Nachdem sich im Humanistischen Pressedienst bereits Prof. Dr. Rolf D. Herzberg sowie auch Dr. Josef Breinbauer über das aktuelle Buch von Manfred Lütz, "Der Skandal der Skandale", geäußert haben, nimmt nun auch der Autor selbst dazu Stellung.
Deutsche Atheisten geben sich gewöhnlich einen wissenschaftlichen Anstrich, berufen sich auf den kritischen Rationalismus, aber offenbar ist es dann im konkreten Fall damit nicht immer weit her.
Im Mittelalter war es bei den so genannten Disputationes üblich, dass man zuerst die Argumente der anderen Seiten so überzeugend wie möglich zusammenfassen musste und erst dann kam die Antwort: "respondeo …". Die Reaktionen von Atheisten auf mein Buch "Der Skandal der Skandale. Die geheime Geschichte des Christentums" liegen zumeist weit unter diesem Niveau. Wenn ich mal von primitiven atheistischen Hassmails absehe, so glänzt da die hessische Sektion der Giordano-Bruno-Stiftung mit einem Paket von 100 Kotzschalen aus Pappe, die man mir ins Krankenhaus schickte. Es scheint da eine atheistische Stammtischatmosphäre zu herrschen, wo man so etwas wahnsinnig witzig findet und sich auf die Schenkel schlägt. Ehrlich gesagt war ich eher traurig, wie tief das intellektuelle Niveau des Atheismus offenbar seit Friedrich Nietzsche gesunken ist. Ich habe daraufhin Herrn Schmidt-Salomon eine ernsthafte intellektuell redliche Diskussion mit vier Kritikern bei einer seiner Atheisten-Versammlungen vorgeschlagen, darauf aber noch keine definitive Antwort. An polemischen Schlagabtäuschen bin ich nicht interessiert.
Nun haben beim Humanistischen Pressedienst zwei Herren zumindest in einem respektvollen Ton Stellung genommen, worauf ich wenigstens kurz reagieren möchte.
Im Vorwort meines Buches habe ich präzise erläutert, um welches Projekt es sich dabei handelt. Man kann aus meiner Sicht eine Kriminalgeschichte des Christentums schreiben, man kann also aus 2000 Jahren Christentumsgeschichte alles Kriminelle, was Christen verbrochen haben, aufschreiben, wie Karlheinz Deschner das mit Akribie getan hat. Man kann genauso umgekehrt alle Lichtgestalten des Christentums aus 2000 Jahren aufmarschieren lassen, wie das in mancher Apologie gemacht wurde, auch das ist legitim. Beides aber wollte ich nicht. Ich wollte den Stand der heutigen Forschung zu den so genannten Skandalen der Christentumsgeschichte darstellen. Dazu habe ich das wissenschaftlich unumstrittene Werk "Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert" des international renommierten Kirchenhistorikers Arnold Angenendt Satz für Satz durchgearbeitet, Textteile übernommen und neu gegliedert, so dass das für ein breiteres Publikum lesbar ist. Alle zahllosen Zitate von internationalen Forschern sind bei Angenendt verifizierbar. Dabei haben Arnold Angenendt und seine Mitarbeiterinnen mich unterstützt. Ich habe dann zusätzlich noch einige Kapitel, so über Missbrauch, hinzugefügt, da ich mich selber damit auch wissenschaftlich befasst habe und das bei den Skandalen nicht auslassen wollte. Ich habe das Buch dann von 4 führenden Historikern lesen lassen, damit auch wirklich alles stimmt. Damit das Buch ein breiteres Publikum erreichen konnte, musste es unter 300 Seiten bleiben.
Es gibt einige Fehlschlüsse, denen Atheisten mitunter unterliegen: Ja, ich bin bekennender katholischer Christ, aber ich bin durch meine Bücher finanziell von der Kirche völlig unabhängig, kritisiere die reale Kirche mitunter, wie 2013 in meinem Entweltlichungsbuch, und die Kommentare zu meinem jetzigen Buch von katholischen Medien sind zumeist eher persönlich verletzend. Warum soll gerade ich als Katholik eigentlich die Kirche und ihre Geschichte rosiger darstellen als sie ist und war? Ich würde mich ja so vor allem selber belügen. Warum sollte ich das? Wenn ich Müllermilch zu verkaufen hätte, könnte es ja noch Sinn machen, etwas zu schummeln, damit die Leute das Zeug kaufen. Aber warum soll ich als Katholik durch Geschichtsfälschungen Leute zu einem Glauben bringen, der auf Lügen aufgebaut ist, das ist doch komplett unlogisch.
Atheisten machen es sich intellektuell zu einfach, wenn Sie einfach ad personam gehen, anstatt rational zu argumentieren. Das "Argument", "was ist denn von Lütz anderes zu erwarten", ist intellektuell, vorsichtig gesagt, ziemlich schlicht. Einige merken wohl gar nicht, wie klein sie sich selber machen, wenn sie beim Gegner eines Disputs "Gehirnlähmung" unterstellen (Leserbriefe zu Herzberg) und deswegen müssten sie sich mit seinen Argumenten gar nicht auseinandersetzen und das Buch, das sie mit Verve kritisieren, gar nicht lesen. In Bert Brechts "Leben des Galilei" weigern sich die Inquisitoren, überhaupt durch das Fernrohr zu schauen, und so schreibt im Internet ein atheistischer Eiferer, normalerweise würde er Bücher erst kritisieren, wenn er sie gelesen habe, beim Buch von Lütz würde er es jetzt aber mal anders machen. Offenbar brauchen wir dringend eine Entmythologisierung des Atheismus. Wenn man durch schlichte wissenschaftliche Aufklärung solche Mythen entlarvt, reagieren aber Atheisten heute offensichtlich genauso aggressiv wie Christen im 18. Jahrhundert, denen man sagte, den heiligen Christophorus habe es nie gegeben.
Gerne liest man auch, dass Atheisten sich per se für intelligenter halten als Gläubige und schon deswegen meinen, Recht zu haben. Dieses "Argument" ist nicht sehr intelligent. Denn selbst wenn alle Gläubigen dumm und nur ein Gläubiger intelligent wäre, müsste man die intelligenten Argumente dieses einen intelligent widerlegen. Christen, die alle Atheisten entweder für blöd oder für moralisch verdorben halten, sind genauso auf dem Holzweg wie Atheisten, die Christen intellektuell oder moralisch unterschätzen.
Jetzt kurz zunächst zu Herrn Herzberg. Da kann ich mich zunächst nur für den angenehm respektvollen Ton bedanken. Die Kritik geht aber von vorneherein ganz an meinem Buch vorbei, denn sie fragt sofort danach, wie ich zu den Dogmen der Kirche stehe. Das ist aber überhaupt nicht Thema des Buches. Es geht nicht um die Dogmen (darüber mein Buch "Gott"), sondern um die Geschichte des Christentums. Es wäre so ähnlich, wenn ich eine Geschichte des Deutschen Fußballbundes vorlegen würde und man kritisieren würde, dass ich die Fußballregeln nicht zum Thema machte, nicht kritisierte, dass nur 11 und nicht 12 Spieler pro Mannschaft auf dem Feld stehen, dass man immer tun müsse, was der Schiedsrichter sagt und Handspiel verboten sei. Ich habe in meinem Buch nur die geschichtlichen Fakten zur Entstehung und Wirkung der Dogmen mitgeteilt. Deswegen "keine Empörung, kein Spott, nicht einmal ein Zweifel" an den Dogmen, weil das eben für eine seriöse historische Darstellung schlicht das Thema verfehlt hätte. Es gibt aber jedenfalls absichtlich auch keine "Sympathie oder freundliche Billigung" in dem Buch. Herzberg sagt richtig, dass ich nichts "anprangere", tatsächlich ist es keine Kriminalgeschichte, die gibt es ja schon, warum soll ich da noch eine schreiben? Herzberg weist mir historisch keinen einzigen Fehler nach. Allerdings ist er ja auch kein Fachhistoriker.
