Mit Standing Ovations wurde er begrüßt, der Stargast der Konferenz "Celebrating Dissent" in Köln. Würde man eine Umfrage unter Ex-Muslimen und Freidenkern aus aller Welt machen, könne man sicher darauf wetten, dass er die inspirierendste Person für alle sei, der Mann, der das öffentliche Verständnis von Wissenschaft, Vernunft und Atheismus entscheidend vorangebracht habe – mit diesen Worten empfing Maryam Namazie, Sprecherin des Council of Ex-Muslims of Britain, Richard Dawkins zu einem Interview auf der Bühne.
Zunächst wurde ein Video der Debatte über Religion gezeigt, die der Evolutionsbiologe 2013 mit dem britischen Journalisten Mehdi Hassan geführt hatte, das für Begeisterung und viele Lacher im Publikum sorgte.
Maryam Namazie: Wenn ich mir die vielen Interviews ansehe, die Sie geben – was ich herausragend finde, ist, dass Sie immer als jemand dargestellt werden, der sehr streitbar und schlagfertig ist, und doch sind Sie sehr ruhig, sehr geistreich und Sie sind sehr nett zu Ihren Gegnern. Ein lebenslanger Lehrer zu sein, muss schwierig sein.
Richard Dawkins: Religion hat uns seit Jahrhunderten im Griff; und wenn die Menschen jemanden hören, der vernünftig und ruhig ist und einfach dagegen argumentiert, hört sich das wirklich erschreckend für sie an. Wenn man es mit einer Theater- oder Restaurantkritik vergleicht, können diese weitaus streitbarer ausfallen, aber das kennen die Leute. Weil es Religion ist, hört es sich einfach anders an. Es hört sich streitbar und aggressiv an. Und alles, was es ist, ist einfach nur gewöhnlicher rationaler Diskurs.
Sie debattieren häufig mit religiösen Menschen und ich frage mich immer, ob Sie irgendwelche Argumente für Religion hören, die Sie nachvollziehen können, auch wenn Sie offensichtlich nicht glauben, dass sie wahr sind?
Meine Position ist eine wissenschaftliche, und ich will nicht so rüberkommen, als würde ich arrogant behaupten, die Wissenschaft wüsste alles. Denn es ist absolut richtig, dass es eine Menge Dinge gibt, die die Wissenschaft nicht weiß. Für religiöse Menschen ist es deshalb verlockend zu sagen: "Oh, wenn die Wissenschaft die Antwort nicht kennt, dann muss es Gott gemacht haben." Und das ist eine feige Antwort. Das ist überhaupt keine Antwort. Die richtige Antwort wäre: Die Wissenschaft weiß es noch nicht, aber wir arbeiten dran. Von daher: Ich kenne keine Argumente für Religion, die ich als wirklich gut bezeichnen würde.
Es gibt jedoch Lücken im wissenschaftlichen Verständnis. Die Biologie, um nur kurz ins Detail zu gehen, haben wir unter Dach und Fach gebracht, was die Evolution betrifft. In der Physik gibt es, denke ich, möglicherweise mysteriöse Elemente, die so rätselhaft sind, dass man sich sozusagen in Bewunderung darüber zurücklehnen muss, wie kompliziert es ist, und wie schwierig es für Physiker ist, ihren Job zu machen. Die Ursprünge des Universums, der Urknall, der Ursprung der Naturgesetze, der physikalischen Konstanten, die Physiker messen können – sie können nicht sagen, wo diese Messbarkeiten herkommen. Was sie sagen können, ist, dass viele von diesen kaum je anders waren. Das Universum hätte sonst nicht die Eigenschaften, die es hat, und wir könnten nicht hier sein.
Deshalb ist es verlockend zu sagen, dass jemand das Ganze feinjustiert hat. Es ist verlockend zu sagen, dass es da sowas wie eine Reihe von zehn Knöpfen gibt, an denen man drehen kann, bis man zu den richtigen Ergebnissen kommt und an denen man erst diese physikalische Konstante einstellen kann, dann jene und dann wieder die nächste. Und weil die Physik nicht erklären kann, warum sich die Knöpfe in exakt der richtigen Postion befinden, damit das Universum, Galaxien, Chemie, die Sonne und schließlich die Evolution und wir entstehen konnten, wird gerne von einer Art göttlichem Knopf-Dreher ausgegangen, der sie in die genau richtige Position bringt, wie er es sich vorher überlegt hat. Das ist natürlich überhaupt keine Erklärung. Wir müssen erklären, warum die physikalischen Konstanten so sind wie sie sind, und zu sagen, dass das irgendein übernatürlicher Erschaffer gemacht hat, weicht diesem Problem völlig aus. Man verdrängt die Frage einfach. So kam der Erschaffer überhaupt erst zu seiner Existenz. Das war immer das einzige Argument für mich, das überhaupt anfängt, überzeugend zu klingen, aber sogar das ist überhaupt nicht überzeugend.
"Ich kenne keine Argumente für Religion, die ich als wirklich gut bezeichnen würde."Richard DawkinsIch möchte das betonen, weil ich früher schon aufs Glatteis geführt wurde, als ich dazu gedrängt wurde, dazu etwas zu sagen, was die größte Annäherung an ein gutes Argument sei, die ich je gehört habe. Und ich habe etwas gesagt wie: Ich könnte mir vorstellen, dass es ein gutes Argument für einen deistischen Gott gibt, wenn man es mit einem theistischen Gott vergleicht, der genau weiß, mit wem du schläfst und ihn das kümmert, der weiß, was du anhast und ob du deine Haare schneidest oder nicht und ob du einen Hut trägst oder nicht, was auch immer es ist. Ich habe versucht, meine Geringschätzung für diese Art von theistischer Religion zu zeigen, indem ich sie einer deistischen Religion gegenübergestellt habe, der wir wenigstens etwas annähernde Seriosität zugestehen sollten. Und ich habe das in einer Debatte mit einem schrecklichen Menschen gesagt, dessen Namen ich nicht nennen werde, und zwei Tage später, denke ich, war er oben in Schottland bei einem Gespräch in Inverness; und ich habe zufällig einen Freund, der sich Notizen von seiner Rede gemacht hat, und er sagte: "Dawkins hat seine Meinung geändert, er ist ein Deist geworden."
