen mitunter ihre eigenen Prinzipien überhöhen. Ein säkularer Humanist wird beispielsweise auch den Islam als Religion ablehnen, er sollte aber die Muslime als Menschen akzeptieren. Dies ist kein Widerspruch.
Richard Dawkins hat etwa das Christentum als "Gotteswahn" fundamental herabgewürdigt und verworfen, er hat aber nie für eine Einschränkung der Religionsfreiheit von Christen plädiert. Ein solches Differenzierungsvermögen sollten auch Humanisten gegenüber den Muslimen entwickeln, was aber nicht immer der Fall ist.
Gleichsetzungen von Islam und Islamismus machen aus jedem Muslimen letztendlich einen potentiellen Terroristen. Hier bedarf es eines genauen Blickes auf den Kontext, wofür sich das Kompatibilitätstheorem anbietet – das ist indessen ein anderes Thema ...
Aber nochmal zurück zum "evolutionären Humanismus" und der Giordano-Bruno-Stiftung: Es gibt ja sowohl Anhänger wie Kritiker, welche die naturalistische Dimension der dabei vertretenen Auffassungen im Sinne einer biologistischen Verkürzung fehldeuten. Dabei handelt es aber um eine antirassistische und menschenrechtliche Grundposition, die an den Ideen der Aufklärung orientiert ist und auch von daher Rechtsextremismus wie Rechtspopulismus negieren sollte.
Spielen nicht ganz andere Dinge als Religion bzw. Religionsferne bei einer Wahl bzw. Parteipräferenz eine wichtige Rolle? Kann es sein, dass Menschen, die nicht in freiheitlichen Staatssystemen aufgewachsen sind, sich eher "den starken Mann" wünschen, der Entscheidungen abnimmt und Verantwortung? Und die AfD eben diese Rolle übernimmt.
Ja, die höhere Akzeptanz der AfD in den ostdeutschen Ländern hat kaum etwas mit der dort höheren Konfessionslosigkeit und Religionsferne zu tun. Dafür gibt es jedenfalls keine Belege, kann man doch keine Kausalitäten aus Parallelitäten ableiten. Ebenso wenig wie der hohe Anteil von AfD-Wählerstimmen etwas mit dem hohen Anteil von Konfessionslosen zu tun hat, hat der Rückgang der Geburtenrate etwas mit dem Rückgang der Störche zu tun.
In den ostdeutschen Ländern besteht auf mehreren Ebenen eine andere gesellschaftliche Rahmensituation als in den westdeutschen Ländern: Die sozioökonomische Entwicklung ist dort vergleichsweise immer noch rückständig, vor allem im ländlichen Raum mangelt es an beruflichen wie sozialen Perspektiven, bekannte politische Akteure wie die demokratischen Parteien sind dort gesellschaftlich nicht breiter verankert, eine einschlägige demokratische Zivilgesellschaft hat sich noch nicht breiter herausgebildet, es fehlt in der politischen Kultur an Sensibilitäten bezüglich Themen wie Migration, Nationalismus, Nationalsozialismus etc., die rechtsextremistischen Einstellungspotentiale sind dort auch bedeutend höher.
Es war ja kein Zufall, dass die NPD in zwei ostdeutschen Bundesländern in die Parlamente einziehen konnte, sie aber in den westdeutschen Bundesländern keine solchen Erfolge verbuchte. Der AfD gelingt dies mehr, wird sie doch als bürgerliche Partei wahrgenommen. Gleichwohl sollte bei all dem nicht nur auf den Osten geblickt werden, der "Rechtsruck" in der Gesellschaft ist ein gesamtdeutsches Phänomen.
62 Kommentare
Kommentare
malte am Permanenter Link
Die Affinität vieler "Humanisten" zum Rechtspopulismus liegt meiner Meinung nach nicht daran, dass diese Menschen "ihre eigenen Prinzipien überhöhen".
Herbert Huber am Permanenter Link
Danke für das ausgezeichnete Interview. Gerade weil Armin Pfahl-Traughber die Datenlage nüchtern betrachtet sind seine Aussagen sehr erhellend.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Mich würde echt interessieren, ob das in dem Ausmaß auch für Konfessionsfreie zutrifft.
Mir fehlt da nämlich nix.
Und ich bin Atheist. Aber ich streite die "Existenz eines [x-beliebigen] Gottes oder von Göttern" *nicht* ab; ich glaube an so was nur genauso wenig, nämlich gar nicht, wie an eine Zahnfee. Ich streite allerdings die Existenz des katholischen Gottes (personal, allmächtig und -gütig) vehement ab; der hat sich schon lange durch das Theodizee-Problem erledigt. Da bin ich leidenschaftlich Antitheist.
Vllt. ist APT mit dieser Differenzierung geholfen.
Ich möchte als Konfessionsfreier nicht mit kirchenfernen afd-Wählern in einen Topf geworfen werden.
Erich Mauerböck am Permanenter Link
Ich würde das gerne herunterbrechen und mögliche Erklärungen liefern: Muslime (somit nicht atheistisch) werden wohl aus naheliegenden Gründen nur zu einem sehr kleinen Prozentsatz AfD wählen.