Das ist aber Herr Breinbauer. Auch dessen Kritik geht aber leider an meinem Buch vorbei. Er bemängelt im Ergebnis vor allem, dass ich keine Kriminalgeschichte des Christentums geschrieben habe und erwähnt, was ich alles "nicht erwähnt" habe, was bei mir "unter den Tisch fällt" und was mir "keinen Federstrich wert" sei. Das ist aber kein seriöses Argument gegen das Buch, denn wenn man auf 286 Seiten alle so genannten Skandale der Christentumsgeschichte abhandeln will, dann muss man natürlich ganz viel nicht erwähnen. Auf die Kritik, "Warum haben Sie das und das nicht erwähnt?", kann ich nur immer wieder antworten: "Weil da auf 286 Seiten kein Platz war." Die Kritikmethode vieler atheistischer Kommentare beschränkt sich darauf, Versatzstücke aus Deschner in meinem Buch zu vermissen. Das aber kann das Buch nicht wirklich treffen. Da ich selber kein Fachhistoriker bin, habe ich die Auswahl der Skandale weitgehend aus "Toleranz und Gewalt" übernommen, denn man braucht ja tiefere historische Fachkenntnis, um Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Natürlich kann ich immer irgendwelche irrsinnigen Zitate von Christen und auch von Kirchenleuten finden, dass Abt Petrus Venerabilis von Cluny Schreckliches über Juden sagt, erwähne ich, dass Abt Odo von Cluny ebenso Abwegiges über Frauen sagt, erwähnt Breinbauer. Historisch entscheidend ist, ob diese Zitate für diese Zeit oder auch diesen Menschen typisch waren mit entsprechenden historischen Folgen. Es reicht also wissenschaftlich nicht, wenn man als Jäger und Sammler durch die Christentumsgeschichte stapft und nur nach Zitaten sucht, die zu den eigenen Vorurteilen passen. Das gilt natürlich zugegebenermaßen nicht bloß für vorurteilsvolle Atheisten, sondern auch für vorurteilsvolle Christen.
Indem Breinbauer mich unpräzise widergibt, deckt er nur scheinbare Widersprüche auf. Natürlich habe ich nicht behauptet, dass Christen im ersten Jahrtausend überhaupt nie gewalttätig gegeneinander vorgegangen sind, das wäre doch völlig gaga. Die Forschung weist aber darauf hin, dass es bis zum Jahr 1022 außer dem speziellen Fall des Priszillian im Jahre 385 keine kirchliche Tötung von Glaubensabweichlern gab. Und das heißt natürlich auch nicht, dass es nicht dennoch leider auch zwischen Christen auch zwischen Kirchenleuten aus allen möglichen anderen Gründen Mord und Totschlag gegeben hat.
Ich habe mich in meinem Buch bemüht, den Stand der Forschung zu den Skandalen der Christentumsgeschichte darzustellen, Herr Breinbauer weist mir immerhin keinen einzigen Fehler dabei nach. Das hätte ich gar nicht zu hoffen gewagt, denn auf 286 Seiten mag einem doch einmal eine Ungenauigkeit unterlaufen. Herr Breinbauer hat allerdings eine andere Meinung über die Christentumsgeschichte, hätte auch eine andere Auswahl getroffen, das ist legitim und auch selbstverständlich.
Im seriösen Journalismus unterscheidet man zwischen Information und Kommentar. Ich habe manche engagierten Meinungsbücher geschrieben, zum Beispiel gegen die ganzen unsinnigen Glücksratgeber. In diesem Buch aber habe ich mich nach bestem Wissen und Gewissen um seriöse Information bemüht, vor allem für Atheisten und deswegen habe ich das Buch auch mehrheitlich von Atheisten vorstellen lassen: Gregor Gysi, Günter Wallraff, Rolf Dobelli, Konrad Paul Liessmann. Allerdings bin ich ansonsten von der Reaktion von Atheisten auch im Humanistischen Pressedienst intellektuell doch ein wenig enttäuscht. Das alles wirkt auf mich oft etwas sektenartig, man ist ganz unter sich und findet abweichende Meinungen entweder lächerlich, böswillig oder geistesgestört. Es ist schon unfreiwillig komisch, wenn die Giordano Bruno Stiftung und der Bund der Konfessionslosen unter dem Motto "Für eine vernünftige Streitkultur" beim Katholikentag keinen einzigen Referenten einlädt, mit dem man vernünftig streiten könnte, es sind alles rechtgläubige Atheisten. Man fühlt sich dann als elitäre Gruppe von Supergescheiten, die als einzige den Durchblick hat. Das gab es schon oft und ist bei Licht besehen nicht elitär, sondern eher kleingeistig. Offenbar gibt es auch so etwas wie einen fundamentalistischen Atheismus, womit ich allerdings ausdrücklich weder Herrn Herzberg noch Herrn Breinbauer meine.
Warum kann man als Atheist nicht einfach mal den Stand der Forschung zur Christentumsgeschichte zur Kenntnis nehmen. Denn selbst wenn das alles Friede, Freude, Eierkuchen gewesen wäre, was ich im Buch eben gar nicht behaupte, wäre das aus meiner Sicht doch noch lange kein Grund, Christ zu werden.
Wie die hpd-Redaktion erfuhr, hat gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon inzwischen eine Diskussion zwischen Manfred Lütz und dem Historiker Rolf Bergmeier (gbs-Beirat) vorgeschlagen. Mit den "Kotzschalen", die Manfred Lütz nach eigener Angabe zugeschickt wurden, hatten die Verantwortlichen der Giordano-Bruno-Stiftung selbstverständlich nichts zu tun. Es ist bislang auch völlig unklar, ob derjenige, der seine Kritik an Lütz auf so drastische Weise ausdrückte, tatsächlich zu den rund 9.000 Fördermitgliedern der Stiftung gehört.
59 Kommentare
Kommentare
annen anne Nerede am Permanenter Link
Essen Katholiken,im Gegensatz zu den Reformierten, tatsächlich Jesus, wie ich heute im Deutschlandfunk vernehmen konnte? Was geschieht dann mit dem Gegessenen?
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Na ja, irgendwo muss der heilige Stuhl doch herkommen...
Ernest Tafardel am Permanenter Link
"Entscheidend ist, was hinten 'rauskommt ..." soll einmal ein deutscher Bundeskohl gesagt - und damit ungewollt einen Beitrag zum Thema "Theologische Verdauung" - siehe http://www.schmidt-salo
In der Tat ist es ja von weltbewegender Bedeutung, ob das Ergebnis "Heilige Sch..." ist, oder doch nur stinknormaler Kot.
Auch das "Spruchtaxi" (www.spruchtaxi.de oder https://www.facebook.com/Spruchtaxi-726640460770958/ ) hat sich schon mit diesem Thema befaßt (Spruch 36 und Spruch 42 samt nachfolgender Erläuterung).
Matthias Krause am Permanenter Link
Hast Du noch nie was von "Holy Shit!" gehört?