Ich nenne es das Wiederausgraben des "Eddington-Zugeständnisses". Der große Physiker Eddington hat einmal die Bedeutung des Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik recht dramatisch dargestellt, indem er etwas gesagt hat wie: "Leute, die Experimente machen, können sich irren. Aber: Wenn sich deine Theorie gegen den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik richtet, kann ich dir keine Hoffnung machen, dann gibt es für sie nichts, außer in tiefster Demütigung in sich zusammenzustürzen." Was Eddington mit seinem anfänglichen Zugeständnis getan hat, war zu sagen, im Kontrast zum Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gibt es andere physikalische Gesetze, die weit weniger gesichert sind. Ich habe das Gleiche mit meinem Deismus-Zugeständnis gemacht, in Analogie zum Eddington-Zugeständnis. Und dieser Mann ist rauf nach Schottland gefahren und hat dort diese Lüge erzählt, dass ich ein Deist geworden wäre, weil ich dieses Zugeständnis gemacht hatte.
Um bei diesem Thema zu bleiben – wissen Sie, wir alle haben Familienmitglieder, die religiös sind, die glauben, dass sie in den Himmel kommen, und manchmal bringe ich es nicht übers Herz, meinen Eltern zu sagen, dass das nicht der Fall ist. Ich weiß, Sie bestehen auf das, was wahr ist, und das ist sehr wichtig – aber gibt es da etwas an Religion das Trost spenden kann, das positiv gesehen werden könnte? Ich denke nicht, dass es etwas Positives an Religion gibt und ich habe das die ganze Zeit gesagt – aber das könnte ein Argument sein …
Nun ja, ich würde nie zu jemandes Sterbebett hingehen und sagen: "Weißt du, eigentlich ist es ja so, dass …" Ich würde unter solchen Umständen, naja, nicht direkt lügen, aber doch eher still sein. Wenn die Leute meine Bücher lesen wollen, können sie das tun. Ich bin nicht die Art an Haustüren klingelnder Evangelist, der fragt: "Sind Sie schon errettet?", von daher – es steht den Leuten frei zu lesen, was ich geschrieben habe, wenn sie das wollen, ich stopfe es ihnen nicht in den Hals. Wenn du Trost in einer höheren Macht finden willst, ist das deine Entscheidung.
Es gibt ein Zitat von Salman Rushdie, in dem er sagt: "Von Anbeginn hat der Mensch Gott benutzt, um das nicht zu Rechtfertigende rechtfertigbar zu machen." Und ich denke, es ist wichtig – wenn man bedenkt, dass er vor einer Woche angegriffen wurde – Ihren Kommentar zu diesem Anschlag zu hören.
Ich kann dem, was alle anderen denken, nichts hinzufügen. Es war ein äußerst schockierender Vorfall, zutiefst enttäuschend, denn ich hatte gehofft, dass diese Bedrohung für ihn verschwunden wäre. Es ist furchtbar, dass das passiert ist. Das einzige, das ich, denke ich, ergänzen würde, ist: Als die Fatwa erstmals vom furchtbaren Ajatollah Chomeini ausgegeben wurde – der mich eigentlich an Gott erinnert, er sieht aus wie Gott und benimmt sich wie Gott – als das passiert ist, war das, was mich wirklich geschockt hat, die feige Antwort anderer Religionsführer wie des seinerzeitigen Erzbischofs von Canterbury, Carey, und auf intellektueller Ebene besonders die der liberalen Linken, die verachtenswerte Feigheit gezeigt haben im Angesicht dieser Art von Angelegenheit.
Ich denke, es ist wichtig hinzuzufügen – Pragna Patel von Southall Black Sisters ist hier, glaube ich – sie waren da und haben "Lang lebe Salman Rushdie" gerufen, als tausende islamistische Männer nach seinem Tod schrien; und ich weiß, dass viele Linke im Iran Mahnwachen abgehalten haben. Das ist sehr wichtig. Aber wie Sie sagten gab es so viele, die ihn nicht unterstützt haben. Ich weiß, Sie beteiligen sich nicht an Bewegungen, aber angesichts der Tatsache, dass es sich hier um eine Ex-Muslim- beziehungsweise eine von Freidenkern organisierte Konferenz handelt – ich denke, diese Frage hat Ihnen noch niemand gestellt – wir würden gerne wissen, was Sie über die Ex-Muslim-Bewegung denken.
Ich finde sie wundervoll und ich stehe vollkommen dahinter, sie ist mutig, sie wird sehr gebraucht und ich hoffe, dass sie eine gewisse Rückwirkung auf diese Länder hat, die vom Islam beeinflusst sind. Ich erhalte ermutigende Berichte in Form von privaten Nachrichten aus verschiedenen Ländern wie dem Iran, Ägypten, Pakistan und dem Irak, die mir sagen, dass es ein Anwachsen nichtreligiöser, säkularer, atheistischer Ansichten in diesen Ländern gibt. Sie müssen undercover bleiben, und meine Hoffnung ist, dass es zu einer Art kritischem Punkt kommen wird, an dem der Damm bricht und die Menschen plötzlich erkennen, dass der Islam in Wirklichkeit nicht den vermuteten großen Rückhalt in der Bevölkerung hat.
Eines der Dinge, die ich an Ihrer Arbeit wirklich herausragend finde, ist: Sie sprechen immer über die Wunder, die Poesie und die Schönheit der Wissenschaft, und das ist so ein Widerspruch zu einer religiösen Sichtweise. Könnten Sie das etwas ausführlicher erläutern?
Meine Güte – ja! Wissenschaft ist wunderbar. Sie ist auch unabhängig davon, wo man zufällig herkommt, zu welcher Volksgruppe man zufälligerweise gehört. Die Gesetze der Physik sind universell, sie gelten – insoweit wir wissen, dass sie wahr sind – für das gesamte Universum. Es gibt keine japanische Physik und amerikanische Physik und chinesische Physik und indische Physik und irakische Physik. Es gibt nur die Physik. Aber wenn man sich die Einstellung der Menschen anschaut, kann fast alles andere davon beeinflusst werden, wo sie zufällig leben, von ihrer Kultur, ihrer Religion. Eines der Dinge, die für mich die Wissenschaft so schön machen, ist, dass sie unabhängig davon ist, wo man gerade lebt.
Ich weiß, dass Sie schon gefragt wurden, wofür Sie am meisten bekannt sein möchten und Sie gesagt haben, für Ihre Wissenschaft und Ihre Bücher. Aber abgesehen davon?