Klaus am Permanenter Link
Viele Menschen wählen einfach aus Protest die AfD, weil im Allgemeinen eine Gläubigkeit an die Ambitionen oft ungebildeter (irgendwie gläubiger) Politiker (ohne entsprechende Erfahrungen, Abschlüsse, Verhaltensgrungsä
Gerd Soldierer am Permanenter Link
Evolutionäre Humanisten sind gegen totalitäre Ideologie : Kommunisten, Inquisition u. Hexenwahn, politischen Islam, Atheisten kennen solche Sätze, sind für die Freiheit.
AfD-ler im Osten erkennen im Islam die neuen IDEOLOGEN die alten waren gerade weg.
Herr Prof. Phal- Traughber nennt AfD, Rassismus u. Rechtsextremismus in einem Satz.
Das ist eine Frechheit - das ist ihr eigener Extremismus Herr Phahl- Traughber !!
Beschimpfen Sie doch Österreich : 2/3 sind dort extrem u. rassisch ! Dort lohnt es sich !
Die AfD ist eine konservative Partei. Warum kümmern Sie sich ständig um extreme Rechte ohne extreme Linke zu bearbeiten. Lassen Sie doch die paar Quacksalber weg !
Konservativ heißt Bewahren, Bewährtes bewahren, Neues entwickeln auf Grundlage von Bewährtem : Das ist die Basis, das ist die AfD. Der Rest ist ihre eigene ideologische Verbranntheit.
Der AfD geht es um den "politischen Islam", um die Ideologie, niemals um Muslime.
Sie haben das noch nie verstanden ! Längst nicht alle "Otto's" u. "Achmed's" haben das verstanden : Raten Sie 3x wessen Schuld das ist : Natürlich die AfD ! wer sonst !
Mia aus Kandel wußte nicht die Bohne !!
Kickl u. Strache werden den "politischen Islam" in diesem Jahr in Österreich verbieten !!
Öffentlicher Diskurs hat begonnen ! Sollte Herr Pfahl- Thraughber die Kapazität besitzen, sollte er sich dort am Diskurs beteiligen. WAS u. WIE wird verboten - dazu braucht's schon ein wenig Grip's.
Michael Haß am Permanenter Link
Ihre verbalen Ausfälle gegen Herrn Pfahl-Traughber sollten nicht unkommentiert bleiben, Herr Soldierer: Armin Pfahl-Traughber ist ein hervorragender Kenner der linksextremistischen Szene Deutschlands, wie Sie hier nac
Und was Ihre Relativierung der AfD betrifft: Völkisch-nationalistisches Gedankengut (besser: Gedankenschlecht) geht ja wohl eindeutig gerade auch von führenden Funktionären wie Höcke und Gauland aus, haben Sie die Forderungen nach einer "erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad" (Höcke) oder die "Vogelschiss"-Relativierung der NS-Verbrechen (Gauland) etwa schon vergessen? Das sind beileibe nicht nur ein "paar Quacksalber"!
Und dass in rechtskonservativen und rechtspopulistischen Kreisen häufig mit zweierlei Maß gemessen wird und selten bis nie emanzipatorische Islamkritik, sondern stattdessen ressentimentgeladene Muslimfeindschaft betrieben wird ("Wir Christen" vs. "die Muslime", ohne zwischen liberalen und fundamentalistischen Haltungen zu differenzieren), ist auch jedem wachen Beobachter der Szene klar. Bitte lesen Sie Näheres z.B. bei Liane Bednarz ("Die Angstprediger. Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern") nach.
Wilfried Stenzel am Permanenter Link
Nette Ablenkung auf Österreich. Herr Pfahl-Traughber untersucht und berichtet aber úber Deutschland und die AfD.
Thomas R. am Permanenter Link
"Dies schließt übrigens die Religionsfreiheit ein, sofern diese nicht mit anderen Individualrechten kollidiert."
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"Gleichsetzungen von Islam und Islamismus machen aus jedem Muslimen letztendlich einen potentiellen Terroristen."
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Eine solche "Gleichsetzung" ist insofern gerechtfertigt, als islamische und "islamistische" Überzeugungen gleichermaßen irrational sind. Schließlich läßt sich nicht ermitteln, ob Allah - seine Existenz vorausgesetzt - x oder nicht-x will (ganz abgesehen von der Frage, warum das irgendjemanden interessieren sollte).
Udo Zeitvogel am Permanenter Link
Eine Überschneidungsfläche zwischen Konfessionsfreien und der AfD ist sicherlich die Islamkritik, auch wenn diese bei der AfD populisitsch ausgeprägt ist.
Allerdings sollte man kritisch überprüfen, ob diese Alternative tatsächlich besser ist. Wenn eine Frau Beatrix von Storch - eigentlich gegen Europa - auf dem "Marsch für das Leben" plötzlich "für ein Europa ohne Abtreibung und Sterbehilfe" demonstriert, freilich ohne dass die betroffenen individuellen Europäer dabei gefragt werden sollen, dann weiß man, wo der Hammer hängt.
Wir bleiben bei der traurigen Tatsache, dass lediglich FDP und die Linke überhaupt wählbar sind, und diese auch keine echte Repräsentation unserer Interessen darstellen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Was halten Sie von der Humanistischen Partei?
Udo Zeitvogel am Permanenter Link
Ungefähr auf der Ebene der FDP/Linken. Vielleicht marginal besser, aber dafür hat sie kaum Chancen, über 5% zu kommen.