A.Feivel am Permanenter Link
Nun, liebe(r) annen anne Nerede, dem Gegessenen wird nicht das geschehen, was Sie vielleicht zu hoffen gewagt haben.
Nee, die Menschen welche meinen, irgend ein Gott würde sich um ihr Wohlergehen kümmern, sind..., ach vergessen Sie es!
Wolfgang Brosche am Permanenter Link
Genau damit sollte sich Herr Lütz auch mal beschäftigen...
Ketzertag Münst... am Permanenter Link
SKANDAL!
Der katholische Bestsellerautor Manfred Lütz diffamiert die ReferentInnen des "Ketzertags Münster 2018" (www.ketzertag.de):
"Es ist schon unfreiwillig komisch, wenn die Giordano Bruno Stiftung und der Bund der Konfessionslosen unter dem Motto "Für eine vernünftige Streitkultur" beim Katholikentag keinen einzigen Referenten einlädt, mit dem man vernünftig streiten könnte, es sind alles rechtgläubige Atheisten."
Lieber Herr Lütz,
machen Sie es eigentlich auch dem Katholikentag zum Vorwurf, dass dort auf den Podien nur Religiöse sitzen? Und das selbst bei den allenfalls im Promillebereich existenten Podien, bei denen es um Unglauben und Religion als Störfaktor geht? (https://hpd.de/artikel/dialog-leeren-stuehlen-13138)
Wir dürfen Ihnen versichern, dass man mit all unseren Referenten wunderbar und höchst vernünftig streiten kann. Das wird die - jedem Vortrag folgende - Diskussion mit dem Publikum zeigen. Denn das kommt bei uns selbst zu Wort und darf mit den ReferentInnen streiten - anders als das Publikum beim Katholikentag, das nur Fragekärtchen abgeben darf, die von sogenannten "Anwälten des Publikums" geprüft und ggf. aussortiert werden, falls die dort stehenden Fragen zu kritisch sind.
Mit freundlichen Grüßen
Das Ketzertags-Team
gernot am Permanenter Link
...beim Katholikentag sind nur Fragekärtchen erlaubt? Wovor haben die Angst?
Martin Mair am Permanenter Link
Faule Ausrede, wenn ich darauf warte, dass es DIE ANDEREN besser machen. Ich persönlich finde es auch immer wieder enttäuschend wenn IMMER nur ÜBER ANDERE aber nicht MIT ANDEREN diskutiert wird!
P.S.: Am besten auch Lützow direkt fragen!
Jo am Permanenter Link
Ich glaube, besser als mit dieser Antwort hätte man nicht bestätigen können, was Herr Lütz geschrieben hat. Skandalisieren, von diffamieren reden, nicht verstehen, was er schreibt. Schade.
Andreas Leber am Permanenter Link
Es gehört zu den oft wiederholten Grundsätzen der GBS, nicht Personen, sondern immer nur Denkweisen zu kritisieren - diese dann allerdings gerne auch deftig.
S.Mann am Permanenter Link
Auszulöffeln gibt es da nichts.
Diese Aktion als Argument zu nutzen ist von Herrn Lütz einfach falsch.
Er bezieht die Aktion von einem Atheisten/einer Gruppe Atheisten auf alle Atheisten.
Nach dieser Logik müsste man alle Frauen einsperren weil Beate Zschäpe eine Frau ist.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Du hast völlig Recht, Andreas. Wobei es schon auch intellektuelle Fehlleistungen jenseits des Gegenstands gibt, die von der betreffenden Person verursacht wurden.
Wer übrigens diese "hessische Sektion der Giordano-Bruno-Stiftung" sein soll, ist mir unklar. Zum einen gibt es Regionalgruppen und die sind nicht nach Bundesländern benannt, zumindest nicht in Hessen. Es gab mal die Regionalgruppe Rhein-Main und es gibt aktuell noch die "Freunde der gbs in Frankfurt", denen ich eine so sinnlose Aktion nicht unterstellen mag. Darüberhinaus gibt es die gbs-Fulda und die in Kassel.
Vielleicht war das ein Trittbrettfahrer? Mit welchem Motiv? Die gbs zeichnet sich durch witzige und intelligente Aktionen aus - beides kann ich in "100 Kotzschalen" nicht erkennen...
dr.hans gerhard... am Permanenter Link
soo also ... wie so Viele nutzen auch Religionsmacher den Hang zum Numinosen
der Menschen für den Erwerb schier unermesslichen Reichtums ... Billionen !
Mit Himmel und Hölle werden schon Kinder
Administration solches zulassen .
Erst volljährig sollte man Bürger mit Glaubensdoktrien konfrontieren .
Göttelei wäre dann längst minimiert .
Stefan Dewald am Permanenter Link
Jetzt weiß ich immer noch nicht, wozu man Christentum überhaupt braucht.
S.Mann am Permanenter Link
,,Atheisten heute offensichtlich genauso aggressiv wie Christen im 18. Jahrhundert"
Wow
,,Gerne liest man auch, dass Atheisten sich per se für intelligenter halten als Gläubige und schon deswegen meinen, Recht zu haben."
Komisch, dass ich das bisher nur von Theisten gelesen habe.
Ein typisches Strohmann-Argument.
Sie verallgemeinern in Ihrem gesamten Artikel und "hetzen" gegen Atheisten.
Wenn ich behaupte, dass Sie daran glauben, dass die Evolution eine Verschwörung der Wissenschaftler ist und die Erde eigentlich vor 5000 Jahren in 7 Tagen geschaffen wurde, nur weil es Christen gibt, die sowas verbreiten, wäre das dann ein vernünftiges Argument?
Nur weil jemand nicht an Gott glaubt und Sie unfair behandelt hat, heißt das nicht, dass Sie von der "Atheistenheit" so behandelt wurden.
"Der Atheismus" ist keine Gruppierung.
Bitte verstehen Sie, dass es einfach Leute gibt, die bestimmte Behauptungen über übernatürliche Wesen nicht aktzeptieren.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Bei allem Geplänkel, fest steht,
der größte Feind des Menschen ist der Mensch. Ludwig Feuerbach
Es gibt bei den Gläubigen und Atheisten solche und solche. Fanatische Engelsgläubige gegen wahre Atheisten. Aber sterben werden wir alle. Und das geht ohne einen einzigen Gott. Seltsam, gelle?
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Guten Tag Herr Lütz!
Ich nehme Bezug auf Ihre Stellungsnahme auf hpd.de.
Wie wunderbar ...! Sie teilen die Menschheit als Glaubende und Nichtglaubende ein. Sie selbst titulieren sich als Glaubender und mich würden Sie wohl als Atheist definieren. Stopp, Herr Lütz! So einfach mache ich es Ihnen nicht. Was bedeutet eigentlich Glaubender? Religionen basieren doch nicht auf Glauben oder Aberglauben. Religionen sind nichts weiteres als logisch konstruierte Irrlehren und so bestehen diese soziale Gruppen (Kirchen) wiederum aus verschiedenen Sozialstufen: Glaubende, Mitläufer, teilwissende Mitläufer, Heuchler, Schauspieler und der Oberhirte. Der gutgläubige Mensch glaubt, dann gibt es noch viele Mitläufer (wie vor 80 Jahren), teilwissende Mitläufer und die Schauspieler. Sie, Herr Lütz gehören natürlich zu der weisen Gruppe, den Schauspielern.