Ich kann nicht wirklich etwas anderes sagen als das, denn das ist die Hauptsache. Ich meine, ich habe gesagt, dass Wissenschaft wunderschön ist, es ist eine wahrhaft wundervolle Sache, dass wir im 21. Jahrhundert jetzt in einer Position sind, fast genau zu verstehen, warum wir hier sind. Es ist nicht mehr länger in Rätsel gehüllt, wir verstehen die Prozesse, die uns entstehen haben lassen, die die Entstehung von Galaxien und Sternen in der Art, wie sie sind, verursacht haben. Wir schauen hinaus ins Universum, das wir ganz gut verstanden haben. Wir schauen in uns selbst hinein, in die mikroskopischen Details unserer eigenen Körper und die aller anderen Tiere und Pflanzen und wenn wir die unvorstellbare, unglaubliche Komplexität sehen, ist es einfach zu sehen, warum die Menschen dachten, dass es einen Schöpfer geben muss, es scheint so, als wäre alles über und über mit "Schöpfer" beschrieben. (Nebenbei bemerkt – das ist so etwas, was dann gerne herausgepickt wird …) Und was wirklich wunderbar ist, ist, dass wir tatsächlich verstehen, wie es zu dieser Komplexität gekommen ist. Wir wissen, dass die Gesetzmäßigkeiten der Physik, die über die erstaunlichen Prozesse nach Darwin und die natürliche Auslese wirken, Objekte zusammensetzen können, so unvorstellbar kompliziert wie wir selbst, mit Gehirnen, die jetzt groß genug sind, um zu verstehen, wo sie hergekommen sind und warum. Für mich ist es ein großartiges Privileg in einer Zeit zu leben, in der wir das sagen können.
Was würden als Ihre größte Errungenschaft bezeichnen?
Nun, es freut mich wirklich, meine Bücher geschrieben zu haben. Ich freue mich nicht darauf, zu sterben, aber ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich liebe das Leben, ich würde gerne weiterleben – aber wenn ich sterbe, freue ich mich, wenn ich darauf zurückschauen kann, dass ich so viele Bücher geschrieben habe, ich bin eigentlich wirklich zufrieden mit ihnen allen. Ich denke, das ist es, worauf ich stolz bin und wofür ich gerne in Erinnerung bleiben möchte. Wofür ich nicht in Erinnerung bleiben möchte, sind belanglose Lappalien wie Twitter.
Was würden Sie sagen sind ein paar der entscheidendsten Dinge, die die Leute überall auf der Welt brauchen, um ein gutes Leben zu führen?
Ich denke, eine Menge Wahrheit, um zu erkennen, dass der einzige Grund, um an irgendetwas zu glauben, Evidenz ist. Und glaube etwas nicht, einfach nur weil jemand, der älter als du selbst bist, dir das erzählt, außer, du hast Grund zu der Annahme, dass sie Beweise für das haben, was sie sagen. Die Tatsache, dass etwas in einem Buch aufgeschrieben wurde, vor Jahrhunderten, vor Jahrtausenden, ist absolut kein Grund, es zu glauben. Die Tatsache, dass jemand mit einem Klerikerkragen – oder was auch immer das muslimische Äquivalent ist – dir sagt, dass etwas wahr ist, ist kein Grund, es zu glauben. Die Tatsache, dass jemand sagt: "Es wurde mir persönlich offenbart", dass etwas wahr ist, das ist absolut kein Grund, es zu glauben. Alles in allem: Lebe dein Leben als eine evidenzbasierte Unternehmung, das ist das eine.
Die Moral – wir haben gerade eine faszinierende Diskussion über Moral gehört, und wir haben abgestimmt, ob Moral objektiv oder subjektiv ist, und das ist eine wirklich schwierige, eine grundlegende Frage. Ich persönlich bin der Meinung, dass, wenn man erst einmal eine Prämisse hat, auf der die eigene Moral gründet, sich alles andere objektiv daraus ergeben kann. Einige Leute würden sagen: "Meine Prämisse ist das Wohl der Menschheit". Manche sagen: "Was ist mit dem Wohlergehen fühlender Wesen?", andere Menschen könnten rassistisch sein und sagen: "Worauf es ankommt, ist meine Rasse." Das sind alles Prämissen, die man für seine Moral verwenden könnte und dann mittels objektivem logischem Denken sehen, was daraus folgt.
Ich denke, ein gutes Leben besteht wahrscheinlich aus etwas wie der Anwendung der Goldenen Regel: "Wie würdest du es finden, wenn jemand dir das antäte?" Das ist ein Prinzip, das auf den ersten Blick eher anti-darwinistisch wirkt. Nichtdestotrotz, denke ich, ist es ein Prinzip, das die Menschen tief in ihrem Gehirn verankert haben und ich bin froh, dass das so ist. Es schließt Grausamkeit aus, die alles, was leiden kann, leiden lässt. Deshalb: Lebe dein Leben so, dass du nichts, was leidensfähig ist, leiden lässt. Versuche, die Welt als einen besseren Ort zu verlassen, als du sie vorgefunden hast. Und glaube, dass etwas stimmt, nur auf der Grundlage von Beweisen.
Das Interview wurde aus dem Englischen übersetzt und leicht gekürzt.
Lesen Sie hier die beiden Berichte über den Kongress "Celebrating Dissent":
367 Kommentare
Kommentare
Jörn Dyck am Permanenter Link
Wowowow! Ein Interview mit Richard Dawkins! Vielen, vielen Dank, das hat mich sehr gefreut! Einer meiner großen Helden.
awmrkl am Permanenter Link
Ja, brillanter Denker, super Kommunikator, schlagfertig, und (für mich) großes Vorbild, was sein Bewahren der Contenance betrifft - der wird (soweit ich weiß) nie ausfällig, überlaut, unfair/fies/hinterhältig, egal wi
Das gelingt mir leider nicht immer (weißt auch Du, wenn Du meine Kommentare verfolgst)!
Ich hätte auch gern dessen Gelassenheit, Abgeklärtheit - und dennoch die unvermindert sachliche Klarheit und Schärfe. Da bin ich -zugegeben- richtig neidisch drauf (was ich sonst kaum bin).
:-)
Roland Fakler am Permanenter Link
Dawkins ist ein großes Vorbild, ein Wegbereiter für eine bessere, vernünftigere Welt ohne religiösen Wahn und die daraus entstandenen Übel.
wolfgang am Permanenter Link
Es ist doch immer wieder gut, das es Menschen gibt, die die Wahrheit an das Licht bringen,
dazu gehört Mut und einen gewissen Kampfgeist, ohne Waffen! Das ist möglich, aber vom
Klaus Bernd am Permanenter Link
Fällt mir immer wieder auf: Der Unterschied zwischen den klaren Aussagen eines R.D. zu dem verquasten Geschwurbel von Theologen und Klerikern.