Was ich persönlich gerne hätte, wäre eine Partei, die sich für die Abschaffung des §217 StGB und die Freigabe für Natrium-Pentobarbital für alle Menschen einsetzt, die sich für einen wohlerwogenen rationalen Suizid entscheiden wollen. Leider vertritt auch die humanistische Partei diese Position nicht. Am Ende werden wir dann wieder so einen bürokratischen Zustand erhalten, wo das NaP nur für Hunde und Katzen zur Verfügung steht und Menschen in die Schweiz fahren müssen, um es zu erhalten. Und auch dann nur, wenn sie Krebs o.ä. im terminalen Stadium haben. Was ich eigentlich will, ist echte Selbstbestimmung für alle klar artikulierten Menschen, wann und wie sie sterben möchten. Dafür gibt es leider in Deutschland keine Partei, und weltweit kein einziges Land, dass dieses Ideal gesetzlich umsetzt.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Herr Zeitvogel, auch damit bin ich ganz bei Ihnen, wenn die HP das ablehnt, sind diese auch nicht wirklich humanistisch und sollten ihre Standpunkte überprüfen.
Solange Menschen wie Sie und ich noch in der relativen Minderheit sind, wird sich daran auch nichts wesentlich ändern. Wie ich in meinem Buch geschrieben habe, Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung.
Ilse Ermen am Permanenter Link
Hier könnte ein Vergleich mit Kirchen in den ex-sozialistischen, und wieder autoritären Staaten wie Polen, Ungarn und Russland nützlich sein: die orthodoxe Kirche Russlands kooperiert offen mit russischen Faschisten u
Insofern scheint mir das Argument, dass Anhänger der AfD humanistische Positionen westlicher Kirchen ablehnen (Kirchenasyl, Flüchtlingshilfe…), von grosser Bedeutung.
In den Diskussionsbeiträgen des HPD melden sich immer wieder AfD Parteigänger zu Wort, die die Bedeutung des Wortes "humanistisch" nicht begriffen haben und vielleicht die Hoffnung hegen, über die Schiene Islamkritik die Stiftung zu unterwandern.
Kay Krause am Permanenter Link
Frau Ermen: Die polnische (selbstverständlich katholische) Kirche hat - nachdem sie zu kommunistischen Zeiten - den Bürgern hier anerkennenswerter weise den menschlichen Zusammenhalt gegeben hat, sofort nach dem Zusam
Gerd Soldierer am Permanenter Link
Das ist o.k., das sind Spiele von gestern, heute geht es um eine andere Liga : einer totalitären Ideologie - der Ausdehnung u. Machtergreifung - des Islam : Turbo im Quadrat zu den kath.
Ilse Ermen am Permanenter Link
Und noch eine Bemerkung: Islam und Islamismus habern sehr viel miteinander zu tun, der Islam bringt den Islamismus hervor und ist mit diesem teils identisch.
Viele Muslime haben jedoch eine andere Vorstellung von Islam als ihre Rechtsgelehrten, was zum Teil in einer Unkenntnis der kanonischen Texte begründet ist, zum Teil in einer anderen gelebten Erfahrung, zum Teil im Willen zur Moderne. Eine Reform des Islam kann nur aufgrund einer ehrlichen historisch-kritischen Auseinandersetzung stattfinden, nicht durch Schönreden.
Gerd Soldierer am Permanenter Link
"Achmed" u. "Otto" können den Komplex "ISLAM" nur befreifen, wenn der Schutzmantel "Glauben" von eigentlichen Kern - dem "politischen Islam" getrennt wird.
Sollten Sie nicht trennen wollen setzen Sie sich permanent dem Verdacht aus an der Religion herumschrauben zu wollen. Sie werden nie zu einem Ergebnis kommen, nie !
Recht u. Ordnung, Gewaltmonopol des Staates rekrutiert sich zu mehr als 50% ! aus den Koran- Versen (plus andere Quellen) - das ist "politischer Islam", u. der muß raus !
David Zahn am Permanenter Link
"Sollten Sie nicht trennen wollen setzen Sie sich permanent dem Verdacht aus an der Religion herumschrauben zu wollen. Sie werden nie zu einem Ergebnis kommen, nie !"
Wenn man künstlich trennt, erst recht nicht. Mit Lügengebilden fährt man langfristig niemals gut. Ehrlichkeit ist da schon der bessere Ratgeber. Wir werden die schrecklichen Quellen nicht ändern können, auch nicht mit hanebüchenen Interpretationsspagaten. Denn in beiden Fällen behalten Mohammed und Koran ihre wirkungsmächtige Deutungshoheit.
Was man allerdings ändern kann, ist die Sicht der Muslime auf den Islam an sich im Sinne einer ehrlichen, aufgeklärten und selbstkritischen Reflektion. Ist das einfach? Ganz sicher nicht. Dieser Weg ist hart und wird leider noch sehr viel Überzeugung kosten. Vielleicht ist er sogar unmöglich. Aber es ist der einzige Weg, die Menschen langfristig aus dem perfiden Korsett dieser Religionsideologie zu befreien hin zu einer gelassenen, modernen und toleranten Wahrnehmung.
Gerd Soldierer am Permanenter Link
Was man ändern kann ist die Sicht der Muslime auf ihren "Islam"....
Genau das !! ist das Ziel indem sie eine uneingeschränkte Aufklärung über die Begrifflich-
Nicht "die" in Kairo bestimmen die Werte in unserem Land, wenn Sie das nicht mehr selbst können, können Sie sich u. ihre Kinder auch am besten direkt begraben lassen.