"Warum soll gerade ich als Katholik eigentlich die Kirche und ihre Geschichte rosiger darstellen als sie ist und war?" So Ihre Frage. Legen Sie sich doch bitte einfach mal selbst auf die Couch und versuchen Sie eine Selbstreflektion Ihrer Person, und die Frage selbst zu beantworten. Ich helfe Ihnen gerne dabei. Sie, Herr Lütz sind Profiteur dieses Sozialkonstrukts. Unter anderem sind Sie in folgenden Gruppierungen der Kirche tätig: Der "Kongregation für den Klerus", Kirchen- und Vatikanberater ... und waren auch im "Päpstlichen Rat für den Laien" tätig. Und Sie waren an der Erstellung des Youcats beratend tätig. Kommen Sie zu dem Ergebnis, dass Sie von der sozialen Gruppe (Kirche) profitieren? Sehe ich da etwa ein nachdenkliches Nicken von Ihnen? Ansehen, höhere soziale Stellung, Kontakte, Geld ... Dann gratuliere ich Ihnen zu Ihrer Selbsterkenntnis. Sie, Herr Lütz profitieren von diesem Sozialkonstrukt (Kirche) und jeder der von etwas profitiert möchte es erhalten, es beschützen ... dass ist ganz normal. Aber, wenn man etwas beschützen möchte wird man auch etwas schönreden, etwas unter den Tisch fallen lassen, positive Dinge überhöhen, negative Dinge übergehen ... und so wird dieser jemand (Sie!) Geschichte fälschen, Wissen zensieren, Menschen in die Irre führen ... Und sich selbst als weiser Mensch rühmen (geistiger Narzissmus).
Selbstverständlich gab es weder Christopherus, Adam, Eva, Moses, Abraham ... oder Jesus - es sind fiktionale Figuren, Personifikationen von Dinge, z.B. Menschheit, Leben, religiöser Führer, Machthaber bzw. Leben / Natur und so ist natürlich die Jesusfigur nichts weiteres als eine Personifikation des Lebens / der Natur / der Menschheit, eine Handpuppe der Theologen.
Nun möchte ich Sie selbstverständlich nicht dumm sterben lassen. Dogmen sind übrigens Lehrsätze - Hinweise welche Personifikationen die biblische Figuren sind. Maria ist selbstverständlich eine Personifikation von Mutter Erde und die Dreifaltigkeit Gottes ist wohl nichts anderes als Sonne (Gott Vater -> in der bildenden Kunst ein alter Mann), Sonnenlicht (Heiliger Geist), Leben / Natur (Gott Sohn) und dieser erschafft wiederum das Licht der Weisheit, der zweite Teil des Heiligen Geist. Alles drei ist Lichtenergie (Gott). Nein, in keiner Religion geht es um Lichtenergie - es geht hier vielmehr darum seine Untertanen (die Opferlämmer) gezielt zu verdummen, verunsichern, manipulieren, desorientieren und somit das Selbstbewusstsein von Menschen zu deformieren und zu zerstören. Der Begriff "Gaslighting" ist Ihnen sicher bekannt. Sie selbst leiden gegebenfalls unter dem Münchhausen-Stellvertretersyndrom, da Sie sicherlich Ihr Stockholm-Syndrom schon längst überwunden haben.
Fakt ist: Millionen Menschen sind wegen dem Christentum (und den anderen logisch konstruierten Irrlehren) umgekommen, Milliarden Menschen hat man geistig getötet. Man hat Geschichte gefälscht, Wissen zensiert, Menschen verdummt, Menschen Angst eingejagt, Menschen in Gruppen gespaltet und gegeneinander aufgehetzt. Die Elite wurde Reich und die Armen wurden ausgenommen und durften dafür in einem kollektiven Wahn leben und sich auf ein Leben nach dem Tod freuen (Wie Perfide!). Ich nenne soetwas ART(Kunst)Diktatur und somit ist das Christentum nichts weiteres als ein rom... ein romantisierter Opferkult. Wir leben aktuell in einer gefälschten, zensierten und verlogenen Welt. Schlussfolgerung: Unsere Gesellschaft lebt aktuell in einem kollektiven Wahn!
Thomas B. Reichert (Zweifel bereichert)
Autor von "Gottesoffenbarung - Aufklärung Gott und Christentum"
P.S. Die Schweigespirale kann man ganz einfach durchschneiden, dazu braucht man nur die Schere aus den Kopf zu nehmen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Deutsche Atheisten geben sich gewöhnlich einen wissenschaftlichen Anstrich, berufen sich auf den kritischen Rationalismus" - Letzterer ist nicht Anstrich, sondern mein Lebensfundament (womit der Missverstan
Und bevor Sie jetzt mit fundamentalistisch kommen - das schließt besagter Letzterer konsequent aus.
Jo am Permanenter Link
Warum entstellen hier eigentlich mehrere Antwortende, was der Schreiber sagt, anstatt zu antworten? Ohne den Nachsatz ergibt das Zitat ja keinen Sinn.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Herr Lütz kritisiert ja gerade, dass viele dem Anspruch von Wissenschaft und Kritischem Rationalismus nicht gerecht werden."
Wird denn Herr Lütz diesem Anspruch gerecht? So weit ich weiß, glaubt er noch immer an einen fleischgewordenen Gott, der nach Tod, Auferstehung und Himmelfahrt heute im Jenseits lebt und unsere Gebete abhört. Das ist von kritischem Rationalismus so weit entfernt wie die Erde vom Thron Gottes auf der siebten Kristallschale...
Jo am Permanenter Link
Es tut mir leid, aber diesen Whataboutism finde ich nicht so hilfreich.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich bezog mich lediglich auf den angeblichen Anstrich; das war's.
libertador am Permanenter Link
Ich hoffe, dass sich "Kritik" in Zukunft nicht an Kotztüten zeigt.
Ich bin froh, dass diese Antwort von Herrn Lütz Deschner in einem positiverem Licht stehen lässt als Lütz vor einiger Zeit in der Dokumentation "Die Hasserfüllten Augen des Karlheinz Deschner". In diesem Sinne hoffe ich, dass die inhaltliche Diskussion weitergehehn kann.
Nun zum inhaltlichen Teil. Das hätte der Erwiderung von Herrn Lütz gut getan, stärker zwischen Ärger über Diffamierung durch Atheisten und Inhalt gegenüber den beiden Texten im hpd zu trennen.
Zum Beispiel hat Herr Lütz nicht so ganz auf historisch Fakten beschränkt:
"Noch ein anderer Keim ist im Monotheismus angelegt. In den kosmologischen Religionen der Vorzeit entspricht der Mann gewöhnlich der Sonne und die Frau dem Mond, womit Letztere immer nur ein Abglanz ist und nie Gleichberechtigung erhält. Hingegen spricht ihr der Monotheismus dieselbe Menschenwürde zu."
Dementsprechend muss sich Kritik auch nicht auf die Korrektheit historischer Fakten beschränken. In diesem Fall ist ja auch eher eine theologische Interpretation vorgenommen.
Ich bin froh, dass diese Antwort von Herrn Lütz Deschner in einem positiverem Licht stehen lässt als Lütz vor einiger Zeit in der Dokumentation "Die Hasserfüllten Augen des Karlheinz Deschner". In diesem Sinne hoffe ich, dass die inhaltliche Diskussion weitergehehn kann.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
" Aber warum soll ich als Katholik durch Geschichtsfälschungen Leute zu einem Glauben bringen, der auf Lügen aufgebaut ist, das ist doch komplett unlogisch."
Und warum tut es dann der Katholizismus seit fast 1.700 Jahren?
Dieter Bauer am Permanenter Link
Weil damit der Lumperei, der Macht- und Geldgier, dem geistigen Missbrauch, sämtliche Türen und Tore geöffnet sind. Wer kann dem widerstehen? Am Allerwenigsten die Religioten.