"Es wurde mir persönlich offenbart", macht mich absolut misstrauisch; denn was ist von einem Gott (oder einer höheren Weisheit o.ä.) zu halten, der seine Offenbarungen derart selektiv zuteil werden lässt ? Für diesen Glauben an eine persönliche Offenbarung, der jeder reliöesen „Glaubensgewissheit“ zugrunde liegt, gibt es, GLAUBE ICH, keinen besseren Begriff als den der „irren Egozentrik“, den ich dem unten zitierten Buch entnommen habe.
Es wird immer wieder argumentiert, die „Erklärung“ mit einem Schöpfergott sei nachvollziehbarer als wissenschaftliche Erklärungen. Das ist Unsinn. Besonders wenn man von einem Gott ausgeht, der all-mächtig, all-wissend und all-gütig ist. Der Fehler den diese „Gläubigen“ dabei machen ist n.m.M. der: sie bleiben, wenn sie All-macht, All-wissenheit und All-Güte denken auf halbem Wege stehen. Auf halbem Wege zwischen dem eigenen Vermögen und diesen unbegreifbaren Eigenschaften. Und wenn man selbst einfachen Gemütern offensichtliche Unzulänglichkeiten der "Schöpfung" benennt, dann ist das wieder ein großes Geheimnis. Da treffen sich dann halt im Unendlichen die Parallellen. Dann sind Liebe und Hass, Wahrheit und Lüge, Leid und Freud ein und dasselbe. Aber „Deus Caritas est“. Wenn ich sowas höre oder lese fällt mir immer die Zeile aus Carmen ein: Si je tàime regarde á toi.
„Die neuen Atheismen“
von Gregor Maria Hoff, Prof der Fundamentaltheologie in Salzburg, Mitglied des Kuratoriums der Adalbert-Stiftung. Mitglied der Unterkommission für die religiösen Beziehungen um Judentum bei der Deutschen Bischofskonferenz Berater in der päpstliche Kommission für die Beziehungen zum Judentum.
"Von der Offenbarung Gottes, von seiner Ansprechbarkeit und Gegenwart ist nur im Modus seiner bleibenden Verborgenheit zu sprechen. Gott als das, was unserer Wirklichkeit Grund gibt, offenbart sich in der Welt; er ist welthaltig und zugleich nicht ihr Aspekt. Das Gottesprogramm von R. D. Stellt sich dieser Herausforderung nicht mehr. Seine Destruktionspolitik läuft in den Voraussetzungen leer, die seine Textmaschine antreiben. Er hätte einen anderen Gang einlegen müssen – als Automatik im Leerlauf der Vorurteile kommt seine Kritik nicht recht von der Stelle.
…
Dass die letzte Hoffnung auf den Gott des Lebens nicht absurd abbricht, sondern die ganze Existenz des Menschen als Frage eine im Letzten unvorstellbare Antwort erfährt, bezeugen die Texte, die von der Wirklichkeit der Auferweckung des Gekreuzigten handeln. Sie nehmen die Unanschaulichkeit des letztlich Unvorstellbaren in der Spannung von Konkretion und Uneinholbarkeit auf. Der johanneische Thomas darf den Auferstandenen berühren, muss ihn aber an seinen Wunden erkennen, während das Noli me tangere im gleichen narrativen Kontext im Raum bleibt (Joh 20)."
Zitiert nach Peter Henkel „Irrtum Unser“ S.176
A.S. am Permanenter Link
"Gott hat sich mir geoffenbart" ist eine religiöse Irreführung, die in Klartext übersetzt lautet: "Ich habe mir Gott ausgedacht".
Roland Weber am Permanenter Link
Leider kann ich die Begeisterung, die diese Interview bei einigen auslöst, nicht ganz so teilen. Dawkins bleibt schlicht in seinen Aussagen – und diese sind oft weder originell noch Bewusstseins-erweiternd.
„Weil es Religion ist, hört es sich einfach anders an. Es hört sich streitbar und aggressiv an. Und alles, was es ist, ist einfach nur gewöhnlicher rationaler Diskurs.“
Dawkins verkennt völlig, dass und vor allem wie tief religiöse Erziehung die Geisteshaltung prägt! Jegliche Diskussion über die Wahrheit von Religion trifft den Angesprochen in seinem Selbstverständnis und Selbstwertgefühl. Um in etwa in das gleiche Fahrwasser bei einem Gespräch zu geraten, könnte man auch zu einem Gesprächspartner gleich sagen: Bist du aber hässlich – oder: Du bist ziemlich dumm, wenn du das glaubst. So einfach geht es einfach nicht! Über Religion kann man mit einem Gläubigen nur ganz behutsam diskutieren, weil man damit zwangsläufig einen Angriff auf seinen Intellekt und sein Selbstverständnis startet – starten muss.
„Die richtige Antwort wäre: Die Wissenschaft weiß es noch nicht, aber wir arbeiten dran.“
In Bezug auf Gott eine gewiss merkwürdige Aussage. Hier wird eine Diskussion über Gott mit einer Diskussion über Religion gleichgesetzt. Zu Gott müsste man sagen, dass es keine wissenschaftliche oder beweiskräftige Methode geben kann, die beweist, dass es etwas nicht gibt. Zur REligion kann man dagegen sehr viel sagen, was auf die Ursprünge oder Anlässe zurückzuführen ist oder zumindest sein könnte. Ein primitives Hirn, wie dies bei der Entstehung der Menschheit zur Verfügung stand, muss zwangsläufig denken, dass hinter allem – vor allem eben demjenigen, dass ein Mensch sich nicht erklären konnte, etwas „Mächtiges“, „Höheres“ und „Anders“ stecken muss. Dabei hat er zwangsläufig „personalisiert“ und gewiss nicht an „Naturgesetze“ gedacht.
„Ich kenne keine Argumente für Religion, die ich als wirklich gut bezeichnen würde.“
Dabei wird es schwierig, wie der Verweis auf einen Sterbenden belegt, dem man human gesinnt nicht noch seinen Glauben in letzter Stunde ausreden dürfte/sollte. Allerdings ist der Glaube unbestreitbar die stärkste Kraft, die einen Menschen antreiben kann. Richtig ist die Aussage deshalb, weil bisher alle Religionen genau diese Stärke aus Egoismus für eine Priesterkaste, Macht, Einkommen und ähnliches verraten haben. Es ist allerdings eine Plattitüde, wenn dies ein Atheist sagt.