Sie wollen sich beugen der Trennung von Reliogion u. Staat ? - nur Muslime brauchen natürlich nicht, nein, das sind ja Heilige - wahrscheinlich Unberührbare....
David Zahn am Permanenter Link
„Während die Katholiken und Protestanten meist nur durchschnittlich in der Wählerschaft der AfD vertreten sind, sind es Konfessionslose eben überdurchschnittlich.“
Wie sieht das bei anderen Parteien aus, zB SPD, Grüne, Linke? Mir scheint, dies zu erwähnen wurde im Text vergessen.
„Um es konkret zu machen: Jemand, der sich als Humanist, zumal als "evolutionärer Humanist" (im Sinne der Giordano-Bruno-Stiftung) bezeichnet, kann eigentlich politisch nicht rechts stehen. Denn evolutionärer Humanismus bedeutet unter anderem auch eine antirassistische Einstellung“
Warum wird hier „rechts“ mit einer rassistischen Einstellung gleichgesetzt? Und warum erhebt ein Herr Pfahl-Traughber als Sozio- und Politologe hier nicht Einspruch?
„Gleichsetzungen von Islam und Islamismus machen aus jedem Muslimen letztendlich einen potentiellen Terroristen“
Die Gleichsetzung von Alkoholkonsum und Alkoholismus macht aus jedem Trinker einen potenziellen Alkoholiker. Klingt für mich nun überhaupt nicht falsch, zumal das Adjektiv "potentiell" verwendet wird. Egal welche semantischen Wortspielchen man mit beiden Phänomenen treibt, Fakt ist, dass sowohl in dem einen wie auch dem anderen Szenario ein direkter Zusammenhang zwischen den Begrifflichkeiten besteht und somit beide Phänomene jeweils ein spezifisches Potential bieten, ins Extreme abzugleiten.
Manfred H. am Permanenter Link
"Warum wird hier „rechts“ mit einer rassistischen Einstellung gleichgesetzt?"
Weil das gewissermaßen die Grunddefinition von "rechts" ist: Die politische Rechte "... geht von einer Verschiedenheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie. Ungleichheit wird deshalb von der politischen Rechten als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet."(https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Rechte_(Politik))
Ulf am Permanenter Link
Diese Definition zu gesellschaftlichen Vorgängen Herr Manfred H. muss natürlich korrekt und unantastbar sein, weil sie von Wikipedia stammt...
Mich persönlich ödet infantiles Schubladendenken und das gnadenlos Pauschalisierende solcher Plattitüden wie "LinksGrünversifft" und "Kampf gegen Rechts" nur noch an. In der aktuellen gesellschaftlichen Debatte werden Begriffe wie Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Verschwörungstheorie, Verfassungsfeindlich usw usf im Grunde nur noch als Hülse und Unterstützung der eigenen Position geradezu inflationär eingesetzt. Näherer Begründungen bedarf es gleich gar nicht mehr und wenn, sind diese selbst von gering Interessierten mit marginal ausgeprägter Hinterfragungsbereitschaft schnell als hanebüchen identifizierbar.
Wann rücken endlich wieder die jeweiligen Argumente und echte Gegenargumente zur Meinungsbildung in den Mittelpunkt? Sagenhaft, ich hätte mir nie träumen lassen, wie gering das demokratische Grundverständnis in der Bundesrepublik gerade im Juste Milieu ist und welch brüchige Fundamente die offene Gesellschaft (nicht die grenzenlose, Verwechslungsgefahr!), der kritische Rationalismus im Sinne Poppers hier immer noch haben. Stattdessen regiert die blanke Ideologie. Seltsame Utopien werden zu unantastbaren Konstrukten erhoben. Völlig inhumane Gesellschaftsentwürfe, nur knapp als Religion bemäntelt, werden als zu Deutschland gehörig bezeichnet, Podiumsdiskussionen mit Andersdenkenden verhindert. Und dritte Welt würdig ist langsam aber erschreckend sichtbarer auch der Umgang mit der Opposition. Sollte dies nicht der Massstab sein, wie stark und sicher eine Demokratie verankert ist?
Siehe Döbeln und Bremen, um nur die jüngsten Beispiele zu nennen. Denn diese sind eben keine Taten, die von Einzelpersonen ersonnen und ausgeführt wurden. Theodor Fontane meinte treffend: Der Grund, warum Menschen zum Schweigen gebracht werden ist nicht, weil sie lügen, sondern weil sie die Wahrheit aussprechen. Wenn Menschen lügen, können ihre eigenen Worte gegen sie angewendet werden, doch wenn sie die Wahrheit sagen, gibt es kein logisches Argument, sondern als Gegenmittel nur die Gewalt...
Langsam schäme ich mich ebenso für das Schweigen oder gar dem Mitwirken zahlreicher anderer Intellektueller an all diesen Vorgängen.
Traurige Grüße
Manfred H. am Permanenter Link
"Diese Definition zu gesellschaftlichen Vorgängen Herr Manfred H. muss natürlich korrekt und unantastbar sein, weil sie von Wikipedia stammt..."
Welche Definition favorisieren Sie?
Manfred H. am Permanenter Link
"Denn diese sind eben keine Taten, die von Einzelpersonen ersonnen und ausgeführt wurden..."