David am Permanenter Link
da frage ich doch Herrn lütz was er von der Bergpredigt hält und der Politik?
Maik Muggelberg am Permanenter Link
Ich selbst bin eher über die persönliche Motiviertheit des Autors erstaunt, der hier Wissenschaftlichkeit vorgibt, aber in seinem Statement, das natürliche Handwerkszeug eines Wissenschaftlers, was jeder Erstsemestler
streminger am Permanenter Link
Ich kann Manfred Lütz nur zustimmen, dass wir unsere Debatten auf argumentativer Ebene führen sollten.
Also wie ist dieses Problem rational zu lösen?
Denn die Existenz eines gütigen, gerechten und allwissenden Gottes ist ja durch die Geschichte hindurch die zentrale Botschaft, auch der katholischen Kirche.
Dr. Manfred Lütz am Permanenter Link
Die Kotzschalen wurden von einem Herrn "Christ-off Heckermann, Sprecher der Säkularen Aktivisten, Koblenz, Die Regionalgruppe Koblenz/Mittelrhein der Giordano-Bruno-Stiftung" am 7.3.2018 zugeschickt
Jochen Beck am Permanenter Link
"Die Forschung weist aber darauf hin, dass es bis zum Jahr 1022 außer dem speziellen Fall des Priszillian im Jahre 385 keine kirchliche Tötung von Glaubensabweichlern gab."
Tatsache ist, dass in den christlichen Staaten auch des 1. Jahrtausends, Abweichung vom Glauben, Straftatbestand war, dies mit der Heranziehung der Todesstrafe. Die Kirchen waren Staatsreligion dort und wenn diese Tötungen "nicht als kirchlich gelten", weil Bischöfe und Äbte nicht selbst als Henker tätig waren, dann ist das mehr als kleingeistig.
Allerdings bedaure auch ich den Umgangston vieler Kommentare hier, gegenüber Ungläubigen. Leider wird diese Funktion auch von antihumanistischen Atheisten benutzt.
Christ-Off am Permanenter Link
"so glänzt da die hessische Sektion der Giordano-Bruno-Stiftung mit einem Packet von 100 Kotzschalen aus Pappe, die man mir ins Krankenhaus schickte." Der guten Ordnung halber möchte ich Herrn Lütz korrigier
Im Text unseres offenen Briefes hatten wir ganz sachlich reagiert auf Dr. Lütz' Behauptungen während der ZDF TV-Sendung "Markus Lanz" das "Toleranz" "Nächstenliebe" und "Gerechtigkeit", rein christliche Erfindungen seien. Auch hatten wir Ihm schon vorgeschlagen einmal bei Rolf Bergmeier und/oder K.-H. Deschner nach zu lesen wie es wirklich war.
Auf unsere Aktion bei Facebook haben wir insgesamt 1.866 "likes" bekommen und ca. 80 Menschen haben den Brief auf ihrer eigenen Seite oder auf Gruppen-Seiten geteilt. Drei Leser sahen darin eine Übertreibung.
Persönlich beleidigt haben wir Herrn Dr. Lütz nur in dem Satz "Die Art und Weise, wie Sie die Geschichte des Christentums verdrehen und in dem für Sie so typischen bigotten Stil darstellen wollen, und deshalb (tyypisch christlich?) lügen und betrügen, spottet jeder Beschreibung." Ich gebe zu, dass das wohl eine etwas unhöfliche Bemerkung war und entschuldige mich dafür. Das er sich aber durch unsere "Atheistische Primitivität" beleidigt fühlt liegt wohl nicht nur an unserem Stil.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Das wirft ein etwas anderes Licht auf die Aktion. Danke für die Klarstellung...
Thomas am Permanenter Link
Wäre ich gefragt worden, hätte ich Euch wegen der hohen Wahrscheinlichkeit kontraproduktiver Effekte von der Kotzschalenaktion abgeraten, aber um den Christen Lütz braucht man sich nicht zu sorgen.
Jochen Beck am Permanenter Link
Achtung!!! Meinen vorherigen Kommentar schicke ich hier korrigiert noch einmal. Ich meinte im zweitletzten Satz natürlich "gegenüber Gläubigen".
"Die Forschung weist aber darauf hin, dass es bis zum Jahr 1022 außer dem speziellen Fall des Priszillian im Jahre 385 keine kirchliche Tötung von Glaubensabweichlern gab."
Tatsache ist, dass in den christlichen Staaten auch des 1. Jahrtausends, Abweichung vom Glauben, Straftatbestand war, dies mit der Heranziehung der Todesstrafe. Das Christentum war dort Staatsreligion. Wenn diese Tötungen nicht als „kirchlich“ gelten, weil Bischöfe und Äbte nicht selbst als Henker tätig waren, ist das mehr als kleingeistig.
Allerdings bedaure auch ich den Umgangston gegenüber Gläubigen, wie er in vielen Kommentaren hier anzutreffen ist. Leider wird diese Funktion auch von antihumanistischen Atheisten benutzt.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Ich rechne es Herrn Lütz an, dass er hier offen Stellung nimmt. Was ich ihm nicht anrechne, ist vor allem seine Generalisierung "der Atheisten" mit dämonisierendem Hintergrund.
Mit einigem Entsetzen nehme ich zur Kenntnis, was an persönlichen und auch geschmacklosen Dingen an Herrn Lütz gerichtet worden sein soll. (Derartiges ist - mit anderem Hintergrund - mir selbst auch nicht unbekannt. Bislang habe ich darüber nicht öffentlich geschrieben.) Aber auch dies hat in der Auseinandersetzung über die Kritik an seinem Buch nach meiner Ansicht nichts verloren und dient - bezeichnenderweise gleich als Einleitung verwendet - als Stimmungsmache gegen "die Atheisten" im allgemeinen und einige davon im speziellen. In dem näher beschriebenen Fall wird die GBS zu reagieren wissen - sofern es sie über die Nennung ihres Namens in diesem Zusammenhang überhaupt betrifft. Aber wie dem auch sei, all das verbuche ich unter "Stimmungsmache", nicht unter "Diskurs".
Leider hat auch Lütz' Auseinandersetzung mit den beiden hpd-Kritiken zu seinem Buch für meinen Geschmack einen allzu großen ad hominem-Touch - jedenfalls für meinen Geschmack. Zudem versucht Lütz, das Argument "Kein wahrer Schotte" zu lancieren, will sagen, er behauptet mehr oder weniger, die Rezensionen träfen sein Buch überhaupt nicht, sondern lägen irgendwo im dialektischen Nirgendwo. Das scheint mir doch allzu einfach. So hat z.B. gerade die zweite Rezension an so mancher konkreten Stelle offengelegt, welche Lücken durch die Nichtberücksichtigung wichtiger Quelltexte geblieben sind. Soweit zur Frage, warum (die) Atheisten nicht einfach den Stand der Forschung zur Christentumsgeschichte zur Kenntnis nehmen können...
Nein, ich bin doch enttäuscht. Die Replik von Herrn Lütz ist einfach allzusehr Atheisten-Bashing, es geht unter, worüber eigentlich gestritten wird im Kontext der beiden hpd-Rezensionen: Um die Validität eines geschichtswissenschaftlich angelegten Werkes. Nicht um Glauben, nicht um die Gründe, Christ zu sein, zu werden oder eben auch nicht. Sondern um die verifizierbaren Inhalte einer Buchveröffentlichung. Und das hat weder mit Atheisten-, noch mit Christenbashing etwas zu tun.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Warum kann man als Atheist nicht einfach mal den Stand der Forschung zur Christentumsgeschichte zur Kenntnis nehmen?