„Die Biologie, um nur kurz ins Detail zu gehen, haben wir unter Dach und Fach gebracht, was die Evolution betrifft.“
Welch grandiose Fehleinschätzung! Mit einem Darwin kann man gewisse Entwicklungen natürlich gut aufzeigen. Allerdings gibt es zahlreiche „Problembereiche“, wo man allein mit der herkömmlichen Evolutionstheorie nicht weiterkommt. Dazu gehört z.B. der Instinkt, dazu gehören zahlreiche hochkomplexe „Wirtsverhältnisse“, Anpassungen zwischen Pflanzen und Tieren, erforderlichen Gleichschritt in den Veränderungen, um sie vererblich zu machen u.v.a.m. Schon der Ansatz „durch Mutationen“ erweist sich als problematisch, wenn man dabei an eine zufällige Entwicklung denkt. Genau das ist Evolution oft genug gerade nicht. Sei's drum; halt so gesagt.
„Ich könnte mir vorstellen, dass es ein gutes Argument für einen deistischen Gott gibt, wenn man es mit einem theistischen Gott vergleicht, …“
Was soll denn ein deistischer Gott sein? - Eine Hilfsbrücke um auf den theistischen überzuleiten? Ein Gott in allem und jedem, im gesamten Universum? Meinetwegen nennt man dieses „Phänomen“, dass das alles, Milliarden Galaxien, alles Leben auf der Erde und womöglich auf irgendwelchen weit im Universum schwebenden Planeten existierenden Lebensformen geschaffen hat, „Gott“. Man sollte sich dies schon deshalb sparen, weil dann flugs der in sogenannten Heiligen Schriften, priesterlichen Überlieferungen oder sonstigen Aufzeichnungen und Glaubensbekundungen „gefundene“, richtg natürlich menschlich erfundene Gott zum Thema wird. Am theistischen Gott kann man wissenschaftlich ruhig ansetzen und nachweisen, dass vieles in den Texten definitiv anders war und ganz anders gewesen ist. Wo hätte sich denn ein Gott für irgendetwas auf dieser Erde interessiert?
„Wissenschaft ist wunderbar. Sie ist auch unabhängig davon, wo man zufällig herkommt, zu welcher Volksgruppe man zufälligerweise gehört.“
Diese Aussage wird jeder Wissenschaftler nachvollziehen können, der irgendetwas Neues entdeckt hat, neu erklären kann – sei's ein unbekannter Käfer, eine bislang unbekannte Urkunde, einen wasweißichwas … Das ist nicht das Problem, ob Wissenschaft auf Spaß machen kann. Jeder Mensch, den etwas interessiert, wird mit Freude sein Wissen mehren wollen. Auch da liegt nicht das Problem.
Das Problem liegt in der für die allermeisten unbekannten Tatsache, dass Denken eine energiefressende Tätigkeit ist und unser uraltes, aber gleichwohl bis ins heutige Paarungsverhalten aktives Stammhirn auf Erhalt der biologischen Grundmasse, aber gerade nicht auf Verschwendung von Lebensenergie für geistige Dinge interessiert ist. Deshalb wird die einmal gefundene Geisteshaltung und Geistesausstattung so hartnäckig beibehalten.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Verstehe Ihre Kritik nicht. Es handelt sich um ein Interview. Die Antworten von R.D. sind kurz und klar und treffen den Kern der nachgefragten Problematik. Sicher sind sie verkürzend und manchmal etwas plakativ.
Roland Weber am Permanenter Link
Er ist ja wohl kein Schuljunge, der sein erstes Interview gibt!
In einem Interview erwarte ich, dass jemand klipp und klar seinen Standpunkt zur Sprche bringt und nicht wohlgefällig herumeiert!
Über "Gott" zu philosophieren mag ja ganz nett sein und uns zu allerletzten Gedanken führen. Man sollte die Menschen aber mit einer Kritik aufklären und einen weltlichen Standpunkt wählen. Man sollte und muss sogar zwingend zwischen Diskussionen über "Gott" und "Religionen" (bei jeder von ihnen) aufs allerschärftste trennen! Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun:
Gott oder Götter gibt es nicht - Religionen gibt es mehr, als jedem Denkenden lieb sein kann! Punkt.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Wow, soviel Zorn und Eifer, weil R,D, nicht die ganze Fülle der Religionskritik in seine Antworten gepackt hat. Das könnte ihn in Zukunft davon abhalten überhaupt noch Interviews zu geben :-).
Roland Weber am Permanenter Link
Ja, lieber Klaus, so viel Zorn und Eifer darf schon mal sein!
Wer hat z.B. seinen "Dogmenwahn" gelesen und sich spontan zu einem "Wow! Das ist es!" hinreißen lassen? Ich - durchweg enttäuscht - jedenfalls nicht - weil's einfach oft zu banal ist und neben den eigentlichen Problemen bei diesem Thema liegt.
Eine Trennung zwischen Gott und Göttern einerseits und Religionen andererseits halte ich allerdings für ganz wesentlich in einer Diskussionskultur! Über Religionen, d.h. über einen tatsächlichen oder viel öfter wohl vorgeblichen Glauben und dabei vor allem über diese Auswirkungen diskutiere ich gern und wenn es sein muss, auch mit Leidenschaft. Wenn jemand über "Gott/Götter" mit mir diskutieren wollte, würde ich mich sofort umdrehen und gehen!
Wie gesagt und nicht verstanden:
Gott/Götter gibt es nicht und da etwas diskutieren zu wollen, ist absurd!
Religionen gibt es zahllose und über ihren Ursprung, Einfluss und Wirkungen rentiert es sich allemal zu diskutieren!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Deshalb: Lebe dein Lebens, dass du nichts, was leidensfähig ist, leiden lässt. Versuche die
Welt als einen besseren Ort zu verlassen, als du sie vorgefunden hast. Und glaube, dass
Genau mein Credo seit ich logisch denken kann, würden alle Menschen so denken, so währe Friede auf unserem kleinen blauen Planeten, die Menschheit muss noch viel lernen.
Wolfgang am Permanenter Link
Die Geschichte lernt uns, das die Geschichte uns nichts lernt. Ghandi
einigermaßen auszukommen, die man eigentlich nicht mag.