Von Abraham Lincoln stammt der bemerkenswerte Ausspruch: „Die Henne ist das klügste Geschöpf im Tierreich. Sie gackert erst, nachdem das Ei gelegt ist.“
Die Entwicklungen in Bremen sind jedenfalls äußerst interessant zu verfolgen (https://www.tagesschau.de/inland/angriff-afd-107.html).
David Zahn am Permanenter Link
Ja, finde ich auch. Die Entwicklungen in Bremen sind äußerst interessant. Allein die zahlreichen Tränen aus Krokodilsaugen von tüchtigen Demokraten sind sehr aufschlussreich...
Manfred H. am Permanenter Link
Vor allem die bei Frau Weidel und Herrn Gauland waren überaus aufschlussreich...
David Z am Permanenter Link
Wieso? Was haben Sie von dort denn erwartet?
Spannender, aufschlussreich und entlarvend sind vielmehr die der "Guten", jene tapferen Demokraten, die sich stets auf der richtigen Seite wähnen, und dabei schon gar nicht mehr merken, wie ähnlich sie jenen sind, die sie kritisieren, "bekämpfen", "verjagen" und "rauswerfen" wollen, wenn es ihnen nocht nicht mal gelingt, diesen feigen Angriff vollständig zu verurteilen, ohne mit "ja, aber.." eine politisch motivierte Relativierung nachschieben zu mūssen.
Manfred H. am Permanenter Link
"Was haben Sie von dort denn erwartet?"
Stimmt auch wieder. Im Grunde war von denen nichts anderes zu erwarten.
David Zahn am Permanenter Link
Verstehe. Dann ist "links" für Sie sicher gleichbedeutend mit Kollektivismus, Einheitsdenken, Enteignungen, Gulag, Säuberungen und Utopia. Gut, dass wir das klargestellt haben.
Achja, eine Frage noch: Wo in der von Ihnen zitierten Definition lesen Sie etwas von "Rassismus"?
Manfred H. am Permanenter Link
Rassismus: Lehre, Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen hinsichtlich ihrer kulturellen Leistungsfähigkeit anderen von Natur aus über- bzw.
David Zahn am Permanenter Link
Nochmal: Wo wird in der von Ihnen aus WIKI zitierten Definition von "Über-" bzw. "Unterlegenheit" gesprochen?
Manfred H. am Permanenter Link
Also:
- "Sie geht von einer Verschiedenheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie."
- "Gesellschaft bezieht sich sowohl auf die Menschheit als ganze (gegenüber Tieren und Pflanzen) als auch auf bestimmte Gruppen von Menschen, beispielsweise auf ein Volk oder eine Nation."
- "Hierarchie ist eine stufenmäßig auf Überordnung und Unterordnung beruhende Ordnung, die auf Herrschaft und Unterwerfung aufbaut."
Zugegebenermaßen sehr theoretisch. Was "Rechts" und "Links" traditionell in der Praxis bedeutete, kommt m.E. sehr gut in folgender Doku zum Ausdruck: https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_Gott,_kein_Herr!_Eine_kleine_Geschichte_der_Anarchie
David Z am Permanenter Link
Sie haben erneut nicht erklärt, wo in der Definition die Eigenschaft "Rassismus" zum Ausdruck kommt. Warum nicht? Ich sage es Ihnen.
Weder die Feststellung, dass Menschen nunmal unterschiedlich sind, noch die Befūrwortung von Hierarchie sind auch nur ansatzweise Kennzeichen von Rassismus.
Manfred H. am Permanenter Link
"Rassismus kann aus dieser Richtung kommen (wie auch aus anderen Richtungen), muss aber nicht."
Können wir uns darauf einigen (für jemanden, der kreativ genug ist, "aus jedem Trinker einen potenziellen Alkoholiker" zu machen, sollte das kein Problem sein), aus jedem Rechten einen potentiellen Rassisten zu machen?!
Mit "Linken" funktioniert das übrigens nicht: "Die mitunter weit voneinander entfernten Strömungen der politischen Linken eint dabei, dass sie von der Gleichheit der Menschen ausgehen. Mit linker Politik werden sehr unterschiedliche Umsetzungsversuche jener ideologischen Ansätze bezeichnet, welche die Aufhebung von Ungleichheit und als Unterdrückung begriffenen Sozialstrukturen zugunsten der wirtschaftlich oder gesellschaftlich Benachteiligten zum Ziel haben."
David Z am Permanenter Link
"...aus jedem Rechten einen potentiellen Rassisten zu machen?!"
Nein. Denn Rassismus ist kein Kriterium von ausschliesslich Rechts.
"Mit "Linken" funktioniert das übrigens nicht:"
Na wie praktisch, nicht wahr? Leider lehrt uns die Realität der linken Ideologievarianten etwas anderes.
Manfred H. am Permanenter Link
Schade. Das mit dem "potentiell" war ja an sich gut durchdacht. Jetzt wird es inkonsistent.
David Zahn am Permanenter Link
Nein, nicht im geringsten. Aber wir können uns gerne darauf verständigen, dass Menschen potentiell rassistisch sind.
Manfred H. am Permanenter Link
Jaaa...nur wird es jetzt leider vollends tautologisch.
David Z am Permanenter Link
Bingo! Ich war es aber nicht, der Rassismus ins Spiel gebracht hat.