Nein Herr Lütz,
Nein, Sie haben es sich wieder mal bequem gemacht, wie Sie es immer tun, egal, ob Sie die Schöpfungsgeschichte in Genesis "erklären" oder ob es um den "historischen" Jesus geht.
Sie behaupten, Sie hätten sich "bemüht, den Stand der Forschung zu den Skandalen der Christentumsgeschichte darzustellen" und vergessen dabei zu erwähnen, dass es sich um den Stand der Forschung zu den Skandalen der Christentumsgeschichte aus kirchlicher Sicht handelt.
Mein Tipp: Fragen Sie nie die Frösche, wenn Sie wissen wollen, ob es eine gute Idee ist, den Sumpf trocken zu legen. Wer die Kirche zu den Skandalen der Christentumsgeschichte befragt, wird nur Stellungnahmen zu den Themen bekommen, denen sich die Kirche im Augenblick unmöglich entziehen kann. Mehr nicht. Ihr Buch ist dünn und nicht informativ, aber das war ja auch nicht zu erwarten.
Was ein Atheist ist, scheinen Sie - wie vieles andere - auch nicht zu wissen.
Matthias Krause am Permanenter Link
Lütz' eingeschränkte Denke wird schon in der Überschrift des Artikels deutlich (die dem letzten Ansatz seines Textes entstammt):
Warum kann man als Atheist nicht den Stand der Forschung zur Kenntnis nehmen?
Herr Lütz geht erst einmal davon aus (d.h. er unterstellt), DASS Atheisten den Stand der Forschung nicht akzeptieren können, und fragt nur noch rhetorisch, WARUM das der Fall sein mag. Das ist eine voreingenommene Frage wie "Herr Lütz, schlagen Sie Ihre Frau immer noch?" Der Leser wird in eine Richtung gedrängt, die nur unvorteilhaft für Atheisten (bzw. im Beispiel für Lütz) sein kann.
Wäre Herr Lütz ein wenig selbstkritischer, könnte er sich ja mal fragen, warum das Buch von Arnold Angenendt, das er wiederzugeben meint, von Atheisten NICHT so VERRISSEN wurde wie Lütz' Buch. Denn wenn es tatsächlich so wäre, dass Atheisten sich am Stand der Forschung stören, hätten sie Angenendts Buch ja ebenfalls verreißen müssen. (Wenngleich das natürlich weniger bekannt ist.)
Zu Lütz' Machwerk nur der Hinweis: Wenn man den "Stand der Forschung" wiedergeben will, muss man zeigen, dass es sich um den Stand der Forschung handelt – um einen Konsens. Sich lediglich auf einen einzigen Autor zu beziehen ist genau das Gegenteil davon. Es ist die Technik von Apologeten, die z.B. den breiten Konsens unter Theologen und Neutestamentlern gezielt ausblenden, dass die Evangelien KEINE AUGENZEUGENBERICHTE sind und erst JAHRZEHNTE SPÄTER verfasst wurden, um bestenfalls auf eine Handvoll einseitiger Apologeten zu verweisen, die die gegenteilige Auffassung vertreten.
Matthias Krause am Permanenter Link
Ich habe mir mal die Kindle-Leseprobe für Arnold Angenendts Buch "Toleranz und Gewalt" heruntergeladen.
Ich habe mir auch die Leseprobe für Lützens Skandalbuch heruntergeladen, und darin präsentiert Lütz Prof. Angenendt ausschließlich als HISTORIKER. Nun muss freilich ein Katholik und selbst ein Priester nicht zwangsläufig voreingenommen sein. Aber wenn man einen Gewährsmann für die "objektive" Sicht auf die Kirchengeschichte benötigt, sollte man sich vielleicht nicht gerade auf einen Priester und Theologen berufen. Und wenn doch, Herr Lütz, sollte man wenigstens den Anstand haben, darauf hinzuweisen, dass dieser Gewährsmann katholischer Priester ist. (Ich weiß natürlich nicht, ob Lütz das später noch tut. Ich vermute: nein. Aber das lässt sich ja nachprüfen.)
Lütz erklärt im Skandalbuch zudem: "[Angenendt] überzeugte mit nüchterner Aufklärung und erreichte, dass Herbert Schnädelbach sich korrigierte. Er bedankte sich bei Arnold Angenendt, »der mir einige optische Verzerrungen meines Rückblicks nachwies«. Es stellte sich heraus, dass landläufige Auffassungen über die Geschichte des Christentums der seriösen wissenschaftlichen Untersuchung einfach nicht standhielten."
Hierzu stellte Herbert Schnädelbach in einer Entgegnung fest: "Wie man einen Philosophen 'hochgebildet' nennen kann, der ohne eigene Recherche nur wiedergibt, was 'ohnehin alle' denken, ist das Geheimnis von Manfred Lütz. Tatsächlich ist der genannte Artikel 'Der Fluch des Christentums' denkbar ungeeignet als Beleg für christentumsfeindliche Skandalgeschichte, die Lütz überall am Werke sieht; vielmehr distanzierte sich sein Verfasser [d.h. ICH, Herbert Schnädelbach] damals gleich zu Beginn des Textes von einer solchen Sichtweise. … Manfred Lütz erzählt dann, wie Schnädelbach genötigt wurde, 'sich zu korrigieren', was er im Sinn seiner Skandalrhetorik als 'spektakulär und völlig unerwartet' bezeichnet. (Warum eigentlich?) Es seien die Gründlichkeit und die Qualität des wissenschaftlichen Werkes 'Toleranz und Gewalt' (2007) von Arnold Angenendt gewesen, die [MICH,] Schnädelbach nach seinem eigenen Zeugnis zum Umdenken gebracht hätten. Da jener Artikel gar keine Skandalgeschichte enthalten hatte, brauchte sich sein Autor freilich auch nicht davon zu distanzieren; die Bemerkung, die Lütz wörtlich zitiert, betrifft nur 'einige optische Verzerrungen in meinem Rückblick', und die bezogen sich im Zusammenhang des damaligen Briefes vor allem auf das Problem der gewalterzeugenden Intoleranz in der christlichen Tradition. Die übrigen Themen des Textes blieben davon fast unberührt."
Matthias Krause am Permanenter Link
Der bekannte evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Graf kann den Stand der Forschung offenbar auch nicht zur Kenntnis nehmen:
Die FAZ veröffentlichte am 23. März 2018 Grafs Rezension über Lütz' Skandalbuch. Titel: "Schuld sind stets die anderen". (Einsehbar auf buecher.de.) Die vorangestellte Zusammenfassung lautet:
"Für Manfred Lütz ist die Skandalisierung von Christentum und Kirche selbst ein Skandal. Um das zu belegen, betreibt er mit geliehenen Belegen, Halbwahrheiten und Medienschelte eine peinliche Schönfärberei."