Die größte Kunst ist es auch den christlichen Kunststückchen auszuweichen und kein Kreuz zu tragen und lieber Rückgrat zeigen! Ein vernagelter Glaube ist kein Leben, eben.
A.S. am Permanenter Link
"Die Götter sind Produkte der menschlichen Fantasie, sie sind ausgedacht!" ist eine meiner präferierten Aussagen im Gespräch mit Gläubigen. Es folgt dann der Verweis auf die antiken Religionen.
A.S. am Permanenter Link
Ist es nicht wunderbar, sich als (leider vergänglicher) Teil eines Universums zu begreifen, das Schritt für Schritt sich seiner selbst bewusst wird und zu verstehen lernt? Durch uns?
Jörg Elbe am Permanenter Link
Wer sich das Video zum Interview anschauen möchte (mit optionalen deutschen Untertiteln):
https://youtu.be/VmaW_BnsThk
Klarsicht(ig) am Permanenter Link
Als Ursprung gilt das, aus dem etwas hervorgegangen ist. „Glaubens-Infizierte“ glauben, der Ursprung von ALLEM war und ist ihr „Glaubensgegenstand“.
Wenn der religiöse „Ursprung“ nicht das absolute, philosophische NICHTS sein sollte, dann muss ER (der „Glaubensgegenstand“) SICH auf irgendeine Art und Weise vom NICHTS unterscheiden. Und zu dieser Unterscheidung hätte nur irgendeine Substanz verhelfen können.
Der „Glaubensgegenstand“ der „Glaubens-Infizierten“ könnte also nur durch irgendeine Substanz existieren. Das bedeutet, wenn ER wirklich existiert, dann würde es sich um irgendeine Substanz handeln, an die geglaubt wird.
Da die „Glaubens-Infizierten““ ihrem „Glaubensgegenstand“ Allmacht zuschreiben, müsste die unbekannte Substanz die Fähigkeit besitzen, SICH auch kontralogisch verhalten zu können. Das bedeutet, dass ER z. B. nicht ständig auf die eine Substanz, die womöglich SEINE frühere oder derzeitige Existenz ausmacht(e), angewiesen sein muss, sondern dass ER beliebig oft durch die Verwendung jeder beliebigen anderen Substanz SEINE Existenz erzeugen können müsste. Und das würde aber auch bedeuten, dass ER vorübergehend oder gänzlich auf die Verwendung irgendeiner Substanz zu Seiner Existenz-Erzeugung verzichten und somit nicht (mehr) existent sein könnte. Und für den „Glaubensgegenstand“ der „Glaubens-Infizierten“ könnte der Zustand der „Nicht-Existenz“ derzeit durchaus gegeben sein.
Gruß von
Klarsicht(ig)
Franz Edler am Permanenter Link
Es tut mir leid, den klarsichtigen Argumenten kann ich nicht folgen. Sie gehen davon aus, das Gott - wenn er existiert - so sein muss, dass wir ihn verstehen können.
Die Bibel erklärt dazu (Jesaja 55):
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern so viel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken.…
Klarsicht(ig) am Permanenter Link
Die Bibel besteht aus Schriften aus eisgrauer und unaufgeklärter Zeit. Sie ist durchgehend von unbewiesenen und unbeweisbaren Behauptungen und Vermutungen der Menschen durchzogen, die damals lebten.
Würde es sich statt der Bibel um medizinische Bücher handeln, so würde es kein „Glaubens-Infizierter“ wollen, dass man ihn heute noch im Falle einer Erkrankung in der Art und Weise medizinisch behandelt, wie es in diesen Büchern geschrieben stünde.
Gruß von
Klarsicht(ig)
Franz Edler am Permanenter Link
Dagegen behaupte ich: Die Bibel beschäftigt sich mit nicht physikalisch messbaren, also transzendenten Fragen der Menschheit. Sie sind auch in unserer modernen und aufgeklärten Zeit von immenser Bedeutung.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Transzendenz ist eine Erfindung religiöser Fanatiker, denen es nicht gefallen hat, dass die meisten Menschen für merkwürdige Behauptungen stichhaltige Belege einfordern.
awmrkl am Permanenter Link
"Die Bibel enthält Wahrheiten für die ich dankbar bin, weil sie MIR Ziel und Freude im Leben bringen."
Dann behalten Sie Ihre "Weisheiten" für sich und gehen Sie mit ihren erfundenen Behauptungen nicht anderen ernsthaften Menschen auf den Geist (auf den Wecker!)!
Schauen Sie sich um:
Die Bibel, Religion, relig Glaube, Kirche(n) verliert rasant an Bedeutung, gerade eben weil in
"unserer modernen und aufgeklärten Zeit"
der ganze Schmarrn immens an Bedeutung verliert!
Evtl werden wir es noch erleben: Nicht nur "die Bibel", sondern auch alle anderen "Hl Schriften" und "relig Wahrheiten" werden massiv an Bedeutung verlieren, die Bibel markiert nur den Anfang ...
Sie reiten ein längst mausetotes Pferd!
Und Sie wissen doch, was darüber pragmatisch und richtigerweise gesagt wurde!?
:-)
Franz Edler am Permanenter Link
Nachtrag:
Unser Gott aber hat das ganze Universum mit seinem Wort also durch eine Sprachakt erschaffen. Er sprach, und es ward ...
Das ist der Unterschied zwischen uns Menschen und Gott.
Paul München am Permanenter Link
"Unser Gott aber hat das ganze Universum mit seinem Wort also durch eine Sprachakt erschaffen. Er sprach, und es ward ..."
Das ist lediglich eine Behauptung, und nichts weiter! Woher wollen Sie wissen, dass alles das, was in der Bibel steht, nicht einfach von damals lebenden Menschen erfunden wurde? BITTE denken Sie einmal unvoreingenommen darüber nach!
Franz Edler am Permanenter Link
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich von der Wahrheit dieser Behauptung überzeugt.
Oder können sie mir sagen wie das mit dem Urknall war. Wer hat geknallt? Und warum?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Lieber Herr Edler,
und es erneut zum Urknall kommt. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig im Universum, er dauert halt zig Milliarden von Jahren, deshalb können wir diesen auch nicht miterleben.
Soviel zur einmaligen Schöpfung des Universums von einem imaginären erfundenen Gott,
das ganze nennt man Physik und ist so wie es ist, unbeeinflussbar von irgendwelchen anderen erdachten Märchen, welche NUR Wunschdenken sind.