Manfred H. am Permanenter Link
Nein, aber die tautologische Argumentation...und dafür kann ja Herr Pfahl-Traughber nichts.
David Zahn am Permanenter Link
Die "tautologische Argumentation" wäre gar nicht notwendig, wenn Sie nicht völlig unnötig Rassismus ins Spiel gebracht hätten. Und in der Tat, dafür kann Herr Pfahl-Traughber tatsächlich nichts.
Manfred H. am Permanenter Link
Ich??
"Warum wird hier „rechts“ mit einer rassistischen Einstellung gleichgesetzt? Und warum erhebt ein Herr Pfahl-Traughber als Sozio- und Politologe hier nicht Einspruch?"
Damit hat im Kommentarbereich alles angefangen. Das hat ein gewisser David Zahn am 4. Januar geschrieben. Kennen Sie den?
Das Wort "Rassismus" hat dann wiederum dieser David Zahn in seinem Kommentar vom 8. Januar das erste Mal in den Mund genommen.
Ich war es nicht. Prüfen Sie es nach.
David Zahn am Permanenter Link
Genau. Damit fing der Kommentarbereich an - und zwar als Erwiderung auf die im Artikeltext vom Interviewer, vermutlich Frank Nicolai, erwähnte Behauptung hinsichtlich Rassismus.
Also, wo ist hier das Problem? Belegen Sie einfach die im Raum stehende Behauptung, dass "rechts" und "rassistische Einstellung" gleichgesetzt werden können. Ich lasse mich gerne überzeugen. Aber einen WIKI link zu posten, der dann noch nicht einmal den behaupteten Zusammenhang hergibt, ist einfach zu wenig.
Manfred H. am Permanenter Link
Diese Gleichsetzung stammt ja von Ihnen und es war zugegebenermaßen blöd von mir, darauf einzusteigen (Ich habe das dann als "Grunddefinition" bezeichnet und das ist einfach falsch).
Erinnern Sie sich: "Jemand, der sich als Humanist, zumal als "evolutionärer Humanist" (im Sinne der Giordano-Bruno-Stiftung) bezeichnet, kann eigentlich politisch nicht rechts stehen. Denn evolutionärer Humanismus bedeutet unter anderem auch eine antirassistische Einstellung. Eine Weltanschauung, die sich an den Menschenrechten orientiert kann doch nicht rechtspopulistisch sein." Daraus haben Sie gefolgert, hier würden rechts und rassistische Einstellung "gleichgesetzt." Das sehe ich nicht so.
Meine These habe ich bereits formuliert: Eine rechte Gesinnung ist die unabdingbare Voraussetzung für Rassismus (Das ergibt sich zwangsläufig aus der Definition der politischen Rechten).
Nicht jeder, der eine rechte Gesinnung hat, muss zum Rassisten werden. Aber niemand wird zum Rassisten ohne vorher rechtes Gedankengut in sich getragen zu haben. Daher ist auch jeder Rechte ein potentieller Rassist.
Ich denke, das war auch die Intention bei FN's Frage an APT: Rassismus ist eine Teilmenge von rechtem Denken. Evolutionärer Humanismus kann aber keine Teilmenge von Rassismus sein und sich auch nicht mit diesem überschneiden, da er per Definition schon gar keine Teilmenge/Schnittmenge von politisch rechts sein kann.
David Zahn am Permanenter Link
Ja, das habe ich gefolgert.
Wie Herr Nicolai die Passage tatsächlich gemeint hat, wissen wir beide nicht, ist für den weiteren Diskussionsverlauf auch unerheblich. Für den weiteren Austausch sind lediglich unsere beiden Positionen relevant.
Fassen wir zusammen: Sie verorten das Potential von Rassismus ausschliesslich "rechts" bzw in "rechtem Gedankengut" (was auch immer Sie darunter verstehen). Ich kann dem nicht folgen und sehe die Anlagen zu Rassismus bzw rassistisches Denken bei jedem Menschen, nicht "nur" Rechten.
Bisher belegt haben Sie Ihre These mit einer Definition, die keinen Rückschluss auf Rassismus zuläßt. Das ist einfach zu wenig, um mit Ihrer These zu überzeugen. Überzeugender finde ich da schon die Geschichte des Rassismus. Oder auch das Verhalten einiger Teile der "Linken".
Rassismus ist irrationaler Denkunfug. Und irrationaler Denkunfug kann aus jedem überhöhten Ideologie-Extrem resultieren. So kann Rassismus "im Namen der Ungleichheit" wie auch "im Namen der Gleichheit" erfolgen, auch wenn dieser dann unterschiedlich gestaltet sein mag.
Manfred H. am Permanenter Link
"Ich kann dem nicht folgen und sehe die Anlagen zu Rassismus bzw rassistisches Denken bei jedem Menschen, nicht "nur" Rechten."
"Bisher belegt haben Sie Ihre These..." konkret mit dem Satz: "Ungleichheit wird deshalb von der politischen Rechten als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet."
Weiter oben habe ich ausgeführt, warum linkes Gedankengut gar keine Voraussetzung für Rassismus sein kann. Bleibt also noch das Gedankengut der "Mitte". Naturgemäß ist die Mitte in keinster Weise extrem, weder heiß noch kalt, sondern einfach nur - lau. Keine gute Basis für Rassismus.