Auf perlentaucher.de wird Grafs Rezension wie folgt zusammengefasst:
"Friedrich Wilhelm Graf ist bloß froh, dass das intellektuelle Niveau, das Manfred Lütz in seiner Affirmationsgeschichte des Christentums an den Tag legt, nicht repräsentativ ist im deutschsprachigen Bildungskatholizismus. Peinlich findet er, wie der Autor die Kirche vom Blut der Kreuzzüge und der Gewalt gegen die Juden reinzuwaschen versucht. Schuld war immer der Pöbel und habgierige weltliche Herrscher, lernt Graf. Dass der Autor die Verwicklungen katholischer Priester in Missbrauchsskandale kritisiert, findet Graf da schon fast erstaunlich. Im Ganzen eine dürftige Apologetik, meint er, die sich auf einen naiven Wissenschaftsglauben stützt."
https://www.buecher.de/shop/kulturgeschichte/der-skandal-der-skandale/luetz-manfred-angenendt-arnold/products_products/detail/prod_id/49840725/#reviews
https://www.perlentaucher.de/buch/arnold-angenendt-manfred-luetz/der-skandal-der-skandale.html
Nick Rudnick am Permanenter Link
Ich sehe keinen Grund, mich als Mensch, der sich bemüht die Welt rational zu begreifen, mich mit den Äußerungen des Herrn Lütz mehr zu beschäftigen, als zum Beispiel mit dem Animismus.
Christ-Off am Permanenter Link
Zu dem Kommentar des HPD, oben im grauen Block mit Mutmaßungen über den Urheber des offenen Briefes und dessen Beurteilung: Das bin ich, Christoph Heckermann von den Säkularen Aktivisten, Koblenz.
Pluralität ist eine Stärke – keine Schwäche
02.12.2015
In den letzten Jahren erreichten den gbs-Vorstand immer wieder Schreiben von Journalisten, Politikern und gbs-Mitgliedern, die Aussagen oder Handlungen einzelner gbs-Beiräte scharf kritisierten und deren Ausschluss aus der Stiftung forderten. Da derartige Beschwerden in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 gehäuft auftraten, verfasste der Vorstand eine Stellungnahme, die die Leitlinien der Stiftungspolitik erklärt.
Grundsätzliche Überlegungen
Aus dem Rahmenmodell des evolutionären Humanismus, das der Giordano-Bruno-Stiftung zugrunde liegt, lässt sich nicht nur eine besondere Sicht der Welt ableiten, sondern auch ein entsprechendes Organisationsprinzip. Denn wer evolutionär denkt, sollte eine gesunde Skepsis gegenüber dem „Konzept der zentralistischen Steuerung“ entwickeln, das die Planbarkeit komplexer Prozesse überschätzt und die Bedeutung historischer Zufälle sowie die kreativen Potentiale der Individuen unterschätzt.
Als evolutionäre Humanisten halten wir nichts von zentralistischer Steuerung und starren Hierarchien, sondern orientieren uns an der Idee der „Graswurzelrevolution“. Aus diesem Grund geben wir unseren Regional- und Hochschulgruppen auch freie Hand bei der Wahl ihrer Themen und Aktionen. Dadurch sind immer wieder großartige neue Projektideen entstanden, auf die wir in der „gbs-Zentrale“ wohl niemals gekommen wären.
Die gleiche Freiheit, die wir den gbs-Regionalgruppen zubilligen, steht selbstverständlich auch unseren Mitgliedern zu, nicht zuletzt auch unseren Beiräten. Es würde dem Geist der Giordano-Bruno-Stiftung völlig widersprechen, sie in irgendeiner Weise überprüfen oder gar maßregeln zu wollen. Darüber hinaus würde eine solche „inquisitorische“ Politik eben jene Potentiale zerstören, die die Giordano-Bruno-Stiftung erst zu dem gemacht haben, was sie heute ist: eine kleine, aber feine, erstaunlich effektive „freie Assoziation“ von klugen, kreativen Köpfen, die die Leitkultur von Humanismus und Aufklärung voranbringen. .... der gesamte Text ist auf der GBS Seite nach zu lesen.
Petra Pausch am Permanenter Link
Hallo Christoph,
Es mag ja sein, dass Sie solche Aktionen witzig finden: Sie sind aber tatsächlich unappetitlich und dumm.
Hellmuth Scheunemann am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Lütz,
Ihr Bemühen um intellektuelle historische Ernsthaftigkeit will ich nicht in Frage stellen, und über Dummheiten von Dummköpfen, die meinen Kotzschalen seien ein erhellender Beitrag zur Wahrheitsfindung, will ich auch nicht weiter kommentieren.
Meine Einwand gegen die Diskussion insgesamt - nicht erst seit Ihrem Buch - gillt einem ganz anderen und, wie ich meine dem wirklichen Skandal: dem religiösem Glauben schlechthin.
Was "Gläubigen" zugemutet wird, ist schon bemerkenswert, und das gilt für ALLE Religionen.
Mir sind die Augen geöffnet worden vor mehreren Jahrzehneten, da war ich noch Student der Physik. Da geriet ich - aus welchem Grund weiß ich nicht mehr, in einen protestantischen Gottesdienst.
Der Predigttext war die Geschichte vom ungläubigen Thomas, ich zitiere ihn hier nach einer alten Lutherübersetzung, die ich von meiner Großmutter habe, Johannes 20, 24- 29.
24) "Da sagten die anderen Jünger zu Ihm ( also Thomas ) : Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, ich sehe in seinen Händen die Nagelmale und lege meine Finger in die Nagelmale und lege meine Hand in seine Seite ( da war die Wunde die ihm nach seinem Tod am Kreuz ein römischer Soldat zugefügt hatte ) will ichs nicht glauben
25) Und über acht Tage waren abermals seineJünger drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: Friede mit euch!
27) Darnach sprr zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28) Thomas anwortete und sprachzu ihm: Mein Herr und mein Gott.
29) Spricht Jeses zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. "
Soweit der Bibeltext, Ich denke mal, er ist eine Art Kriegserklärung. Und ALLe Religionen verlangen irgendwo, dass man die Beobchtungen vergessen soll und den kritischen Verstand ausschalten soll. Solches in den Schulen zu vermitteln, in Kirchen zu predigen, von der Gefahr zu reden, den "Glauben zu verlieren", halte ich für ein Verbrechen an der Menschlichkeit, weil es verlangt, den entschienden Unterschied des Menschen vom Tier auszuschalten: den kritischen Verstand!
DAS sollte das Thema sein! Dass alle Macht missbraucht wird, ist ein alter Hut! Ihr Buch ist einfach Überflüssig.
Schon Montesquieu wusste: " Man möchte es nicht glauben, aber selbst die Tugend braucht Schranken. "
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Lieber Herr Scheunemann,
Sie haben völlig Recht mit Ihrem Einwurf. Der Skandal der Skandale ist nicht (nur) der Umgang mit Religion, mit Macht (Macht korrumpiert immer), sondern die Ideologie selbst, "Christentum" genannt.
Sie schadet der Psyche, was mich gerade in Anbetracht der Tatsache, dass der kritisierte Autor selbst Psychiater ist, irritiert. Er sollte in diesem Beruf doch eher das Gegenteil des Christentums bewirken: die Psyche befreien von unnötigen Ängsten und schwerer Belastung...
Thomas am Permanenter Link
"Sie schadet der Psyche, was mich gerade in Anbetracht der Tatsache, dass der kritisierte Autor selbst Psychiater ist, irritiert."
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Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Herr Lütz versteht selbstverständlich die mehrdeutigen Märchen. Er leidetet geg. an geistigen Narzissmus und profitiert von dieser logisch konstruierten Irrlehre.
Thomas am Permanenter Link
"Herr Lütz versteht selbstverständlich die mehrdeutigen Märchen."
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Thomas B. Reichert am Permanenter Link
In Religionen gibt es verschiedene Wisssensstufen: Glaubende, Mitläufer, teilwissende Mitläufer und Heuchler / Schauspieler.