Die Menschheit sollte endlich erwachsen werden!
Franz Edler am Permanenter Link
Interessante Hypothese. Nur leider nicht beweisbar, da wir nur in einem Universum leben und keinen Zugang zu den eventuell vorhergegangenen Universen haben, wenn ich ihre Hypothese richtig verstanden habe.
Und das muss matra-artig immer wiederholt werden.
Noch eine Frage: Ist das nur ihre Theorie oder haben sich damit auch andere Physiker beschäftigt?
Zur 2. Frage, der Entstehung des Lebens haben sie vielleicht auch so eine Hypothese?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Sie haben wie immer meine "Hypothese" nicht richtig verstanden, ich spreche von vielen Universen welche gleichzeitig existieren und das unsere ist nur eines von unzähligen Universen.
Franz Edler am Permanenter Link
O.k. Und was ändert das an der Tatsache, dass dies keine Erklärung für woher und warum ist? Die Frage ist doch damit nur aufgeschoben.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Die Fragen Warum ist Unsinn, so wie viele Warum-Fragen oder wissen Sie, warum es nachts immer kälter ist als draußen oder warum der Rabe zwei gleiche Beine hat, das rechte aber besonders?
Also Ball flach halten, alles, was Sie in der Beziehung vorweisen können, ist Ihr GLAUBE.
Und vertrauen sie mir: für einen vernunftbasierten Menschen ist das nicht wirklich viel.
awmrkl am Permanenter Link
"Die Frage ist doch damit nur aufgeschoben"
Die Frage ist mit "Gott wars" erst recht aufgeschoben - ja nicht mal das!
Es ist eine unnötige(!) Annahme, die NULL erklärt, sondern im Gegenteil viele weitergehende Fragen nach sich zieht:
- Was ist dann dieses "Gott"? (A: ist unergründlich)
- Wie, mit Hilfe welcher Naturkräfte hat "das Gott" es gemacht? (A: Es war "Sein Wort")
- usw in selbiger weiterer schwachsinniger Leier - ohne Wert
Wenn Sie schon selbst nicht damit übereinstimmen (können/wollen),
vllt sehen Sie, WAS an Ihrem und Eurem (der Gläubigen) Gschmarre so VÖLLIG daneben ist!
awmrkl am Permanenter Link
"Nur leider nicht beweisbar, da wir nur in einem Universum leben und keinen Zugang zu den eventuell vorhergegangenen Universen haben"
Es wird in der Hintergrundstrahlung bereits nach Signaturen gesucht, die auf "vorherige" oder parallele Universen hinweisen können, bitte etwas Geduld (davon scheinen Religiöse GARNIX zu haben!).
Nur ist Ihr "Gott wars" MINDESTENS ebenso nicht beweisbar, und liefert vor allem NULL Mehrwert!
Das Gleiche gilt für Ihr anderes Steckenpferd, die Abiogenese!
Steigen Sie doch mal ein beim heutigen Stand der "Ermittlungen"!
Organische Chemie, Biochemie, Astrochemie, Astrobiologie usw wären die Anlaufpunkte!
Suchen Sie sich Personen, die da u.a. vornedran sind (einige hab ich bereits genannt) - idR lassen die sich gerne auf ernsthaften Diskurs ein. Aber dabei nicht vergessen: Sie sind der Laie, und befragen den -zT seit zig-Jahren- sich mitten in der Sache befindlichen Experten!
Ihr "Gott wars" wird dort jedenfalls niemand akzeptieren (wie eben ausgeführt).
Jedenfalls sind Ihre Strohmänner Urknall, Abiogenese VÖLLIG ungeeignet für Ihre nachgeschobene, aus dem A.... gezogene Behauptung "Gott wars"!
Sie füttern damit nur den altbekannten, inzwischen längst kaputten "god of gaps" mit weiteren Häppchen - aber eben nur evtl ggü Ihren Relig-Mitläufern. Ernst nimmt das heute niemand, außer Religioten.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Dazu noch einige Fakten Herr Edler,
dass es dem Universum egal ist ob sich darin Leben entwickelt hat oder nicht, es muss einfach den Gesetzen der Physik gehorchen und wenn die Singularität eintritt, dann erlöscht alles lebende im Kosmos, bis nach dem nächsten Urknall das Spiel von neuem beginnt.
Ob das Spiel das selbe ist oder ein anderes kann niemand vorhersagen, Fakt ist, es besteht
ein ständiger Zyklus des Universums von werden und vergehen, beziehungsweise von Sein und Nichtsein.
Franz Edler am Permanenter Link
Aha, jetzt sind wir bei der Entstehung des Lebens. Das kommt also irgendwie von selbst. So genau wissen sie das ja offenbar nicht. Da verzichten sie wieder einmal auf Beweise.
Aber ich persönlich danke meinem Schöpfer, dass er mir das Leben geschenkt hat und ich hoffe, dass daraus mal ein ewiges werden wird.
Paul München am Permanenter Link
Sind Sie Brillenträger?
Oder viel krasser, die Blinddarmentzündung, an der früher viele Menschen gestorben sind, als man noch keine Behandlungsmöglichkeit hatte? Pfuschen die heutigen Mediziner nun Gott ins Handwerk, oder wie sehen Sie das?
Franz Edler am Permanenter Link
Ich weiß noch viel Schlimmeres: Wir Menschen kommen auf diese Welt und müssen sterben.
Das ist doch die größte Ungerechtigkeit? - Und es kann uns jederzeit treffen.
Wissen sie, wo sie dann sein werden? Darüber sollten sie ernsthaft nachdenken.
Paul München am Permanenter Link
Sie weichen meinen Fragen aus, weil Sie keine Antwort wissen. Was nicht in Ihr Bild passt, das ignorieren Sie, wie nicht anders zu erwarten, das erlebt man bei Gläubigen immer wieder!
Franz Edler am Permanenter Link
Sorry. Ich wollte nicht den Fragen ausweichen.
Also die Frage nach dem Leid ist eine der fundamentalsten Fragen, die sich auch ein Christ stellen muss. Ich habe darauf nur allgemeine Antworten, die aber nicht das individuelle Leid, das jemand erleidet, erklären kann.