Und damit hätten wir das politische Spektrum bereits abgehandelt. Da Rassismus offensichtlich ein soziales Konstrukt ist und damit einer Denkrichtung entspringen muss, lande ich auch nach Anwendung des Ausschlussprinzipes bei - Rechts!
David Zahn am Permanenter Link
„Nun, da macht einem leider die Wissenschaft einen Strich durch die Rechnung.“
Hmm, tatsächlich? Bis jetzt haben Sie jedenfalls noch nichts präsentiert, was diese Behauptung stützen würde.
„Das hätte die unausweichliche Konsequenz, dass es für Rassismus eine genetische Disposition geben müsste. Das ist praktisch ausgeschlossen. Diese "Anlagen" gibt es nicht.“
Selbstverständlich gibt es die menschliche Veranlagung zu Vorurteilen und die Tendenz zur ethnischer Abgrenzung. Und irrationalem Denken sowieso. Diese Veranlagung setzt nicht aus, nur weil jemand meint, „linkes Denken“ zu pflegen. Ich dachte, das hätten wir bereits gemeinsam festgestellt.
Wo ist in dem Satz „"Ungleichheit wird deshalb von der politischen Rechten als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet." von Rassismus die Rede?
„Bleibt also noch das Gedankengut der "Mitte". Naturgemäß ist die Mitte in keinster Weise extrem, weder heiß noch kalt, sondern einfach nur - lau. Keine gute Basis für Rassismus”
Das sich in „der Mitte“ kein Rassismus bilden kann, halte ich für eine ziemlich gewagte These.
„Weiter oben habe ich ausgeführt, warum linkes Gedankengut gar keine Voraussetzung für Rassismus sein kann.
Ich kann da keine Begründung finden, können Sie die Stelle bitte zitieren? Wir sehen doch in der Realität nur zu deutlich, dass linkes Denken, genauso so wie rechtes Denken auch, ideologisch ins irrationale Extrem abdriften kann.
„Da Rassismus offensichtlich ein soziales Konstrukt ist und damit einer Denkrichtung entspringen muss, lande ich auch nach Anwendung des Ausschlussprinzipes bei - Rechts!“
Das halte ich für einen klaren Trugschluss. Sie gehen davon aus, dass ein „soziales Konstrukt“ entweder aus der linken oder rechten Denkweise kommen muss und vergessen dabei, dass es sich auch unabhängig von linker/rechter Denke bilden könnte, nämlich im irrationalen Raum einer jeden Ideologie.
Mir scheint, dass unsere Perspektivenunterschied wie folgt begründet ist: Sie sehen „links/rechts“ als moralische Kategorien. Links = gut und wenn nicht gut, dann ist es nicht links; rechts = böse und rechtsextrem. Das ist mir zu simpel. Ich halte es für präziser, links/rechts, grade in dieser groben Pauschalisierung, wertneutral als politische Pole zu sehen. Gleichheit kann richtig und falsch sein wie auch Ungleichheit richtig und falsch sein kann, je nach Kontext. Und auf dieser Basis kann man nunmal Rechts nicht mit Rassismus gleichsetzen oder so tun, als ob „Linkes Denken“ vor diesem oder ähnlichen irrationalem Blödsinn gefeit wäre und Rassismus nur und ausschliesslich aus „rechtem Denken“ resultieren würde.
Manfred H. am Permanenter Link
"Selbstverständlich gibt es die menschliche Veranlagung..."
...aber definitiv nicht zu Rassismus.
"...zu Vorurteilen und die Tendenz zur ethnischer Abgrenzung."
...aber nicht in den Genen (und wenn nicht da, wo dann?). Das wäre evolutionär gesehen sogar kontraproduktiv, da ein guter Genpool eine gute genetische Durchmischung erfordert. Die Tendenz zur ethnischen Abgrenzung ist ein interessanter Punkt, dürfte aber m.E. ein reines "Überbevölkerungsproblem" sein, analog zu den Territorialkämpfen in der Tierwelt.
"Wir sehen doch in der Realität nur zu deutlich, dass linkes Denken, genauso so wie rechtes Denken auch, ideologisch ins irrationale Extrem abdriften kann."
Natürlich, aber das geht dann in andere Richtungen und führt zu Auswüchsen anderer Art (s. z.B. Lyssenkoismus).
"Sie sehen „links/rechts“ als moralische Kategorien."
Nein. Ich werte doch überhaupt nicht. Ich orientiere mich rein an den Definitionen (für die ich auch nichts kann) und frage, welche Art von Denken die Vorraussetzung für Rassismus sein kann.
Manfred H. am Permanenter Link
P.S.: Das potentielle Problem ist, dass Menschen dann auch potentielle Islamisten sind. Und potentielle Alkoholiker. Und potentiell überhaupt alles.
Macht aber nichts, denn dann ist ja alles potentiell gut.
David Zahn am Permanenter Link
Ja, wenn man völlig abstrahiert in die Welt blickt, könnte man das wohl so sehen.
Man könnte aber auch reflektiert die Einsicht zur Kenntnis nehmen, dass es Dinge gibt, zwischen denen ein direkter Zusammenhang besteht und anderen, bei denen dies nicht der Fall ist.
Manfred H. am Permanenter Link
Dann müssen Sie Ihre Behauptung, Menschen seien potentiell rassistisch, begründen. Abgesehen davon, dass das m.E.
David Zahn am Permanenter Link
Nun, ich würde behaupten wollen, dass Menschen grundsätzlich zu Vorurteilen und ethnischer Abgrenzung neigen.