Alfred Kurt am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Lütz, dass respektvoller Umgang zwischen Gläubigen und Atheisten möglich ist, zeigt das Buch von Andrew Murtagh:
Meta: On God, the Big Questions, and the Just City
Manfred Schleyer am Permanenter Link
Nun bin auch ich kein Historiker. Aber es fällt mir doch auf, dass Sie aus dem NT "die Rosinen picken". Also z. B.
Zudem: Gebe ich bei Google Darwin und slavery ein, so wird offensichtlich, wie stark er, gegen seine kirchliche Erziehung, die Sklaverei verabscheute. Andere Menschen waren natürlich anderer Meinung: Irren ist menschlich! Aber die Heilige Schrift ist unfehlbar "Wort des lebendigen Gottes" wie in jeder katholischen Messe bestätigt wird: "Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen als wäre es Christus. ... Dient freudig, als dienet ihr dem Herrn und nicht den Menschen."
Peter Kühn am Permanenter Link
Herr Lütz reiht sich in die Kette derjenigen ein, die über Jahrhunderte als Vertreter der Kirche und des Christentums von sich behaupteten und behaupten, die allein selig machende "Wahrheit" zu besitzen.
Diese (Kirchen)-Leute sind dann heute etwas "angepisst", weil sie sich nicht mehr sicher als "Platzhirsch" in der Gesellschaft und betreffs der Deutungshoheit gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Themen wahrnehmen.
Nimmt man die Jahrhunderte der Unterdrückung, der Verfolgung und des Mordes der Kirche und der Religion an ihren nicht "rechtgläubigen" Artgenossen, dann sollten die Religiösen mal ganz ruhig sein. Die wenigen Jahrzehnte, die die Religiösen jetzt und in der Vergangenheit Gegenwind erfahren, sollten sie im Vergleich zu ihren eigenen "Sünden" einfach auch mal aushalten.
Thomas am Permanenter Link
"Das "Argument", "was ist denn von Lütz anderes zu erwarten", ist intellektuell, vorsichtig gesagt, ziemlich schlicht."
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"Einige merken wohl gar nicht, wie klein sie sich selber machen, wenn sie beim Gegner eines Disputs "Gehirnlähmung" unterstellen (Leserbriefe zu Herzberg) und deswegen müssten sie sich mit seinen Argumenten gar nicht auseinandersetzen und das Buch, das sie mit Verve kritisieren, gar nicht lesen."
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Zu dergleichen brauche ich mich nicht herabzulassen. Egal, ob Lütz verharmlost oder recht hat: meine Haltung zum Irrationalismus und seinen diversen Erscheinungsformen würde sein Buch nach nunmehr 35 Jahren der schwer belastenden Aufarbeitung meiner eigenen Religiotie und esoterischen Anfälligkeit nicht mehr nennenswert ändern können. Daher spare ich mir den Aufwand an Geld, Zeit und Kraft für seine Beschaffung und Lektüre.
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"Christen, die alle Atheisten entweder für blöd oder für moralisch verdorben halten, sind genauso auf dem Holzweg wie Atheisten, die Christen intellektuell oder moralisch unterschätzen."
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Nunja, offensichtlichen Blödsinn zusammenglauben ist tatsächlich ein intellektuelles Armutszeugnis, und religiös motiviertes Verhalten kann nicht gleichzeitig moralisch sein. Es bedarf also durchaus einiger Mühe, Christen oder Religiöse im Allgemeinen zu "unterschätzen".
Martin Mair am Permanenter Link
Obs nicht besser wäre auch zwischen Atheisten und Antitheisten zu unterscheiden?
Dass es bis 1022 bis auf einen Fall keine Tötung von Glaubensabweichlern gab, bezieht sich wohl nur auf formell von der Amtskirche durchgeführte Ermordungen ...
Um 415 oder 416 soll ein christlicher Mob in Alexandria die griechische Philosophin Hypatia in eine Kirche geschleppt und ermordet haben
https://de.wikipedia.org/wiki/Hypatia
Dieter Bauer am Permanenter Link
Warum werden so viele Diskusionen über nicht Existentes, niemals als Realität belegbare, Märchen geführt? In Fantasien lässt es sich herrlich ausschweifend ergehen.
Gila am Permanenter Link
Der katholischer fundamental Psychologe, Opus DEI Fan, Bewunderer der mittelalterlichen Freiheitsrechte, Lebensschützer und Dauergast im Fernsehen Manfred Lütz, verfasst ein neues Buch, indem er geliehene Erkenntnisse
Kreuzzüge, Inquisition, Hexen- und Ketzerverbrennungen, Judenprogrome, Religions- und Konfessionskriege, Sklaverei, Feudalismus, jahrhundertelanger Kampf gegen einen weltanschaulich neutralen Staat und Blockierung von Menschenrechte haben nichts mit der katholischen Kirche zu tun und das ist gemäß Lütz wissenschaftliche Erkenntnis, die gefälligst von Atheisten anzuerkennen ist. Ach ja, und Hitler wäre exkommuniziert und somit den Atheisten zu zurechnen.
Wer sich geschichtlichen Hintergrund über das Christentum aneignen möchte, sollte lieber Deschner lesen. Hier finden sich überprüfbare Quellenangaben. Deschner wurde nie widerlegt, lediglich wurde ihm Einseitigkeit vorgeworfen.
Lütz „wissenschaftliche Erkenntnisse“ sind wohl eher ein subjektives Wunschbild.
Normalerweise würde man niemanden Boshaftigkeit unterstellen, wenn Dummheit ausreichen würde, aber das trifft es bei Lütz nicht. Er kommt wie ein religiöser Eiferer rüber, der sehr berechnend agiert, der einen großen ideologischen Unterstützerkreis hinter sich weiß.
Die Bibel, Kirchentheologen wie Thomas von Aquin, der Dominikanermönch Heinrich Kramer, Papst Innozenz VIII und andere sind geistiger Anstifter der Hexenverbrennungen. Auch wenn zumindest in Deutschland aktuell keine Hexen mehr verbrannt werden, findet diese Praxis in anderen Ländern durchaus noch statt. Man würde es in Deutschland wohl keinem Karninchenzuchtverein erlauben, solch menschenverachtende Rituale in den Statuten aufzunehmen, in der Bibel dürfen sie stehen bleiben. Wenn man alle Verstöße gegen die Menschenrechte aus der Bibel streichen würde, blieb wohl nur ein kleines Heftchen übrig. Das ist wohl auch der Grund, warum der Vatikan die Menschenrechte nicht anerkennen will. Wie viel kognitive Dissonanz muss man reduzieren, um aus einer verbrecherischen Oligarchie, die einzig auf Machterhalt und Geld fixiert ist, eine Religion der Liebe zu erfinden. Dass das Christentum und besonders die katholische Kirche momentan friedlich in Europa sind, liegt nicht in ihrer Natur sondern im Verlust der Macht.
Christ-Off am Permanenter Link
Mit deiner Einschätzung von Dr. Lütz hast du meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich finde seinen Stil auch zum Kotzen.
Lutz U. Dr. Bellmann am Permanenter Link
Wie wunderbar ist doch diese Apologie des Apologeten, alle Kritik geht an seinem Buch vorbei, nur er - in der Tradition der unbegrenzten Arroganz und Ignoranz der "Gläubigen" völlig gefangen - hat die Ahnung
pavlovic am Permanenter Link
Manfred Lütz hat einen propagandistisch guten wirkenden Kommentar geschrieben und darauf spekuliert, dass mehr Meinung und Stimmung hier in den Kommentaren gegen ihn aufgefahren wird als Argument.