Allgemeine Antworten sind:
- manches Leid ist von den Menschen verursacht,
- mit Leid sind wir generell konfrontiert, weil wir aus dem Paradies verstoßen wurden,
- manches Leid erweist sich erst später als Eingriff Gottes in unser Leben zu unserem Heil,
Aber ein individuelles Leid kann ich damit nicht erklären. Wenn es mich trifft, dann kann ich darüber nachdenken. Gott hat das Recht dazu, weil ich sein Geschöpf bin, und ich vertraue auf ihn, dass er weiß wozu (also mit einen Ziel, nicht warum) es passiert.
Und die Antwort zu den Ärzten, die in manchem Leid helfen können: Gott hat uns Fähigkeiten gegeben, die wir nützen dürfen und sollen. Das gilt auch für Ärzte.
Paul München am Permanenter Link
"weil wir aus dem Paradies verstoßen wurden"
wir?? Laut Bibel wurden Adam und Eva "aus dem Paradies verstoßen", aber nicht "wir"! Das ist bzw. wäre übelste Sippenhaft ohne jegliche Rechtfertigung, Allmacht hin oder her. Gott, so er denn existieren würde, wäre nicht verehrungswürdig, sondern verachtungswürdig!
"manches Leid erweist sich erst später als Eingriff Gottes in unser Leben zu unserem Heil" - auch die Blinddarmentzündung?
Da Gott mit den Texten der Bibel ja angeblich so viele Verhaltensanweisungen gegeben hat, warum hat er denn damals den Menschen nicht einige weitere Tipps gegeben? Ich sage Ihnen, warum! In der Bibel stehen NUR Dinge, die die damals lebenden Menschen entweder ohnehin schon wussten, oder zu wissen meinten. Denn die Bibel wurde von MENSCHEN geschrieben, OHNE göttliche Einflussnahme. Alles was die Wissenschaften über die Jahrhunderte mühsam herausgefunden haben, geschah ohne Gottes Hilfe, Beispiel wiederum die Blinddarmentzündung.
Und dann schreiben Sie noch, Gott hätte das Recht, Menschen Leid zuzufügen, mit der "Begründung", dass sie seine Geschöpfe seien. Entschuldigung, aber für SO EINEN Gott ist es wirklich besser, dass er nicht existiert, sonst müsste er auf die Anklagebank eines internationalen Gerichtshofes.
Franz Edler am Permanenter Link
Ok. dann beenden wir die Diskussion an diesem Punkt.
Aus meiner Sicht haben sie die Aussagen Bibel nicht verstanden. Das ist bedauerlich.
Vermutlich haben sie da auch kein weiteres Interesse.
Paul München am Permanenter Link
Wenn sich jemand, der anderen etwas mitteilen möchte, verständlich ausdrückt, dann wird er auch verstanden, das gilt AUCH für die Bibel, wenn diese unverständlich geschrieben ist, dann ist es das "Problem" d
"Gott auf eine Anklagebank zu setzen: ein absurder Gedanke." - In Ihren Augen durch Ihre Unterwürfigkeit naheliegender Weise absurd, in meinen Augen konsequent!
Franz Edler am Permanenter Link
Ich nehme ihre Meinung gerne zur Kenntnis. Sie ist aber nicht meine.
Franz Edler am Permanenter Link
Also, da muss man schon auch ein bisschen mitdenken.
Dass wir nun auch davon betroffen sind (also Sippenhaftung) liegt darin, dass wir uns ebenso wie Adam und Eva gegen Gott auflehnen, seine Gebote missachten und unsere eigenen Herren sein wollen.
Wir wollen niemand über uns, und das ist die "Erbsünde", in der wir gefangen sind.
Der Satz "und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin" taucht verschiedene Male in der Bibel auf. Das betrifft uns alle. Darauf sollten wir vorbereitet sein.
Paul München am Permanenter Link
"dass wir uns ebenso wie Adam und Eva gegen Gott auflehnen, seine Gebote missachten und unsere eigenen Herren sein wollen. Wir wollen niemand über uns"
aber SIE doch nicht, Sie lehnen sich doch nicht gegen Gott auf? Also müssten doch Leute wie Sie unsterblich sein! Wo liegt jetzt der Denkfehler?
Franz Edler am Permanenter Link
Wo liegt der Denkfehler?
Da stelle ich mich drunter. Ich bin auch Sünder. Aber durch die Erlösungstat von Jesus kann ich vielleicht ewiges Leben bekommen.
Aber ich fürchte, das übersteigt ihren Horizont., und da möchte ich sie nicht überfordern.
Paul München am Permanenter Link
Da ist es wieder, dieses -Entschuldigung- "sich-suhlen-in-permanenter-Angst-etwas-falsch-zu-machen" und dadurch befürchten zu müssen, am Ende doch nicht ins Paradies zu kommen.
Und dann das Nicht-differenzieren, sondern pauschal "alle Menschen sind Sünder", egal ob sie Morde begangen haben oder nur eine kleine Steuerhinterziehung. Ja, das übersteigt wahrlich meinen Horizont!
Franz Edler am Permanenter Link
Ihr Unbehagen an dieser Stelle ist mir klar. Sie kennen offenbar den wesentlichen Inhalt des Evangeliums nicht.
Die ersten beiden Kapitel des Römerbriefes geben da Einblick.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Hallo Herr Edler,
mir kommt da gerade ein merkwürdiger Gedanke.
Franz Edler am Permanenter Link
Am Anfang, nach der Schöpfung, gab es keinen Tod. Der kam erst durch den Zorn Gottes über die Sünde in die Welt. Davon sind alle Kreaturen betroffen und wir leben nun in einer vergänglichen Welt.
René am Permanenter Link
Wenn es diese "Sünde in der Welt" nicht gegeben hätte (die ja auch dieser Christengott gemacht haben muss), dann wäre es jetzt aber ganz schön voll hier auf der Erde, was?
Franz Edler am Permanenter Link
Zur Klarstellung: Die Sünde hat nicht Gott gemacht, sondern die Menschen in ihrem Streben nach Autonomie.
Was dann weiter passiert wäre, dazu reicht mein Verstand nicht. Er weiß es, das genügt.
Paul München am Permanenter Link
"Zorn Gottes über die Sünde in die Welt. Davon sind alle Kreaturen betroffen"
Sie wollen folglich behaupten, dass auch Tiere "sündigen" können? Oder ist das so zu verstehen, dass die "sündhaften" Menschen daran schuld sind, dass Gott auch den Tieren die Sterblichkeit "verliehen" hat, weil er darüber so maßlos zornig war?
Und zeigt Gott auch den Tieren "einen Weg"? Sollten die auch beten?