Aber wie gesagt, ich habe Rassismus nicht ins Spiel gebracht. Das waren Sie. Die Begründung Ihrer ursprünglichen Behauptung steht übrigen noch aus.
Davon abgesehen sind Einsichten aus der Realität keine "Einstellungsfrage" geschweige denn "antihumanistisch". Sie sind entweder faktisch richtig oder faktisch falsch. Und die Frage, welche Schlussfolgerungen man aus Einsichten erlangt, ist wiederum eine völlig andere.
Manfred H. am Permanenter Link
Zu 1): Das stimme ich Ihnen voll zu.( "Denken" ist das Stichwort, s. mein anderer Kommentar von heute).
Zu 2) Den Rassismus hat Frank Nicolai ins Spiel gebracht, aber nicht ich. Ich war nach Ihrer Kritik erst der Dritte, der ihn aufgegriffen hat.
Zu 3) Guter Punkt. Wie verifizieren Sie die Fakten? Indem Sie sie mit den Definitionen abgleichen. Das ist die einzige Möglichkeit, um zwischen richtig und falsch zu unterscheiden.
David Zahn am Permanenter Link
1) prima.
2) ok.
3) So ist es. Und in der vorgelegten Definition kann ich keinen Rassismus entdecken. Daraus schliesse ich, dass auf Basis dieser Definition ich richtig liege und Sie falsch.
Gerd Simon am Permanenter Link
Als Linguist beobachte ich bei Umfragen, dass sie viele Unterstellungen oder unhinterfragte Verallgemeinerungen enthalten. Die Umfragen zum Thema >AfD und Religion< kenne ich nicht wörtlich.
Götz am Permanenter Link
Leider ein oberflächliches Interview. Wieso äußert Herr Pfahl-Traughber hier Meinungen, obwohl es an "Datenmaterial" fehlt, er also nix Genaues weiß? Welche Untersuchung ist gemeint?
Resnikschek Karin am Permanenter Link
Juhu - endlich wirds angepackt: der Wende folgte keine Werteerziehung un das nach 2 Diktaturen. Die Menschen im Osten waren alleingelassen. Wie bei Gründung der EU: Wirtschaft vor - Werte unter den Tisch.
Gabriele Wruck am Permanenter Link
Ihr Kommentar ist an Arroganz nicht mehr zu überbieten!
Sie haben gerade sämtliche DDR-Bürgerinnen als zu erziehende Masse herabgewürdigt.
Noch dazu schmeißen Sie mit der Formulierung "2 Diktaturen" allen Ernstes die DDR mit dem Nazi-Horror, bei dem Millionen von Menschen vergast wurden, in einen Topf. Das ist unerträglich!!!
Die aktuelle politische Situation verdanken wir den gesellschaftlichen Folgen der feindlichen Übernahme, der wertvollen "Aufbauhilfe" einer gewissen Behörde (Stichwort V-Mann) sowie dem Erfahrungsvorsprung gegenüber z.T. beängstigend naiven Westdeutschen, was das Erkennen einer weiteren, noch feindlicheren Übernahme weit näher als nur am Horizont anbelangt.
Gern würde ich von Ihnen erfahren, welche Werte - ganz konkret - Sie meinen mir vorauszuhaben, was also meine Eltern Ihrer Ansicht nach bei meiner Erziehung versäumt haben. Bin gespannt.
Zur Hochnäsigkeit haben sie mich jedenfalls nicht erzogen.
heiko am Permanenter Link
Es wäre gut, mal AfD-wählende Humanisten nach ihren Beweggründen zu fragen und nicht nur die üblichen Klischees zu wiederholen.
heiko am Permanenter Link
ach und noch die GEZ-Gebühren.
Dies vorgebracht von einem Menschen, an dem einem liegt. Kann man allem vehement widersprechen?
A.S. am Permanenter Link
Meines Erachtens liegen dem Interview und der Diskussion falsche Annahmen zu Grunde, die Fokussierung auf Rassismus.
Links-Grün will diesen Nationalstaat zerstören, weil sie ihn für Kriege und Nationalismus verantwortlich machen. Nationalismus und Kriege sind aber nicht Folge einer nationalstaatlichen Ordnung, sondern der Herrsch- und Großmannssucht politisch maßgeblicher Menschen. Herrsch- und Großmannssucht politisch maßgeblicher Menschen haben auch den real existierenden Sozialismus zu Terror-Regimen gemacht.
Gut geführte und gut verwaltete demokratische Nationalstaaten sind auch im 21. Jahrhundert wichtige und benötigte Einrichtungen. Jedwede Bestrebung diese zu zerstören geht auf dem Rücken der "kleinen Leute" aus, die dann ohne Rechtsstaatlichkeit und ohne soziale Sicherungssysteme auskommen müssten.
Die Wähler haben das erkannt und laufen der SPD davon.
Für religiöse Menschen ist es wichtig, auf Gott zu vertrauen und nach den göttlichen Geboten zu handeln. Der Staat ist im Zweifel schnurz piep egal.
Für säkulare Menschen ist der säkulare Staat der wichtigste Garant ihrer persönlichen Sicherheit wie ihrer persönlichen Freiheit.
Wundert es da, dass säkulare Menschen wenig religiöse Parteien wählen, die den Staat funktionstüchtig erhalten wollen?